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Das Wunder von Aspirin® begann 1897 in den Labors von Bayer, als es dem jungen Chemiker Dr. Felix Hoffmann zum ersten Mal gelang, Acetylsalicylsäure - den Wirkstoff von Aspirin® - zu synthetisieren.

Die Forschungsarbeit von Dr. Hoffmann war ein Meilenstein in der Entwicklung der modernen Medizin: ASS war das erste im Labor hergestellte nicht-steroidale Antirheumatikum, das in chemisch reiner und stabiler Form für die industrielle Massenproduktion verfügbar wurde.

Bei seiner Markteinführung wurde Aspirin® zunächst in genormten Glasflaschen als Pulver verkauft. Etwas später begann der Vertrieb in Form einfacher Tabletten in standardisierter Dosierung - der heute noch von den meisten Aspirin® Verbrauchern bevorzugten Einnahmeform.

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1899 wurde Aspirin® in die Warenzeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes in Berlin aufgenommen. Am 27. Februar 1900 erteilten die amerikanischen Patentbehörden Dr. Felix Hoffmann für seine Entdeckung der ASS- Synthese das Patent Nr. 644077 - und ebneten Aspirin® damit den Weg auf den amerikanischen Markt. Wie wichtig das US-Patent für Bayer war, ist daran abzulesen, daß Aspirin® im Jahr 1909 fast ein Drittel des gesamten US-Umsatzes von Bayer ausmachte.

Bei seiner Markteinführung auf den internationalen Märkten zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich ASS den Ruf erworben, ein bewährtes entzündungshemmendes Mittel zur Behandlung von Rheuma sowie von Schmerzen und Fieber zu sein.

Ein kleiner Schritt für Neil Armstrong, aber ein großer Schritt für die Menschheit - Bayer Aspirin® war mit an Bord, als der erste Mensch den Mond betrat.

1950: Aspirin® - eine Welt der Rekorde

Die Verdienste von Aspirin® als Goldstandard für die Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen blieben nicht unbemerkt. 1950 kommt

Aspirin® als meistverkauftes Schmerzmittel ins Guinness-Buch der Rekorde.

1969: Aspirin® im Weltraum

Als Neil Armstrong am 21.Juli 1969 als erster Mensch den Mond betritt, ist Bayer Aspirin® Bestandteil der Bordapotheke, um die bei ausgedehnten Raumflügen häufig auftretenden Kopf- und Muskelschmerzen der Astronauten zu

bekämpfen.

1971 - Entdeckung des Wirkmechanismus

Trotz der bewährten Eigenschaften von ASS war das wissenschaftliche Interesse an seinem Wirkmechanismus jahrzehntelang gering. Das änderte sich Anfang der siebziger Jahre auf dramatische Weise.

1971 entdeckte Sir John Vane den Wirkmechanismus von Acetylsalicylsäure, dem Wirkstoff von Aspirin®.

Diese Entdeckung schuf die Grundlage für die systematische Erforschung von ASS und NSAR (nicht-steroidalen Antirheumatika), die nicht nur zur Entwicklung weiterer Analgetika, sondern auch zur Erweiterung der Anwendungsgebiete für ASS wie zum Beispiel in der Herz- und Schlaganfall-Prophylaxe führte.

Die Bedeutung der Erkenntnisse von Prof. John Vane wurden auch vom Nobelpreis-Komitee und von der Königin von England erkannt. 1981 erhielt Vane den Nobelpreis für Medizin, und von der Königin wurde er in Anerkennung seiner Verdienste für die Wissenschaft geadelt.

Dutzende anderer genialer Menschen haben zu dem Aspirin® Wunder beigetragen.

Unter ihnen sind so hervorragende Forscher wie J.B. Smith und A. L. Willis, die am gleichen Institut wie Vane arbeiteten. 1971, fast gleichzeitig mit Vane, konnten sie nachweisen, daß ASS irreversibel die Blutplättchen deaktiviert, die in aktivierter Form die lebensbedrohenden gefäßverschließenden Blutpfropfen bilden können.

Die Erkenntnisse von Dr. Smith und Dr. Willis wurden von Kardiologen und Infarktforschern aufgegriffen. Hunderte von klinischen Versuchen bestätigten anschließend, was heute jeder Kardiologe weiß. Durch Hemmung der Thrombozyten "verdünnt" Aspirin® das Blut – eine Wirkung, die das Leben von Millionen Patienten schützt, die einem erhöhten Herz- oder Schlaganfallrisiko ausgesetzt sind.

1988 - Erster klinischer Nachweis, daß ASS krebsvorbeugend wirken kann.

