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New York

 

New York ist ein US-Bundesstaat, der im Norden an die kanadischen Provinzen Ontario und Quebec, im Osten an Vermont, Massachusetts und Connecticut, im Südosten an den Atlantik, im Süden an New Jersey und Pennsylvania und im Westen an Pennsylvania und Ontario grenzt.

New York trat den Vereinigten Staaten am 26. Juli 1788 als elfter der 13 Gründerstaaten bei. Der Staat war innerhalb der USA lange Zeit politisch, kulturell und wirtschaftlich tonangebend. Trotz wirtschaftlicher Probleme in den siebziger und achtziger Jahren, die vor allem die Stadt New York und andere urbane Regionen betrafen, ist der Staat nach wie vor führend in Produktion, Handel, Außenwirtschaft, Kommunikationswesen und Finanzen. New York wurde in den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts nach dem Duke of York, dem späteren König Jakob II. von England, benannt und trägt den Beinamen "Empire State" (Kaiserstaat). Die größten Städte sind Albany (die Hauptstadt), New York (die größte Stadt in den USA), Buffalo, Rochester, Yonkers und Syracuse.

 

Land

 

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New York ist nach wie vor einer der industriell führenden Bundesstaaten der USA, obwohl der Produktionssektor in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen ist.

Mit einer Fläche von 141 089 Quadratkilometern rangiert New York in der Ausdehnung auf Platz 27 unter den US-Bundesstaaten. Es hat ungefähr die Form eines rechtwinkligen Dreiecks. Long Island bildet einen Fortsatz im Südosten. Die maximale Ausdehnung beträgt etwa 515 Kilometer von Ost nach West und 500 Kilometer von Nord nach Süd. Long Island erstreckt sich über eine Länge von circa 195 Kilometern in Ost-West-Richtung. Die Erhebungen reichen vom Niveau des Meeresspiegels entlang der Atlantikküste im Südosten bis zu einer Höhe von 1 629 Metern auf dem Gipfel des Mount Marcy im Nordosten. Die Küste ist insgesamt etwa 200 Kilometer lang.

 

Physische Geographie

Die Landschaft des Staates New York ist abwechslungsreich und lässt sich in sieben größere Regionen einteilen: das Sankt-Lorenz-Tiefland, das Adirondack-Hochland, das Tiefland im Osten der Großen Seen, das Appalachenplateau, die Hudson-Mohawk-Furche, das Hochland von Neuengland und die Atlantische Küstenebene. Das Sankt-Lorenz-Tiefland im Norden besteht aus einer schmalen Senke entlang des Sankt-Lorenz-Stromes und einer an den Champlainsee grenzenden Ebene. Das Gebiet ist flachwellig und wird nach Süden hin hügeliger. Auf den unterschiedlichen Ausgangssubstraten (Sand, Kalkstein) haben sich differenzierte Böden entwickelt.

Das Adirondack-Hochland im Nordosten des Staates nimmt etwa ein Viertel der Landesfläche ein. Zahlreiche Gipfel sind höher als 1 220 Meter; zu ihnen gehört der Mount Marcy. Geologisch gehören sie zum Kanadischen Schild und bestehen aus sehr alten, präkambrischen Gesteinen. Die Böden sind im Allgemeinen nur von geringer Mächtigkeit.

Das Tiefland im Osten der Großen Seen, das an den Eriesee und den Ontariosee grenzt, ist in der Nähe der Seen meist flach und mit zunehmender Entfernung von diesen wellig bis hügelig. Zwischen Rochester und Syracuse ist die Landschaft von Drumlins geprägt. Diese asymmetrischen Hügel wurden während der Eiszeiten von Gletschern geformt. Der Untergrund besteht vor allem aus Kalkstein, Sandstein und Schiefer. Durch die Wechsellagerung von härteren und weicheren Gesteinen haben sich Schichtstufen herausgebildet, die in Westostrichtung verlaufen. Die Niagarafälle bildeten sich dort, wo der Niagara River über eine dieser Schichtstufen nach unten stürzt. Die Böden sind überwiegend kalkhaltig und nährstoffreich.

