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REFERAT

Theodor Heuss

 

Kindheit und Schulzeit

1884-1902

 

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Theodor Heuss wurde am 31.1.1884 in Brackenheim (Württemberg) als letzter von 3 Brüdern geboren.

Heuss Vater, Louis Heuss hatte das Straßenwesen des Bezirks unter sich. Weiterhin war er engagiert in der örtlichen Sozialpolitik und auch parteipolitisch aktiv.

1890 wurde der Vater von Theodor Heuss Leiter des städtischen Tiefbauamtes in Heilbronn und zog mit seiner Familie nach Heilbronn.

 

1892 kam Heuss auf das Heilbronner humanistische Karlsgymnasium.

 

Die Dominierende Rolle des Vaters war zweifellos ein wichtiger Faktor für die geistige und politische Entwicklung von Heuss. Louis Heuss kam aus einem deutlich demokratischen Elternhaus - die Zuneigung zur württembergischen Volkspartei war immer vorhanden und wurde nie geleugnet.

Der Einfluß der Mutter wurde erst nach dem Tod des Vaters im Jahre 1903 stärker.

Dies äußerte sich im Gegensatz zum Einfluß des Vaters als politisch konservativ und musisch.

Letzthin kann man wohl feststellen das der Vater den freien Geist und die politische Leidenschaft vermittelte, während die Mutter die Innerlichkeit sowie das künstlerische weitergab.

 

Entscheidend für seinen späteren Werdegang war seine Bekanntschaft mit der "Hilfe von Friedrich Naumann während seiner Schülerzeit

Aus der Lektüre der "Hilfe" Naumanns und der Verbindung zu den Nationalsozialen in Heilbronn ergab sich frühzeitig die erste journalistische Arbeit von Heuss.

Die entscheidenden Weichen für die spätere politische und publizistische Laufbahn von Heuss wurde bereits gegen Ende seiner Schulzeit gestellt.

 

Im Sommer 1902 bestand Heuss auf dem Heilbronner Karlsgymnasium mit Bravour- er war von der mündlichen Prüfung befreit worden- die Reifeprüfung.

Einige Tage später ereignete sich ein für Heuss folgenschwerer Unfall.

Während eines Abschlußtrinkens kugelt sich Heuss seinen Arm aus. Dies wird erst am nächsten Morgen erkannt, etwa 20 Stunden danach. Die Folgen des Unfalls wurden erst später deutlich: die Luxation blieb habituell, er kugelte sich bei unerwarteten Situationen aus, für den Militärdiens war Heuss nun untauglich.

 

Im September 1902 nahm Heuss in Hannover an einer Tagung des nationalen Vereins Friedrich Naumanns teil.

 

Studium: 1902-1905

 

 

Im Anschluß an diese Reise entschied er sich nicht zum Studium(Nationalökonomie) an der würtembergischen Landesuni Tübingen(Wunsch der Eltern), sondern für München.

Einige Lehrer die Heuss besonders in seinen Bann zogen waren der Nationalökonom Lujo Brentano oder der Historiker Walter Goetz.

Die ersten rethorischen Versuche fallen in die ersten beiden Münchener Anfangssemster.

Der erste Versuch endete mit einer Auseinandersetzung mit dem demokratischen Politiker Ludwig Quidde. Doch Heuss Selbstbewußtsein wurde schnell gestärkt und in seiner Heimatstadt Heilbronn vermochte er erste Erfolge einzuheimsen.

Schon 1903 nach dem 2. Semester steuerte Heuss einen Abschluß mit der Promotion im volkswirtschaftlichen Bereich an. Heilbronner Weinbau)

 

Im Spätherbst ging es zum Weiterstudium nach Berlin.

In Berlin interessierte ihn zunächst die Politik, er leistete besonders Wahlhilfe für Friedrich Naumann

Doch im Rückblick bewertete Heuss das Berliner Studienprogramm als zu sehr fachbezogen.

Das Politische Leben Berlins faszinierte Heuss.

Naumann lud ihn zu einem "liberalen" Stammtisch", der alle 14 Tage in einer würtembergischen Kneipe stattfand.

Dort machte Heuss die Bekanntschaft mit dem damaligen Führer der Linksliberalen Theodor Barth, sowie liberalen Politikern wie Hugo Preuß oder Rudolf Breitscheid.

 

Ende 1904 kehrte Heuss nach München zurück, um hier seine Doktorarbeit abzuschließen.

Weiterhin fand er einige neue Freundschaften außerhalb des Münchener nationalsozialen Vereins, wie dem angehenden Mediziner Georg Hoher, Eugen Katz.

Auch einige Verbindungen zu Kunst und Literaturkreisen knüpfte er in diesen Tagen

 

In den Apriltagen 1905 konnte Heuss Friedrich Naumann gewinnen zu einem Vortrag nach Heilbronn zu kommen. Liberale Parteien erwarteten neue Impulse von Naumann.

Besonders entscheidend für die Zukunft von Heuss war, daß Naumann in dieser Zeit in seinem Elternhaus wohnte und hier auch seine Familie kennenlernte.