Es war ein Australier ungarischer Herkunft, Prof. Gabriel Kune von der Abteilung Chirurgie der Universität Melbourne, der 1988 entdeckte, daß Menschen, die regelmäßig ASS zu sich nehmen, das Risiko einer Dickdarmkrebserkrankung um mehr als 40 % reduzieren. Weitere klinische Studien erhärteten diese Erkenntnisse und verstärkten in der wissenschaftlichen Welt das Interesse, den Aspirin® Wirkstoff ASS nicht nur als Schmerzmittel und als vorbeugende Therapie gegen den

Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern auch als künftiges Mittel zur Krebsprophylaxe zu erforschen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller die den Wirkstoff Acetylsalicsäure verwenden. In den Versuchen, die in einem späteren Kapitel beschrieben werden haben wir die Tablette des Herstellers ROCHE ( Aspro ) verwendet. Die Acethylsalicsäure wird auch sehr oft kombiniert mit anderen Schmerzstillenden Wirstoffen verwendet. Meist Paracetamol oder die Mefenaminsäure. Beide Säuren werden ebenfalls in einem späteren Kapitel näher beschrieben.

 

 

 

 

 

 

 

Aussichten über das Jahr 2000 hinaus Der anhaltende Fluß neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über den Wirkmechanismus von ASS eröffnet neue Aussichten auf eine Ausweitung der Anwendungen und anspruchsvollere Indikationen, als wir sie uns heute vorstellen können.

Wenige Forscher werden leugnen, daß ASS weiterhin zu den "heißesten" Themen der modernen Medizin gehört.

Vielversprechende Forschungsprojekte, die für Aspirin® neue Meilensteine setzen können, sind z.B. die anhaltenden Untersuchungen von ASS als Vorbeugung gegen

den ersten Herz - und Schlaganfall von Risikopatienten Untersuchungen von ASS als Prophylaxe gegen diabetesbedingte Gefäßkomplikationen der Einsatz von ASS als vorbeugende Therapie gegen einen pathologisch erhöhten Blutdruck während der Schwangerschaft (EPH-Gestose)

Der Aspirin® Wirkstoff ASS ist nicht nur eines der bestdokumentierten Medikamente der Welt, sondern auch eines der am häufigsten verwendeten Arzneimittel. Würde man den derzeit jährlich - nicht nur von Bayer - produzierten Wirkstoff Acetylsalicylsäure ausschließlich in 500-Milligramm - Tabletten pressen, so könnte man mit den daraus gewonnenen 100 Milliarden Tabletten bequem eine Kette von der Erde bis zum Mond und wieder zurück bilden.

Schmerz und die Wirkung der ASS im Körper

Das Nervensystem ist ein höchst komplexes Kommunikationssystem. Kilometer von Nervenfasern dienen dazu, externe und interne Reize zu empfangen, die vom Gehirn auch als Schmerz empfunden werden können.

Da wir Schmerzen in allen Körperteilen kennen, muß dieses Warnsystem über den gesamten Organismus hinweg verteilt sein. Schmerz ist der wichtigste Bestandteil des körpereigenen Warnsystems ,es ist die Alarmsirene, die uns

auf eine Störung der Gesundheit und sogar auf eine Krankheit aufmerksam macht. Die Vorstufe eines Schmerzes ist der Juckreiz, dessen Intensität die Schmerzstufe noch nicht erreicht hat.

Überall im Körper sind winzige Sensoren von weniger als einem Millionstel Millimeter Durchmesser verteilt. Aufgabe dieser freien Nervenendigungen ist es, bestimmte Reize aufzunehmen und dann über die Nervenbahnen an die Zentrale weiterzuleiten. Werden diese Schmerzsensoren mechanisch, thermisch, chemisch oder elektrisch gereizt, schrillen die Alarmglocken: Das Signal "Schmerz" wird in Richtung Gehirn losgeschickt.

Unser Organismus verläßt sich allerdings nicht allein auf seine Millionen von Schmerzantennen. Im Körper können Zellen durch Verletzungen und Entzündungen beschädigt oder zerstört werden. Dann werden an den

betreffenden Stellen chemische Substanzen freigesetzt, die die

Sensoren sensibilisieren. Das führt dazu, daß verstärkt Schmerzsignale zum Gehirn geleitet werden.

Hauptakteur ist dabei unser Nervensystem, das vergleichbar mit einem weitverzweigten Telefonnetz ist. Das Gehirn bildet die Schaltzentrale und das Rückenmark übernimmt die Rolle der zentralen Leitungsbahnen. Die aus vielen einzelnen Zellen gebildeten Nervenfasern, die allesamt ins Rückenmark hinein- und hinausführen, stellen die Telefonleitungen dar.