Das Appalachenplateau im Süden weist drei Hauptabschnitte auf. Die Catskill Mountains, die eine Höhe von bis zu 1 280 Metern erreichen, bilden den östlichen Teil dieser Region. Der niedrigste Abschnitt liegt im Zentrum des Staates und ist von tiefen, durch Gletscher erodierten Trogtälern durchzogen. Hier liegen auch die bekannten Finger Lakes. Im Westen ist das Plateau höher, jedoch ebenfalls von tiefen Taleinschnitten durchzogen. Den Untergrund des Appalachenplateaus bildet Sedimentgestein, vor allem Sandstein, Schiefer und Kalkstein, sowie ausgedehnte Salzablagerungen. In den Tälern haben sich fruchtbare Schwemmlandböden entwickelt.

Die Hudson-Mohawk-Furche liegt im mittleren und östlichen Teil des Staates New York. Zwischen dem Appalachenplateau und dem Hochland von Neuengland verläuft das enge Tal des Hudson. An dessen Südende erstreckt sich eine Tiefebene in südwestlicher Richtung durch das Wallkill-Tal. Das Mohawk-Tal liegt nordwestlich des Hudson, zwischen den Adirondacks und dem Appalachenplateau. Im äußersten Nordwesten der Region, zwischen den Adirondacks und dem östlichen Tiefland der Großen Seen, liegt das isolierte, etwa 610 Meter hohe Tug-Hill-Plateau. Geologisch gehört es zum Appalachenplateau und hat einen ähnlichen Gesteinsaufbau. Die Böden in der Hudson-Mohawk-Furche reichen von fruchtbaren Schwemmlandböden in den Flusstälern bis zu sehr kalkhaltigen, mäßig fruchtbaren Böden, die auf dem von Gletschern mitgeführten Geschiebelehm entstanden.

Das Hochland von Neuengland lässt sich in drei Abschnitte unterteilen: die Taconic Mountains im Osten, die Hudson Highlands im Südosten und die Manhattan Hills, die aus kristallinem Gestein bestehen, eine relativ geringe Höhe besitzen und den Großteil des Verwaltungsbezirks Westchester sowie Manhattan Islands bedecken.

Long Island und Staten Island bilden den Teil, der zur Atlantischen Küstenebene gehört. Der Nordteil von Long Island besteht aus flachen Hügeln mit maximal 90 Meter Höhe, der Süden aus einer Tiefebene. Die Böden sind vorwiegend sandig und nährstoffarm.

 

Flüsse und Seen

New York verfügt über zahlreiche Flüsse und Seen. Die Großen Seen und der Sankt-Lorenz-Strom durchfließen den Westen und das Zentrum des Staates New York, einschließlich der Finger Lakes, des Tug-Hill-Plateaus und Teilen der Adirondacks, sowie den äußersten Norden des Staates. Bekannte Flüsse sind neben dem Sankt-Lorenz-Strom Genesee, Black, Niagara, Oswego, Hudson, Mohawk, Allegheny, Susquehanna und Delaware. Von den zahlreichen Wasserfällen sind die Niagarafälle die bekanntesten.

Drei der Großen Seen – Champlainsee, Eriesee und Ontariosee – liegen nur teilweise im Staat New York. Hingegen befinden sich verschiedene Seen ganz auf dem Territorium des Staates: der Oneida-See und die Finger Lakes bei Syracuse; die Saranac-Seen, Lake Placid, Blue Mountain Lake, Cranberry Lake, Lake George, Raquette Lake und Tupper Lake, die allesamt in den Adirondacks liegen; sowie der Chautauqua-See im Südwesten. Zusätzlich zu diesen natürlichen Gewässern verfügt der Staat New York über einige große, künstlich angelegte Wasserreservoirs, vor allem in den Catskill Mountains.

