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ein Kind


Das intime Zusammensein von Mann und Frau beim Geschlechtsverkehr befriedigt das sexuelle Verlangen nach Lust und Zärtlichkeit. Die körperliche Vereinigung kann für beide etwas sehr Schönes sein, vor allem dann, wenn sie Ausdruck einer Partnerschaft ist, die von gegenseitiger Achtung und Verantwortung getragen wird. Eine intensiv gelebte sexuelle Partnerschaft schließt oft den Wunsch ein, ein Kind zu zeugen.

Babys Lebensgeschichte
1. Monat
Das Kind ist ein Millimeter
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großes Wunderwerk, das sich aus der Verbindung von Samenzelle
und Eizelle entwickelt hat. Etwa am Sechsten Tag nach der Befruchtung sucht sich der höchst aktive Zellkörper ein Nest in der Gebärmutter. Nun ist das neue Leben ein Teil des mütterlichen Kreislaufes, aber mit all seinen Anlagen auch schon ein kleiner Mensch. Die mütterlichen und väterlichen Erbanlagen sind programmiert. Sicher festgelegt sind Gesichtszüge, Körperstatur, Haarfarbe, Augenfarbe, ob Junge oder Mädchen und gewisse geistige und gesundheitliche Erbfaktoren.
Ob das Kind fröhlich, offen und selbstsicher sein wird bestimmt das Erbgut nur indirekt. Die seelischen Eigenschaften werden zwar entscheidend von den Eltern geprägt, aber sie sind beeinflussbar. Selbst in Pünktchengröße entwickelt das Kind schon seine eigenen Blutgefäße, und die Vorstufen von Gehirn und Wirbelsäule sind erkennbar.

2.Monat
In der fünften Woche hat das Kind eine Menge zu tun: Das herz fängt an zu schlagen. Das Gehirn bildet sich aus. Nachdem das Herz seine 4 Kammern eingerichtet hat, pumpt es Sauerstoff durch den kleinen Körper. Das wiederum ist ein kräftiger Entwicklungsschub für das Gehirn. Auch die nächsten Schritte haben Hand und Fuß: erst wachsen Arme und Hände, dann Beine und Füße. Dazu entstehen Augen, Ohren, Nase, Mund, Lippen und sogar die Zahnansätze. Das Baby ist schon recht komplett. Das ist am Ende der 8.ten Woche unübersehbar.
Der Gipfel des Wunders ist, daß das Kind vermutlich schon in der 7ten Woche auf reize reagiert und reflexartige Bewegungen macht. Die kann mit Ultraschallbildern belegt werden. Per Ultraschall können die werdenden Eltern auch schon daß pulsieren des Babyherzens miterleben.

3.Monat
Nun wird klar, wer eine Frau oder eine Mann werden wird. Zumindest das Baby weiß es. Ärzte erkennen es im Ultraschallbild meist erst in der 16.bis 20.Woche. Jetzt reagieren schon einzelne Körperteile auf Berührungen. Und alles ist in Bewegung: die Ellenbogen werden ausprobiert. Der Kopf dreht sich. Die Hände tasten. Und das Baby geht in die Knie, um sich zu drehen. Am ende der 12ten Woche mißt das Baby von Kopf bis Po fast 5cm.

4.Monat
In diesem Monat perfektioniert das Baby seinen Gleichgewichtssinn. Das zentrale Nervensystem koordiniert die Steuerung seiner Bewegungen und seiner Reflexe wie Saugen, Greifen und Strecken. Es schluckt Fruchtwasser und kommt langsam auf den Geschmack. Alle Organe und Systeme sind nun auf Weiterentwicklung und Wachstum eingestellt. Am Ende der 16ten Woche mißt das Baby rund 10 cm und wiegt 80 gr,

5.Monat
jetzt entwickelt das Baby seine Sensibilitäten. Es kann schmecken, lutscht am Daumen, reagiert auf Kälte, Druck oder Schmerz, und es hört. Bei harmonischer Musik wie Mozart oder Vivaldi bewegt es sich ruhig oder hört einfach zu. Bei Rockmusik meldet es Protest an. Viele Babys beginnen wild zu strampeln und an die Bauchdecke zu Klopfen. Laute Geräusche lassen das Herz schneller schlagen, aber auch heftiger Streß der Mutter.
Die Stimmen von Mutter und Vater werden für das Baby erkennbar. Und es antwortet auf innerliche und äußerliche Streicheleinheiten, z.B. wird es sich zu der Hand auf dem Mutterleib hinbewegen, wenn man gedanklich ganz bei ihm ist. Man kann das spüren, weil es am Ende der 20ten Woche immerhin 15cm groß ist und 250gr wiegt.

6.Monat
Mit regelmäßigen Turnübungen trainiert das Baby seine Beweglichkeit, legt die ersten Muskeln an. Die Haut wird umhüllt mit einem cremeartigen Schutzmantel, den die Talgdrüsen produzieren: die sogenannte Käseschmiere. Sie schützt das Baby im Fruchtwasser und macht es gleitfähig für die Geburt. Die Lunge könnte von der 24ten Woche an ihre Funktion aufnehmen. Dann ist das Baby etwa 28cm groß und wiegt530gr.

7.Monat
Das Babygesicht prägt sich aus. Die Augenbrauen und Wimpern wachsen. Die Augen öffnen und schließen sich. Auch die Finger lernen eine Art Faust zu machen. Neben den motorischen Erfahrungen sammelt das Baby Kraft. Es verdoppelt in 4 Wochen fast sein Gewicht. Am Ende der 28ten Woche wiegt es rund 1100gr. Und mißt etwa 34cm.
Wachsen allein langweilt das Baby. Es reagiert aktiv auf Kontaktangebote wie Streicheln, ein vorgesungenes Lied oder die ihm zugewandte Stimme von Mutter oder Vater. Für diese Beschäftigung wird es sich nach der Geburt bedanken.

8.Monat
Jetzt ist das Baby schon weitgehend für sein neues Leben gerüstet.
Aber es hat für 8Wochen noch ein großes Programm vor sich: Sein Gewicht bis zur Geburt fast noch einmal zu verdoppeln, von 1800 Gramm am Ende der 32ten Woche auf möglichst 3400 Gramm in der 40ten Woche. Immerhin ist es schon etwa 40cm groß.

9.Monat
Es wird eng für das Baby weil es kräftig wächst und an Gewicht zulegt. Die Körperfunktionen richten sich auf Unabhängigkeit ein. Den Temperaturwechsel können Babys nun meist verkraften. Die Käseschmiere baut sich ab. Arme und Beine bekommen die typischen Babypolster. Am Ende der 36ten wiegt das Baby 2750gr. Und mißt etwa 45cm.

10.Monat
Das Baby richtet sich auf die Geburt ein und dreht sich in die Lage, die es dafür einnehmen will, normalerweise mit dem Köpfchen nach unten in die sogenannte Schädellage. Mit den ersten Senkwehen der Mutter schiebt es sich nach unten ins Becken. Dabei drückt es mit dem Kopf in den Beckenboden, stemmt sich in der Magenwand ab und Hilft so aktiv mit, seine Geburtswege zu dehnen und zu öffnen. Sein eigener und schon eigenwilliger Hormonhaushalt bestimmt in der Regel den Geburtstermin mit. So geht ohne das Baby eigentlich nichts.
Zwillinge

Etwa Untersuchung einmal in 80 Schwangerschaften werden Zwillinge geboren. Frauen die schon einmal Zwillinge hatten, bekommen mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:10 noch ein zweites Pärchen. Wenn in der Familie mütterlicher- oder väterlicherseits schon einmal gelebt haben, ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls, obwohl der Einfluß des Vaters nur auf eineiige Zwillinge beschränkt ist. Frauen, die mit Fruchtbarkeitsdrogen behandelt wurden, bringen weit häufiger Mehrlinge zur Welt, weil es oft nicht möglich ist, eine Überanregung der Eierstöcke durch diese Drogen ganz zu vermeiden.

Eineiige und zweieiige Zwillinge
Eineiige Zwillinge entstehen, wenn die Eizelle sich ganz kurz nach der Befruchtung durch eine einzige Samenzelle in zwei völlig getrennte Zellen teilt, die sich dann regulär weiterentwickeln. In äußerst seltenen Fällen ist die Teilung nicht ganz vollständig und Siamesische Zwillinge werden geboren. Eieiige Zwillinge haben immer das selbe Geschlecht und ähneln sich in ihrer körperlichen und geistigen Eigenschaften und Merkmalen auffällig. Sie werden durch eine einzige Plazenta ernährt und von einer gemeinsamen äußeren Eihaut (Chorion) umgeben, haben aber je eine eigene innere Eihaut (Amnion). Zweiieige Zwillinge entstehen aus mütterlichen Eizellen, die ausnahmsweise gleichzeitig herangereift und von zwei verschiedenen Samenzellen gleichzeitig befruchtet worden sind. Jede diese befruchteten Eizellen entwickelt sich mit eigenen Eihäuten und eigener Plazenta normal in der Gebärmutter. Zweieiige Zwillinge kommen häufiger vor als eineiige. Die Babys können verschiedenen Geschlechts sein und ähneln sich oft nur so, wie Geschwister es ohnehin tun.

Schwangerschaftsvorsorge für ein gesundes Kind

Für die Entwicklung des Ungeborenen ist es besonders wichtig, während der Schwangerschaft alle Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen, die von einem Arzt durchgeführt werden. Denn nur durch eine intensive Betreuung ist es möglich, eventuelle Komplikationen, die bei einer Schwangerschaft auftreten können, rechtzeitig zu erkennen, und zu behandeln.
Normalerweise sind ungefähr 10 Termine zur Schwangerschaftsvorsorge vorgesehen. In den ersten Monaten besucht man den Arzt alle 4 Wochen. Ab der 32ten Schwangerschaftswoche verkürzt sich der Abstand auf zwei Wochen, kurz vor der Geburt auf wöchentliche Untersuchungstermine.

Untersuchungsmethoden

Körperliche Untersuchung
  • Körpergewicht
Die regelmäßige Kontrolle des Körpergewichts ist von großer Bedeutung. Nimmt man zu schnell an Gewicht zu, ist das häufig ein Hinweis auf Ödeme, also Wassereinlagerrungen im Körper. Bei zu geringer Gewichtszunahme besteht das Risiko einer Mangelernährung des Babys.

  • Blutdruck
Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird auch der Blutdruck gemessen. Vor allem ein erhöhter Blutdruck mit Werten über 140/99mm Hg kann für den Schwangerschaftsverlauf problematisch werden und auch ein Risiko für die Geburt darstellen. Doch auch ein zu niedriger Blutdruck unter 100/60mm Hg ist für die Versorgung des Ungeborenen nicht optimal. Denn die Ernährung des ungeborenen Kindes hängt von der Funktion des mütterlichen Kreislaufs ab, so dass je nach Dauer und Ausmaß des niedrigen Blutdrucks der Mutter die Gefahr einer Minderversorgung für das Kind besteht.

  • Arme und Beine
Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird der Arzt die Arme und Beine untersuchen. Denn Ödeme und Krampfadern sind nicht selten Begleiter einer Schwangerschaft. In geringerer Ausprägung sind sie jedoch harmlos und verschwinden nach der Geburt meist wieder.
Starke Wassereinlagerungen in Arme, Beine oder Gesicht können jedoch mit einer Nierenfunktionsstörung in Zusammenhang stehen. Und ausgeprägte Krampfadern erhöhen daß Risiko für die Entwicklung eines Blutgerinsels oder „Propfes“ in der Blutbahn, der sogenannten Thrombose, die in der Schwangerschaft häufiger auftreten kann.

  • Vaginale Untersuchung
Bei der vaginalen Untersuchung kontrolliert der Arzt vornehmlich den Zustand des Muttermundes und überprüft, ob möglicherweise Infektionen vorhanden sind. Zudem kann man mit der vaginalen Tastuntersuchung auch die Größe der Gebärmutter abschätzen, um zu sehen, ob genug Platz für den Durchgang des Babys bei der Geburt ist.

  • Abtasten des Bauches
Durch Abtasten des Bauches kann die Größe des Babys bestimmt werden. So erhält der Arzt eine ungefähre Vorstellung, ob die Körpermaße des ungeborenen Kindes in etwa dem Schwangerschaftsalter entsprechen. Auch läßt sich der sogenannte Fundusstand überprüfen. Damit kann der Arzt feststellen, wie weit sich die Gebärmutter ausgedehnt hat. Auch die Lage des Kindes ist mit dieser Untersuchung erkennbar. Durch Ertasten des Köpfchens erkennt der Arzt gegen Ende der Schwangerschaft, ob die Geburt in den normalen Schädel-
lage- mit dem Kopf nach unten- erfolgen wird.

Laboruntersuchungen
Wichtige Kontrollwerte für den Schwangerschaftsverlauf werden auch durch Laboruntersuchungen, Untersuchungen des Blutes und des Urins, gewonnen.
  • Blutwerte
Bei der Blutuntersuchung interessieren vor allem die Anzahl der roten Blutkörperchen, die Menge des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und der Eisengehalt. Diese Werte sind nämlich für die Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind von großer Bedeutung. Zudem bestimmt man ihre Blutgruppe und den Rhesusfaktor. Das Blut wird auch auf Antikörper untersucht. Antikörper sind Abwehrstoffe im Blut, die gebildet werden, wenn der Körper mit einem Fremdstoff wie zum Beispiel Krankheitserregern in Kontakt gekommen ist. Wichtig in der Schwangerschaft ist die Bestimmung der Antikörper gegen Röteln. Damit kann man feststellen, ob die Mutter Erkrankungen schon einmal durchgemacht hat und damit immun ist oder nicht.
  • Urinuntersuchung
Der Urin wird neben bakteriologischen Untersuchungen bei jeder Vorsorgeuntersuchung im besonderen auf Eiweiß- und Zuckerausscheidungen hin überprüft. Diese Parameter geben nämlich Aufschluß, ob möglicherweise eine Nierenerkrankung oder eine Zuckerkrankheit vorliegen könnte.