Genau wie bei der Telefonleitung werden die Informationen in den

Nervenbahnen in Form elektrischer Impulse weitergeleitet. Und dies mit einer Geschwindigkeit bis zu 135 Meter pro Sekunde! Das entspricht einer Geschwindigkeit von fast 500 Stundenkilometern. Da ist es verständlich, daß wir die Hand von einer heißen Ofenplatte zeitgleich mit der Schmerzempfindung nehmen.

Die Acetylsalicylsäure wirkt im Organismus ähnlich wie Salicylsäure schmerzstillend und fiebersenkend, jedoch ohne deren unangenehme Nebenwirkungen auf Magen und Darm. Die Acetyl-Gruppe bedingt darüber hinaus erhöht Lipoid-Löslichkeit und dadurch eine Steigerung des analgetischen Effektes.

Unter der Lipoid-Löslichkeit versteht man die Fettlöslichkeit. Der analgetische Effekt heißt auch schmerzstillender Effekt. Die therapeutische Wirkung der Acetylsalicylsäure ist entgegen früherer Ansichten durchaus nicht allein dem Salicylat-Rest, der nach Abspaltung der Essigsäure im Darm entsteht, zuzuschreiben. Damit stimmt der Befund überein, daß die Essigsäureabspaltung nur partiell im Organismus erfolgt und ein geringer Anteil Acetylsalicylsäure unverändert ausgeschieden wird. In Untersuchungen über den Wirkungsmechanismus der Acetylsalicylsäure fanden Ärzte und Forscher u.a. , daß die Acetylsalicylsäure das Serumalbumin , die wichtigste Eiweißkomponente des Blutblasmas, durch Acetylierung verändert. Es können jedoch auch andere Stoffe ancetylieren wie zum Beispiel Hormone oder auch die DANN. Neue Untersuchungen haben gezeigt, daß die Acetylsalicylsäure die Synthese der Prostaglandine durch Blockierung der enzymatischen Umwandlung von Arachidonsäure hemmt, worin man die Ursache für die schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung der Acetylsalicylsäure sieht. Ebenfalls fand man heraus, das die Acetylsalicylsäure auch zur Behandlung von Sonnenbränden durchaus geeignet ist. Außerdem wurde nachgewiesen, daß die Acetylsalicylsäure die Aggregation und Desaggregation der Blutblättchen stört und dadurch das Stillen von Blutungen erschwert. Andererseits macht gerade diese Eigenschaft die Acetylsalicylsäure zur Behandlung von Thrombosen geeignet. natürlich bringt die Verzögerung der Blutgerinnung auch Gefahren mit sich. So kann dies zu Magengeschwüren und Magenblutungen führen oder die Ursache für Geschwüre sein. Umgekehrt soll die Chelatisierung von ASS mit Cu die Entwicklung von Magengeschwüren verhindern. Insgesamt kann man also sagen die Acetylsalicylsäure ist nicht ganz so harmlos , wie es ihre weltweite Anwendung vermuten läßt. Einmalige Gaben von 30-40g können tödlich wirken. In der Liste der MAK der schweizerischen Unfallversicherungsanstalt wird ein Wert von 5mg/m³ angegeben. Allergische Reaktionen sind größtenteils auf Verunreinigungen der Acetylsalicylsäureanhydrid zurückzuführen. Die ASS wird aus dem Körper nur sehr langsam auf natürliche Weise eliminiert. 1g ist erst nach 6 Stunden zur Hälfte wieder ausgeschieden.

Acetylsalicylsäure im Medikament ASPRO von Roche

Produktinformation von Roche ( Selektiert )

Was ist Aspro?

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält als Wirkstoff 320 mg Acethylsalicsäure ( ASS ) und als andere Bestandteile Kartoffelstärke, Natriumlaurysulfat und hochdisperses Siliciumdioxid.

Hersteller: Laboratoires Roche Nicholas S.A., Gaillard, Frankreich

Wann wird Aspro eingenommen?

Sie können Aspro bei Schmerzen wie Kopfschmerzen, Migräne und Zahnschmerzen, Nerven- und Rheumaschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen und bei fiebrigen Erkältungskrankheiten einnehmen.

Wann dürfen Sie Aspro nicht einnehmen?

Sie dürfen Aspro nicht einnehmen, wenn

  • Sie gegen einen der Inhaltsstoffe oder gegen andere schmerzstillende Medikamente allergisch sind.
  • Sie Magen oder Darmgeschwüre haben.
  • Ihnen bekannt ist, daß Sie zu starken Blutungen neigen.
  • Kindern im 1. Lebensjahr dürfen Sie ASPRO nicht geben.