 

Klima

Im Staat New York herrscht ein feuchtes gemäßigt-warmes Klima. Am feuchtesten und ausgeglichensten ist das Klima an der Küste, während das Hochland kontinentaler beeinflusst ist und größere Temperaturschwankungen aufweist. Im Winter fällt überall Schnee. Die Temperaturaufzeichnungen für den Staat New York weisen Extremwerte von -46,7 °C am Stillwater Reservoir (1934) und bei Old Forge (1979) (beide Orte liegen in den Adirondacks), bis 42,2 °C bei Troy im Osten (1926) auf.

 

Flora und Fauna

Ungefähr 53 Prozent der Landesfläche werden von Wald bedeckt, der größtenteils nach Abholzungen wiederaufgeforstet wurde. Die vorherrschenden Arten sind Birke, Ahorn, Schwarzlinde, Hemlocktanne, Kiefer, Eiche, Fichte, Tanne und Esche.

Zu den größeren Säugetieren gehören der im ganzen Staat verbreitete Virginiahirsch sowie der Schwarzbär, der hauptsächlich in den abgelegeneren Gebieten der Adirondacks und des Appalachenplateaus vorkommt. Die häufigsten Kleintiere sind Biber, Kaninchen, Waldmurmeltier, Fuchs, Waschbär, Wiesel, Eichhörnchen und Backenhörnchen. Zum Federwild zählen Fasan, Waldhuhn, Rebhuhn, Wachtel und Wildente. Die Küste Long Islands ist für die dort vorkommenden Venusmuscheln bekannt.

 

Bevölkerung

 

Die Einwohnerzahl von New York beträgt etwa 18,1 Millionen Einwohner. New York ist einer der wenigen Bundesstaaten, deren Bevölkerung zwischen 1970 und 1990 abnahm. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 128 Einwohnern pro Quadratkilometer. Fast die Hälfte der Bevölkerung des Bundesstaates konzentriert sich im Großstadtgebiet von New York City. Der Anteil der weißen Bevölkerung beträgt etwa 75 Prozent, der Anteil der Schwarzen circa 16 Prozent. Ungefähr 2,2 Millionen Einwohner, das entspricht 12,3 Prozent der Gesamtbevölkerung, sind hispanischer Abstammung, viele davon Puertoricaner, die im Großraum der Stadt New York leben.

 

Bildung und Kultur

 

1784 verabschiedete die Regierung von New York ein Gesetz, das einen Schulverwaltungsrat als Aufsichtsbehörde über das Schulwesen des Staates einsetzte. 1812 wurden per Gesetz im ganzen Bundesstaat einheitliche Grundschulen eingeführt, die 1867 gebührenfrei wurden. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts gab es auch bereits eine Reihe gebührenfreier Sekundarschulen (High Schools).

Die erste Hochschuleinrichtung im Bundesstaat New York war das King’s College (heute Columbia University) in New York City, das 1754 gegründet wurde. Ende der achtziger Jahre gab es in New York 326 Hochschulen, in denen insgesamt ungefähr eine Million Studenten eingeschrieben waren.

 

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt New York ist die Kulturmetropole der Vereinigten Staaten und besitzt weltbekannte Museen, Opern- und Konzerthäuser, Orchester, Theater- und Tanzensembles, Bibliotheken und vieles andere mehr. Im Staat New York gibt es viele landschaftlich reizvolle und interessante Gegenden. Dazu gehören die Niagarafälle, die Thousand Islands im Sankt-Lorenz-Strom, die Schluchten des Genesee River, die Finger Lakes, Long Island sowie die malerischen Seen in den Adirondacks und den Catskill Mountains. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl historischer Stätten, wie z. B. das Fort Stanwix National Monument in der Nähe von Rome und den Saratoga National Historical Park nahe Stillwater; beides waren Schauplätze von Schlachten amerikanischer Truppen gegen die Briten 1777 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Von historischem Interesse ist auch das Castle Clinton National Monument an der Südspitze von Manhattan Island mit den Bauten, durch die zwischen 1855 und 1892 ungefähr acht Millionen Einwanderer die USA betraten. Und schließlich ist noch das Statue of Liberty National Monument auf Liberty Island im Hafen von New York zu nennen, zu dem die berühmte Freiheitsstatue gehört, in der im Erdgeschoss das American Museum of Immigration untergebracht ist.

