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 Der Verdacht

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(Autor: Friedrich Dürrenmatt)

Dürrenmatt, Friedrich (1921-1990), schweizerischer Schriftsteller, geboren in Konolfingen bei Bern am 5 Januar 1921, gestorben in Neuenburg am 14. Dezember 1990. Dürrenmatt studierte Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich und Bern, arbeitete zunächst als Zeichner und Graphiker und schrieb Literaturkritiken für die Züricher Weltwoche.

Dürrenmatt bedient sich in seinen Werken bevorzugt des Stil mittels der Verfremdung und tragisch - grotesker Elemente und schuf einen eigenen Typus der Tragikomödie, seiner Ansicht nach "die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen".

 

Seine Stücke: Es steht geschrieben (1947), Romulus der Große (1948), Die Ehe des Herrn Mississippi (1952), Der Richter und sein Henker (1952), Der Verdacht (1953), Ein Engel kommt nach Babylon (1954), Neubearbeitung (1957), Der Besuch der alten Dame (1956), Die Panne (1956), Das Versprechen (1958), Die Physiker (1962), Neufassung (1980), Der Meteor (1966), Porträt eines Planeten (1971), Der Mitmacher (1973), Achterloo (1983), Justiz (1985), Durcheinandertal (1989)

 

Inhaltsangabe: Der aus dem Roman "Der Richter und sein Henker" bereits bekannte krebskranke Kriminalkommisär Bärlach ist nach 2 Operationen auf dem Weg der Besserung. Während er im Krankenbett liegend in der Zeitschrift "LIFE" blättert, stößt er auf ein Bild welches den Lagerarzt Nehle im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig bei einer Bauchoperation zeigt. Der auch aus "Der Richter und sein Henker" bekannte Dr. Hungertobel meint, als er das Bild sieht, dass der Arzt auf dem Bild sein Freund Dr. Emmenberger sei. Hungertobel erklärt, dass er Emmenberger an zwei markanten Narben erkannt habe. Eine an der rechten Schläfe, die andere an der linken Hand. Bärlach schöpft daraufhin Verdacht. Es konnte seiner Meinung nach gut sein, dass der Mann auf dem Foto Dr. Emmenberger ist. Er spricht diesen Gedankengang laut vor seinem Freund Dr. Hungertobel aus und lässt sich in die Klinik Emmenbergers, nach Sonnenstein, verlegen. Vor seiner Verlegung erfährt Bärlach von Gulliver, einem Juden, dass das Foto Nehle (oder Emmenberger?!?) zeigt, wie er gerade an Gulliver operiert. In der Klinik findet Bärlach heraus, dass der Mann auf dem Bild im "LIFE"

Dr. Emmenberger ist. Als er diesen darauf anspricht, sagt dieser, dass er in Stutthof operiert hat und das er es war der Dr. Nehle mit Blausäure umgebracht hat. Nach einer Weile erkennt unser Kriminalkommisär, dass er sich hier in einem Vernichtungslager befindet, in welchem auch er sterben soll. Doch zum Schluss wird Bärlach von dem hünenhaften Juden Gulliver, der gerade Dr. Emmenberger und Dr. Marlok getötet hat, und seinem zwergwüchsigen Freund aus den Fängen Emmenbergers gerettet.

 

Interpretation: Dürrenmatt schrieb bei seinem Roman "Der Verdacht" ins Blaue hinein. Er ließ sich einfach treiben ohne einen Gesamtplan zu haben. Man merkt dies daran, dass die Geschichte voller Widersprüche und Unwahrscheinlichkeiten ist. D. ließ seine Phantasie spielen und erfand zu seiner Belustigung und zum Grauen des Lesers makabre Szenen, welche wirklich passiert sein könnten die er schlicht aneinanderreihte. Dabei entstand kein Kriminalroman sondern eher die Parodie eines Kriminalromans.

Einige dieser Ungereimtheiten möchte ich hier kurz anführen.

Die wilde Schnapstrinkerei mit dem frisch operierten, todkranken

Kommissär.

 

Die Art wie der Jude Gulliver im Krankenhaus Salem auftaucht und wieder

verschwindet.

 

Die Figur des Zwergs. Sein Handeln und seine Funktion

 

Es könnte u.U. sein, dass Dürrenmatt mit diesem Werk ausdrücken wollte, wie es im 2.WK und danach war, wie die Überlebenden (die Jäger und die Gejagten) lebten und starben.

 

 

All © by Bernhard Pucher