Schwangerschaft und Stillzeit

In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft dürfen Sie nicht Aspro einnehmen. Währen der Stillzeit sollten Sie Aspro nur mit Absprache des Arztes einnehmen.

Was müssen Sie außerdem bedenken?

ASS darf Kindern unter 3 Jahren nur über ärztliche Verschreibung gegeben werden. Vor einem operativen Eingriff sollte ASPRO nicht eingenommen.

Welche Substanzen können mit ASPRO Wechselwirkungen verursachen?

Die Wirkung bestimmter Arzneimittel kann durch Acetylsalicylsäure verstärkt oder abgeschwächt werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob Sie gleichzeitig ASPRO einnehmen dürfen, wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel anwenden, besonders bei Mitteln zur Blutdrucksendkung, Entwässerung, Blutverdünnung, bei Schilddrüsenpräparaten, herzstärkende Medikamente, Antidiabetika und Rheimamitteln oder wenn Sie eine Chemontherapie erhalten.

Einnahme des Aspros mit Alkohol und Kortison kann zu Magenschmerzen und Magenblutungen führen.

Nebenwirkungen

ASPRO wird im allgemeinen gut vertragen. Wie alle Arzneimittel kann ASPRO neben den erwünschten auch unerwünschte Wirkungen haben, die aber nicht bei jedem Patienten vorkommen müssen.

Nebenwirkungen wären:

*) Übelkeit

*) Erbrechen

*) Durchfall

*) Magenschmerzen

*) Kopfschmerzen

*) Schwindel

*) Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und der Bronchien

Zusammenfassung

Im Beipack des ASPRO von Roche wird klar auf die Gefahr der Blutgeringung hingewiesen. Sehr interessant war der Hinweis auf Operationen. Man muß sogar vor einem Zahnarztbesuch wo ein kleiner operativer Eingriff stattfindet das Medikament absetzen. Die Magenverträglichkeit würde ebenfalls erwähnt, da wie schon vorher beschrieben die Acetylsalicylsäure Magengeschwüre und Magenblutungen hervorrufen kann. Die 320mg der Acetylsalicylsäure im ASPRO erscheint ein etwas wenig zu sein und deshalb eher empfehlenswert für Kinder und Jugendliche. Andere Hersteller wie Aspirin von Bayer bieten auch weniger dosierte Tabletten an. 100mg, 250mg aber auch 500mg.

Experimente mit dem Wirkstoff der Acetylsalicylsäure:

In den folgenden Seiten wird auf die Syntetisierung und auf den Nachweis eingegangen!

Synthese und Umkristallisation der Acetylsalicylsäure:

 

Vorbereitung:

Aufbauen der Apparaturen:

*) Magnetheizrührer

*) Rührknochen

*) Erlenmeyerkolben ( 250ml )

*) Gefäß für das Wasserbad in dem der Erlenmeyerkolben

Platz hat

*) Alkoholthermometer zur Überwachung der Temperatur

*) Absaugapparatur mit Filter ( unter dem Dunstabzug )

*) Kristallisationsschüssel

*) Tropfpipette

*) Spartel

Chemikalien

*) 2 g Salicylsäure

*) 5ml Essigsäureanhydrid

*) 4 Tropfen Phosphorsäure 85%ige

Arbeitsvorgang:

  1. Zuerst werden die 2g Salicylsäure in den Erlenmeyerkolben gegeben
  2. Essigsäureanhydrid und die Phosphorsäure werden zugegeben. Beide Substanzen müssen vorsichtig beigemengt werden.
  3. Der Erlenmeyerkolben wird für 15 Minuten in einem Wasserbad unter stetigem umrühren mit dem Magnetrührer erhitzt: Dies wird mit dem Alkoholthermometer überwacht.
  4. Sobald die 15 Minuten verstrichen sind werden 20 Tropfen deionisiertes Wasser sprich destiliertes Wasser beigemengt, um das überschüssige Essigsäureanhydrid zu zerstören.
  5. Der Erlenmeyerkolben wird zum Abkühlen in ein vorbereitetes Eiswasserbad gestellt um die Kristallisation einzuleiten. ( empfehlenswert ist es auch das Ganze in den Kühlschrank zu stellen )
  6. Nachdem sich weiße Kristalle gebildet haben, wird die übriggeblieben Essigsäure abgesaugt mit Hilfe der Absaugapparatur unter dem Dunstabzug.
  7. Die Kristalle werden mit Hilfe eines Spartels in einer Kristallisationsschüssel mit 20ml deionisiertes Wasser bei 70°C bis 80°C aufgelöst. Danach langsam abkühlen lassen.
  8. Nachdem sich die Kristalle in Form von spitzen, langen Nadeln gebildet haben, wird das Wasser abgesaugt und die Kristalle schließlich im Trockner getrocknet.