 

Heuss beendete seine Doktorarbeit im Frühjahr 1905.

Zu dieser Zeit erreichte ihn die Bitte Naumanns in die Redaktion der "Hilfe" einzutreten.

Ende Mai 1905 verließ Heuss München und siedelte nun endgültig nach Berlin über. Im Oktober kehrte er noch mal nach München zurück um die mündliche Prüfung seiner Promotion zu bestehen.

 

Journalistische Aktivität in Berlin

1905-1912

 

 

In Berlin trat Heuss ab 1.Juni 1905 als Mitarbeiter von Friedrich Naumann in die Redaktion der "Hilfe" ein. Heuss hatte die Aufgabe einen kulturell - literarischen Teil der Zeitschrift aufzubauen.

In der Redaktion der "Hilfe ergaben sich enge Kontakte zu Friedrich Naumann, der die Zeitschrift 1894 als Organ seines Nationalsozialen Vereins begründet hatte und seitdem in Berlin herausgab.

 

In den Landtagswahlen 1906 und den vorzeitigen Reichstagswahlen 1907 zeigte sich erstmalig das Geschick Heuss, zerstrittene liberale Kräfte in Würtemberg für einen bestimmten Kandidaten zu einen. Bei der Landtagswahl handelte es sich um den Stuttgarter Arzt Dr.Brauer und dessen Kandidatur um den Stuttgarter Urach, bei der Reichstagswahl um die Kandidatur Friedrich Naumanns in Heilbronn.

In beiden Fällen hatte Heuss vor allem mit dem würtembergischen Politiker Conrad Haussmann in Stuttgart zu verhandeln. In allen Fällen war das persönliche Engagement Heuss bemerkenswert.

 

Im Hause Friedrich Naumanns begegnete Heuss im Oktober 1905 der Tochter des Straßbuger Nationalökonomen Georg Friedrich Knapp, Elly, die damals in Berlin als Gasthörerin - ein richtiges Frauenstudium war damals noch nicht möglich - Volkswirtschaft studierte.

Aus der beiderseitigen Freundschaft im Anhängerkreis um Friedrich Naumann wurde allmählich ein Liebesverhältnis. Mitte 1907 beschlossen beide Heuss und Elly, zu heiraten, und am 11.April1908 fand in Straßburg, im Elternhaus der Braut, die Hochzeit statt(Albert Schweitzer traute das Paar). Im August kam 1910 kam der erste und einzige Sohn von Theodor Heuss zur Welt. Er wurde in Straßburg auf den Namen Ernst Ludwig getauft.

 

Verschiedene Auslandsreisen trugen zwischen 1906 und 1912 dazu bei, den Horizont von Heuss wesentlich zu erweitern. So weilte er 1906 mehrere Wochen in Paris, 1907 in Holland und Belgien, 1908 in der Schweiz, 1909 in Italien, 1910 in Österreich und 1911 in England.

Heuss`s vordergründiges Interesse bei diesen Reisen galten hier der Kunst und Kultur der bereisten Länder.

 

Zwischen 1907 und 1910 vollzog sich in mehreren Etappen der politisch und parteigeschichtlich sehr wichtige Einigungsprozeß der Freisinnigen Volkspartei der Freisinnigen Vereinigung und der Süddeutschen Volkspartei zu einer linksliberalen Partei.

Natürlich wurde Heuss mit Friedrich Naumann- der an den Einigungsverhandlungen direkten Anteil hatte - und seinen nationalsozialen Anhängern Mitglied der neuen Partei und trat für sie in Zukunft politisch und propagandistisch ein.

 

Besonders wichtig wurden für Heuss in diesen Jahren seine Beziehungen zu Ernst Jäckh, einem Anhänger Friedrich Naumanns, der seit 1902 Chefredakteur der "Neckarzeitung" war.

Jäckh hatte Heuss als gelegentlichen Mitarbeiter der "Neckarzeitung" von seinem Vorgänger übernommen und druckte seit 1903 hin und wieder Beiträge von Heuss in der "Neckarzeitung" ab.

1907 hatte sich eine engere Zusammenarbeit ergeben als sich Jäckh besonders erfolgreich für die Reichstagskandidatur von Naumann als persönlicher ‘Wahlhelfer tätig war.

1912 verlor Friedrich Naumann den Wahlkreis Heilbronn wieder und kehrte nicht in den Reichstag zurück.

Jäckh fühlte sich als Chefredakteur der Heilbronner "Neckarzeitung" in diesem Arbeitsbereich nicht mehr wohl und nahm deshalb gerne das Angebot an, die Geschäftsführung des Deutschen Werkbundes in Berlin zu übernehmen. Naumann andererseits war sehr daran interessiert, den Heilbronner Wahlkreis bei der nächsten Wahlgelegenheit zurückzugewinnen. Er war deshalb einverstanden damit, daß Heuss in Heilbronn die Nachfolge Jäckhs als Chefredakteur der "Neckarzeitung" antrat. Heuss siedelte von Berlin nach Heilbronn über.

