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Ödön von Horváth: "Jugend ohne Gott"

 

 

Biographie:

Ödön Horváth ein österreichischer Schriftsteller, wurde 1901 in Jugoslawien geboren. Er zog 1902 mit seiner Familie nach Belgrad. 1908 siedelte er mit seiner Familie nach Budapest um. Seine Erziehung war streng religiös. 1913 kam er nach München. Er machte das Abitur in Wien, ging aber dann zurück nach München an die Universität. Horváth kritisierte oft Nationalsozialismus in seinen Werken. Darum wurde 1933 eine Uraufführung einer seiner Werke von ihnen verhindert und das Haus seiner Eltern durchsucht. Daraufhin reiste er nach Budapest und dann an seinen Geburtsort zurück. 1938, ein Jahr nachdem er Jugend ohne Gott (1938) geschrieben hatte, kam er nach Paris, wo er am 1 Juni von einem Herabfallenden Ast erschlagen wurde. Horváth wurde auf dem Friedhof St. Quen in Paris beigesetzt.

 

Andere Werke:

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Bergbahn (1929), Geschichten aus dem Wiener Wald (1931), Glaube, Liebe, Hoffnung (1936), und Die Unbekannte aus der Seine (Uraufführung 1949 Der ewige Spießer (1930) karikiert die Engstirnigkeit und Doppelmoral des Kleinbürgertums Vom Unheil der Diktatur erzählen Jugend ohne Gott (1938) und Ein Kind unserer Zeit (1938), die 1953 unter dem Titel Zeitalter der Fische gesammelt erschienen viele der Stücke existierten zunächst nur in Form von Bühnenmanuskripten und wurden erst in den fünfziger Jahren angemessen ediert. Weitere Dramen des Autors sind Revolte auf Côte 3018(1927), Sladek, der schwarze Reichswehrmann (1929) Italienische Nacht (1931), Kasimir und Karoline (1932).

 

Erzählhaltung:

Der Roman ist in der Ich - Erzählung (teilnehmende Erzh.) geschrieben.

 

Inhaltsangabe:

Der 34-jährige Geschichte und Geographielehrer unterrichtet an einem Gymnasium. Durch die Aussage, daß ein Neger auch ein Mensch ist, kommt es zu einem Konflikt mit Eltern und Schülern. Er erhält einen Brief von der Klasse, in dem er gebeten wird sie abzugeben.

Die Klasse fährt kurze Zeit später in ein Ferienlager, wo sie eine vormilitärische Ausbildung erhält. Der Lehrer beobachtet eines Nachts, daß Z von einem fremden Jungen einen Brief erhält. Am nächsten Morgen wird ihm von einer Rauferei zwischen N und Z gemeldet. Die Rauferei ging darum. daß Z nachts immer in sein Tagebuch schreibt. Z bewahrt sein Tagebuch und seine Briefe in einem Kästchen auf.

Der Lehrer nutzt eine Gelegenheit, um dieses Kästchen aufzubrechen und Z‘s Tagebuch zu lesen. In dem Tagebuch steht, daß Z ein Liebesverhältnis zu Eva. die eine jugendliche Räuberbande anführt. Am Ende des Tagebuchs steht. daß er jeden umbringt. der sein Kästchen anrührt.

Zwei Tage später wird N erschlagen gefunden. Z wird Verdächtigt. Vor Gericht gesteht Z den Mord.

Als der Lehrer in den Zeugenstand gerufen wird, gesteht er, dass er das Tagebuch gelesen hat.

Nach Evas Aussage steht fest, dass ein dritter am Tatort gewesen ist.

Das Urteil war vorerst, daß Z eine kleine Freiheitsstrafe erhält. Gegen Eva wird ein Prozeß wegen meuchlerischen Mordes angesetzt.

Der Lehrer versucht aber den wahren Mörder zu finden. Bei einem Gespräch mit T wird sich der Lehrer immer sicherer, daß er der Mörder ist.

T begeht Selbstmord, da er bemerkt, dass der Lehrer auf die Schliche gekommen ist. T‘s

Mutter behauptet der Lehrer sei schuld, doch man findet ein Geständnis des T.

Es stellt sich heraus, dass er den N ermordet hat um zu sehen wie es ist jemanden

umzubringen. Der Lehrer wird suspendiert und reist nach Afrika.

 

Interpretation:

Den "Kindern" wird bereits in der Schule beigebracht wie man tötet und wie man in der Wildnis überlebt, auch die Mädchen werden davon nicht verschont.

"Alles Denken ist ihnen verhasst. Sie pfeifen auf den Menschen!. Sie wollen Maschinen sein, Schrauben, Räder, Kolben, Riemen doch noch lieber als Maschinen wären sie Munition: Bomben, Schrapnells, Granaten. Wie gerne würden sie krepieren auf irgendeinem Feld. Der Name auf jenem Kriegerdenkmal ist der Traum ihrer Pubertät."

Statt der Pubertät werden die Kinder mit Aufgaben und Gedanken von Erwachsenen konfrontiert und glauben eher an Hitler als an Gott.

Im Laufe des Romans entwickelt der Lehrer ein Gewissen was zur Zeit des Nationalsozialismus sehr ungewöhnlich war.

Der Lehrer ist ein stiller Rebell gegen den Nationalsozialismus, der aber nichts gegen das rassistische System ausrichten kann. Er verabscheut die willenlosen Menschen die Hitler blind gehorchen, doch er wagt es nicht sich aufzulehnen und, flüchtet am Schluß nach Afrika.

 

 

All © by Bernhard Pucher