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Süleyman Hilmi Tunahan Efendi

Seine Dienste und Aktivitäten
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Süleyman Hilmi Tunahan Efendi (K.S.) beschäftigte sich auch innerlich mit der islamischen Mystik. Er war das 33. Glied der "Goldenen Kette" in der Tradition der Naqschibendi-Scheiche. Seine geistige Erziehung erfuhr er durch Salahuddin Ibni Mevlana Siracüddin (K.S.). Dieser war in der Nachfolge der mystischen Kette das 32. Glied und in der Rangstufe der neuntgrößte Scheich.
Aufgrund der Stärke der göttlichen Transfiguration in Süleyman Hilmi Efendi überließ ihn sein Scheich (Meister) dem geistigen Bezug (nisbet-i ruhani) des Imam Rabbani, dem Müceddid des zweiten islamischen Jahrtausends.
Als 33. Glied und letzter der "Goldenen Kette" führte Süleyman Efendi viele Menschen mit seinem Wirkungsvermögen (himmet) vom Tief des Unglaubens und Irreführung zur Erleuchtung von Glauben und Frömmigkeit.
Die geistige Kompetenz (salahiyet, tasarruf) der Mürschid-i Kamil (vollkommener mystischer Scheich) dauert auch nach ihrem Dahinscheiden ins Jenseits an. Ihre Seelen, die sich aus dem Gefängnis des Körpers befreit haben, gleichen vielmehr den Schwertern, die sich aus der Scheide herausgezogen wurden und sind somit noch effektiver und wirkungsvoller. Diese in der islamischen Mystik wohlbekannte Tatsache ist auch nach dem Tod von Süleyman Efendi in seinem vollen Umfang zu sehen.
Süleyman Efendi widmete sein ganzes Leben dem Unterrichten der islamischen Lehre und bildete Schüler aus, die den Koran kennen und sich nach ihm richten. Seine Schüler sind in ihrer Glaubensrichtung und Handlungen Sunniten. In der praktischen Ausübung ihrer Religion richten sich die Meisten nach der hanifitischen Rechtsschule und in theologischen Fragen schließen sie sich dem Gelehrten Imam Mansur Maturidi an. Mystisch gehören sie der Naqschibendiyye an.
Süleyman Efendi war ein geistiger Schüler des größten Vertreters der Naqschibendiyye, Imam Rabbani. Er war einer der vervollkommneten Mürschid, der die Erlaubnis zur geistigen Erziehung innehatte. Daher kann man vom Süleymanismus nicht als eine Rechtsschule oder Orden sprechen.
 
Einige seiner Dienste und Aktivitäten können folgendermaßen zusammengefaßt werden:
  • Ziel seines Lebens war die vergessene Sunna des Propheten und islamische Wissenschaften nach dem Prinzip der Ehl-i Sünnet zu erneuern und wiederzubeleben und religiöse Neuerfindungen (bidat) zu bekämpfen. Er hat all seine Schüler nach der Glaubensrichtung der Ehli Sünnet erzogen. Zum einen unterrichtete er seinen Schülern die Grundlagen der islamischen Theologie aus den Werken "Emali" und "Akaid" des Ömer Nesefi und zum anderen setzte er sie durch das Werk "Þerh-i Akaid" des Teftezani über die verschiedenen gegenwärtig irregeleiteten Gruppierungen und Rechtsschulen in Kenntnis. Auf diese Weise versuchte er sie von Irrwegen abzuhalten.
  • Früher brauchten Gelehrte für ihre theologische Ausbildung zwanzig bis dreißig Jahre. Mit all der geistigen Kraft, die ihm Gott gab, vollbrachte er es, daß seine Schüler binnen zwei Jahren vollausgebildete Gelehrte wurden. Insbesondere zu einer Zeit, in der Wissen und Wissende unterzugehen drohten hat er Hunderte und Tausende Gelehrte erzogen und sie in der ganzen Heimat verstreut.
  • Er hat Korankurse und Schüler- und Studentenwohnheime gegründet. Indem er lehrte und lehren ließ, eilte er dem vor geistigem Durst verdurstenden türkischen Volk zum Löschen dieses Feuers.
  • Anstatt aus Übersetzungen lehrte er den Islam aus seinen eigentlichen Quellen; aus Büchern nach der Methode der osmanischen Medresen, in Original arabischer Sprache.
  • Sein wichtigstes schriftlichen Werk ist die "Elif Cüzü" (Das arabische Alphabet); eine Methode, um den Koran in kürzester Zeit lesen zu können.