 

Verwaltung und Politik

 

Regierungsgrundlage des Staates New York ist eine 1894 verabschiedete und 1895 in Kraft getretene Verfassung, die immer wieder ergänzt wurde. Das oberste Exekutivorgan ist der Gouverneur, der vom Volk für eine vierjährige Amtszeit gewählt wird und beliebig oft wiedergewählt werden kann. Andere gewählte Regierungsbeamte sind der Vizegouverneur, der Generalstaatsanwalt und der Präsident des Rechnungshofes.

Die Legislative liegt bei einem Zweikammerparlament, das aus dem Senat und der Abgeordnetenversammlung besteht. Die 61 Mitglieder des Senats und die 150 Mitglieder der Versammlung werden auf zwei Jahre vom Volk gewählt. Auf nationaler Ebene, also im US-Kongress, ist der Bundesstaat New York mit zwei Senatoren und 31 Abgeordneten vertreten. Bei den Präsidentschaftswahlen hat der Staat 31 Wahlmännerstimmen.

 

Wirtschaft

 

Land und Forstwirtschaft, Fischerei

In der Landwirtschaft dominieren die Milchwirtschaft und die Mastviehhaltung. Hauptanbauprodukte sind Kartoffeln, Obst und Gemüse. Die Forstwirtschaft trägt etwa vier Milliarden US-Dollar jährlich zur Wirtschaft des Staates New York bei. Das Holz wird vorwiegend zur Möbelherstellung, als Bauholz für Gebäude und zur Papierherstellung verwendet. Obwohl New York kein ausgesprochener Fischereistaat ist, zählt er zu den 15 US-Bundesstaaten mit den höchsten Jahresumsätzen aus dem Fischfang. Die wichtigsten Fänge sind Meerbrasse, Thunfisch, Scholle, Weißling, Schwertfisch, Venusmuscheln, Austern und Hummer.

 

Bergbau

Zu den wichtigsten Bodenschätzen gehören Salz, Erdgas, Erdöl, Blei, Zink, Eisen und Silber.

 

Industrie

Die Hauptproduktionsgüter sind Druckereierzeugnisse, Präzisionsinstrumente wie Kameras, optisches und medizinisches Gerät, Textilien, Messvorrichtungen, Elektronikzubehör, Motoren und Turbinen sowie Kühlschränke und Heizungseinrichtungen.

 

Tourismus

Auch der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftszweig: In den neunziger Jahren gaben Besucher mehr als 19 Milliarden US-Dollar jährlich aus.

 

Geschichte

 

Die indianischen Ureinwohner Amerikas gehörten in diesem Gebiet zwei Stämmen an: den Algonkin im Tal des Hudson und auf Long Island und den Irokesen im westlichen Landesteil.

 