 

 

 

Journalistische Aktivität in Heilbronn

1912-1918/Rückkehr nach Berlin

 

In Heilbronn hatte Heuss bald engere Kontakte zu Conrad Haussmann und Friedrich Payer, den damals führenden Politikern der würtembergischen Deutschen Volkspartei. Bei den Landtagswahlen im Spätherbst 1912 übernahm Heuss - damals 28 Jahre alt - eine Kandidatur für den Oberamtsbezirk Backnang. Allerdings blieb die Kandidatur am Ende erfolglos. Heuss errang nur den zweiten Platz hinter dem sozialdemokratischen Kandidaten Wilhelm Keil, mit dem ihn später nach dem Zweiten Weltkrieg eine gute Freundschaft verband.

 

1913 übernahm Heuss auf Anregung und Vorschlag von Conrad Haussmann die 1906 von Albert Langen gegründete und von Ludwig Thoma in München und Hermann Hesse in Bern herausgegebene Kunst- und Kulturzeitschrift "März".

Die seit 1911 wöchentlich erscheinende Zeitschrift brachte vor allem Aufsätze zu politischen und kulturellen Fragen, aber auch literarische Originalbeiträge.

 

Der Kriegsausbruch im August 1914 änderte nichts an den persönlichen Lebensverhältnissen von Heuss. Da er infolge seines Unfalles im Jahre 1902 vom Militärdienst ausgemustert war, wurde er nicht zum Kriegsdienst eingezogen, sondern konnte weiter seiner bisherigen Arbeit als Redakteur in Heilbronn nachgehen.

 

In der Endphase des Krieges, im Juni 1917, nahm Theodor Heuss auf Einladung des Jenaer Verlegers Eugen Diederichs an einer von ihm auf der Mantelburg bei Lauenstein veranstalteten Tagung Teil.

Thematisch ging es vor allem um politische Aspekte und Lösungsmöglichkeiten der Kriegszeit.

Zum Teilnehmerkreis gehören auch der Soziologe Max Weber, der Historiker Friedrich Meinecke, der Natioanlökonom Wilhelm Vershofen oder der Publizist Max Maurenbrecher.

 

Wenig später - im Herbst 1917 wurde Heuss von Ernst Jäckh in Berlin, dessen Nachfolge er einst 1912 als Chefredakteur der Heilbronner "Neckarzeitung" übernommen hatte, als Jäckh von Heilbronn in die Geschäftsführung des Deutschen Werkbundes gewechselt hatte, gebeten, in die Geschäftsführung des deutschen Werkbundes einzutreten und nach Berlin zurückzukehren.

Anfang 1918 kehrte Heuss von Heilbronn nach Berlin zurück.

 

Noch im letzten Kriegsjahr 1918 wurde Heuss von der Geschäftsleitung des deutschen Werkbundes auf drei kleinere Auslandsreisen geschickt.

Zunächst ging eine Fahrt in die damals eng mit Deutschland verbundenen Türkei, dann nach Dänemark und schließlich nach Österreich.

 

Neben der Tätigkeit in der Geschäftsführung des Deutschen Werkbundes übernahm Heuss im Frühjahr 1918 auf Bitten von Ernst Jäckh die Redaktion der von Jäckh, Paul Rohrbach und Phillip Stein herausgegebenen Wochenzeitschrift "Deutsche Politik". In dieser Zeitung versuchte Heuss, ähnlich wie in Heilbronn, publizistisch Einfluß zu nehmen auf das politische Geschehen in der Endzeit des Krieges.

 

In der Weimarer Republik

1918-1933

 

 

Die Revolutionstage, das Ende des Kaiserreichs, die Ausrufung der Republik und der Abschluß eines Waffenstillstandes im November 1918 haben das Leben von Heuss in Berlin nicht direkt berührt. Auch an der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei im gleichen Monat, an der Friedrich Naumann führend beteiligt war, und deren erster Vorsitzender Naumann im Juli 1919 wurde, hatte Heuss persönlich wenig Anteil. Unter keinem der verschiedenen Aufrufe der Novembertage1918 ist sein Name zu finden. Erst die Vorbereitungen zur Wahl der Nationalversammlung von der eine demokratische Verfassung beschlossen werden sollte, riefen auch Heuss zur persönlichen Aktivität auf. Er und seine Frau kandidierten - wenn auch erfolglos - für die Nationalversammlung. Im Herbst 1919 suchte er in einem Buch über die "neue Demokratie" für die Strukturen einer Republik zu werben. Danach trat er auch in der Deutschen Demokratische Partei in den Vordergrund. Auf dem 2.Parteitag, 1920 in Nürnberg, hielt er das Hauptreferrat über innenpolitische Machtforschung der Demokratie. Er fand vor allem bei der Jugend der Partei sehr viel Anklang.