Spezialuntersuchungen
  • Triple-Test
Diese Untersuchung wird bei der Mutter durchgeführt und ist ab der 16ten Schwangerschaftswoche möglich. Dazu wird der werdenden Mutter Blut entnommen und 3 verschiedene Substanzen bestimmt (triple =engl. Dreifach). Dazu gehören das Alpha Fetoprotein sowie die Hormone Beta-HCG und Östriol. Der Computer errechnet daraus zusammen mit dem mütterlichen alter und anderen Faktoren das persönliche Risiko im Vergleich zur „Norm“, ob das Kind zum Beispiel an einer Spina bifida (offener Rücken) oder einer bestimmten Chromosenstörung (Down- Syndrom, Trisomie 21) leidet. Die Auswertung dauert etwa eine Woche.
  • Chorionzottenbiopsie
Die Chorionzottenbiopsie ist die früheste Möglichkeit, verschiedene Erbkrankheiten zu erkennen. Dafür wird in der 10ten bis 12ten Schwangerschaftswoche nach örtlicher Betäubung unter Ultraschallkontrolle durch die Bauchdecke oder die Scheide mit einer Saugnadel ein winziges Stück des Gewebes entnommen, daß das Kind umhüllt. Das Ergebnis liegt nach wenigen Tagen vor.
  • Fruchtwasseruntersuchung
Ein weiteres Verfahren, um festzustellen, ob die Schwangerschaft normal verläuft, ist die Fruchtwasseruntersuchung, in der Fachsprache Amniozentese genannt. Zwischen der 15. und 18.Schwangerschaftswoche entnimmt man dabei unter Ultraschallkontrolle und nach örtlicher Betäubung mit einer feinen Nadel durch die Bauchdecke oder auch durch die Scheide etwas Fruchtwasser aus der Fruchtblase. Bei der Untersuchung der Zellen des Babys im Fruchtwasser lassen sich bestimmte Chromosomenstörungen, z.B. das Down- Syndrom, und zahlreiche Stoffwechselstörungen wie Mukoviszidose nachweisen. Bis das Ergebnis vorliegt können bis zu zwei Wochen vergehen; es gibt mittlerweile aber auch schon schnellere Techniken, die angewandt erden können.

  • Ultraschall
Eine wichtige Methode zur Kontrolle des Schwangerschaftsverlaufs ist der Ultraschall. Die Untersuchung ist vollkommen schmerzlos und wird ohne Strahlen durchgeführt, das heißt, Nebenwirkungen wie beim röntgen sind nicht zu befürchten. Bei der ersten Ultraschalluntersuchung in der 8. bis 12. Schwangerschaftswoche wird der Arzt feststellen, ob überhaupt eine intakte Schwangerschaft vorliegt: Man erkennt den Embryo in der Fruchtblase, und sieht, wie sein herz schlägt. Auch Zwillinge könnte man in dieser Phase schon erkennen. Durch Längenmessungen des Embryos kann der Arzt feststellen, ob die körperliche Entwicklung des Kindes dem Schwangerschaftsmonat entspricht. Mit der 2ten Untersuchung in der 18.bis 22.Woche sollen vor allem Fehlbildungen ausgeschlossen werden. Auch die Nabelschnur sowie die Lage und Größe der Plazenta und die Menge des Fruchtwassers werden beurteilt. Zudem wird der Arzt genau den Kopf und Körper des Kindes vermessen und mit den Werten der letzten Untersuchung verglichen, um festzustellen, ob das Baby richtig gewachsen ist.
Bei der 3ten Ultraschallkontrolle in der 30ten bis 34ten Schwangerschaftswoche geht es noch einmal vor allem um die Kontrolle des kindlichen Wachstums. Kurz vor der Geburt sind letzte Ultraschalluntersuchungen sinnvoll, um die Kindslage und den Plazentasitz zu kontrollieren.



Allgemeine Informationen

Der Mutterpass
10 Vorsorge-Untersuchungen sind als Sicherheitsprogramm für die Schwangerschaft vorgesehen. Somit ist der Mutterpaß auch ein Terminkalender für die Arztbesuche. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, daß immer mehr werdende Mütter alle Termine wahrnehmen und sich Schwangerschaftsprobleme dadurch deutlich reduzieren. Auch wenn man denkt, es ist alles in Ordnung und Schwangerschaft ist etwas völlig normales, kann der Arzt die Mutter und das Baby vor Schäden bewahren, die bei rechtzeitiger Eerkennung vermeidbar wären.

Seiten 2 und 3
Blutgruppenzugehörigkeit: Mit einem Bluttest zu Beginn der Schwangerschaft wird die Blutgruppe und der Rhesusfaktor der Mutter bestimmt.
Antikörper-Suchtest: Einige Menschen haben eine Blutgruppe ohne Rhesusfaktor, sie sind rhesus- negativ. Gehört man als werdende Mutter dazu und ist der Vater rhesus- positiv, kann das Kind die väterliche Blutgruppe erben. Im Blut der Mutter können sich dann Abwehrstoffe(Antikörper) bilden, die sich gegen die roten Blutkörperchen des Kindes richten und Schäden hervorrufen.
Aber Ärzte gehen heute ganz sicher und beugen vor. Zur Erstuntersuchung gehört immer ein Antikörper-Suchtest. In der 24ten bis 27ten Schwangerschaftswoche erfolgt eine Kontrolle. Ergibt das Blut wieder „rhesus-negativ“, erhält man in der 28ten bis 30ten Woche eine Spritze mit Anti.-D-Globulin. Damit braucht man keine Probleme mehr für das Kind zu befürchten.
Röteln-HAH-Test: Wenn man schon einmal Röteln hatte, hat man in der Regel Antikörper im Blut, die vor einer neuen Ansteckung schützen. Das ist in der Schwangerschaft ganz wichtig, weil Röteln eine ernste Gefahr für das Baby bedeuten, besonders in den ersten 3 Monaten. Fehlgeburten und geistige und körperliche Schäden können die Folge sein. Ein Bluttest gibt dem Arzt Auskunft über Antikörper. Sollte diese nicht ausreichen, wird er der Mutter raten, sich möglichst vor einer Ansteckung zu schützen, z.B. Kindersammlungen aus dem weg zu gehen. Der Röteln-Test wird ebenfalls wiederholt. Als sicherste Vorbeugung empfehlen Ärzte eine Rötelnimpfung schon in der Pubertät bzw. spätestens drei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft.
Ergänzende serologische Untersuchungen: Weitere Bluttests können zur Abklärung anderer Infektionskrankheiten dienen.
Nachweis von Clamydia trachomatis-Antigen. Clamydia-Bakterien sind heute häufig und führen zu vaginalen Entzündungen. Folgen können Frühgeburtsbestrebungen, ein zu frühes Öffnen der Fruchtblase, vorzeitige Wehen oder spätere Sterilisität sein. Deshalb gehört der gezielte Bluttest heute zum Vorsorgeprogramm.
Toxoplasmose- Antikörpertest. Toxoplasmose ist eine normalerweise harmlose Infektionskrankheit. Die meisten Menschen sind dagegen immun weil sie durch eine meist unbemerkte Erkrankung Antikörper dagegen gebildet haben. Sollte man sich während der Schwangerschaft zum ersten Mal anstecken, wird der Arzt behandeln und sorgfältig auf das Kind achten. Die Infektion erfolgt meist durch den Verzehr von rohem Fleisch oder dem Berühren von Katzenkot. Man muß de Arzt von grippeähnlichen Beschwerden odr einem Anschwellen von Lymphknoten berichten.
Nachweis von HB´s Antigenen:Dieser Test konzentriert sich auf Hepatitis B, eine infektiöse Lebererkrankung.
Für die jetzige Schwangerschaft kann der Verlauf von vorangegangenen Schwangerschaften eine Rolle spielen. Deshalb fragt der Arzt unter anderem nach:

Spontangeburt = normale Geburt, Sectio = Kaiserschnitt, vag.Operation = Geburtshilfe mit Zange oder Saugglocke, Abort = Fehlgeburt, Abruptio = Schwangerschaftsunterbrechung, Tragzeit = Dauer der Schwangerschaft.
  1. Anamnese
Anamnese heißt, der Arzt erfragt Ihre gesundheitliche Vorgeschichte und füllt bei der ersten Vorsorge-Untersuchung das Anamneseblatt aus. Jeder Punkt ist ein Hinweis, der für die Überwachung der Schwangerschaft eine Rolle spielt. So kann der Arzt Veränderungen rechtzeitig einordnen und Hilfen einleiten. Gravida bedeutet: Zahl der bisherigen Schwangerschaften, Para = Zahl der bisherigen Geburten.
1. Familiäre Belastung:
Hier geht es um Krankheiten, die in der Familie vorliegen. Einige können durch die Schwangerschaft ausgelöst werden, z.B. Diabetes (Zuckerkrankheit) oder Hypertonie (Bluthochdruck). Auch dem Kind können bestimmte Veranlagungen mitgegeben werden. Der Arzt wird die Mutter entsprechend überwachen.
2. Frühere Erkrankungen:
Man muß dem Arzt von allen durchgemachten Gesundheitsproblemen erzählen.
3. Blutungs-/Thromboseneigung:
In der Schwangerschaft ist die Anfälligkeit für Thrombosen (Bildung von Blutgerinnseln) erhöht. Eine bekannte Neigung dazu sollte der Arzt kennen. Blutungsneigungen spielen für die Entbindung eine Rolle, damit mögliche Hilfen bereitstehen.
4. Allergien:
Hier sollte man eigene Überempfindlichkeitsreaktionen angeben, auch die einem bekannten gegen Medikamente und die Allergien, die in der Familie vorkommen. Sie können das Kind betreffen und somit für den Kinderarzt wichtig sein.
5. Frühere Bluttransfusionen:
Blutübertragungen können zu bestimmten Abwehrstoffen (Antikörper) geführt haben, aber auch zur Übertragung von Gelbsucht oder HIV-Viren, die AIDS auslösen können.
6/7. Besondere Belastungen:
Man muß mit dem Arzt über Sorgen oder belastende Umstände sprechen, weil diese das Kind möglicherweise mitbelasten. Vielleicht gibt es Hilfen, an die man allein gar nicht denkt.
8. Rhesus-Inkompatibilität:
Rhesus-Unverträglichkeit - siehe Antikörper Suchtest.
9. Diabetes mellitus.
Bei einer Zuckerkrankheit braucht man sich heute keine Sorgen mehr um das Kind zu machen, wenn man rechtzeitig von erfahrenen Spezialisten betreut wird. Der Arzt wird die Behandlung, Überwachung und Selbskontrolle mit der Mutter besprechen. Die beste Sicherheit ist jedoch, sich schon vor Eintritt einer Schwangerschaft gut beraten und einstellen zu lassen, um dem Baby sichere Startchancen zu geben. Siehe auch Punkt 50.
10. Adipositas:
Übergewicht. Der Arzt wird die Ernährung in der Schwangerschaft mit der Mutter besprechen und auf oft gleichzeitig bestehende Gesundheitsprobleme achten, z.B. Bluthochdruck.
11/12. Kleinwuchs/Skelettanomalien:
mögliche Gründe für einen Kaiserschnitt.
13. Schwangere unter 18:
Der Arzt wird vor allem bitten, die 10 Voruntersuchungen wahrzunehmen.
14. Schwangere über 35:
Wenn sich eine Frau gut fühlt und alles für eine normal verlaufende Schwangerschaft spricht, braucht sie keine intensivere Überwachung als eine jüngere werdende Mutter.

Zur Sicherheit kann eine Fruchtwasser-Untersuchung (Amniozentese) um die 16te Woche herum durchgeführt werden, die Auskunft über Chromosomen-Anomalien gibt, z.B. das Down-Syndrom (Mongolismus). Auch Mißbildungen des zentralen Nervensystems (z.B. Spina bifida) können erkannt werden. Bei einem kleinen Eingriff durch die Bauchdecke entnimmt der Arzt mit einer Punktionsnadel etwas Fruchtwasser aus der Fruchtblase. Dabei kontrolliert er mit Ultraschall den weg der Nadel, um das Baby nicht zu berühren.In der 9ten bis 22ten Woche lassen sich auch bei Ultraschall-Untersuchungen eine Rheie von möglichen Mißbildungen ausschließen. Siehe „Ultraschalldiagnostik“.Bei einem hohen Risiko für Chromosomen-Störungen bietet sich die frühzeitige Klärumg durch eine Chorionbiopsie an, und zwar in der 10ten bis12ten Woche. Dabei werden meist durch die Bauchdecke sogenannte Choriozotten vom Mutterkuchen entnommen und schnell untersucht. Das Ergebnis liegt innerhalb einer Woche vor. Die Fehlgeburtsrate ist danach jedoch leicht erhöht. Ihr Arzt wird Sie beraten.Eine neue, ergänzende Methode zur Abklärung von Chromosomen-Störungen ist der Triple-Hormontest, der von der 15ten bis 23ten Woche mit einer Blutuntersuchung möglich ist, am besten geeignet ist aber die 16te/17te Woche. Der Hormontest ist auch für Frauen unter 35 empfehlenswert, wird aber nicht bei Diabetes, starken Raucherinnen oder Mehrlingsschwangerschaft durchgeführt. Der Test kann falsche positive Hinweise geben. Deshalb ist eine zusätzliche Fruchtwasser-Untersuchung sinnvoll.

