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Basel , 23. Dez. 98
 
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Chemiewaffen im Pflanzenreich?
 
Luzius von Gunten
 
Mischa Pfeuti
 
 
Gymnasium Kirschgarten

 

Das Walnussbaum-Blattextrakt

Für das Juglonexperiment benötigen wir unter anderem das Walnussbaum-Blattextrakt, welches wie folgt gewonnen wird:

Zur Gewinnung des Extrakts werden ungefähr 10 g Fiederblätter ohne deren Mittelrippen benötigt. Die Blätter werden so fein wie möglich mit der Schere zerkleinert und anschliessend in den Mörser gegeben. Hierzu ist es empfehlenswert Handschuhe zu tragen. Dazu kommt die vierfache Masse an Leitungswasser und zwei Teelöffel Sand. Das ganze wird mit dem Pistill fein zerrieben. Die braungrüne Masse wird anschliessend filtriert. Das erhaltene Filtrat ist das Walnussbaum-Blattextrakt. Nun wird die Vorlage noch mit "Blattextrakt" angeschrieben und der Arbeitslatz aufgeräumt.

 

Mit dem gewonnenem Extrakt kann das eigentliche Experiment beginnen. Wir pflanzen Kressesamen in verschiedenen Gefässen an, und beobachten, wie sich diese verhalten und entwickeln.

 
 
Glas Inhalt
1 Reines Leitungswasser
2 Walnussbaum-Blattextrakt
3 Juglonlösung, 500 ppm 
4 Juglonlösung, 1000 ppm
(1ppm = 1 part per million, d.h. 1mg Juglon ist in 1000 g enthalten)

 

Vorbereitung:

Wir beschriften vier Marmeladegläser mit Name, Klasse und Datum. In jedes geben wir ein Filterpapier. Nun beschriften wir je ein Glas mit "Wasser", "Extrakt", "Juglon 500 ppm" und "Juglon 1000 ppm". In das erste Glas wird Leitungswasser gegeben, so dass sich etwas Wasser ansammelt, wenn man das Glas schräg hält. Die anderen Gläser werden dementsprechend mit ihrer Lösung behandelt. Nun werden in jedes Glas ungefähr dreissig Kressesamen gegeben. Die Gläser werden anschliessend verschlossen und korrekt verstaut.

 

 

Die Auswertung:

Die "Forscher" wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die erste Gruppe beobachtete die Keimung, die andere die Sprossen und Wurzeln.

Die Keimungsgruppe untersuchte die Kresse zwei Tage nach dem "Setzen", die Spross-Wurzelgruppe neun Tage danach. Anschliessend wurde das Experiment ausgewertet:

 

Keimung:

Die Keimungsgruppe wurde abermals in zwei Gruppen unterteilt, die jeweils dasselbe zu beobachteten hatten: In welchen Gläsern, also in welchen Lösungen, wurde das Stadium des Keimens erreicht.

 
Keimung
Gruppe
Wasser
Extrakt
Juglon
500 ppm
Juglon
1000 ppm
1
100%
97.4%
4%
0%
2
100%
98.61%
4.17%
0%
Nun ist klar, dass es sich bei Juglon um einen wachstumshemmenden Stoff handelt: Juglon 500 ppm behindert und juglon 1000 ppm verhindert das keimen der Kressesamen sogar.

Unser Extrakt scheint das Keimen nicht allzusehr zu behindern, doch lassen wir uns überraschen, was das Diagramm über das Wachstum der Kresse aussagen wird.

 

 

Sprossen und Wurzeln:

In dieser Gruppe konnten nur die einen Resultate der Gruppen verwendet werden, da die andere betrogen hatte. Deren Ergebnisse sind daher unbrauchbar.

Untersucht wurde folgendes:

  1. Länge der Sprossen
  2. Länge der Wurzel

 
 
Gruppe
Wasser
Extrakt
Juglon
500 ppm
Juglon
1000 ppm
Spross
1
3.5 cm
2.5 cm
0 cm
0 cm
Wurzel
1
10.5 cm
2.6 cm
0 cm
0 cm

Diese Ergebnisse zeigen nun klar, dass das Wallnussbaum-Blattextrakt eine phytotoxische Eigenschaft besitzt: Das Wachstum der Sprossen wurde gehemmt, jedoch nicht allzusehr. Viel deutlicher zeigt sich die wachstumshemmende Eigenschaft beim Wachstum den Wurzeln: Die Wurzeln der Samen im Extrakt sind durchschnittlich mehr als die Hälfte kürzer als die Wurzeln im Wasser! Das Extrakt ist daher von seinen Eigenschaften her durchaus mit Srobilurin zu vergleichen!

Klar zu sehen ist auch, dass bei den beiden Juglon Lösungen jegliches Wachstum ausgeblieben ist.

 

Nachwort:

Liebe Leserin

Lieber Leser

Wir hoffen sehr wir konnten Sie mit dieser Arbeit für das Erforschen der Pflanzenwelt begeistern und danken ihnen für ihr Interesse.

Natürlich ist das Gebiet der Botanik unschätzbar gross und die weiten Wege noch lange nicht ergründet, Wir haben hier den ersten Schritt in ein noch unbekanntes Gebiet gewagt und hoffen das uns noch zahlreiche Forscher folgen werden.

Unser nächstes Ziel wird sein, herauszufinden ob zwischen den Pflanzen eine gewisse Kommunikation besteht. Man könnte diese Abwehrreaktion auch als Kommunikation interpretieren im Sinne: "Geh weg, hier ist mein Platz!"

Aber uns geht es viel mehr darum zu erforschen, ob eine Verständigung zwischen Pflanzen vorhanden ist, so wie zum Beispiel beim Menschen.

 

Wir möchten unseren Dank an Herrn Kaiser aussprechen. Ohne ihn währe dieses Projekt nie realisiert worden.

Luzius von Gunten

Mischa Pfeuti