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BAROCKMALEREI


Der kunstgeschichtliche Begriff einer europäischen Barockmalerei steht und fällt mit Peter Paul RUBENS der von 1577 – 1640 gelebt hat. Die Entwicklungsgeschichte seiner Kunst ist die komprimierte Stilgeschichte der Barockmalerei. 1600 – 1608 war RUBENS in Italien nicht nur Lernender bei den großen Malern des Cinquecento vor MICHELANGELO und den antiken Bildwerken, die er sich nachzeichnend anzueignen suchte, sondern auch Mitstreiter in dem Kampf gegen den Manierismus.Der Gonzaga-Altar, 3 riesige Gemälde für die Mantuaner Jesuitenkirche, das Hochaltarwerk für Santa Maria in Vallicella, mythologische Gemälde, wie z.B. Abschied des Adonis und Hero und Leander und eine Reihe von Bildnissen dokumentieren den persönlichen Beitrag von RUBENS in Italien zum Reinigungsprozess des Anti-Manierismus.In Antwerpen gründete RUBENS eine Werkstatt. Er arbeitete auch mit Antwerpener Fachkollegen zusammen. In der hochbarocken Phase schafft RUBENS die Synthese von Bilderzählung und Begriffsbild.Was Barockstil ist, lässt sich am besten an Bildern von RUBENS zeigen. Ein Beispiel dafür wäre der 1617 vollendete Raub der Töchter des Leukippos. Die richtige Bestimmung des Themas verdanken wir Wilhelm HEINSE.


ITALIENISCHE BAROCKMALEREI

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Zu den einflussreichen Künstlern, die sich an eine systematische Reform des manieristischen Stiles machten, gehörten die Brüder Annibale und Agostino und ihr Vetter Lodovico CARRACCI. ANNIBALE hatte sich bereits in Bologna durch seine Fresken einen Namen gemacht, als er 1595 nach Rom kam und beauftragt wurde, das Deckengemälde (1597 – 1600) für die Galerie des Palazzo Farnese zu malen. Es wurde sein bedeutendstes Werk und ein Angelpunkt in der Entwicklung des klassischen Stiles der Barockmalerei. CARAVAGGIO war der Hauptrivale von Annibale CARRACCI. Der Naturalismus breitete sich in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts aus. Auch wenn der naturalistische Barock nach 1630 in Italien an Bedeutung verlor, blieb er im übrigen Europa für den Rest des Jahrhunderts tonangebend. Eine andere bedeutsame Entwicklung in der Barockmalerei bahnte sich Ende der zwanziger Jahre des 17. Jahrhunderts an. Viele Künstler versuchten durch Lebendigkeit und Dramatik in ihren Werken die Illusion eines grenzenlosen Raumes zu schaffen. Zwischen 1625 und 1627 malte Giovanni LANFRANCO die Kuppel von SantÁndrea della Valle in Rom mit dem Fresko der Himmelfahrt Mariens aus. LANFRANCOS Tätigkeit in Rom (1613 – 1630) und Neapel (1634 – 1646) gab entscheidende Anstöße für die Entwicklung des Illusionismus in Italien. Auch Pietro BERRETTINI schuf eine meisterhafte illusionistische Freskenmalerei, die man am Deckengemälde des Gran salone im Pallazzo Barberini in Rom feststellen kann.


SPANISCHE BAROCKMALEREI


Juan Sanchez COTAN und Juan van der HAMEN waren Meister des realistischen Stillebens. Sevilla und Madrid entwickelten sich zu den beiden wichtigsten Zentren des spanischen Barocks. Francisco de ZURBARAN, der sich 1629 in Sevilla niederließ, wurde in seinem Frühwerk von flämischer Druckgrafik beeinflusst, doch sind seine späteren barocken Kompositionen in ihrem unmittelbaren und realistischen Zugang zu religiösen Themen tief bewegend. ZURBARAN arbeitete fast ausschließlich für Klöster. Schon 1603 wurden in Sevilla Werke von CARAVAGGIO gezeigt.


FLÄMISCHER BAROCK


Flämischer Barock ist weiterhin synonym mit dem Werk Peter Paul RUBENS, das in seiner frühen Phase von so unterschiedlichen italienischen Malern wie CARAVAGGIO, den CARRACCI und MICHELANGELO beeinflusst ist. RUBENS und seine Werkstatt schufen religiöse und mythologische Gemälde, deren Auftraggeber aus ganz Europa kamen. Das Spätwerk des Malers bildet mit seiner reichen Farbgebung, den dynamischen Kompositionen und den üppigen Formen des weiblichen Körpers einen Höhepunkt des Barocks nördlich der Alpen. RUBENS bedeutendster Schüler war Anthonis van Dyck. Er malte bedeutende Porträts von Königen und Adeligen, wie das von Karl I. im Jagdrock.