15. Vielgebärende:
Frauen, die schon vier Kinder und mehr geboren haben.
16. Nach Sterilitätsbehandlung:
Bei ungewollter Kinderlosigkeit kann es nach einer Hormonbehandlung zu Mehrlingsschwangerschaften kommen.
17. Nach Frühgeburt:
Wichtig für den Arzt, auch bei der jetzigen Schwangerschaft auf Frühgeburtsbestrebungen zu achten. Ein frühgeborenes Kind ist vor der 38ten Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen.
18. Nach Mangelgeburt:
Hinweise auf mögliche Gesundheitsgefährdungen, z.B. Rauchen, Alkohol, Drogen, aber auch bestimmte Erkrankungen der Mutter, z.B. Bluthochdruck. Mangelgeborene Kinder sind untergewichtig. Sie können zum geplanten Zeitpunkt, aber auch früher kommen. Dann wird von Früh-Mangel-geborenen gesprochen.
19. Nach Aborten/Abbrüchen:
Abort heißt Fehlgeburt und bedeutet für den Arzt, gut auf die neue Schwangerschaft aufzupassen. Ein vorhergehender Schwangerschaftsabbruch kann den Muttermund geschwächt haben. Man kann die Frage des Arztes danach unbesorgt beantworten. Das hat keine rechtliche Folgen.
20. Totes/geschädigtes Kind:
Wenn bei vorherigen Schwangerschaften ein solches Problem vorkam, wird der Arzt einen besonders intensiv überwachen.
21./22. Komplikationen:
Probleme bei vorhergehenden Entbindungen oder nach der Geburt (post partum) sind auch jetzt Anlaß für besondere Kontrollen.

23. Nach sectio:
Nach Kaiserschnitt.
24. nach anderen Uterusoperationen:
Zurückgebliebene narben erfordern entsprechende Aufmerksamkeit, z.B. nach myom-Entfernung.
25. Rasche Schwangerschaftsfolge:
Zur Information des Artzes.
26. andere Besonderheiten:
Wenn einem noch etwas wichtig erscheint, spricht man mit dem Arzt darüber.

Terminbestimmung:
Der Geburtstermin wird vom ersten Tag der letzten Monatsblutung an ausgerechnet, aufbauend auf einem Zyklus von 28 Tagen. Abweichungen von rund 10 Tagen vor oder nach dem geplanten Termin sind durchaus normal. Vor allem die frühen Ultraschall-Untersuchungen sichern oder korrigieren den Termin.

  1. Besondere Befunde im Schwangerschaftsverlauf

27. Behandlungsbedürftige Erkrankungen:
Hierüber geben die Anamnese und die Vorsorgeuntersuchungen dem Arzt Auskunft.
28. Dauermedikation:
Der Arzt wird abwägen, welche Medikamente man für die Gesundheit auch während der Schwangerschaft brauchen und welche Sie nicht nehmen sollten.
29. Abusus:
Darunter versteht der Arzt jede Art von Sucht, z.B. nach Alkohol, Zigaretten oder Drogen, die zu schwerwiegenden Schäden und Mangelentwicklung beim Kind führen können. Auch bei Mißbrauch von Medikamenten (Schmerz-, Beruhigungs-, Abführmittel) kann Babys schädigen. Siehe auch „Gesundheit für zwei“.
30./31. Besondere Belastungen:
Danach hat der Arzt schon bei der Anamnese gefragt.
32. Blutungen vor der 28.SSW:
Müssen auf jeden Fall vom Arzt überprüft werden. Sie kann harmlos, aber auch Hinweis für eine beginnende Fehlgeburt sein.
33. Blutungen nach der 28. SSW:
Müssen auf jeden Fall vom Arzt überprüft werden. Dahinter kann sich eine vorzeitige Lösung des Mutterkuchens oder eine Placenta praevia (siehe 34.) verbergen.
  1. Placenta praevia:
Hierbei sitzt der Mutterkuchen im Bereich des Muttermundes. Dadurch kommt es häufiger zu Blutungen. Liegt die Placenta zum Zeitpunkt der Geburt immer noch vor dem Geburtsausgang, wird ein Kaiserschnitt notwendig sein.
35. Mehrlingschwangerschaft:
Das heißt Zwillinge oder mehr. Bei der Ultraschalluntersuchung ist das sehr genau feststellbar. In diesem Fall wird der Arzt einem bei der Wahl der Geburtsklinik beraten. Die Verbindung mit einer Kinderklinik kann empfehlenswert sein.
  1. Hydramnion:
Das vermehrte Vorliegen von Fruchtwasser kann viele Ursachen haben. Der Arzt wird eine Abklärung versuchen und das Kind besonders überwachen.


37. Oligohydramie:
Verminderte Fruchtwassermenge. Das kann ein Hinweis auf eine Unterfunktion des Mutterkuchens sein, einen vorzeitigen Blasensprung anzeigen und den Arzt veranlassen, das Baby gründlich per Ultraschall zu untersuchen. Es kann aber durchaus alles in Ordnung sein.
  1. Terminunklarheit:
Sie kann vorliegen, wenn die Schwangerschaft sehr spät festgestellt wird.
  1. Plcenta-Insuffizienz:
Eine Untersuchung des Mutterkuchens bedeutet für das Kind eine Mangelversorgung mit Nährstoffen aus dem mütterlichen Kreislauf. Das macht eine intensive Überwachung des Kindes notwendig. Eventuell kann eine vorzeitige Entbindung ratsam sein. Manchmal sind die Bedingungen für ein Baby besser, als Frühgeborenes in der Klinik zu gedeihen.
  1. Isthmozervikale Insuffiziens:
Hier geht es um eine Schwäche des Gebärmutterhalses. Sie kann zu einer vorzeitigen Eröffnung des Muttermundes und somit zu einer Frühgeburt führen. Der Arzt wird bei Bedarf mit einer sogenannten Cerclage Ihrem Baby Halt geben.
  1. Vorzeitige Wehentätigkeit:
Sie ist ein Warnzeichen für eine mögliche Frühgeburt und kündigt sich an durch ein regelmäßiges Hartwehen des Bauches, manchmal verbunden mit Schmerzen und Ziehen im Rücken. Die normalen Vor- Und Senkwehen vor Geburtsbeginn sind damit nicht gemeint. Diese spürt man nur durch ein gelegentliches und kurzes Hartwehen des Bauches.
  1. Anämie
Einige Frauen entwickeln in der Schwangerschaft eine Anämie, das heißt, es liegt zu wenig roter Blutfarbstoff vor (Hämoglobin). Dieser Farbstoff ist im mütterlichen Blut verantwortlich für den Sauerstoff-Transport, der das Kind mitversorgt. Bei den Bluttests der Vorsorgeuntersuchungen wird das zuverlässig kontrolliert. Wenn notwendig, erhält man vom Arzt ein Eisenpräparat.
  1. Harnwegsinfektion:
Bei Urintests wird festgestellt, ob eine Entzündung der Blase oder Niere vorliegt. Spürt man beim Wasserlassen ein Brennen oder Stechen, berichtet man dem Arzt davon, weil es auch um mögliche Folgen für die Schwangerschaft geht.
  1. Indirekter Coombs-Test:
Bluttest zur Sicherheit des Kindes bei Abweichungen der Rhesusfaktoren (siehe Antikörper-Suchtest).
  1. Andere serologische Befunde:
Wie bei 44. Dienen weitere Bluttests zur Abklärung der Gesundheit von Mutter und Kind.
  1. Hypertonie:
Bluthochdruck mit Werten über140/90 ist besonders überwachungsbedürfdig. In Verbindung mit Eiweißausscheidungen und Ödemen (47. und 48.) kann eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung vorliegen.
  1. Eiweißausscheidung:
Sie wird beim Urintest erkannt und kann ein Hinweis für eine Schwangerschaftserkrankung sein (wie 46. und 48.).
48.Ödeme:
Deutliche Wasseransammlungen im Gewebe erkennt der Arzt an Schwellungen, vor allem der Knöchel und Hände. In Verbindung mit Bluthochdruck und Eiweißausscheidung im Urin sind sie Anzeichen für eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung, die regelmäßig kontrolliert werden muß. Zur Sicherheit von Mutter und Kind ist es ganz wichtig, den Empfehlungen des Arztes zu folgen und die Untersuchungstermine einzuhalten.

49. Hypotonie:
Hier geht es um niedrigen Blutdruck, der einen müde und schwindelig machen kann, aber meistens keinen Einfluß auf das Baby hat. Der Arzt wird die Mutter beraten.
  1. Gestationsdiabetes:
Eine Zuckerkrankheit, die sich in der Schwangerschaft entwickelt, bleibt meistens auf diese Zeit beschränkt. Man braucht aber die gleiche gute Betreuung durch Experten wie bei dauerhaftem Diabetes (siehe auch Punkt 9). Eine unerkannte und unbehandelte Zuckerkrankheit kann dem Kind schaden. Diät und eine Einstellung mit Insulin können notwendig sein. In der Regel spürt man selbst nichts von einer Diabetes-Entwicklung. Deshalb ist die regelmäßige Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig.
  1. Lageanomalien:
Lageabweichungen des Babys bestehen dann, wenn der Kopf nicht in Richtung Beckenausgang zeigt. Dann spricht der Arzt von Beckenendlage, Quer-oder Schräglage. Bei einer Lageanomalie wird Ihr Arzt die Art der Entbindung mit Ihnen besprechen.
  1. Andere Besonderheiten.
Trägt der Arzt hier etwas ein, lässt man sich das erklären.
Beratung der Schwangeren:
Der Arzt fragt und berät einen hier zu vielen Dingen des Lebens, die für die Schwangerschaft eine Rolle spielen, wie Ernährung, Medikamenten-Einnahme, dem Beruf oder sportlichen Hobbies.
Risikoberatung:
heißt Beratung bei vorliegenden Besonderheiten, z.B. Diabetes, Rauchen etc.
Geburtsvorbereitung:
Man wird über den Sinn von Geburtsvorbereitungskursen informiert.
Krebsfrüherkennung:
Ein Abstich vom Gebärmutterhals und das Abtasten der Brust sollte zur Vorsorge gehören.
Gravidogramm:
Diese Doppelseite gibt dem Arzt einen Überblick über alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen.
Zweiter AK-Suchtest:
Der Antikörper-Suchtest wird in der 24. Bis 27. Schwangerschaftswoche wiederholt.
Anti-D-Prophylaxe:
Mit Anti-D-Immunglobulin kann Rhesus-Problemen vorgebeugt werden.
Untersuchung Hepatitis B:
Test auf viruelle Leberinfektion.
Schwangerschaftswoche:
Die nach der Regelblutung errechnete Schwangerschaftswoche.
SSW.Korr.:
Die eventuell durch das Ergebnis der Ultraschall- Untersuchung korrigierte Schwangerschaftswoche.
Fundusstand:
Der Höhenstand der Gebärmutter.
Kindslage:
Der Arzt orientiert sich an der Lage des kindlichen Köpfchens.






Herztöne:
Die Herztöne des Kindes werden mit dem Hörrohr oder Ultraschallgeräten überprüft, später auch mit dem CTG (siehe „Cardiotokographische Befunde“). An der Herztonkurve kann der Arzt das Wohlbefinden des Babys beurteilen.
Kindsbewegung:
Der Arzt wird fragen, ob Sie regelmäßig Bewegungen Ihres Kindes spüren. Wenn es häufig herumtobt oder sehr still ist, sollten Sie Ihrem Arzt berichten.
Ödeme: siehe Punkt 48.
Varikosis:
Krampfaderbildung in den Beinen. Durch die Hormonumstellung kommt es zu einer Erweiterung der Venen und somit bei einer persönlichen Neigung zur Krampfaderbildung. Zur Vorbeugung empfiehlt sich, langes Stehen zu vermeiden und die Beine öfter hoch- zulegen. Sehr hilfreich sind Stützstumpfhosen, die auch der Arzt verordnen kann.
Gewicht:
Eine Zunahme von 10 bis12 kg in der Schwangerschaft sind normal. In den ersten drei Monaten nehmen Sie in der Regel nicht zu.
RR.:
Blutdruckwerte nach Riva-Rocci (Systolisch/diastolisch). Siehe auch Punkt46 und 48.
Hb (Ery):
Hb heißt Hämoglobin = Blutfarbstoff und Ery heißt Erythrozyten = rote Blutkörperchen. Sie geben dem Arzt Auskunft über eine mögliche Anämie (siehe Punkt 42.)
Urin:
er wird überprüft auf Eiweiß- und Zuckerausscheidungen und auf Entzündungshinweise (Blut, Bakterien etc.)
Vaginale Untersuchung:
Bei der Untersuchung durch die Scheide tastet der Arzt Gebärmutterhals und Muttermund ab, um Frühgeburtsrisiken rechtzeitig erkennen zu können.

Zum Ende der Schwangerschaft kann der Arzt auch durch den schon leicht geöffneten Muttermund mit einem Instrument die Farbe des Fruchtwassers beurteilen. Das gibt ihm Auskunft über das Befinden des Babys. Diese Fruchtwasser - Spiegelung (Amnioskopie) ist nicht mit einer Fruchtwasser - Untersuchung zu verwechseln (siehe Punkt 14).