 

Wie ein Schock traf Heuss am 24.August 1919 der Tod seines politischen Lehrers und Vorbildes Friedrich Naumann. Es war bislang sein stärkster menschlicher Verlust da dieser ihn und Elly seit seinen späten Jugendjahren nicht nur beeinflußt, sondern bestimmt.

 

Der Wunsch, selbst Kommunalpolitiker zu werde, erfüllte sich für Heuss zunächst in der Kommunalpolitik. 1919 wurde er als Vertreter der Deutschen Demokratischen Partei in die Schöneberger Bezirksversammlung gewählt. Er konnte dieses Mandat auch in den Folgejahren bis 1933 halten. Von 1929-1933 war Heuss auch Stadtverordneter von Berlin.

 

Anstelle der von Heuss seit 1918 redigierten Zeitschrift "Deutsche Politik", die 1922 ein Opfer der Inflation wurde, übernahm er im Sommer 1923 für zwei Jahre die Redaktion einer anderen politischen Zeitschrift:" Die Deutsche Nation. Der kleine Herausgeberkreis bestand aus ehemaligen Mitgliedern des Auswärtigen Amtes des Reichs, die nach den Erlebnissen des Weltkrieges von der Notwendigkeit innen- und außenpolitischer Reformen durchdrungen waren und sich offen zur Weimarer Republik und Demokratie bekannten. Seit 1918 gaben sie die Zeitschrift als ihr Sprachorgan heraus.

Der führende Kopf der Gruppe war der Journalist Kurt Riezler, der einer der Vertrauten des Reichskanzlers Bethmann- Hollwegs und 1919 Mitarbeiter Eberts gewesen war.

 

 

Im Frühjahr 1918 hatte Friedrich Naumann in einem Büchlein "Erziehung zur Politik" die Idee einer Staatsbürgerschule entwickelt, in der junge Menschen für politische Aufgaben in einer künftigen deutschen Demokratie gebildet werden sollten. Mit Hilfe des Stuttgarter Industriellen Robert Bosch, der schon lange zu den großen Förderern Naumanns zählte, gelang es dann im Winter 1918 den Gedanken Naumanns zu verwirklichen und in Berlin eine "Staatsbürgerschule" unter der Leitung Naumanns einzurichten. Als Naumann im August 1919 starb, wurde die Schule von seinem bisherigen Stellvertreter Ernst Jäckh 1920 in eine "Deutsche Hochschule für Politik" umgewandelt. Am 20.Oktober 1920 konnte diese Hochschule in Anwesenheit des Reichspräsidenten Ebert eröffnet werden. Zum Dozenten für Geschichte und Politik berief Jäckh 1920 Theodor Heuss.

 

Von 1920-24 war Heuss auch Studienleiter der Hochschule. Mit wachsender Ausdehnung und wachsenden Aufgaben wurde die Hochschule 1925 umorganisiert, und Heuss, durch seine neue politische als Reichstagsabgeordneter überbürdet, gab die Studienleitung ab, trat selbst in den Vorstand über, blieb aber bis 1933 als Dozent seiner Arbeit an der Hochschule treu.

 

Nachdem sich Heuss 1919 vergeblich um einen Sitz in der Nationalversammlung und 1920 ebenso erfolglos um ein Mandat im Reichstag beworben hatte, gelang ihm endlich bei der Reichstagswahl am 4.Mai.1924 in einem würtembergischen Wahlkreis der Sprung in den Reichstag.

Seine Arbeit begann im Ausschuß für die Kriegsopfer. Seine sogenannte "Jungfernrede" hielt er in der Debatte zum Kriegopfergesetz.

Auch bei den Wahlen am 7.Dezember 1924 erhielt Heuss erneut ein Reichstagsmandat.

Nicht nur im Kreis von den jungen Demokraten, auch über die Parteigrenzen hinaus erschien Theodor Heuss oft als der Nachfolger Naumanns.

 

Am 28.Februar 1925 starb der erste Reichspräsident der Weimarer Republik, Friedrich Ebert, zu dem Heuss ein sehr gutes Verhältnis gepflegt hatte. Im Kampf um die Nachfolge Eberts trat Heuss für die Kandidatur seines Parteifreundes Otto Gessler, ein. Als sich Gessler nicht zur Wahl entschloß stellte die Deutsche Demokratische Partei den badischen Politiker Willy Hellpach auf. Für den zweiten Wahlgang einigten sich die Parteinen der Weimarer Koalition(SPD, DDP und Zentrum) auf den Zentrumspolitiker Wilhelm Marx. Es siegte jedoch der Kandidat der Deutschnationalen, Paul von Hindenburg.

 

Zwischen 1925 und 1931 unternahm Heuss mit seiner Frau mehrere Auslandsbesuche, unter anderem nach Frankreich nach Schweden Ungarn oder die Türkei. Diese Reisen dienten meist Studien- oder Urlaubszwecken.

 

Aus der parlamentarischen Tätigkeit im Reichstag heraus entwickelte Heuss zwei Verbandstätigkeiten, zum einen übernahm er die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des "Bund der Auslandsdeutschen", zum anderen war Heuss von 1920-1926 im Vorstand des "Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller" tätig.