  • Er zog das Leben innerhalb der Gesellschaft dem Leben in Isolation vor und erkannte die Maxime "Unser Äußeres ist mit dem Volk und unseres Inneres mit Gott" als Lebensprinzip an.
  • Er beschäftigte sich intensiv mit den Tagesnachrichten, ließ täglich die "Yeni Sabah" Zeitung kaufen und laß daraus speziell die Kommentare und wichtigsten Nachrichten der Auslandskorrespondenten. Damit wies er auf den Ausspruch des Imam Rabbani hin: "Jemand der über den Verlauf seiner Zeit nicht Bescheid weiß, kann kein Gotteskenner sein."
  • Er verfolgte die täglichen Ereignisse und die globalen muslimischen Angelegenheiten aus der Nähe, und brachte sie manchmal von der Predigerkanzel in der Moschee aus zum Ausdruck. Während viele Prediger damals sich nicht trauten, tägliche Ereignisse von der Kanzel aus anzusprechen, lenkte gelegentlich die Aufmerksamkeit der Staatsmänner auf diese Probleme. Als die Muslime aus Algerien 1956 sich in einem Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen befanden, unterstützte die türkische Regierung unter anderem mit den Vereinten Nationen die Franzosen. Süleyman Efendi aber, der diese Vorgehensweise für nicht richtig hielt, wurde viele Male verhört, weil er in seiner Predigt unter anderem folgendes sagte: "Laßt uns wenigstens für unsere algerischen Brüder beten."
  • Er legte großen Wert auf islamisch-religiöse Publikationen und leistete Necip Fasýl Kýsakürek bei der Herausgabe seiner Zeitschrift "Büyük Doðu" (Der große Osten) geistige und finanzielle Unterstützung. Er hat sogar sein einziges Haus verkauft und für die Veröffentlichung dieser Zeitschriften investiert. Zugleich wurde auch jedes Werk und jede Zeitschrift, die über die islamische Ideologie schrieb, unter den damaligen Bedingungen von seiner Seite jeweils mit mehr oder weniger gefördert. Angefangen von der Zeitschrift "Ehli Sünnet" des Abdurrahman Zapsu bis hin zu der Zeitschrift "Hür Adam" (Freier Mann) des Sinan Omur Bey ....
  • Er schickte seine Schüler zu zeitgenössischen berühmten Professoren und Gelehrten, damit sie sie prüfen konnten und sahen, daß die religiösen Wissenschaften wiederbelebt werden. So hätten sie ein Grund zur Freude. Aus diesem Anlaß schickte er seine Schüler zu wichtigen Persönlichkeiten unter den Professoren wie Ali Haydar Efendi und Hasan Basri Çantay.
  • Er hat sich mit Said Nursi in Verbindung gesetzt und hat ihn von seinen Diensten erzählt. Said Nursi wußte seine Arbeit zu schätzen und sagte: "Heutzutage ist unsere Hauptaufgabe der Versuch den Glauben eines jeden einzelnen zu bewahren. Wir tun das. Jedoch erteilen wir keinen Religionsunterricht. Die Aufgabe, den erhabenen Koran, der die Grundlage des Islam und die Quelle geistiger und materieller Rettung darstellt, zu lehren, nicht nur in der Türkei, sondern durch diesen Weg auch auf der ganzen Welt zu verbreiten, machen mein Bruder Süleyman Efendi und die von ihm errichteten Korankurse. Und sie machen dies sogar in einer sehr kurzen Zeit. Die islamischen Wissenschaften, die vorher in 15-20 Jahren erlernt wurden, werden von den Korankursen in ein bis zwei Jahren gelehrt. Sie bilden Gelehrte aus, bilden Rechtsgelehrte aus, bilden Kommentatoren für den Koran aus. Dieser Zustand ist ein Wunder des Korans."
  • Er machte Imam Rabbani in der Türkei bekannt. Zum ersten Mal gaben seine Schüler dessen hochwertiges Werk mit dem Titel Mektubat (Sendschreiben), das nach dem Koran und der Hadissammlung des Propheten an dritter Stelle kommt, in zwei Bänden heraus.
  • Die Tariqa hat er aus der Trägheit des Mittels zum schönen reden befreit und ihn zu einem Mittel gemacht, das die Massen bewegt.
  • Er maß Wundertaten (keramet) keinerlei Bedeutung bei. Auch wandte er sich davon ab, Wunder zu vollbringen und empfahl seinen Schüler dasgleiche und sagte: "Die größte Wundertat liegt darin den Menschen Gottes Weg zu empfehlen."
  • Er setzte sich dafür ein, daß das Zehnt (öþür) in der Türkei wieder belebt wurde.
by Küpeli Adem (AUSTRIA)