Sonstige Befunde:
Eintragungen hier sollten Sie sich vom Arzt erklären lassen.
Risiko-Nr.:
Hier werden die Punkte von dem Mutterpaß zusammengefaßt.
Sonstiges:
Zum Eintragen von individuellen Besonderheiten oder Behandlungen, z.B.: Triple-Test
Soor-Prophylaxe:
Eine vorbeugende Pilzbehandlung der Vagina zum Schutz des Kindes bei der Geburt.

Besonderheiten:
Hier wird noch einmal auf die besonderen Risiken hingewiesen, u.a. Suchtprobleme, spezielle Erkrankungen oder erbliche Belastungen.




Veranlaßte Maßnahmen
Hier wird die Durchführung einer Fruchtwasser - Untersuchung (Ammniocentese) oder die Überweisung an eine genetische Beratungsstelle eingetragen.

Genetische Beratung
Ist dann empfohlen, wenn es um besondere Erbkrankheiten oder Altersrisiken geht, aber auch um mögliche gesundheitsschädigende Einflüsse in der Schwangerschaft wie Medikamente, Alkohol oder Infektionen. Genetische Beratungsstellen sind meist in Gesundheitsämtern oder Universitätskliniken zu finden. Die Beratung ist kostenlos. Man sollte vorher einen Termin vereinbaren und möglichst ärztliche Unterlagen mitbringen.
Cardiotokographische Befunde
CTG ist die Abkürzung für Cardiotokograph, dem sogenannten Herzton - Wehenschreiber. Dieses Gerät befindet sich heute in jedem Kreißsaal und überwacht die Wehentätigkeit und die Herzaktion des Babys. Bei besonderen Umständen empfiehlt der Arzt CTG-Untersuchungen auch vor Geburtsbeginn. Per Ultraschall kann das CTG die Herztätigkeit des Babys in Töne umsetzen. Somit wird die CTG-Kontrolle zum spannenden Erlebnis: Sie hören mit, wie das Herz Ihres Kindes schlägt.
Ultraschall - Untersuchung
Drei Ultraschall - Untersuchungen (Screenings) gehören heute zum Vorsorgeprogramm. Bei besonderen Fragen kann der Arzt auch häufiger nach einem Baby schauen. Auf einem Bildschirm sieht man es zusammen live. Manchmal gehört ein bißchen Phantasie dazu, aber der Arzt wird einem sicher erklären, was er erkennt und was Ihr Baby gerade macht. Man kann sogar Erinnerungsfotos mit nach Hause nehmen. Schon in der 7. Bis 8. Schwangerschaftswoche ist auf dem Bildschirm ein Pulsierendes Kügelchen zu erkennen. Die schon vorhandene Herzaktion bewegt das sich entwickelnde Baby. Jede Ultraschalluntersuchung gibt dem Arzt Auskunft über Entwicklung des Babys. Zu Beginn der Schwangerschaft mißt er die Größe des Fruchtsackes (FS) und die Länge des Embryos (SSL = Scheitel - Steiß - Länge). Wenn das Baby größer geworden ist, mißt er den Kopfdurchmesser (BPD) und den Brustkorb (ATD). Außerdem beurteilt er die Herzreaktion, die Kindsbewegungen und die Menge des Fruchtwassers. Er kontrolliert die Lage des Babys, den Sitz des Mutterkuchens und achtet auf mögliche Fehlbildungen. Schon beim 1. Screening wird beispielsweise auf ein „dorsonuchales Ödem“ geachtet, d.h. ein Nackenödem. Es ist schon bei dem kleinen Embryo erkennbar und weist auf eine Chromosomenstörung hin. Nach der 20. Woche ist es für den Arzt meistens kein Geheimnis mehr, ob man einen Jungen oder ein Mädchen erwartet. Ultraschall macht die Antwort ziemlich sicher möglich. Wenn man neugierig bleiben möchte, bittet man den Arzt, einem bis zur Geburt nichts zu verraten. Das 2. Screening in der 19. bis 22. Schwangerschaftswoche ist besonders wichtig zur Kontrolle des Mutterkuchens (Plazenta) und zum Ausschluß von Fehlbildungen beim Baby. Bei besonderen Fragen kann eine Sonder - Ultraschalluntersuchung in einem pränatalen Diagnosenzentrum empfohlen werden. Experten für Pränatal - Diagnostik gibt es meist in größeren Frauenkliniken.. Mit der sogenannten Vaginal - Sonographie ist eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide möglich. Dabei führt der Arzt ein fingerförmiges Ultraschallgerät in die Vagina ein. Diesen Weg wählt der Arzt vor allem am Anfang der Schwangerschaft, weil die damit erzielbaren Ergebnisse zu diesem Zeitpunkt meist ausreichen. Für eine Ultraschalluntersuchung durch die Bauchdecke müßte auch die Blase gefüllt sein, damit ein freier Blick in die noch kleine Gebärmutter möglich ist. Die Ultraschallwellen schaden einem und dem Baby nicht. Sie sind nicht vergleichbar mit Röntgenstrahlen. Die Untersuchungen tun auch nicht weh. Man kann sich also entspannen und in Ruhe miterleben, was für ein aktiver Mensch das Kind schon ist.
Hier werden besondere Anmerkungen zu den Ultraschalluntersuchungen eingetragen, außerdem die Termine und Befunde von zusätzlichen Ultraschallkontrollen bei besonderen Fragen und Risiken.
Dopplersonographische Befunde:
Mit der neuesten Ultraschalltechnik, dem sogenannten Doppler - Ultraschallverfahren, kann der Arzt den Blutzufluß in der Nabelschnur und in den Blutgefäßen des Babys messen. Das gibt einem Auskunft über die Versorgung des Kindes durch den Mutterkuchen. So lassen sich beispielsweise bei einer Plazenta - Insuffizienz (Punkt39) zusätzliche Informationen über das Wohlbefinden des Babys ableiten.
Normenkurve für den Wachstumsverlauf:
Hier trägt der Arzt die Größenbefunde des Babys ein, die er per Ultraschall ermittelt.
Abschluß - Untersuchung:
Die sogenannte Epikrise ist eine Zusammenfassung aller Daten von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Dazu gehören die Ergebnisse der ersten Untersuchung des Babys direkt nach der Geburt (U I) und der Wochenbett - Untersuchungen.
  1. Untersuchung nach Entbindung.
Sie sollte in der 6. Bis 8. Woche nach der Entbindung durch Ihren Frauenarzt stattfinden.
Der Mutterpaß bleibt ein wichtiges Dokument für die Mutter, weil er noch für eine weitere Schwangerschaft nutzbar ist. Dann hat man alle Daten für den Arzt parat und wird mit dem neuen Baby in besten Händen sein.

Körperpflege
Viel Wasser, wenig Seife
Das körperliche Wohlbefinden der Mutter hängt davon ab wie gut sie sich pflegt. Da in der Schwangerschaft alle Schweißdrüsen intensiver arbeiten, könne es sein, daß sie jetzt zu Körpergeruch neigt
  • Die werdende Mutter sollte täglich duschen, und sparsam ein mildes Duschgel oder eine milde Seife verwenden. Am geeignetsten sind Produkte ohne Parfümzusätze, da Hautreizungen bei diesen seltener vorkommen.
  • Die Mutter sollte den ganzen Körper sanft mit einer Bürste oder mit einem MassageHandschuh massieren. Das fördert die Durchblutung und regt den Kreislauf an. Auch Schwangerschaftsstreifen kann so ein wenig vorgebeugt werden.
  • Die werdende Mutter sollte nach dem Duschen ein Körperöl oder eine Körpermilch benutzen. Brust, Bauch und Hüften sollte sie mit einem Spezialmittel einreiben, das die Hautdurchblutung verstärkt und so der Bildung von Streifen ebenfalls entgegenwirkt.
  • Wenn die Mutter stillen möchte, empfiehlt es sich, die Brust schon in der Schwangerschaft darauf vorzubereiten. Dazu gehören warm - kalte Wechselduschen. Sie sollte die Brustwarzen nach dem Waschen sanft mit einem Frotiertuch abreiben.
  • Gut für die Abhärtung der Brustwarzen sind auch vorsichtig dosierte Luft - und Sonnenbäder.
  • Einreibungen der Brustwarzen mit Johanniskrautöl aus der Apotheke sind ebenfalls eine gute Vorbereitung.

Gründliche Zahnpflege
Zähne und Zahnfleisch sind in der Schwangerschaft besonders empfindlich. Außerdem
belegt der alte Spruch „Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn“, daß der enorme Calciumverbrauch für die Entwicklung des Kindes oft zu lasten der Zähne geht, wenn der Bedarf nicht ausreichend gedeckt ist.
Deshalb sollte die Mutter in dieser Zeit
  • am besten Calciumpräparate einnehmen und
  • die Zahnpflege gründlich durchführen: nach jeder Mahlzeit die Zähne säubern.
Kleidung
Bis etwa zum fünften Monat kann die Mutter wahrscheinlich Ihre gewohnte Kleidung tragen. Später wird sie dann Hosen, Röcke, Blusen und Pullover finden müssen, die chic und außerdem bequem sind. Trends zu modisch lässigen, weiten Hüllen kommen ihr da sehr entgegen. Heute gibt es ein reiches Sortiment an geeigneter, modischer Umstandskleidung für die gesamte Schwangerschaftsdauer, passend für jede Gelegenheit, ob sportlich oder elegant. Sie werden sicherlich ohne Probleme etwas nach ihrem Geschmack finden. Bequemlichkeit und angenehmer Tragekomfort garantieren Kleidungsstücke aus schmiegsamen, leichten, atmungsaktiven Naturstoffen wie Baumwolle, Leinen und Seide oder deren Abkömmlinge wie beispielsweise Viskose oder andere moderne Gewebe.
Besonders wichtig ist nun auch ein guter Büstenhalter, da sich die Brust während der Schwangerschaft meist erheblich vergrößert. Der Büstenhalter hat die Aufgabe, das Gewebe so zu stützen, daß der Busen auch nach der Schwangerschaft und Stillzeit seine Form behält.
Ernährung
In der Schwangerschaft braucht der Körper mehr Eisen, mehr Vitamine, und mehr Mineralstoffe, denn er vollbringt Höchstleistungen! Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft sollte zwischen 10kg und 13kg liegen, d.h. bei Fett und Kohlehydraten bewußt auszuwählen. Mit ausgewogener Ernährung und sinnvollen kleinen Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt, tue man Gutes fürs Baby, für sich und eine leichte Schwangerschaft. In der ersten Hälfte der Schwangerschaft nimmt man ca. 4kg zu, erst ab dem 8. Monat legt man kräftiger zu. Eine Gewichtszunahme z.B. von 11kg verteilt sich folgender maßen:

Kind 3300 gr.
Fruchtwasser 800 gr.
Plazenta 650 gr.
Blutvolumen 1250 gr.
Gewebsflüssigkeit 2000 gr.
Gebärmutter 900 gr.
Depotfett 1700 gr.
Brust 400 gr.