Reaktionsvorgang

Berechnung der Ausbeute

Man berechnet die theoretische Ausbeute, indem man ein Verhältnis zwischen den Molmassen und der realen Massen zwischen Salicylsäure und Acetylsalicylsäure herstellt. Daraus kann man die Unbekannte Masse der Acetylsalicylsäure berechnen.

 

 

 

 

 

Eigenschaften der Acetylsalicylsäure:

C9O8H4

 

Definition:

Körnige oder nadelige farblose Kristalle oder kristallines Pulver von schwach säuerlichen Geruch und Geschmack.

Der Schmelzpunkt liegt bei 135°C

 

 

Quantitative Analyse einer Tablette Aspirin

 

1 Mol Acetylsalicylsäure wird mit 2 Mol NaOH verseift mit Hilfe einer Titration. Dazu gibt man eine Tablette Aspirin in einen 250ml Erlenmeyerkolben und fügt aus einer Bürette genau 58ml 0,1 M NaOH hinzu. Anschließend wird 10min gekocht. Nach dem Abkühlen wird mit destiliertem Wasser verdünnt und mit einigen Tropfen Phenolphtalein ( Indikator ) versetzt. Nun titriert man mit 0,01 M HCl bis zum Äquivalenzpunkt.

Berechnung:

Verseift wurde mit 3,7 mmol NaOH

Verbrauch an HCL 14,9, entspricht 0,149mmol HCl

Zur Verseifung benötigte Menge an NaOH:

3,7mmol – 0,149mmol = 3,551

Nachdem 1 Mol Aspirin mit 2 Mol NaOH reagiert haben, sind in einer Tablette 1,7755mmol enthalten.

Mit der Molekülmasse von Aspirin ( 180 ) läßt sich die Menge berechnen: 180 * 1,7755 = 319,59mg = 0,31959 g.

Somit wäre dies der Beweis, daß die Tablette von Roche tatsächlich ~ 320mg Acetylsalicylsäure ( ASS ) enthält.

Paracetamol

Eigenschaften:

*) weißes, kristallines Pulver; wenig löslich in Ethanol, sehr schwer löslich in Dichlormethan und Ether

*) hydrolyseempfindlich

*) Schmelzpunkt: 168 – 172°C

Nachweiß:

Es gibt viele Möglichkeiten Paracetamol nachzuweisen. Die einfachste wäre aber die Identitätsreaktion auf Acetyl mittels Lanthannitrat/I2:

Prüfung auf Reinheit:

Bei der Synthese entstehen einige Nebenprodukte auf die einer DC geprüft wird.

Die Prüfung auf 4-Aminophenol erfolgt mit Natriumpentacyanonitrosylferrat(II) (Na2[FeNO(CN)5]) in carbonathaltiger Lösung, wobei das Aminophenol anstelle des Nitrosyl-Kations in den Komplex eingebaut wird.

Synonyme:

Acetylaminophenol

Wirkung:

Paracetamol wirkt analgetisch und antipyretisch. Es hat seit den 60er Jahren Austausch gegen Phenacetin zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die analegtische und antipyretische Wirksamkeit des Paracetamol ist in zahlreichen Tierexperimenten und klinischen Studien nachgewiesen. Die Wirksamkeit ist nicht eindeutig geklärt, insbesondere wird die früher angenommene Hemmung auf die cerebrale Prostaglandisnth. wesentlich schwächer ist als die Acetylsalicysäure, konnte nicht bestätigt werden. Ferner kommt es zu einer Hemmung des Effektes endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum als wahrscheinliches Korrelat zur antipyretischen Wirkung

Resorption:

Paracetamol wird nach peroraler Gabe rasch und vollständig resorbiert mit einer absoluten Biov. von 70 bis 90%. Maximale Plasmakonzentration werden nach peroraler gabe in Abhängigkeit von der Galenik nach 30 bis 60min erreicht.. Bei Einnahme von kohlehydratreicher Nahrung verlängert sich die Aufnahmezeit auf ca. 90 Minuten.

Verteilung:

Die Plasmaproteinbindung ist bei ther. Blutspiegeln gering ( bis 10% ), erreicht bei Überdosis aber Werte bis zu 50%. Paracetamol passiert die Blut – Liquor Schranke, ist placentagängig und findet sich in der Muttermilch.