 

Bei den nächsten Reichstagswahlen im Mai 1928 kandidierte Heuss erneut für den Reichstag, wurde aber wieder nicht gewählt.

 

Schon Ende 1929 gewann man in der Führung der Deutschen Demokratischen Partei den Eindruck, daß es notwendig sei, die politische Basis der Partei zu verbreitern. Nachdem Versuche gescheitert waren, sich mit der rechtsliberalen Deutschen Volkspartei zu vereinigen, ergaben sich Anfang 1930 Verhandlungen mit der "Volksnationalen Reichsvereinigung" des Jungdeutschen Ordens, bei dem man viele ähnliche Gedanken mit den Gedanken Friedrich Naumanns feststellte.

 

Als im Juli 1930 der Reichstag aufgelöst wurde und für den Herbst Reichstagsneuwahlen anstanden, kam es zu konkreten Verhandlungen zwischen der Deutschen Demokratischen Partei und dem Jungdeutschen Orden und schließlich zur Gründung einer neuen Partei aus beiden Gruppen unter dem Namen "Deutsche Staatspartei". Heuss war mit der Neugründung nicht einverstanden. An den Vorbesprechungen nahm er nicht teil. Er sah in der Neugründung eine "Art Staatsstreich", der im wesentlichen mißglückte, aber er zog keine persönlichen Konsequenzen aus seiner Haltung, sondern stellte sich für die Reichstagswahl am 14.September 1930 der Partei als Kandidat zur Verfügung. Diesmal gelang ihm die Rückkehr in den Reichstag.

 

Höhepunkt seiner parlamentarischen Tätigkeit im Reichstag war die Rede, mit der Heuss am 11.Mai 1932 die Außenpolitik der Regierung Brüning gegen die Angriffe der Nationalsozialisten verteidigte. Es ging hierbei vor allem um eine außenpolitische Generaldebatte nach der Genfer Abrüstungskonferenz im April 1932. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Heuss und Hermann Göring sowie Josef Gobbels.

 

Als Publizist und Dozent an der Hochschule für Politik in Berlin, dann auch als Parlamentarier, hatte Heuss im Laufe der Weimarer Republik genug Gelegenheit, sich kritische mit dem Weg des Nationalsozialismus und ihres Führers Adolf Hitler zu befassen und auseinanderzusetzen. Nachdem er sich gezwungen hatte, Hitlers "Mein Kampf" zu lesen, begann er 1931, eine Studie über Hitlers Weg zu schreiben, und schließlich ein Buch zu veröffntlichen. Das ganze Buch ist letztlich eine Warnung vor Hitler. In wenigen Wochen wurden acht Auflagen gedruckt und es wurde in verschiedene Sprachen übersetzt.

 

Auch nach der Reichstagswahl vom 7. Juli 1932 kehrte Heuss unter den vier Abgeordneten, auf die die Fraktion der Deutschen Staatspartei geschrumpft war, in den Reichstag für einige Monate zurück. Er gehörte mit Gustav Stolper zu den beiden einzigen Abgeordneten der Staatspartei, die direkt in den Reichstag gewählt worden waren. Bei der Reichstagswahl vom 6. November verzichtete Stolper auf die Wiederwahl, anstelle von Heuss zog Reinhold Maier in den Reichstag ein. Das Ende der Weimarer Republik wurde deutlich.

Das Dritte Reich

1933-1945

 

 

Der Anfang des dritten Reiches erwies sich zunächst recht harmlos für Heuss.

Er blieb zunächst trotz seiner erklärten Oppositionshaltung zu Hitler in seinen Ämtern und Funktionen. Unbeschadet konnte er auch in den Wochen nach dem 30. Januar 1933 seine Kritik an Hitler und am dritten Reich äußern. Bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 wurde Heuss neben vier anderen Abgeordneten wieder in den Reichstag gewählt und nahm als Reichstagsabgeordneter auch am 21. März an der feierlichen Eröffnung der Reichstagssitzungsperiode in der Garnisonskirche in Potsdam teil, dem Ereignis, das als "Tag von Potsdam" in die deutsche Geschichte einging.

 

Bereits am 23. März - zwei Tage nach dem "Tag von Potsdam" - sah sich Heuss mit seinen vier Fraktionskollegen der Staatspartei vor die folgenschwere Entscheidung gestellt, ob sie dem von den Nationalsozialisten und Deutschnationalen vorgelegten Gesetzentwurf, mit dem für eine bis 1937 befristete Zeit die Gesetzgebungsgewalt des Reichstages an die Reichsregierung abgegeben werden sollte, zustimmen könnten oder nicht. In der Fraktion der Staatspartei sprach sich Heuss, unterstützt von Hermann Dietrich, für eine Ablehnung der Ermächtigungsgesetzte aus. Er begründete sein Nein mit dem Hinweis auf die Grundrechte.