Zigaretten, Alkohol, Drogen und Medikamente sind in der Schwangerschaft absolut tabu! Bei Kaffee und Tee sollte man sich auf 2 Tassen täglich beschränken. Auch Kochsalz sollte eingeschränkt werden. 5gr. Kochsalz ist maximal zu empfehlen pro Tag, da das enthaltene Natrium Bluthochdruck begünstigt und beteiligt ist bei der Entstehung von Wasseransammlungen. Um unnötige “Polster“ zu vermeiden sollten Sie auf “leere“ Kalorien verzichten. Man sollte stärke - und ballaststoffreiche Lebensmittel, die Energie spenden, gut sättigen und für gute Verdauung sorgen wählen. Bei Kohlenhydraten gibt es stärkereiche wie Brötchen, Schmelzflocken, Mischbrot, Nudeln, sowie ballaststoffreiche wie Hülsenfrüchte, Vollkorn, Gemüse, Kartoffeln oder die zu vermeidenden zuckerreichen wie Schokolade, Eis, Kuchen. Bei Fett, das der Körper als Brennstoff zur Energieversorgung benötigt, ist auch sehr aufmerksam und bewußt zu wählen. Pro Tag sollte man nicht mehr als 70gr. Fett zu sich nehmen. Man sollte sparsam umgehen mit Butter, Magarine und Speiseöl und besonders vorsichtig bei versteckten Fetten in Wurst und Käse sein. Eiweiß nimmt eine wichtige Rolle bei Ihrer Ernährung ein, da es die Entwicklung des kindlichen Gehirns und den Aufbau des kindlichen Gewebes in Mutterleib sichert. Gute tierische Eiweißträger sind Milch, Milchprodukte, magere Fleisch - und Fischsorten und Geflügel. Gute pflanzliche Eiweißträger sing Getreide, Kartoffeln, Sojaprodukte und Hülsenfrüchte. Der bedarf der Mutter sollte zur Hälfte durch tierisches, zur anderen Hälfte durch pflanzliches Eiweiß gedeckt werden. Besonders gut nimmt der Körper Eiweiß auf, wenn man verschiedene Eiweißlieferanten miteinander kombinieren z.B. Getreide mit Milch, Milchreis, Brot mit Käse oder Pellkartoffeln mit Kräuterquark, auch Kartoffeln mit Ei. Bei den Mineralstoffen sind besonders wichtig Calcium, Jod und Eisen. Reich an Eisen sind Eier, Fisch und Vollkornprodukte. Auch viele Fruchtsäfte enthalten lösliche Eisenverbindungen. Zur Steigerung der Resorption ist es empfehlenswert, ein Glas Orangensaft zu den Mahlzeiten zu trinken, da Vitamin C die Aufnahmefähigkeit erhöht. Ein Mangel an Jod wird von der Schwangeren an das Kind weitergegeben und kann zu einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion führen. Da die Verwendung von jodiertem Speisesalz nicht ausreicht den erhöhten Jodbedarf zu decken, sollte man zwei bis drei Mal in der Woche Seefisch essen, der als Hauptjodlieferant gilt. Falls man Fisch nicht mag, muß man den Jodbedarf mit Jodidtabletten abdecken. Calcium spielt eine wichtige Rolle für den Aufbau von Knochen und Zähnen, für die Nerven- und Muskeltätigkeit und für die Blutgerinnung. Natrium ist in den meisten Lebensmitteln enthalten und der Gegenspieler Kalium, beide für den Körper unentbehrlich, ist in Obst, Kartoffeln und Gemüse enthalten. Die wichtigsten Vitamine in der Schwangerschaft sind Vitamine aus der B- Gruppe, Vitamin C, Vitamin D und Folat.
Tabu.: Nikotin, Alkohol, Drogen
Das rauchen sollte in der Schwangerschaft ganz eingestellt werden. Nikotin führt nämlich zu einer Verengung und Schädigung der Gefäße in der Plazenta. Die Versorgung des Kindes mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff wird damit erheblich verschlechtert. Das Kind raucht sozusagen jede Zigarette mit. Kinder von Raucherinnen sind fast immer untergewichtig, und auch das Risiko für die spätere Ausbildung von Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale ist stark erhöht. Das gleiche gilt übrigens auch für das Passivrauchen, daher sollten Zigaretten aus haushalten, in die ein Kind kommt, grundsätzlich verbannt werden.
Eine ebenso große Gefahr für das werdende Leben birgt der regelmäßige Konsum von Alkohol. Alkohol wird heute als einer der Hauptauslöser für Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen angesehen. Alkoholgeschädigte Kinder kommen häufig mit schweren Mißbildungen und Gesichtsanomalien zur Welt. Auch in ihrer geistigen Entwicklung sind sie oft stark beeinträchtigt. Darüber hinaus kommt es bei alkoholsüchtigen Müttern oft zu Fehl- und Frühgeburten. Auch wenn ein gelegentliches Gläschen Wein, Sekt oder Bier keinen Schaden anrichtet, ist es eigentlich am besten, während der Schwangerschaft auf Alkohol zu verzichten. Große Risiken für das Kind liegen auch beim Mißbrauch von Rauschgift. Drogenabhängigkeit der Mutter bewirkt meist auch eine Suchtentstehung beim Kind. Außerdem treten in diesen Fällen häufiger Fehl- und Mangelgeburten auf, und die Säuglingssterblichkeit ist erhöht.


Reisen während der Schwangerschaft
Wenn man sich wohl fühlt und auch der Arzt keine Einwände hat kann man reisen. Denken sollte man bei der Auswahl des Reiseziels an klimatische und hygienische Gegebenheiten sowie auch an die ärztliche Versorgung vor Ort. Vorsicht ist geboten bei Reisen in tropische Länder- wegen der langen Flüge, der Zeitverschiebung und der Gefahr, durch das unbekannte Klima und das Essen zu erkranken. Außerdem sind bei Tropenreisen immer ganz bestimmte Impfung gegen spezielle Infektionskrankheiten nötig, die im Zusammenhang mit der Schwangerschaft unbedingt vorher mit dem Arzt besprochen werden müssen. Auch die frage des Transportmittels sollte überlegt sein. Kürzere Strecken können mit dem Auto zurückgelegt werden. Abzuraten ist jedoch von längeren Autofahrten, vor allem bei fortgeschrittener Schwangerschaft. Gut geplante Flugreisen in modernen Verkehrsmaschinen sind normalerweise unbedenklich, vorausgesetzt, man ist gesund und fühlt sich wohl. Aber 4 Wochen vor dem errechneten Termin werden Schwangere als Fluggäste aus Sorge vor einer Geburt in der Luft nur noch mit einem Attest vom Arzt akzeptiert.
Sex während der Schwangerschaft
Viele Paare machen sich darüber Gedanken, ob Geschlechtsverkehr in der Schwangerschaft möglicherweise dem Ungeborenem schaden könnte. Diese Sorge ist fast immer unbegründet. Medizinisch gesehen ist gegen Sex nichts einzuwenden. Allerdings gibt’s ein paar grundsätzliche Empfehlungen: Das Glied des Mannes sollte nicht zu tief eindringen, damit die Gebärmutter nicht mechanisch gereizt wird. Die seitliche Lage ist die beste Körperstellung für die Liebe.
Geburtsvorbereitende Kurse
Zur Geburtsvorbereitung wird eine Vielzahl verschiedener Methoden angeboten. In den Letzten Jahren wurde hier vieles weiterentwickelt und verbessert, so daß jede Schwangere eine Methode finden kann, die zu ihr paßt. Obwohl manch Kurse neue Schwerpunkte setzen- wie Yoga oder autogenes Training.- basieren doch noch viele auf der Lehre des britischen Arztes Dr. Grantly Dick- Read. Die Grundidee seines „Angst- Spannung- Schmerz- Syndroms“ war, daß die Angst vor der Geburt bei der Frau Verspannungen auslöst und diese wiederum zu vermehrtem Wehenschmerz führen. Deshalb lag ihm besonders daran, die Furcht vor der Geburt zu verringern und die Frau psychologisch zu unterstützen. So ist es auch heute noch erklärtes Ziel der geburtsvorbereitenden Kurse, den Kreislauf „ Furcht- Verkrampfung- vermehrter Wehenschmerz“ zu durchbrechen und den Frauen zu einer schönen Schmerzarmen Geburt zu verhelfen. Etwa im 6., spätestens im7. Schwangerschaftsmonat sollte man dem Geburtsvorbereitenden Kurs beginnen. Die Kurse laufen manchmal über 10 bis 12 Wochen. Die Kosten werden ganz oder teilweise von der Krankenkasse übernommen. Vorbereitende Kurse werden z. B. von den kirchlichen Familienbildungsstätten, von Geburtskliniken, Gesundheitsämtern oder gemeinnützigen Trägern angeboten. Im wesentlichen befassen sich die Kurse mit diesen Schwerpunktthemen:
Entspannungsübungen
Atemtechniken
Gymnastik
Information
Ausführliche Gespräche
Kontakt zum Baby
Schwangerschaftsgymnastik
Wenn auch die Schwangerschaftsgymnastik im Rahmen der heutigen Geburtsvorbereitenden Kurse stark durch psychologische Themen, durch Gespräche und Informationen über Schwangerschaft und Geburt ergänzt wird, so hat sie doch nach wie vor einen hohen Stellenwert. Schwangere die sich mit geeigneten Übungen vorbereiten, sind dem körperlichem Hochleistungsstreß unter der Geburt desser gewachsen. Sie brauchen meist weniger Schmerzmittel. Und es gibt sogar spezielle Übungen die den Dammschnitt vorbeugen. Weil sie die Durchblutung des Beckenbodens fördern und die Elastizität des Damms( das ist das Gewebe zwischen Scheidenöffnung und Darmausgang) verbessern.
Beschwerden und Gesundheitliche Probleme
Schwangerschaft und Geburt sind nicht nur eine ganz besondere Lebenserfahrung, sie bewirken auch große Veränderungen im Körper der Frau. Der ganze Organismus muß sich nun auf das Neue Leben einstellen, die Organe, das Kreislauf-, Nerven- und Hormonsystem an die neuen Gegebenheiten anpassen. Die körperliche Umstellung ist in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft am Stärksten.
Übelkeit und Sodbrennen: öfter weniger essen
Übelkeit und Erbrechen zählen zu den häufigsten Beschwerde während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Beide Symptome treten meist morgens nach dem Aufstehen auf, können aber zu jeder anderen Tageszeit auch vorkommen. Seit Jahren sucht man nach den Ursachen für diese unangenehmen Begleiterscheinungen, weiß aber bis heute nicht genau, was dahinter steckt. Die Mehrzahl der Frauen fühlt sich dadurch nicht allzu beeinträchtigt. Nur in sehr seltenen Fällen ist das Erbrechen so stark- das sogenannte übermäßige Schwangerschaftserbrechen- , daß die Nahrungsaufnahme gefährdet und eventuell auch einen Krankenhausaufenthalt notwendig ist, um den Verlust von Flüssigkeit und Mineralien auszugleichen. Auch Sodbrennen und saures Aufstoßen, das sich als brennendes Gefühl Direkt hinter dem Brustbein vor allem nach den Mahlzeiten und im Liegen bemerkbar macht, sind außerordentlich häufig in der Schwangerschaft. In der Frühphase erschlafft der Schließmuskel am Mageneingang durch die veränderte Hormonsituation, so daß saurer Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen kann. Später drückt aber auch die Gebärmutter auf den Magen und kann die Beschwerden verursachen.
Ballaststoffe gegen Verstopfung
Wenn man weniger als dreimal die Woche Stuhlgang hat, spricht man von Verstopfung- einer ebenfalls häufigen Begleiterscheinung in der Schwangerschaft. Das liegt zum einen daran, daß der gesamte Verdauungstrackt vom zunehmenden Gewicht der Gebärmutter unmittelbar betroffen ist. Andererseits unterstützt die hormonelle Situation eine Erschlaffung der Darmwandmuskulatur- der Stuhl verbleibt länger im Darm, und es wird ihm dadurch noch mehr Flüssigkeit entzogen. Die Folge: der Stuhl wird hart und trocken.
Gefahr durch Infektionskrankheiten
An den meisten Krankheiten der Mutter nimmt auch das Ungeborene teil, es kann dadurch geschädigt werden. Vor allen Infektionskrankheiten- ausgelöst durch Viren, Bakterien, Pilze- spielen bei den sogenannten Embryopathien, den Schädigungen der Ungeborenen Kindes im Mutterleib, eine große Rolle.
Röteln
Röteln sind eine besonders gefährliche Infektionskrankheit, da sie vor allem in den ersten 4 Monaten beim Kind zu schweren Mißbildungen führen können. Aus diesem Grund wird bei jungen Mädchen im gebärfähigem Alter die vorbeugende Rötelnimpfungen empfohlen. Auch Virusinfektionen wie Masern, Mumps oder Windpocken können in der Schwangerschaft zu Problemen führen. Ist in ihrer Umgebung jemand daran erkrankt, sollte man den Frauenarzt aufsuchen.
Toxoplasmose
Diese seltene Infektionskrankheit wird durch Parasiten verursacht, der beim Erwachsenen normalerweise nur leichte, grippeähnliche Beschwerden hervorruft. Beim ungeborenen Kind kann die Infektion jedoch unter Umständen zu schweren Hirnschäden und Blindheit führen. Die größte Gefahr besteht auch hier während des ersten Schwangerschaftdrittels. Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen durch rohes oder nicht ausreichend gegartes Schweine- oder Rindfleisch oder wenn man mit dem Kot infizierter Katzen und Hund in Berührung kommt.
Harnwegsinfekte
durch die veränderten anatomischen Gegebenheiten leiden Schwangere häufig an Harnwegsinfekten. Da sich daraus eine Nierenbeckenentzündung entwickeln kann, die wiederum die Entwicklung einer EPH- Gestose, der gefürchteten Schwangerschaftsvergiftung begünstigen kann, werden mögliche Beschwerden vom Arzt ernstgenommen. Brennen beim Wasserlassen und Druck in der Blasengegend deuten auf eine Blasenentzündung hin, nicht selten fehlen die typischen Symptome.
Müdigkeit
Besonders in den ersten Schwangerschaftsmonaten ist es normal, wenn man sich müder und erschöpfter fühlt als sonst. Denn wie gesagt: Eine Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, bedeutet für den Körper aber doch eine große Umstellung, an die er sich erst gewöhnen muß.
Gestose
Zusammen mit bestimmten Nierenstörungen und einem erhöhten Blutdruck können diese Ödeme nämlich häufig Anzeichen einer sogenannten Schwangerschaftsvergiftung, in der Fachsprache als EPH- Gestose bezeichnet, sein. Das Wort leitet sich aus dem Lateinischen ab (gestare = tragen, schwanger sein) und E, P und H sind die jeweils ersten Begriffe: E steht für Edema (Ödeme), P für Proteinurie (Eiweißausscheidung im Urin ) und H für Hypertonie (hoher Blutdruck). Die Ursachen der Erkrankung sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Man weiß mittlerweile jedoch, daß einige Frauen besonders von einer EPH-Gestose gefährdet sind. Dazu gehören Erstgebärende, Schwangere mit Mehrlingen, Diabetikerinnen, chronische Nierenkranke sowie Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft einen hohen Blutdruck hatten. Was macht die Erkrankung so gefährlich? Gefürchtet ist die Eklampsie- eine Komplikation der EPH- Gestose, bei der es ähnlich wie bei der Epilepsie zu blitzartigen Krampfanfällen bis hin zu Bewußtlosigkeit und Koma kommen kann. Das ist lebensgefährlich für Mutter und Kind: In der Folge kann es zu Gehirnblutungen und Nierenversagen bei der Mutter kommen. Die mütterlichen Kreislaufstörungen vermindern die Funktionstüchtigkeit der Plazenta, wodurch ein bedrohlicher Sauerstoffmangel beim ungeborenen Kind entstehen kann.
Krampfadern
Krampfadern, in der Fachsprache Varizen genannt, sind knotenförmige Ausweitungen einer Vene; sie kommen in der Schwangerschaft recht häufig vor. Sie sind meistens an den Beinen zu finden und beruhen meist im wesentlichen auf der Ursachen: Zu einem nimmt während der Schwangerschaft Ihre Blutmenge zu. Zusätzlich verlieren die Venen durch die hormonellen Einflüsse ihre Elastizität, und die Venenklappen schließen nicht mehr richtig. Es kommt zu einem Rückstau und zur Erweiterung der Venen und damit zu Krampfadern. Der Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Beckenvenen verstärkt diese Beschwerden noch zusätzlich. Die Venen werden nun unter der Haut sichtbar, schwellen an und verursachen ein unangenehmes Schweregefühl, vor allem nach längerem Stehen.
Rückenschmerzen
Rückenschmerzen, also schmerzhafte Verkrampfungen entlang der Wirbelsäule, werden vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel durch den Druck des kindlichen Kopfes gegen das Kreuzbein- Darmbein- Gelenk oberhalb des Gesäßes verursacht. Aber auch die schwangerschaftsbedingten Gewebsauflockerungen können im Zusammenhang mit dem zunehmenden Körpergewicht Ursache für die manchmal sehr unangenehmen Beschwerden sein.
Alles über Geld und Rechte
Mutterschutzgesetz
In der Schwangerschaft steht jede Frau unter dem besonderen Schutz des Staates: Die wichtigsten Bestimmungen sind im Mutterschutzgesetz enthalten, das einheitlich für die gesamte Bundesrepublik gilt. Und hier die wichtigsten Bestimmungen des Gesetzes:
Kündigungsschutz
Während Schwangerschaft, der ersten vier Monate nach der Geburt und der Erziehungsurlaub besteht für berufstätige Frauen Kündigungsschutz. Erhält eine Arbeitnehmerin eine Kündigung, muß sie ihren Arbeitgeber spätestens binnen zwei Wochen mittels eines ärztlichen Attest auf ihre Schwangerschaft hinweisen. Macht der Betrieb die Kündigung nicht rückgängig, kann die werdende Mutter das Arbeitsgericht bzw. das Gewerbeaufsichtsamt einschalten.
Beschäftigungsverbote
Schwangere Frauen dürfen nicht beschäftigt werden, wenn bei weiterer Tätigkeit die Gesundheit von Mutter und Kind gefährdet ist. Werdende Mütter dürfen auch nicht mit schweren körperlichen Arbeiten beschäftigt werden und keine Tätigkeiten verrichten, bei denen sie Einwirkungen von schädlichen Stoffen oder Dämpfen, von Hitze, Kälte, Nässe, von Erschütterungen oder Lärm ausgesetzt sind. Verboten sind Akkord- oder Fließbandarbeit mit vorgeschriebenem Arbeitstempo, da die werdenden Mütter dabei überfordert werden könnten. Während der Arbeitszeit müssen ausreichend Erholungspausen ermöglicht werden.
Leistungen der Krankenkasse
Werdende und junge Mütter haben Anspruch auf bestimmte finanzielle Leistungen ihrer Krankenkasse. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eine eigene Krankenversicherung haben oder bei ihrem Mann (oder ihren Eltern) mitversichert sind. Für die gesetzlichen Krankenkassen regelt die Reichsversicherungsordnung die Art der Leistungen.
Vorsorgeuntersuchungen:
Die Krankenkasse übernimmt alle Kosten, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen für Mutter und Kind erforderlich sind. Dafür kann die Mutter die Service- Karte ihrer Krankenkasse benutzen, für das Kind gibt es ein Heft mit Berechtigungsscheinen. Für Medikamente, die wegen der Schwangerschaft oder im Zusammenhang mit der Entbindung verordnet werden, ist keine Rezeptgebühr zu zahlen.
Entbindung:
Die Kasse trägt auch alle Kosten, die direkt mit der Geburt und dem Krankenhausaufenthalt in Zusammenhang stehen. Für Hausfrauen, die bei Ihrem Mann familienversichert sind, gibt es bei der Entbindung ein einmaliges Entbindungsgeld von 150 DM. Das gleiche gilt für Frauen, die selbst einer gesetzlichen Krankenkasse angehören, aber weder einen Anspruch auf Krankengeld haben, noch in einem Arbeitsverhältnis stehen.
Mutterschaftsgeld:
Arbeitnehmerinnen erhalten für die Zeit der gesetzlichen Schutzfristen Mutterschaftsgeld. Die eventuelle Differenz zwischen Mutterschaftsgeld (höchstens 25 DM kalendertäglich) und dem um die Gesetzlichen Abzüge verminderten Arbeitsentgeld zahlt der Arbeitgeber. Arbeitslose Frauen erhalten die Leistung von ihrer Krankenkasse in Höhe der Arbeitslosenunterstützung. Privatversicherte berufstätige Mütter haben zumindest Anspruch auf das Erziehungsgeld und den Arbeitgeberzuschuß, falls ihr Einkommen unter 600 DM liegt. Weitergehende Ansprüche regeln die jeweiligen Vertragsbestimmungen. Das Bundesversicherungsamt in Berlin zahlt unter bestimmten Voraussetzungen 400 DM Mutterschaftsgeld. Nichtversicherte Frauen mit einem Teilzeitjob sollten sich ebenfalls ans Bundesversicherungsamt wenden.
Erziehungsgeld- Erziehungsurlaub
Anspruch auf Erziehungsgeld haben alle Mütter, also auch Hausfrauen und Selbstständige, außerdem Väter, Stief- und Adoptiveltern. Das Erziehungsgeld beträgt im Höchstsatz 600 DM monatlich. Es wird vom Bund für 24 Monate gezahlt. Bei Mehrlingen gibt es für jedes Baby , das während des Bewilligungszeitraumes geboren wird. In den ersten sechs Monaten entfällt das Erziehungsgeld, wenn das Einkommen von Eheleuten 10.000 DM jährlich übersteigt. Bei anderen Berechtigten beträgt der Grenzbetrag 75.000 DM . Vom 7 Monat an kann es gekürzt werden oder wiederum ganz entfallen, wenn das jährliche Einkommen von verheirateten über 29.400 DM und das anderer Berechtigter über 23.700 DM liegt. Das Einkommen des Empfangsberechtigten wird nicht angerechnet, wenn er nach der Entbindung nicht erwerbstätig ist.
Sozialleistungen wie Arbeitslosenhilfe, Wohngeld, Sozialhilfe werden auf das Erziehungsgeld nicht angerechnet. Kindergeld und Kindergeldzuschläge bleiben ebenfalls unberücksichtigt. Wer arbeitslos ist, kann Erziehungsgeld nur bekommen wenn er nicht gleichzeitig Arbeitslosengeld erhält. Wer Erziehungsgeld bezieht, muß keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen; die Zeit wird aber wie eine Beitragszeit gewertet. Auch die Gesetzliche Krankenversicherung läuft während des Erziehungsurlaubs bzw. der Zahlung von Erziehungsgeld beitragsfrei weiter. In der Rentenversicherung wird das erste Lebensjahr des Kindes ebenfalls angerechnet. Erziehen die Eltern das Kind gemeinsam, kann diese Zeit durch eine Erklärung gegenüber dem Rentenversicherungsträger aufgeteilt werden. Die Zeit bis zum 10. Geburtstag des Kindes kann als „Kinderberücksichtigungszeit“ verschiedene Vorteile in der Rentenversicherung mit sich bringen. Das Erziehungsgeld sollte sofort nach der Geburt beantragt werden. Für die Zahlung im zweiten Lebensjahr muß ein neuer Antrag- frühestens ab dem neunten Lebensmonat des Kindes - gestellt werden.
Kindergeld
Die Kindergeldstellen in den Arbeitsämtern und im öffentlichen Dienst heißen „Familienkassen“. Die Familienkasse setzt die Höhe des Kindergeldes für die Familie gemäß den neuen Beträgen fest (220 DM monatlich fürs erste und zweite Kind, 300 DM fürs dritte Kind und 350 DM für jedes weitere). Arbeitnehmer erhalten das Kindergeld seit Januar 1996 in der Regel von ihrem Arbeitgeber mit dem Lohn bzw. Gehalt ausgezahlt. Den Antrag auf Ausstellung der Kindergeldbescheinigung erhalten alle Eltern zugesandt. Von der Auszahlung des Kindergeldes an Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber gibt es einige Ausnahmen. Sie betreffen beispielsweise Kindergeldberechtigte, die nicht steuerpflichtig sind. Außerdem sind auch diejenigen tangiert, deren Arbeitgeber sich von der Kindergeldzahlung haben befreien lassen. Eltern, die keinen Arbeitgeber haben oder für diese Ausnahmen gelten, erhalten das Kindergeld dann direkt von der Familienkasse. Kindergeld schließt jetzt den Kinderfreibetrag aus. Zunächst erhalten alle Eltern das ihnen für ihre Kinder zustehende Kindergeld. Damit dennoch niemand einen Nachteil erleidet, wird zusätzlich bei der Steuerveranlagung von Amts wegen geprüft, ob die Berücksichtigung des Kinderfreibetrags für die Familie günstiger gewesen wäre. Wo dies der Fall ist, werden die zuviel gezahlten Steuern beim Lohn- oder Einkommenssteuerjahresausgleich zurückerstattet. Es muß sich also niemand Sorgen machen und selbst berechnen, ob nun das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag günstiger ist.
Was Alleinerziehende wissen müssen
Bei alleinstehenden Müttern erhält das Kind den Familiennamen der Mutter. Der Unterhaltsanspruch des Kindes richtet sich nicht nur nach der Lebensstellung der Mutter, sondern auch nach der des Vaters. Alleinerziehende können für Kinder bis zum vollendeten 12.Lebensjahr beim zuständigen Jugendamt schriftlich einen Unterhaltsvorschuß beantragen, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil den Mindestregelunterhalt nicht bezahlt.