NIEDERLÄNDISCHER BAROCK


Frans HALS schuf zwischen 1620 und 1640 Porträts, die durch ihre deftige Pinselführung und Ungezwungenheit auffallen. Die Nachtwache eigentlich ein Gildenporträt, wurde von REMBRANDT, dem größten niederländischen Barockmaler geschaffen. Von seiner Hand stammen zahlreiche Bildnisse, historische, mythologische und religiöse Darstellungen und Landschaften von unglaublicher Virtuosität, deren berühmt geworden Hell-Dunkel-Effekte Generationen von Künstler beeinflusst haben. Unübertroffen war REMBRANDT auch als Radierer. Charakteristisch für die Kunst Jan VERMEERS um die Mitte des 17. Jahrhunderts war die Schaffung einer psychologischen Athmosphäre und eine meisterhafte Beherrschung des Lichtes. Die für ihn typische Art des sorgfältigen Entwurfs und seine subtile Farbgebung wurden oft nachgeahmt, blieben aber unerreicht. Landschafts- und Tierbilder, Stilleben und Architekturdarstellungen wurden nun wichtige Zweige der niederländischen Barockmalerei.Bis etwa 1650 herrschte in der niederländischen Skulptur der Manierismus vor. Flämische Bildhauer machten dann in den Niederlanden den Barock populär.


ENGLISCHER BAROCK


Die englische Barockmalerei stand ganz unter dem Einfluss von RUBENS und VAN DYCK, die eine ganze Generation von Porträtmalern prägten, während die Bildhauerei von italienischen und flämischen Künstlern angeregt wurde. Der Baumeister Sir Christopher WREN, der für den Wiederaufbau Londons nach dem Stadtbrand von 1666 verantwortlich war, beeinflusste in den folgenden 100 Jahren die Entwicklung der Baukunst in England und den amerikanischen Kolonien.


FRANZÖSISCHER BAROCK


Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die am Manierismus orientierte Schule von Fontainebleau nach wie vor mit Aufträgen zur Ausstattung des Schlosses beschäftigt. Die naturalistische Richtung des Barocks wurde von Künstlern wie Valentin de BOULOGNE vertreten, der in Italien gelebt hatte, und von jenen, die den flämischen Realismus kennen gelernt hatten. Von entscheidender Bedeutung für die Geschichte der französischen Barockmalerei ist der Klassizismus im Werk von Nicolas POUSSIN. Zwar verbrachte dieser die meiste Zeit seines Lebens in Rom, doch hatte er größten Einfluss auf die Kunst seiner Heimat. Gegen Ende des Jahrhunderts bildeten Klassizismus und Hochbarock in den Deckenfresken von Charles Le BRUN im Schloss von Versailles eine Synthese. Den spätbarocken Bildern Antoine COYPELS sieht man sehr deutlich den Einfluss von RUBENS an, besonders jenen Werken, die für die königliche Kapelle in Versailles entstanden.


WICHTIGE BAROCKMALER IN ÖSTERREICH


Bartolomeo ALTOMONTE (1702 – 1783/ St. Florian)ist der Sohn des Altarbildmalers und Freskanten Martino ALTOMONTE. Er wird der Maler der österreichischen Stifte St. Florian, Herzogenburg, Seitenstetten, Wilhering und Admont.


Daniel GRAN (1644/Wien – 1757/St. Pölten)Fresken: Schloss Hirschstetten, Schönbrunner Schlosskapelle, Schloss Hetzendorf, Nationalbibliothek, Palais Schwarzenberg, Schloss Eckartsau, Klosterneuburg, Sonntagberg, St. Pölten, St. Florian, usw.


Johann Martin SCHMIDT (1718/Grafenwörth – 1801/Stein bei Krems)Er wird auch Kremserschmidt genannt.Fresken: Brunnkirchen, NÖ, Dürnstein, Retz, Krems.Altarbilder: Seine Vorbilder sind RUBENS und REMBRANDT.


Paul TROGER (1698/Zell im Pustertal – 1762/Wien)Ist Rektor der Akademie der Bildenden Künste in Wien.Fresken: Stift Altenburg, Stift Geras, Stift Melk, Stift Göttweig, Maria Dreieichen.Bekanntestes Bild „Letztes Abendmahl“ (Stift Zwettl, Refektorium)