Die Mehrheit der fünfköpfigen staatsparteilichen Fraktion billigte zwar diese Ablehnungsbegründung, sprach sich aber trotzdem gegen eine Ablehnung der Gesetzesvorlage aus. Mit drei gegen zwei Stimmen sprach sich die Fraktion für die Annahme des Ermächtigungsgesetzes aus. Wenige Wochen nach diesen Vorgängen Ende März 1933 fand dann das politische Wirken von Heuss sein vorläufiges Ende: Am 12. Juli wurde ihm das Reichstagsmandat aberkannt. Die Deutsche Staatspartei wurde aufgelöst.

 

Im Januar 1933 trat Heuss dem Herausgeberkreis der "Hilfe" ein, die seit Oktober 1931 im Hans Bott-Verlag in Berlin erschien, und von Gertrud Bäumer dann zusammen redigiert wurde.

1936 endete diese Tätigkeit an der "Hilfe" für Heuss aufgrund von Schwierigkeiten, die er mit der Reichsschrifttumskammer bekommen hatte. Bis 1943 konnte die "Hilfe" im Bott-Verlag weitererscheinen, allerdings - ohne Heuss. Von Politik und allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und seit 1936 auch als Journalist mit einem Schreibverbot belegt, wandte sich Heuss neben gelegentlicher illegaler publizistischer Arbeit der Ausarbeitung einer Reihe von Biographien bedeutender Männer zu, denen er im Leben begegenet war. Er hoffte in dieser historisch - wissenschaftlichen Arbeit am ehesten einer Reglementierung durch die ´Reichsschrifttumskammer zu entkommen.

 

Als erstes nahm er nun die schon lange von ihm geplante Arbeit an einer Friedrich Naumann Biographie in Angriff. 1937 war die Arbeit vollendet. Nach einigen Diskussionen mit der Reichsschrifttumskammer über den Veröffentlichungsmodus konnte dann das Buch noch Ende 1937 in der Deutschen Verlagsanstalt erscheinen. Weitere Biographien waren die Hans Pölzig Biographie das 1939 erschien, die Anton Dohrn Biographie welche 1940 erschien und die Robert Bosch Biographie welche 1946 erschien.

 

Nach dem Verlust aller öffentlichen Ämter, vielen Schwierigkeiten mit dem "Reichsverband der deutschen Presse" und mit der Reichsschrifttumskammer, sowie der Verhängung eines Schreibverbotes 1936 wurde die journalistische Tätigkeit für Heuss fast unmöglich.

Die einzige Möglichkeit zu schreiben blieb ihm durch die Hilfe alter Freunde wobei er unter dem Namen "Thomas Brackenheim" veröffentlichte. Einen ständigen Job zu haben war ihm allein mit der "Frankfurter Zeitung" möglich, welches ihm allein durch seinen alten Studienfreund Wilhelm Hausenstein ermöglicht wurde. 1943 ergaben sich ernste Schwierigkeiten für Heuss. Obwohl im Reichspropagandaministerium durch die Hilfe zweier politischer Freunde seine journalistische Tätigkeit geduldet wurde, verlangte man, daß der Name Heuss unter den Publikationen nicht erscheinen dürfe. Im September 1943 mußte die Zeitung unter einer neuen Verlagsleitung auch das Mitarbeiterverhältnis mit Heuss lösen. Damit standen ihm keine festen Einnahmequellen mehr zur Verfügung.

Im Herbst 1943 brachte der Sohn Ernst Ludwig, Heuss dazu Berlin zu verlassen, das durch ständige Bomberangriffe der Alliierten malträtiert wurde. Heuss zog zurück nach Heidelberg.

 

Ende des zweiten Weltkrieges/ Langsamer Wiederaufbau

1945-1949

 

 

Nach einer langwierigen Erörterung durch die Alliierten Militärverwaltung wurden am 5.September 1945 Heuss, dem Sozialdemokraten Hermann Knorr und dem Kommunisten Rudolf Agricola von den Amerikanern die Lizenz zur Herausgabe der "Rhein-Neckar-Zeitung" in Heidelberg erteilt.

Heuss wollte mit seiner Zustimmung ein gewisses politisches Gegengewicht gegenüber den anderen Lizenzträgern verdeutlichen.

 

Im August 1945 wurde Heuss von den Amerikanern nach Stuttgart geholt und dort von ihnen als Kultusminister( Kultminister ) eingesetzt. Am 24. September übernahm er offiziell das Amt.

Durch seine liberale Führungsmethode vermochte Heuss, nach Meinung von Zeitzeugen, die durch den Krieg zerstörte kulturelle Infrastruktur durch eine aktionsfähige Kulturverwaltung aufzubauen.

Heuss siedelte im Oktober 1945 nach Stuttgart um. Doch endete seine Amtszeit schon im Dezember 1946 nach den Landtagswahlen, da die inzwischen neugegründete Demokratische Volkspartei, der Heuss als Gründungsmitglied angehörte, mit Reinhold Maier nur noch ein Regierungsmitglied stellen konnte.