Anwendungsgebiete:

Paracetamol hat eine gute analgetische Wirkung bei leichten bis mäßig starken akuten und chronischen Schmerzen, die nicht viszeralen Ursprungs sind. Die Wirkstärke entspricht der der Acetylsalicylsäure. Paracetamol hat eine gute antipyretische Wirkung. Eine geringe antipholistische Wirkkomponente ist therapeutisch nicht nutzbar.

Unerwünschte Wirkungen:

Allergische Wirkungen. Sehr selten kann es nach Gabe von Paracetamol zu Überempfindlichen Reaktionen in Form eines Quincke Ödems von Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Bludruckabfall bis hin zum Schock kommen. Sehr selten sind Exantheme. Blut(Milz. Äußerst selten ist eine allergische Thrombocytopenie oder Leukocytopenie, in Einzelfällen eine Agranulocytose oder Pancytopenie – auch mit Todesfolge – beschrieben worden. In Einzelfällen kann bei prädisponierten Personen ( Acetylsalicylsäure – sensibilisierte Patienten mit Asthma bronchiale ) ein Bronchospasmus ausgelöst werden. Diese Unverträglichkeit ist vornehmlich bei höheren Dosis klinisch relevant, da in der Lunge durch Paracetamol nur eine schwache Cyclooxignasehemmung bewirkt wird. Die Anwendung von Paracetamol ist nicht mit einem erhöhtem Risiko für eine gastrointetinale Blutung verbunden. Der langfristige Gebrauch von Paracetamol kann Nierenstörungen hervorrufen.

Die Herstellung von Paracetamol durch die Synthese

Vorbereitung:

*) Erlenmeyerkolben

*) Magnetheizrührer

*) Alkoholtermometer

*) Rührstab

*) Rührknochen

Chemikalien:

*) 109g p-Aminophenol

*) 130g Essigsäureanhydrid

Zusätzliche Informationen:

Wenn man nicht die oben angegebene Menge an p-Aminophenol zur Verfügung hat, so muß man den prozentuellen Faktor der vorhanden Menge ausrechnen. Bei 10% wäre das 10,9g p-Aminophenol und 13g Essigsäureanhydrid. Die 300ml Wasser muß man daher auch auf 30ml reduzieren.

Durchführung:

  1. Zuerst wird p-Aminophenol in 300ml Wasser suspendiert
  2. Danach fügt man unter intensivem Rühren portionsweise die Essigsäureanhydrid hinzu. Dabei erwärmt sich das Reaktionsgefäß. Daher sollte man es aus Sicherheitsgründen unter dem Dunstabzug durchführen.
  3. Das Aminophenol löst sich rasch auf
  4. Danach erwärmt man den Erlenmeyerkolben auf 80-90°C. Man überprüft die Temperatur am Besten wieder mit Hilfe des Alkoholtermometer.
  5. Nach den 10min wird im Eisbad alles gekühlt, worauf das Produkt auskristallisiert
  6. Nun wird wieder abgesaugt und mit ca. 100ml Eiswasser gewaschen und aus ca. 750ml Wasser umkristallisiert.
  7. Nun erhält man farblose, wohlausgebildete Nadeln mit einem Schmelzpunkt von ca. 167°C.

 

Reaktionsvorgang:

 

 

 

 

 

 

Paracetamolbeschreibung von der Entgiftungsstelle in Mainz, Deutschland:

http://giftinfo.uni-mainz.de/Arzt/Substanz/Paracetamol.htm

 

Eigenschaften und Wirkungen

 

 

Tageshöchstdosis

 

 

ca. 4000mg ( Erw. )

 

Gefährliche Dosis

 

Info nur bei Anruf/Buch

 

 

orale Verfügbarkeit

 

 

75 – 100%

 

Wirkdauer

 

 

bis 4 h

 

Eliminationshalbwertszeit

 

 

1 – 4 Std

 

 

Plasmapeak

 

 

0,5 – 2 h

 

Plasmabindung

 

 

5-20 % bis 40% bei Überdosis

 

Verteilungsvolumen

 

 

1 l/kg

 

Ausscheidung über die Niere

 

 

< 5 %

 

Ausscheidung über den Darm

 

 

keine exakten Daten

 

 

Enterohepatischer Kreislauf

 

 

keine exakten Daten

 

 

Wirksame Metabolite

 

 

keine

 

 

Vorsicht:

An der initialen Symptomatik sind leichte und schwere Vergiftungen nicht zu Unterscheiden. Übergang in Plazenta und Muttermilch

Klinik:

Magen, Darm, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel. Mit einer Latenzzeit von 24-48 h Leberschädigung, ( Laborwerte erreichen ein Maximum nach 3 – 4 tagen ) mit Leberausfallskoma.