Geburt


Ursachen für das Ende der Schwangerschaft
Geburtshelfer und Gynäkologen können bis heute nicht eindeutig erklären oder im Labor künstlich nachvollziehen, warum und wie letzten Endes der Geburtsvorgang beginnt. Allgemein wird angenommen, daß die Plazenta nach neun Monaten ständiger Hochleistungsarbeit anfängt zu altern und ihre Versorgungsarbeit anfängt zu altern und ihre Versorgungsaufgabe immer weniger erfüllen kann. Andererseits ist nach neun Monaten die Entwicklung des Foetus abgeschlossen, er weist in der Regel alle , er weist in der Regel alle „Reifezeichen“ auf. Wahrscheinlich werden durch diese beiden Tatbestände hormonelle Umstellungen im Körper der Frau bewirkt, und die ersten „Gebutsmechanismen“ werden dadurch ausgelöst.
Niemand kann ganz genau vorhersagen, wann es „soweit“ sein wird. Alle Tabellen und Graphiken können nur Anhaltspunkte geben, sollten nicht als „Fälligkeitsdatum“ mißverstanden werden. Man hat allerdings inzwischen ein sogenanntes Wehenhormon entdeckt und kann es künstlich herstellen. Damit wird es möglich, durch spritzen, Tabletten oder Tropfinfusionen bei Bedarf die Geburt „einzuleiten“. Es gibt aber auch verschiedene Kräutertees und Naturheilmittel , die den Beginn der Gebärmutterkontraktion günstig, unschädlich und mit weniger technischen Aufwand beeinflussen.

Anzeichen für den Beginn der Geburt
Es gibt 3 verläßliche Anzeichen dafür, daß die Geburt des Kindes nicht mehr allzulange auf sich warten lassen wird. Sie müssen nicht alle 3 zugleich oder kurz nacheinander auftreten, auch ihre Reihenfolge ist ohne Bedeutung.
Kontraktionen, dieses rhytmische Zusammenziehen des Gebärmuttermuskels, findet schon Monate vor der Geburt statt, die Mutter spürt aber im Gegensatz zu ihrem Kind nichts davon. Erst 2-4 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin machen sie sich bemerkbar- als mehr oder weniger starkes Ziehen im Rücken. Diese Senk- oder Vorwehen werden aber nicht deutlicher und häufiger, sondern vergehen immer wieder nach einiger Zeit. Erst wenn in regelmäßigen, immer kürzeren Abständen (erst jede Stunde, später alle 15 Minuten) die rhytmischen Bewegungen auftreten, beginnt die Vorbereitung auf die 3 Geburtsphasen: jetzt wird mit jeder Kontraktion der Gebärmutterhals ein Stückchen weiter hochgezogen, bis er ganz im untersten Teil der Gebärmutter aufgegangen ist.
Das alles ist kein Grund, sich wie eine Schwerverletzte still leidend ins Bett zu legen. Im Gegenteil: sinnvolle, konzentrierte oder entspannende Beschäftigung, ein Spaziergang, anregende Gespräche, lachen und Fröhlichsein helfen, zusammen mit normalen, später tieflangsamen Atmen, über diesen Anfang der Wartezeit am besten hinweg. Der Partner, liebe Freunde oder Verwandte werden die Häufigkeit und die Dauer der Kontraktionen aufzeichnen, denn erst wenn sie 1 Stunde lang in Abständen zwischen 10 und 12 Minuten gekommen sind und eine halbe bis eine ganze Minute dauern, wird es Zeit , sich auf den Weg zu in die Klinik zu machen oder für eine Hausgeburt die Hebamme zu rufen.
Das Fruchtwasser, bisher Lebenselement und gleichzeitig Schall- und Stoßdämpfer für das Ungeborene, geht in der Regel erst ab, wenn der Muttermund vollständig eröffnet ist; manchmal wird die umgebene Eihaut auch eingeschnitten(schmerzlos, denn hier verlaufen keine Nerven). Gelegentlich beginnt die Gebutsarbeit aber auch mit dem Platzen oder Einreißen der Fruchtblase. Das Fruchtwasser strömt oder sickert heraus. Dann soll nach neuesten Erkenntnissen die werdende Mutter nicht liegend in die Klinik transportiert werden, sondern sie soll möglich aufrecht bleiben, damit der Kopf des Kindes und nicht etwa die Nabelschnur am Gebärmutterausgang liegt. Allzuleicht könnte sich sonst die Nabelschnur um den Hals des Kindes schlingen und die Geburt sehr erschweren. Im Gegensatz zum Urin läßt sich das Fruchtwasser nicht willentlich zurückhalten. Es hat einen leicht süßlichen Geruch und verursacht keinen Druck auf die Blase.
Der Schleimpfropf, der bisher den Gebärmutterhals verschlossen gehalten und das ungeborene Kind vor Infektionen von außen geschützt hat, löst sich und wird abgesondert. Erfahrene Hebammen nennen diesen Vorgang „Das Kind zeichnet“.