 

Doch alsbald bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Landesversammlung für Würtemberg-Baden am 30.Juni 1946 erhielt Heuss als Abgeordneter der DVP wieder einen Parlamentssitz

Die Aufgabe dieser Versammlung war die Ausarbeitung einer neuen Verfassung.

Nach der Landtagswahl vom 24.November 1946 wurde Heus( als auch seine Frau) Mitglied des neuen Stuttgarter Landtags und blieb hier Landtagsabgeordneter bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag im Herbst 1949.

Am 28.29 September wird Heuss Vorsitzender der DVP der US-Zone, daraufhin am 17.März 1947 bei der Gründung der Demokratischen Partei Deutschlands(DPD) als gleichberechtigter Vorsitzender in der US-Zone gewählt.

 

1946 übernahm Theodor Heuss trotz seiner politischen Verpflichtungen eine ehrenamtliche Vorlesungstätigkeit für Geschichte und politische Wissenschaften an der Technischen Hochschule in Stuttgart.

 

Ab dem 1.September 1948 sollte in Bonn ein von den Landesparlamenten der westlichen Besatzungszonen zusammengestellter "Parlamentarischer Rat" eine Verfassung für einen noch zu gründenden westdeutschen Staat ausarbeiten. Heuss wurde auf Vorschlag der DVP in diesen Rat hineingewählt.

 

Am 11.12 Dezember kamen Vertreter aller liberalen Parteien in den drei Westzonen und Berlins in Heppenheim an der Bergstraße zusammen.

Beschlossen wurde die Bildung einer einheitlichen liberalen demokratischen Partei, der "Freie Demokratische Partei".

Zum 1. Vorsitzenden wurde mit 74 Stimmen bei 15 Enthaltungen Theodor Heuss gewählt.

Die wichtigste Rolle Die Heuss und die Liberalen zu spielen hatten war wohl, als Mittler zwischen den großen Parteien SPD und CDU/CSU.

 

Bundespräsident in Bonn

I. Amtsperiode 1949-1954

 

 

Aus der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 ging die CDU/CSU mit 31% als stärkste und die SPD mit 29,2% als zweitstärkste Fraktion hervor. Die FDP kam mit 11,9% auf den 3.PlatzGleich nach der Wahl wurde offensichtlich, daß CDU/CSU und FDP in einer Koalition die künftige Bundesregierung bilden würden, sowie das Konrad Adenauer das Amt des Bundeskanzlers und Theodor Heuss das Amt des Bundespräsidenten übernehmen würde.

Am 12. September wurde Heuss im zweiten Wahlgang von 824 Delegierten der Bundesversammlung in Bonn zum Bundespräsidenten der BRD gewählt.

 

Schon kurz nach seinem Amtsantritt begann Heuss einige Staatsbesuche bei den deutschen Ländern, um damit die Bindungen zwischen Bund und Ländern etwas enger zu gestalten.

Er begann mit einem Besuch in München(Bayern hatte im Mai 1949 das Grundgesetz abgelehnt), worauf Besuche in Berlin, Niedersachsen, Hessen, im Januar 1950 Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, im Februar 1950 Nordrhein-Westfalen, im März Hamburg und Bremen, im April Südbaden, im Juni sein Heimatland Würtemberg-Badebn und Würtemberg-Hohenzollern.

 

Mit einer Niederlage endete für Heuss im Jahr 1052 der Versuch, eine neue deutsche Nationalhymne einzuführen. Er hatte den Dichter Rudolf Alexander Schröder beauftragt den Text für eine neue Nationalhymne zu kreiern.

Heuss stellte die neue Hymne am Sylvesterabend 1950 der Öffentlichkeit vor erntete aber nur Ablehnung. Schließlich wurde 1952 mit einem Briefwechsel zwischen ihm und Adenauer das Deutschlandlied mit seiner dritten Strophe zur Nationalhymne erklärt.

 

Im Juli 1952 brachte der Tod seiner Frau Elly einen Einschnitt in das Leben von Heuss.

 

Ende 1952 forderte Heuss ein Gutachten zum EVG-Vertrag beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe an. Das Gericht faßte im Dezember 1952 den Beschluß, daß ein Gutachten für den Bundespräsidenten beide Senate des Gerichts binde.

Der damalige Justizminister Thomas Dehler, war der Auffassung das dieser Beschluß rechtsunwirksam sei und sich forderte Heuss auf sich dagegenzustellen.

Dieser zog jedoch nach Rücksprache mit Adenauer sein Gutachtenersuchen zurück.

Hermann Höpker-Aschoff, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts fühlte sich durch die Auffassung Dehlers beleidigt und forderte Vergeltung. Heuss fungierte nun als Vermittler zwischen Aschoff und Adenauer was zur Folge hatte, daß Dehler nach der Bundestagwahl 1953 nicht wieder Bundesjustizminister wurde.

 

Ein Höhepunkt im Leben von Theodor Heuss war die Feier seines 70. Geburtstages am 31. Januar 1954 in Bonn. Zwei Tage lang gaben sich Politiker und Künstler ein Stelldichein um Heuss zu ehren.