Die Zeit der Kolonisierung

Bereits 1524 segelte der italienische Entdecker Giovanni da Verrazano in die New Yorker Bucht. Die Kolonisierung durch die Europäer begann jedoch erst, nachdem der englische Seefahrer Henry Hudson, der im Auftrag der Niederlande segelte, für diese 1609 das Gebiet in Besitz nahm. Die niederländische Westindien-Kompanie gründete 1624 die Siedlung Fort Orange (in der Nähe des heutigen Albany) und zwei Jahre später New Amsterdam an der Südspitze von Manhattan Island. Um die Besiedlung voranzutreiben, wurde 1629 eine Charta erlassen, die den Siedlungen bestimmte Freiheiten und Privilegien gewährte. Die Kolonie Neu-Niederland litt in den ersten Jahren unter den Angriffen der Indianer sowie unter interner Misswirtschaft, erlangte aber schließlich unter Peter Stuyvesant, der von 1647 bis 1664 Gouverneur der Kolonie war, ein gewisses Maß an Ruhe und wirtschaftlicher Stabilität. Im letzten Regierungsjahr Stuyvesants wurde die Kolonie von Großbritannien besetzt und zu Ehren Jakobs (James), des Herzogs von York und Bruders von König Karl II., in New York umbenannt. Dieser erklärte New Jersey, das ursprünglich ein Teil der Kolonie Neu-Niederland war, zu einer eigenständigen Kolonie und erwarb den Ostteil Long Islands von Connecticut. Nach einer erneuten, aber nur kurzen Besetzung durch die Niederländer (1673 bis 1674) unterstand die Kolonie wieder britischer Herrschaft. Nachdem Jakob als König Jakob II. den englischen Thron bestiegen hatte, gründete er die Dominion of Newengland, in der Neuengland, New York und New Jersey zusammengefasst waren. Als die Bürger New Yorks 1688 vom Sturz des Königs erfuhren, rebellierten sie und ernannten Jacob Leisler zu ihrem Gouverneur. Leisler wurde, nachdem die Macht des Königshauses 1691 wiederhergestellt war, wegen Hochverrats gehängt; die auf seine Initiative gegründete Volksvertretung wurde jedoch beibehalten und an der Regierung der Kolonie beteiligt.

Die Siedlung Schenectady wurde bei einem Angriff der Franzosen und Indianer 1690 zerstört. New York blieb in den folgenden Jahrzehnten ein Kriegsschauplatz in den Kämpfen gegen die Franzosen und ihre indianischen Verbündeten. Im Krieg von 1754 bis 1763 bauten die Franzosen einen bedeutenden Stützpunkt in Fort Ticonderoga am Champlainsee auf und drangen bis zum Lake George nach Süden vor. Erst als es Lord Jeffrey Amherst 1759 gelang, die Franzosen aus Ticonderoga und Crown Point zu vertreiben, war New York vor weiteren französischen Angriffen sicher. Der Friede von 1763 setzte der französischen Präsenz in dieser Region ein Ende und gab den Startschuss für ein weiteres Vordringen in die Gebiete der Indianer im Mohawk-Tal und um die Großen Seen.

 

Der Nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg

1765 trafen sich in New York die Vertreter von neun amerikanischen Kolonien zum Stempelsteuerkongress (Stamp Act Congress), um gegen eine neuerliche Erhebung von Steuern durch das britische Parlament zu protestieren. Als sich die gesetzgebende Versammlung von New York 1767 weigerte, für britisches Militär Unterkünfte und Verpflegung zur Verfügung zu stellen, wurde sie durch einen Parlamentsbeschluss aufgelöst. Eine neu gewählte Abgeordnetenversammlung zeigte sich kooperationsfreudiger. Zu Beginn der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts entwickelte sich eine Kluft zwischen radikalen Kräften, die die britische Herrschaft bekämpften, und der merkantilistisch gesinnten Aristokratie, die loyal zur Krone stand. Als es im April 1775 in Massachusetts zum Aufstand kam, entsandte New York ein Freiwilligencorps zur Unterstützung der Rebellen. Im Oktober musste sich der letzte königliche Gouverneur, William Tryon, durch Flucht auf ein britisches Kriegsschiff in Sicherheit bringen.