Die 3 Etappen einer Geburt
Von den ersten Anzeichen der unmittelbaren Geburt bis zum Augenblick, wo das Kind sich - im -Idealfall- ungestört und in seinem Rhythmus entsprechend auf dem Bauch der Mutter von den Anstrengungen erholt und sein eigenes Leben begonnen hat, kann es länger als einen Tag, aber auch nur ein paar Stunden dauern. Unveränderbar ist dagegen die Reihenfolge der drei Abschnitte der Geburt.

Die Eröffnungsperiode verlangt von allen Beteiligten die meiste Geduld. 20 oder mehr Stunden kann es dauern, bis aus einer knapp millimetergroßen Öffnung der bis zu 10-12 cm weite Geburtsweg für den Kopf des Kindes geworden ist. In zahllosen, immer rascher aufeinanderfolgenden Kontraktionen , die jeweils eine bis anderthalbe Minute dauern, schafft der binnenförmige Uterusmuskel diese Arbeit. In der Eröffnungsphase kann die werdende Mutter nur durch richtiges und rechtzeitiges Atmen mithelfen. Der Gebärmuttermuskel und das Kind brauchen vor allem genügend Sauerstoff, ansonsten sollten sie möglichst ungestört bleiben. Weil dies alles so ist und die langen Stunden in ungewohnter , keimfreier und technisch perfekter, aber menschlich veramter Umgebung nicht geradezu beitragen, daß eine werdende Mutter zuversichtlich, locker und entspannt auf ihr Kind wartet, darum ist es so notwendig daß ihr Partner, eine Freundin oder ein Verwandter diese Zeit mit ihr zusammenverbringt. Immer wieder kommt es vor, daß in diesem einem entscheidenden Augenblick sekundenlang alles wie weggeblasen ist, was die Frau wochenlang gewissenhaft geübt hat. Lampenfieber - Prüfungsangst nennt man das vielleicht unter anderen Umständen. Und genausowenig, wie man in solchen Fällen behaupten würde, alles lernen habe überhaupt keinen Zweck gehabt, so wenig heißt das während einer Geburt, das alle Geburtsvorbereitungen um sonst gewesen sind. Es ist kein Argument dafür, daß eine werdende Mutter sich allein auf Spitzen, Medikamente und ärztliche Kunstgriffe verlassen müsse, daß eben „Spezialisten“ das ganze erledigen sollten! Im Gegenteil: Es gibt keine besseren Spezialisten für die Geburt, als informierte, vorbereitete, sich sicher fühlende werdende Mütter.

Die Austreibungsperiode ist durch eine kurze Übergangszeit mit der 1.Etappe verbunden; während einiger Kontraktionen mit Preßimpuls darf noch nicht mitgepreßt werden weil dem Muttermund noch ein oder zwei Zentimeter bis zur vollständigen Öffnung fehlen. Wenn dann aber von der Hebamme oder vom Arzt die Aufforderung kommt: „Jetzt mitpressen“!! ist das eine große Erleichterung. Je kräftiger und zielgerichteter dieses Pressen und Schieben nach unten - vorn erfolgt, desto weniger Zeit braucht das Kind für den harten Weg. Je mehr Sauerstoff während der Kontraktionen in die Gebärmutter gelangt, desto besser und schneller kann der Muskel arbeiten, desto weniger besteht für das Kind die Gefahr einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Sobald der Beckenboden völlig gedehnt und nach einer kurzen zeit des Hechelns der Kopf des Kindes geboren ist, ist der schwerste teil der Arbeit geschafft. Zur Geburt der vorderen Schulter kommt noch einmal eine Aufforderung, leicht mitzupressen, dann schlängelt der kleine Körper sich wie selbst heraus.
Einfühlsame Ärzte oder Hebammen werden den Kopf des Kindes vorsichtig in Empfang nehmen und stützen, nie daran ziehen, nur evtl. mit zwei Fingern unter den Schultern des Kindes etwas beim Herauskommen helfen.

Die Nachgeburtsperiode wird von den Geburtshelfern weit wichtiger genommen als von der Mutter, die oft kaum etwas davon spürt daß man nach 10 bis 30 min. auch noch Plazenta und Eihäute mit der restlichen Nabelschnur ausgestoßen werden. Hebamme und Arzt kontrollieren, ob die Nachgeburt vollständig ist, denn rückstände dieses nun überflüssig gewordenen Gewebes würden in der Gebärmutter Entzündungen verursachen und sie daran hindern, sich richtig zurückzubilden.

Ärztliche Kontrollen und medizinische Eingriffe
Die pharmazeutische Industrie, die medizinische Technik und die ärztliche Wissenschaft haben im Laufe der Jahrzehnte vielerlei Präparate, hochkomplizierte Apparaturen und eindrucksvolle Theorien entwickelt. Alles mit der Absicht , den Frauen „ihre schwerste Stunde“ zu erleichtern und die Geburt eines neuen Menschen völlig unter Kontrolle zu bekommen. Mit Sicherheit wären weniger dieser inzwischen oft lebensrettenden Maßnahmen notwendig, wenn Frauen nicht immer wieder von „Experten“ den Eindruck vermittelt bekämen, Geburt sei gleichbedeutend mit einer schwierigen Operation.
Allerdings: So wie es heute noch in der Mehrzahl der Entbindungskliniken zugeht, muß jede werdende Mutter damit rechnen, das eine oder andere wehenfördernde Medikament zu bekommen, den einen oder anderen geburtshelferischen Eingriff über sich ergehen lassen zu müssen, ohne recht zu wissen wozu.
Dauertropfinfusion:
Es kann vorkommen, daß aus nicht immer genau feststellbaren Gründen die Wehen zu früh einsetzen, eine Frühgeburt droht. In vielen dieser Fälle läßt sich dann durch einen Dauertropf mit wehenhemmenden Mitteln die Geburt verzögern, damit das Kind seine Entwicklung im Mutterleib abschließen kann. Dauertropfinfusionen werden aber auch aus entgegengesetztem Grund angelegt, wenn nämlich eine primäre oder sekundäre Wehenschwäche vorliegt. Mit diesen Wehentropfen sollen die Gebärmutterkontraktionen dann angeregt, beschleunigt oder wieder auf die richtige Stärke gebracht werden.
Ein Einleiten der Geburt durch künstliche Wehenhormone in genau abzumessenden Dosierungen ermöglicht theoretisch einen regelrechten Geburtenfahrplan in den Kliniken. Es wird aber immer wieder betont, diese Maßnahme diene nicht dazu um dem Klinikpersonal ein ungestörtes Wochenende zu verschaffen.
Der Partograph:
Ein Blatt mit einfachem Koordinatensystem wird auf vielen Entbindungsstationen benutzt, um die Fortschritte während der Geburtsarbeit sichtbar zu machen. Die langsame Erweiterung des Muttermundes und das Senken und Vordringen des kindlichen Kopfes werden nach jeder Untersuchung durch die Hebamme eingetragen. Nach einiger Zeit läßt sich auch mit Hilfe dieser Daten in etwa abschätzen, wann das Kind geboren sein wird.
Der Herz -Wehenmesser:
Diese Apparatur zeichnet fortlaufend gleichzeitig zwei wichtige Funktionen auf, auf denen der Geburtshelfer erkennt, ob und wie gut die Geburtsarbeit vorangeht.
Der Herzschlag des Kindes kann man zu dieser Zeit schon sehr gut durch das traditionelle Geburtshelfer- Stethoskop hören, das etwa an der Stelle auf den Bauch der Mutter gesetzt wird, wo der Rücken des Kindes liegt. In technisch perfekt ausgestatteten Kliniken werden die Herztöne des Kindes aber von einem Monitor „abgehört“. Dazu wird ein kleiner Ultraschallkopf auf den Bauch der Mutter direkt an der Fontanelle des Kindes ein winziger Meßstab befestigt, der die elektrischen Herzimpulse durch die Kopfhaut aufnimmt. Schallwellen oder elektrische Impulse erscheinen dann als blinkende Lichtsignale, als mehr oder weniger gleichförmiges Pochen oder als fortlaufende Zickzack- Kurve auf einem langen Papierstreifen. Parallel dazu werden auf dem selben Papierstreifen die Gebärmutterkontraktionen als Berge und Täler aufgezeichnet. Ein einfacher Druckmesser nimmt sie auf, den die Mutter wie ein Gürtel um den Bauch geschnallt bekommt.
Bei Risiko- Geburten, z.B. wenn die Mutter Toxämie hat, ist der Herz- Wehenmesser ein hilfreiches Instrument. Er zeigt sofort an, daß z.B. der normale Herzschlag des Kindes unter 110 Schläge pro Minute l sinkt oder über 180 Schläge pro Minute steigt, oder daß er bei jeder Kontraktion deutlich absinkt und sich immer schlechter wieder einpendeln- typische Zeichen dafür, daß das ungeborene Kind nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Aber auch bei normal und ohne Komplikationen verlaufenden Geburten werden die Mütter immer häufiger angeschlossen.
Blutproben:
Mit Hilfe einer Hohlnadel kann man aus der Kopfhaut des Ungeborenen Kindes eine kleine Menge Blut entnehmen, wenn der Verdacht auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff besteht. Die Messung des ph- Wertes der Blutprobe lässt Rückschlüsse auf den Sauerstoffgehalt im Blut zu.
Drogen und Medikamente:
Oft werden sie schon vorbeugend gegen Schmerzen verabreicht. Dabei wäre es sinnvoller, die Ursache dafür zu beseitigen, das Gebärmutterkontraktionen überhaupt als „Schmerz“ empfunden werden. Ungeduld, Unsicherheit der Frau und die Erwartung der Geburtshelfer, daß sie die Schmerzen ja doch nicht wird ertragen können.
Verschiedene Schmerzmittel betäuben nicht nur die Empfindungen, sie wirken auch stark dämpfend auf das Bewußtsein- die werdende Mutter versinkt in einen halbschlafähnlichen Dämmerzustand -, sie verringern die Fähigkeit der unwillkürlichen Muskulatur, sich zusammenzuziehen und zum Teil verursachen sie höchst unnötigen Sauerstoffmangel, worauf als lebensrettende Maßnahme für das Kind dann eine Zangen- oder Saugglockengeburt gemacht werden muß.
Dasselbe Verfahren werden die Ärzte auch bei der sogenannten sekundären wehenschwäche an: Wenn die Wehen zwar rechtzeitig beginnen, dann aber wieder aufhören oder nicht stark genug sind, um das ungeborene durch den engen Geburtskanal zu pressen.
Lachgas / Sauerstoff:
Ein Gemisch dieser beiden Gase im Verhältnis 50:50 kann die werdende Mutter durch eine besondere Maske, die sie sich selbst fest vor Mund und Nase preßt, nach Bedarf einatmen. Die Mischung hat betäubende Wirkung, macht aber nicht völlig bewußtlos. Sondern nur „Wie betrunken“! Mediziner versichern, es sei höchst unwahrscheinlich, daß ein Neugeborenes deshalb Schwierigkeiten beim Beginn der selbstständigen Lungenatmung bekäme. Auf jeden Fall aber hindert das Gasgemisch die werdende Mutter daran, bewußt, rechtzeitig und aufgrund ihres eigenen Gefühls richtig bei der Geburt mitzuarbeiten.
Örtliche Betäubung: Viele Ärzte halten es für notwendig, in der Austreibungsperiode den „Schmerz“ auszuschalten, den viele gut vorbereitete Frauen als Signal für den Beginn intensiver Mitarbeit geradezu erwarten. Durch eine örtliche Betäubung der Nerven im Scheidendamm oder im unteren Teil des Rückenmarkes wird zugleich die Bewegungsfähigkeit der Beine eingeschränkt, und die werdende Mutter kann vor allem selbst beurteilen, ob oder wie fest sie eigentlich preßt. Die Pudendus- Block genannte Methode wird meist angewandt, wenn ein Darmriß genäht werden muß.
Noch weitaus effektiver ist die Epidurus- Block oder Peridaul- Anästhesie genannte Methode, die von einem erfahrenem Narkosearzt ausgeführt werden sollte: Sie macht völlig empfindungslos, ohne das Bewußtsein der Mutter zu beeinträchtigen oder das ungeborene Kind durch Drogen und Medikamente zu gefährden. Allerdings ist gerade die große Wirksamkeit auch ein Nachteil: weil die Frau die Kontraktionen überhaupt nicht mehr spürt, kann sie auch nicht mehr richtig pressen, und der Einsatz von Zange und Saugglocke ist häufiger notwendig. Ein mögliches Absinken des Blutdrucks bei der Mutter gleichen die Ärzte dann durch intravenösen Tropf aus, der bei dieser Art von Geburtshilfe immer bereitstehen muß.
Dammschnitt:
In vielen Entbindungskliniken ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, bei allen Frauen, die ihr erstes Kind bekommen, einen Dammschnitt (Episitomie) zu machen. Damit soll verhindert werden, daß der Damm reißt, was später schwierig zu nähen ist und möglicherweise schlecht heilt. Erfahrene Hebammen behaupten aber, bei richtigem Dammschutz, d.h., bei richtiger Atemtechnik der Mutter nach Angabe der Hebamme, müsse der Damm keineswegs reißen. Das Argument, mit Dammschnitt könnten Geburtsverletzungen des Kindes verhindert werden, trifft sicher nur für mangelhaft vorbereitete, verängstigte, verkrampfte und durch Medikamente geschwächte Frauen zu, deren Kind sich besonders lange plagen muß. Denn bei einer normalen Geburt hat der Kopf des Kindes ja vorher schon viel härtere Widerstände als die Damm- Muskulatur überwunden.

