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Schachnovelle

 

Autor und Buch

Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren. l892 besucht er das Maximilian Gymnasium. Im Jahre 1900 beginnt er mit dem Literaturgeschichts- und Philiosophiestudium in Wien. Ein Jahr später wird sein erstes Buch "Silberne Saiten" veröffentlicht. Er lebte von 1919 bis 1934 in Salzburg und wandert 1935 aus Furcht vor den Nazis nach England und danach nach Brasilien aus Zweig reist häufig in der Welt umher um sich vor seinen Depressionen, die er wegen der zwangsläufigen Flucht aus seinem geliebten Heimatland Österreich bekommen hatte, zu entziehen. Doch genau das Reisen hat viel zu seiner Geistigen und künstlerischen Entwicklung beigetragen. Im Februar l942 begeht er in Petropolis, Brasilien, Selbstmord.

 

Die "Schachnovelle" erschien 1942, nach Zweigs Tod und ist eines seiner besten Werke.

Die Novelle ist eine Rahmenerzählung, die sich in einen äußeren Rahmen und eine

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Binnenerzählung gliedert. Das Buch besteht aus3 Teile:

1 ) Schiffsreise (Rahmenhandlung 1)

2.) Geschichte von Dr. B. (Novelle in der Novelle)

3.) Schachduell zw. Dr. B. und Mirko Czentovic (Rahmenhandlung 2)

 

weitere Werke: "Das Haus am Meer" (1912), "Sternstunden der Menschheit" (1927), "Maria Stuart" (1935), "Ungeduld des Herzens" (1938), ....

 

 

Inhaltsangabe:

Schauplatz der Geschichte ist ein Großer Luxusdampfer der Linie New York - Buenos Aires auf den sich auch der Ich-Erzähler begibt.

Nach anfänglichem Scheitern gelingt es Mc Connor und einigen Schachspielern, Mirko Czentovic, dem Schachweltmeister, der von einem Pfarrer erzogen wurde und bei ihm auch das königliche Spiel erlernte, gegen Geld zu einer Partie Schach herauszufordern.

Wie erwartet verlieren Mc Connor und die anderen die erste Partie. In der Zweiten können sie nur mit Hilfe eines fremden Mannes, der sich später als Dr. B vorstellt, im letzten Moment eine peinliche Niederlage verhindern und ein Remis herausholen. Fasziniert von der Begabung Dr. B's, bittet ihn der Ich-Erzähler gegen Czentovic anzutreten. Dr. B. willigt ein. Im Verlauf des Gesprächs erzählt Dr. B. unter welchen Umständen er zum Schachspielen gekommen ist

 

Dr. B. wurde von der Gestapo verhaftet und in ein sogenanntes "Hotel" gebracht. Dort mußte er in Isolierhaft verweilen. Es wurden ihm sämtliche Sachen abgenommen und er konnte mit niemanden reden. Seine einzige Kommunikationsmöglichkeit war das Verhör. Unter unmenschlichen Bedingungen (z.B.: Sch1afentzug) wurde er schließlich fast wahnsinnig. Dies änderte sich als er ein Schachbuch stehlen konnte. Die karierte Bettdecke diente als Schachbrett und sein Essen formte er zu Schachfiguren. Sein Bewußtsein spaltete sich in zwei Personen Schwarz und Weiß. Er spielte Tag und Nacht nur noch Schach und es entstand eine richtige Schachsucht. Eines Tages griff Dr. B einen Wärter an und wurde wegen Gehirnfiebers in ein Krankenhaus gebracht. Er kam nicht mehr ins Hotel zurück und der Arzt warnte ihn. nie wieder ein Schachbrett anzurühren.

In der ersten Partie gegen Czentovic schlägt Dr. B den Weltmeister mit Leichtigkeit. Bei der Revanche muss Dr. B. jedoch die Partie abbrechen, da er von den Erinnerungen seiner Haftzeit eingeholt wird und dadurch erneut in Gefahr gerät, wahnsinnig zu werden.

Interpretation:

Ich denke Stefan Zweig wollte mit diesem Buch, den Nationalsozialismus scharf kritisieren und zwar aus der Sicht der Opfer Er schildert die Methoden der Gestapo und wie diese die Menschenrechte mit Füßen tritt Stefan Zweig widmet über die Hälfte seines Buches Dr. B. dem die Nebenwirkungen der Folter (Isolierhaft) ein Leben lang begleiten wird.

Das Buch ist autobiographisch gefärbt. Stefan Zweig litt ebenso wie Dr. B unter dem nationalsozialistischem Regime. Dr. B. litt unter der Isolierhaft und Stefn Zweigt darunter, dass er sein Geliebtes Heimatland Österreich nicht mehr sehen konnte

Vergleicht man die beiden Hauptpersonen des Buches, nämlich Dr. B und Mirko Czentovic haben sie nur eines gemeinsam, das Schachspiel.

Czentovic will unbedingt erfolgreich sein. Er ist ein Materialist und genießt seinen Erfolg als Schachspieler. Dr. B. hingegen ist ruhig, schüchtern, bescheiden und introvertiert.

 

 

Zeitgeschichtlicher Hintergrund:

Die Schachnovelle erschien 1942, 3 Jahre vor dem Ende des 2. Weltkrieges. Man kann in diesem Buch deutlich erkennen, welche Macht die Gestapo hatte. Dr. B. wurde willkürlich verhaftet und er ist nur ein Beispiel von vielen. 1942 war auch das Jahr als man zur Endlösung in der Judenfrage schritt- also sie in KZ's veschleppte um sie umzubringen. Das Jahr 1942 brachte die Wende im 2. Weltkrieg. So konnten die Alliierten in der Schlacht auf dem Atlantik einen Sieg erringen und Deutsche Truppen wurden im November in Stalingrad eingeschlossen und vernichtet.

Der 2. Weltkrieg erschütterte die gesamte Weltbevölkerung - und ich hoffe, daß ein einfacher Mann, wie es Hitler war, nie wieder solche Macht erlangt um einen neuen Weltkrieg anzuzetteln.

 

 

Erzählhaltung:

Die Schachnovelle ist in der Rahmengeschichte in der Ich-Form geschrieben. Hier erzählt der

Ich- Erzähler die Geschichte. In Der Binnenerzählung berichtet Dr. B. das Geschehen.(ebenso in der Ich-Form).

 

 

All © by Bernhard Pucher