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Maria Stuart: Mortimer

 

 

 

Mortimer ist neben Okelly die einzige Gestalt, die Schiller im Drama "Maria Stuart", das im 16. Jahrhundert spielt und das am 14.Juli 1800 in Weimar erstaufgeführt wurde, erfunden hat. Der Maria als Märtyrerin der katholischen Kirche verehrende Mortimer will die leidende Maria Stuart, die Königin von Schottland, retten, weil Sie bildschön ist und er sie begehrt.

Er will sie mit Gewalt aus Ihrem Gefängnis in England, in welchem sie schon

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seit Jahren gefangen gehalten wird, befreien. Maria willigt in diese Tat jedoch nicht ein, weil sie keine Gewalt und List bezüglich ihrer Rettung will.

Statt dessen bittet sie (I/6) Mortimer, daß er Graf Leicester, dem einzigen Mann, der die Tore öffnen kann, ein Schreiben von ihr übergibt.

Elisabeth, die Königin von England, plant (II/5) ihre katholische Erzfeindin Maria zu töten. Sie versucht, Mortimer zu überreden, Maria umzubringen, in dem sie seinen Ehrgeiz und seinen jugendlichen Mut weckt. Mortimer täuscht sie jedoch, wie in dem Monolog (II/6) ersichtlich wird.

Sowohl Graf Leicester, als auch Mortimer wollen um Maria werben, Mortimer

mit Täuschung, Leicester mit Einsatz seines Lebens. Der listige Leicester zweifelt an Mortimer. Erst als Mortimer Leicester den Brief Marias übergibt, werden dessen Zweifel leiser. Leicester verspricht, als dieser das Bild Marias küßt, diese aus dem Gefängnis, auch unter Einsatz seines Lebens (Zeile 1760ff) zu retten.

Die Königinnen Elisabeth und Maria begegnen sich (III/1) im Park. Marias Begnadigung erfolgt nicht. Mortimer hält deshalb (III/6) an seinem Vorhaben fest, da er Maria nach wie vor mit glühender Leidenschaft verehrt. Er glaubt, daß er Maria mit einem kühnen Plan aus ihrem Kerker befreien kann: Er hat sich des Schlüssels bemächtigt und will in der Nacht mit seinen Gefährten das Schloß besteigen, die Hüter umbringen und Maria aus ihrem Kerker befreien. Mortimer will bei Marias Befreiung über Leichen gehen __ auch über die seines Oheims und "zweiten Vaters" Paulet. Er ist von dem Wunsch besessen, Elisabeth zu töten.

Als (III/7) Hanna Kennedy, Marias Amme, in das Zimmer stürzt, und meldet, daß bewaffnete Leute nahen, zieht Mortimer seinen Degen, um Maria zu beschützen.

Mortimers Plan, Elisabeth zu töten, ist gescheitert. Sein Freund Okelly rät ihm

(III/8) zu fliehen. Er flieht jedoch nicht, sondern geht mit der Hoffnung, Elisabeth doch noch zu töten nach London. Dort stoßen Leicester und Mortimer aufein-ander (IIII/4), wobei der Mordplan Mortimers aufgedeckt wird. Mortimer steht zu

seinem Vorgehen und vermittelt dadurch im Gegensatz zu Leicester menschliche und aufopferungsvolle Züge. Leicester versucht, durch Verrat und Verhaftung Mortimers sein eigenes Leben zu retten. Mortimer zieht einen Dolch und nimmt sich das Leben, weil er keine Möglichkeit mehr sieht, Maria zu befreien. Während Leicester bis zuletzt den Zuschauern zögernd-feige dargestellt wird, erscheint Mortimer als Held.