Am 9. Juli 1776 nahm eine neue gesetzgebende Versammlung die Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Independence) an, und aus der ehemals königlichen Provinz wurde der Staat New York. Daraufhin besetzte die britische Armee im Oktober desselben Jahres New York City, Long Island und Teile des County Westchester. Die Stadt New York diente dem britischen Militär von da an bis zum Ende des Krieges als Hauptquartier. Beim Versuch, auch den Rest des Staates unter Kontrolle zu bringen, hatten die Briten jedoch keinen Erfolg. Die Kapitulation des britischen Generals John Burgoynes bei Saratoga 1777 war ein schwerer Schlag für die Briten und trug mit dazu bei, dass die Franzosen auf der Seite der Amerikaner in den Krieg eintraten. Das obere Hudson-Tal blieb während des Krieges in den Händen der (britischen) Patrioten, der Hudson selbst wurde bei West Point mit schweren Geschützen gesichert.

 

New York und die Vereinigten Staaten

Die Bestrebungen New Yorks, die Hafenregion und die Schifffahrtswege auf dem Hudson River intensiver zu nutzen, führten zu Spannungen mit New Jersey. Auch New Yorks Anspruch auf Vermont schaffte Probleme, die erst beigelegt wurden, als Vermont 1790 ein eigenständiger Staat wurde.

Die Ratifikation der Bundesverfassung der USA stieß in New York zunächst auf Widerstand, schließlich wurde die Verfassung im Juli 1788 angenommen. Unter der neuen Regierung wurde New York zur Hauptstadt der USA. 1789 fand hier die Amtseinführung des ersten Präsidenten, George Washington, statt.

1812 kam es erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Briten und Franzosen, in die die Vereinigten Staaten auf Seiten der Franzosen eingriffen.

 

Der Empire State

Nach dem Krieg von 1812 wandte sich Gouverneur De Witt Clinton wieder zivilen Aufgaben zu: Er erkannte, dass eine Transportverbindung zum oberen Tal des Ohio dringend notwendig war und drang auf den Bau eines Kanals, der vom Zusammenfluss des Hudson und Mohawk in westlicher Richtung quer durch den Staat bis zum Eriesee verlaufen sollte. Das Parlament gab 1817 seine Zustimmung zum Bau des Eriekanals, der 1825 vollendet wurde. Sowohl für die Wirtschaft als auch finanziell war der Kanal ein voller Erfolg: er erleichterte die rasche Besiedlung und Entwicklung des westlichen New York.

Die Öffnung zum westlichen Landesinneren hin, die Zunahme des Seehandels und eine rasch voranschreitende Industrialisierung machten die Stadt New York schon bald zum führenden Seehafen der Nation. Zwischen 1825 und dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges entwickelte sich New York City zum wichtigsten Produktionszentrum der Textilindustrie, zu einem Handelszentrum für Baumwolle und zum Zentrum von Banken, Versicherungen, Börse und Importgeschäften. Das Wachstum lockte zunehmend Einwanderer aus Irland, Deutschland und Kanada an. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges sank die Zahl der Einwanderer jedoch und die Chancen in der Wirtschaft stiegen. Infolge der engen Bindungen New Yorks zum Baumwollmarkt war die Stimmung der Bevölkerung gegen einen Krieg mit den Südstaaten. Die Einführung einer Einberufung zur Armee im Juli 1863 löste Protestaufstände in New York City aus.

Bis in die sechziger Jahre unseres Jahrhunderts war New York der bevölkerungsreichste Staat der USA. In den siebziger und achtziger Jahren begann sich jedoch ein wirtschaftlicher Rückgang abzuzeichnen. Vor allem New York City litt unter hoher Arbeitslosigkeit, chronischen Finanznöten, heruntergekommenen Stadtvierteln und einem Bevölkerungsrückgang. Dennoch blieb New York City das Börsenzentrum der USA, das Zentrum für Werbung, Bank- und Finanzwesen sowie Hauptsitz vieler nationaler und internationaler Unternehmen. Trotz hochgradiger Industrialisierung und Urbanisierung ist der Staat New York nach wie vor auch eine wichtige Landwirtschaftsregion. Noch bis ins späte 19. Jahrhundert war der Staat führend in der Getreide- und Butterproduktion der gesamten USA.

 

 

Christoph Barth