Labor/Diagnose Blutspiegel (erst 4 Std nach Einnahme sinnvoll)

Dosierungen für Paracetamol:

 

 

 

Körpergewicht

 

 

Alter

 

Einmaldosis

 

Tagesgesamt dosis

bis 7 kg

bis ½ J

70 -100mg

350mg

bis 10 kg

bis 1 J

100 -150mg

500mg

bis 15 kg

bis 3 J

150 – 200mg

750mg

bis 22 kg

bis 6 J

200 - 300mg

1000mg

bis 30kg

bis 9 J

300 – 500mg

1500mg

bis 40 kg

bis 12 J

400 – 600mg

200mg

über 40kg

älter als 12J

500 – 1000mg

max 4g

 

 

Paracetamol in Österreich:

 

Paracetamol ist auf der ganzen Welt erhältlich. Der Wirkstoff wird nicht nur in der Notfallmedizin oder zu Entgiftung eingesetzt, Paracetamol dient vor allem als Schmerzmittel.

Es wird nun kurz auf das Medikament Adolorin von der Kwizda eingegangen:

Produktinformationen von Kwizda ( selektiert )

Zusammensetzung:

1 Tablette enthält 0,25g Propyphenazon, 0,3g Paracetamol, 0,05g Coffein.

Eigenschaften und Wirksamkeit:

Adolorin ist eine Wirkstoffkombination mit rasch einsetzenden schmerzstillenden, fiebersenkenden und schwach entzündungshemmenden Eigenschaften.

Anwendungsgebiete:

Schmerzzustände, wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Rheuma und Muskelschmerzen, Menstruationsbeschwerden; Fieber und Schmerzen bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten.

Gegenanzeigen:

Adolorin darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen Phenazonderivate und Paracetamol, bestehender Knochenmarkschädigung mit gestörter Blutbildung, Glukose-6Phosphat-Dehydrogenase-Mangel ( sehr seltene Stoffwechselerkrankung) ausgeprägte Nieren und Leberfunktionsstörungen, übermäßiger bzw. chronischer Alkoholgenuß.

Schwangerschaft und Stillperiode:

Adolorin sollte nur auf ärztlichen Rate genommen werden. In der Stillzeit wird die Einnahme von Adolorin abgeraten!

Nebenwirkungen:

allergische Hautreaktionen, Blutveränderungen, Nasenschleimhautschwellung, Schockzustände

Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung:

Ohne ärztliche Anordnung sollte Paracetamol nicht länger als 10 Tage eingenommen werden. Bei längerem Gebrauch kann es zu Leberschädigungen kommen. Adolorin sollte Kindern unter 3 Jahren nur unter ärztlicher Anordnung gegeben werden.

Zusammenfassung und Resümee

 

Nach der Untersuchung der beiden Wirkstoffen haben wir klar erkannt, daß Schmerzmitteln auch wenn sie harmlos erscheinen nur mit Vorsicht einzunehmen sind. Viele Menschen nehmen schmerzstillende Medikamente in sehr hohen Dosen ein, 2 oder 3 starke Aspirin den Kopfschmerz sind sicher keine Seltenheit. Auch in der jungen Bevölkerung ist eine Tendenz zu erkennen, daß diese Art von Medikamenten an Erfurcht verloren hat. Die Wirkstoffe Acetylsalicysäure und Paracetamol weisen eine Menge an Nebenwirkungen auf. Acetylsalicylsäure ist zwar das Heilmittel des Jahrhunderts weist aber gefährliche Eigenschaften wie eine erhöhte Blutgeringung auf. Bei Paracetamol ist die Situation ähnlich, aber nicht so krass da Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol noch nicht so unter der Bevölkerung bekannt sind.

Dennoch:

 

 

VORSICHT BEI DER EINNAHEM VON SCHMERSTILLENDEN MEDIKAMNETEN

 

Auf den folgenden Seiten sind noch interessante Informationen bezüglich Aspirin, Acetylsalicysäure, Paracetamol, etc.