Unterversorgung des Foetus
Nicht nur wegen einer altersschwachen Plazenta kann die richtige Versorgung des Ungeborenen gefährdet sein, sondern auch noch während der Wehen: Wenn bei jeder Kontraktion des Gebärmuttermuskels die Blutgefäße so stark zusammengedrückt werden, daß nicht mehr genügend sauerstoffreiches Blut zum Foetus gelangt und dieser Mangel auch in den Pausen zwischen den einzelnen Wehen nicht wieder ausgeglichen, herrscht eine Unterversorgung des Foetus. Durch die Herz- Wehenmesser oder auch schon durch normales Abhören der kindlichen Herztöne läßt sich eine solche Unterversorgung feststellen. Das Herz schlägt dann meist viel zu langsam, gelegentlich auch viel zu schnell oder zu unregelmäßig. Manchmal entleert ein unterversorgter Foetus auch „Kindspech“ (Mekonium) aus seinem Verdauungssystem ins Fruchtwasser- ein Warnzeichen für den Geburtshelfer, besonders wachsam zu sein.
Wenn durch Unterversorgung aus diesem Grund oder wegen zu schwacher Wehen während der Austreibungsperiode das Ungeborene in Gefahr ist, können die Ärzte mit Hilfe von Saugglocke oder Zange oder durch Kaiserschnitt das Kind rasch zur Welt bringen.
Die ersten Stunden danach
Wenn sie das Neugeborene auf ihrem Bauch fühlt, es streicheln, anschauen und ansprechen kann, fällt der jungen Mutter oft gar nicht auf, das die Entbindung ja noch nicht abgeschlossen ist. Das Baby ist durch die Nabelschnur noch mit ihr verbunden- Plazenta und Eihäute liegen noch in der Gebärmutter.
Nachgeburt:
Die meisten Geburtshelfer geben heute unmittelbar nach der Geburt des Kindes der Mutter eine Spritze mit Wehenhormon in den Oberschenkel. Die Gebärmutter zieht sich daraufhin noch einmal sehr stark zusammen, die Plazenta löst sich erheblich schneller ab und wird zusammen mit den Eihäuten nach außen gedrückt. Es ist sehr wichtig, daß auch nicht das kleinste Restchen von diesem jetzt überflüssigem Gewebe zurückbleibt und die Heilung der großen Wundfläche nicht behindert wird. Die Hebamme zieht an der Nabelschnur ganz schmerzlos die glatte weiche Nachgeburt aus der Scheide heraus und überprüft sie sorgfältig auf ihre Vollständigkeit.
Dammnaht und Wochenfluß:
Wenn vorher ein Dammschnitt gemacht worden ist, um ein Überdehnen oder Einreißen zu verhindern, wird der Arzt sich jetzt an die Näharbeit machen. Noch ein paar Tage lang wird das Sitzen auf der Naht dann recht ungemütlich und schmerzhaft sein. Sobald sich aber die Fäden aufgelöst haben, ist die Erleichterung um so größer. Warme Sitzbäder und häufige Spülungen mit Kamillentee tut in der Zwischenzeit gut.
Der Wochenfluß, die notwendige Blutung nach der Entbindng, wird noch mehrere Wochen andauern und sich allmählich von rot über rosa zu gelblich verfärben. Auf keinen Fall dürfen Wochenflußbakterien oder andere ausgeschiedene Stoffe mit den empfindlichen Brustwarzen in Berührung kommen, weil sie schwere Entzündungen hervorrufen können. Vollbäder sind also erst später wieder erlaubt, Hände waschen ist noch häufiger als sonst angebracht.
Nachwehen:
Rund 6 Wochen braucht die Gebärmutter, um sich wieder auf ihre frühere Größe zurückzubilden. Nach der Entbindung zieht sie sich noch einige Tage lang spürbar zusammen. Die ziehenden „Nachwehen“ treten besonders deutlich auf, wenn das Baby gestillt wird. Das beweist, wie eng miteinander verbunden diese beiden Vorgänge sind, wie günstig sich das Stillen auf die Rückbildung der Gebärmutter auswirkt. Beim zweiten und den späteren Kindern merken die Mütter die Nachwehen deutlicher als beim ersten Mal.
Gewichtsprobleme:
Keine junge Mutter kann damit rechnen, daß ihr sofort nach der Entbindung alle früheren Kleider und Hosen wieder passen, sie wird sich im Gegenteil noch recht rundlich fühlen. Ein Wunder , denn außer dem Gewicht des Kindes, der Plazenta, des Fruchtwassers und der zusätzlichen Blutmenge hat ja auch noch die Gebärmutter um 1kg zugenommen und haben andere Gewebeveränderungen zwischen 4 und 5kg zusätzliches Gewicht gebracht.
Eventuelle Entbindungsbeschleuniger

Zangengeburt und Saugglocke:
Wenn eine Mutter ihr Baby aus eigener Kraft nicht zur Welt bringen kann - weil sie im entscheidenden Augenblick nicht mehr kräftig genug mitpressen kann oder die Wehen nicht stark genug sind, weil sich im Verlauf der Entbindung herausstellt, daß das Ungeborene nicht mehr ausreichend Sauerstoff bekommt oder aus anderen Gründen die Geburt beschleunigt werden muß -, dann können die Ärzte und Hebammen mit der Saugglocke oder der Zange helfend eingreifen. Das ist aber nur in etwa 3% aller Geburten der Fall. Gelegentlich ergibt sich die Notwendigkeit auch erst dadurch, daß die werdende Mutter allzu wirksame wehendämpfende Medikamente bekommen hat

Voraussetzung dafür sind einmal der vollständig erweiterte Muttermund und zum anderen ausreichend Platz für das Kind, um durch das Becken und den übrigen knochigen Geburtskanal zu gelangen. Ohne örtliche Betäubung für die Mutter geht es nicht, Vollnarkose ist nur ganz selten nötig.
Der Einsatz der Zange ist die ältere Methode, wobei die Zange eher die Form von 2 gekreuzten flachen Löffeln hat, die ganz genau um den Kopf des ungeborenen Kindes passen. Wie eine verlängerte Geburtshelferhand wird dieses Instrument zwischen die wände des Gebärmutterkanals und das herausdrängelnde Kind geschoben, um an der richtigen Stelle den erforderlichen Zug auszuüben. Zwei bis Vier Tage nach der Geburt sind am Kopf des Kindes noch die Spuren der Zange zu erkennen, diese leichten Druckstellen lassen sich leider nicht ganz vermeiden.
Die Saugglocke wird inzwischen in vielen Entbindungskliniken lieber eingesetzt als die Zange, weil sie auf den Kopf des Kindes schonender, aber ebenso zuverlässsig einwirkt: Die mit einer Pumpe verbundene kleine metallene Saugkappe wird am Kopf des Kindes, der schon in der Öffnung des Muttermundes sichtbar ist, angesetzt. Dann wird durch vorsichtiges Ansaugen dieser schwerste, breiteste und widerstandsfähigste Körperteil durch die Scheide herausgeholt, und der Rest der Entbindung kann ohne weitere Hilfe wie üblich ablaufen. Einziger Nachteil auch Geburtshelfermethode ist es, daß am Kopf des Kindes ein runder, deutlich abgegrenzter Bluterguß auftritt, der aber schon nach 48 Stunden wieder verschwunden ist.
Oft stellt sich während der Wehen im Verlauf der zweiten Entbindungsperiode heraus, daß der Einsatz von Saugglocke oder Zange notwendig wird, um Risiken für Mutter und Kind zu vermeiden. Wenn das erst Baby einer Frau mit >technischer Hilfe> zur Welt gekommen ist, bedeutet das also keineswegs, daß ihr zweites Kind nicht ganz ohne derartige Unterstützung geboren werden kann. Zweite und weitere Entbindungen sind ohnehin in der Regel leichter, brauchen weniger Zeit und auch weniger Hilfe von außen.
Kaiserschnitt:
Ziel aller Geburtshelfer und Geburtshilfemethoden ist es, Schwierigkeiten zuvorzukommen, Bevor Mutter und Kind gefährdet sind. Ein Kaiserschnitt kann schon Wochen vor dem Entbindungstermin als Notwendigkeit beschlossen worden sein, weil z.B. das Beckender Mutter eindeutig zu klein für den großen Kopf ihres Kindes ist oder weil die Mutter unter schwerer Plazenta praevia leidet, einer Komplikation, bei der die Plazenta den Geburtsweg versperrt, während einer normalen Entbindung zerstört würde und das noch ungeborene Kind von jeder Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen abgeschnitten wäre.
Die akute Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt kann sich aber auch erst im Verlauf der Wehen herausstellen, z.B. bei einer Unterversorgung des Foetus schon während der Eröffnungswehen oder wenn sich nach längerer Zeit erweist, daß alles Mitarbeiten, Pressen und Hecheln der Mutter nicht ausreicht, um das Kind normal durch die Scheide zur Welt zu bringen.
Der Kaiserschnitt ist in der Regel 15-20 cm breit und wird im untersten Teil der Bauchdecke, direkt über dem Schambeinknochen ( unterhalb der Bikinigrenze) angesetzt. Gleichzeitig wird auch die Gebärmutter in ihrem untersten Abschnitt geöffnet. So kann der Geburtshelfer das Baby herausholen, Plazenta und Eihäute, die eigentliche Nachgeburt, ebenfalls gleich mit entfernen und dann die Gebärmutterwand und die Bauchdecke wieder zuzunähen. Insgesamt dauert die Operation etwa eine knappe Dreiviertel Stunde unter Vollnarkose - die Mutter ist aber meist kurz nach den letzten Stichen wieder bei Bewußtsein, um ihr Kind zu begrüßen. Ein Kaiserschnitt ist sicher weniger anstrengend für Mutter und Kind, beide „sparen“ sich stundenlanges Pressen und Gedrückt werden. Ein Kaiserschnitt ist aber sicher weniger befriedigend, und im nachhinein mag bei der Mutter das Gefühl stärker werden, um eine beglückende Erfahrung und um ein Erfolgserlebnis „betrogen“ worden zu sein.
Kaiserschnitt-Mütter erholen sich meist ebensogut wie alle anderen Mütter von den Strapazen, bleiben aber ein paar Tage länger in der Klinik und werden nach etwa 6 Tagen von den Fäden oder Klammern befreit. Die Narbe macht meist keine Schwierigkeiten und ist bald nur noch als schmaler Strich zu erkennen.
Je nach Anlaß für den Kaiserschnitt muß die Frau auch bei späteren Schwangerschaften wieder mit einer solchen Notwendigkeit rechnen. Es gibt aber sehr viele Fälle, in denen Mütter ihr zweites oder drittes Kind ganz normal und sicher ohne Operation zur Welt gebracht haben.
Geburtsorte
Vieles hat sich im Bereich der Geburtshilfe in den letzten Jahrzehnten getan. Während noch vor 20- 30 Jahren manche Klinikräume, in denen Frauen „Kreißten“, also in den Wehen lagen, zu Recht mit Saal bezeichnet wurden, bietet sich heutzutage den Frauen mit der frohen Erwartung meist ein ganz anderes Bild: Statt einer sterilen Klinikatmosphäre in kaltem Weiß mit nüchternen Apparaturen und Mobiliar aus Metall finden sie nun moderne „Entbindungszimmer“ in warmen Tönen und freundlicher Einrichtung vor, die eher eine Wohnzimmer - als eine Krankenhausstimmung erzeugen. Die Frauen können sich heute frei bewegen und ausprobieren, was ihnen die Geburt am leichtesten macht - Sitzen auf einem Entbindungsstuhl, hocken auf einem Ball oder Hängen in einem Entbindungsrad.
Außerdem besteht heutzutage auch die Möglichkeit, eine Geburt viel freier und individueller zu planen: Es gibt die ambulante Geburt (im Kreissaal in der Klinik, man kann die Klinik aber schon am Tag der Geburt bei gutem Zustand verlassen), die Hausgeburt oder die Geburt in der Klinik (mit anschließendem Klinikaufenthalt).