 

 

Bundespräsidentschaft in Bonn

  1. Amtsperiode 1954-1959

 

 

1954 stellte sich Heuss für eine zweite Amtsperiode als Bundespräsident zur Verfügung, und erneut wurde er gewählt.

 

1955 gab die sogenannte Saarfrage Heuss Anlaß zu einer besonderen politischen Stellungnahme.

1946 war das Saarland von Frankreich aus der französischen Besatzungszone ausgegliedert und 1947 inden Rang eines selbständigen Staates erhoben worden. Die Bundesregierung hatte im Oktober 1954 mit der französischen Regierung in Paris ein Saarabkommen und Saarstatut vereinbart, das künftig eine weiter politische Selbstverwaltung des Saarlandes, mit einer wirtschaftlichen Anbindung an Frankreich vorsah. Darüber sollte die Saarbevölkerung nach vorheriger Abstimmung im Bundestag in einer Volksabstimmung entscheiden.

Währen CDU/CSU sich mehrheitlich für eine Ratifizierung des Saarstatuts aussprachen, war die Mehrheit der FDP dagegen. Obwohl Heuss sich auf die Seite von Adenauer schlug und seine Parteifreunde zu beeinflussen versuchte, stimmte die FDP-Fraktion gegen das Statut.

Das Saarstatut wurde am 23.Oktober 1955 von der Saarbevölkerung mehrheitlich abgelehnt. Die CDU/CSU-FDP Koalition zerbrach im Februar 1956- u.a. bedingt infolge der Koalitionskrise seit 1955 durch die Saarfrage.

 

Die Zurückgewinnung der vollen staatlichen Souveränität für die BRD im Mai 1955 gab Bundespräsident Heuss Anlaß zu verschiedenen Staatsbesuchen im Ausland. Im Mai 1956 fuhr er nach Griechenland, 1957 in die Türkei und noch im selben Jahr nach Italien.

Im Juni 1958 konnte Heuss einen Staatsbesuch in die Vereinigten Staaten, der zuerst wegen einer Lungenentzündung abgesagt worden war, durchführen. Einer der wichtigsten Staatsbesuche von Heuss war sein Besuch in Großbritannien. Es gehörte einiges an Mut und Taktgefühl um die durch die Kriege getrübten Beziehungen zwischen Deutschland und England zu verbessern.

 

Am 19.Mai 1958 versammelten sich im Bonner Bundespräsidialamt 16 Gründungsmitglieder und unterzeichneten die Gründung der Friedrich-Naumann Stiftung. Vorangegangen war der Gedanke zur Neugründung einer liberalen politischen Bildungseinrichtung, wie sie einst Friedrich Naumann mit dem Gedanken an eine Staatsbürgerschule begonnen und dann Ernst Jäckh in der Hochschule für Politik in Berlin verwirklicht hatte.

 

1959 ging auch die zweite Amtszeit als Bundespräsident für Heuss ihrem Ende entgegen.

Seine spontane Ablehnung für eine dritte Amtszeit, unter einer etwaigen Änderung des GG,

führte zu einem Gerangel um seine Nachfolge. Adenauer schlug nun Ludwig Erhard vor, welcher entschieden ablehnte. Adenauers Entschluß sich selbst zur Wahl zu stellen hob sich jedoch auf als Erhard darauf bestand unter einem Bundespräsidenten Adenauer Bundeskanzler zu werden.

Bundespräsident wurde nun Landwirtschaftsminister Heinrich Lübke.

 

Ruhestand

1959-1963

 

 Heuss lies sich im Laufe des Jahres 1959 ein kleines Haus auf dem Killesberg bauen welches er "Häusle" nannte.

 

Der Ruhestand erwies sich als relativ unruhig.

Es kamen zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, angefangen von der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Jahre 1959 bis hin zur Verleihung zahlreicher Ehrenbürgerschaften, Medaillen und Ehrendoktorwürden.

 

2 größere Auslandsreisen unternahm Heuss 1960.

Im Mai flog er nach Israel und im November nach Indien

 

Im Frühjahr und Sommer 1962 gelang es Heuss den zweiten Teil seiner Lebenserinnerungen weiterzuführen und im April 1963 diktierte er schließlich das Vorwort zu seinem Erinnerungsband, welches noch im Laufe des Jahres 1963 erschien.

 

Im Frühjahr 1963 erkrankte Heuss ernsthaft an Herz- und Durchblutungsstörungen.

Durch eine Thrombose war der Kreislauf in den Beinen gestört. Wegen eines fortschreitenden Brandes im linken Bein mußte es ihm abgenommen werden.

Anfang Dezember trat endgültig eine sichtliche Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes ein.

Am 11.Dezember verlor er das Bewußtsein.

Am Abend des 12. Dezember trat der Tod ein.

 

Sofort nach Bekanntwerden des Todes ordnete der damalige Bundeskanzler Ludwig Erhard ein Staatsbegräbnis an.

  

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