 

Quellen:

T. Eicher, H.J. Roth: Synthese, Gewinnung und Charakterisierung von Arzneistoffen: Ein Praktikumsbuch; Georg Thieme verlag, Stuttgart, New York 1986 ISBN: 3-13-692101-1

 

Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis; Ebel, Springer – Verlag Berlin 1993

 

Pharamazeutisches Institut Graz

Dr. Antjie Hüfner

 

Römpp – CD – Rom Edition

 

diverse Internetseiten

www.medizin.de

bsp;

Glossar

 

Aggregation

 

 

Zusammenballung

 

Agranulocytose

durch Knochenmarkschädigung bedingter Zerfall weißer Blutzellen

 

Allergie

 

Überempfindlichkeit

 

analgetisch

 

schmerzstillend

 

 

analgetischer Effekt

 

 

schmerzstillende Effekt

 

antiphlogistisch

 

 

entzündungshemmend

 

antipyretisch

 

 

fiebersenkend

 

ASS

 

Acetylsalicysäure

 

 

Blutplasma

 

Blutflüssigkeit

 

Chelatisierung

 

stabile Komplexe von Metallen mit organischen Verbindungen

 

Chemotherapie

 

Therapie mit aggressiven synthestischen Wirkstoffen

 

chronische Schmerzen

 

 

andauernde Schmerzen

 

Cyclooixigenasehemmung

 

 

Sauerstoffherstellung

 

Dehydrogenase Mangel

 

 

wasserstoffspaltendes Enzym

 

Desaggregation

 

 

auflösen

 

Eliminationshalbwertszeit

Zeit die zur Ausscheidung der Hälfte der eingenommenen Menge notwendig ist

 

Enterohepatischer Kreislauf

 

 

Leber/Darm Durchflutung

 

Enzyme

= Fermente,

Eiweißkörper, die Reaktionen im lebenden Organismus beschleunigen

EPH-Gestose

Erkrankung während der Schwangerschaft

 

Exantheme

 

Hautausschlag

 

Galenik

 

 

Lehre von der Arzneimittelzubereitung

 

gastrointestinal

 

Magen, Darm

 

 

Hypothalermus

 

 

umschriebenes Gebiet im Zwischenhirn

 

Koma

 

 

tiefer, fester Schlaf durch ein Leiden verursacht

 

Latenzzeit

Entwicklungsphase einer Krankheit / auch Inkubationszeit genannt

 

Leukozyten

 

 

weiße Blutzellen

 

Leukozytopenie

 

 

zuwenig weiße Blutzellen

 

Leukozytose

zuviel weiße Blutkörperchen

( Leukaemie, Blutkrebs ) normal 5000 – 6000 pro ml Blut

 

Lipide

 

Fette, Wachse, Öle

 

 

Lipoide

 

fettähnliche Stoffe

Lipoid-Löslichkeit

Löslichkeit eines Fettes in Wasser

 

Liquor

 

 

Hirnflüssigkeit

 

Metabolit

 

Zwischenprodukt im intermediären Stoffwechsel

 

nicht steroidale Antirheumatika

 

 

z.B. Aspirin, Adolorin, Parkamed

 

orale Verfügbarkeit

 

Möglichkeit der Einnahme durch den Mund

 

Pancytopenie

 

 

Mangel an allen Blutzellen

 

partiell

 

 

teilweise

 

perorale Gabe

 

 

Einnahme durch den Mund

 

Plasmabindung

 

 

Aufnahme des Medikamentes im Plasma

 

Plasmapeak

 

 

Zeitpunkt der größten Plasmawirkung

 

Plasmaproteine

 

 

Eiweißkörper im Blut

Plazenta

Mutterkuchen

 

prädisponiert

 

 

vorbelastet

 

Prophylaxe

Vorbeugung, z.B. Aspirin zur Thromboseprophylaxe (Thrombo/ASS)

 

Prostaglandine

 

 

Sammelbegriff für natürliche hormonähnliche Stubstanzen

 

Prostaglandinsysnthese

Herstellung hormonähnicher schmerzstillender und fiebersenkender Substanzen

 

Pyrogene

 

 

Fieber erzeugende Substanzen

 

Quincke Ödem

 

 

Wasseransammlung im Gewebe ( entzündlich )

 

rektale Gabe

 

 

Zäpfchen über den Dickdarm

 

Resorption

 

 

Aufnahme

 

Spasmus

 

 

Krampf

Steroide

umfangreiche Gruppe von Verbindungen mit dem Grundgerüst mehrerer Cyclopentanringe

Es gibt natürliche ( z.B. Testosteron, Oestrogen ) und synthetische Steroide

 

Synthese

 

Zusammernsetzung, künstiche Darstellung

 

Thrombose

 

 

Blutgerinnung

 

Thrombozyten

 

Zellen wichtig für Blutgerinnung

 

viszeral

 

 

die Eingeweide betreffend