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Fach: Kunst
 
Referat zum Thema:
 
"Salvador Dali"
 

 

Ausgearbeitet:
 
Ort: M.      Datum: 15.06.1998
 
Namen:
 
Heiko Lübben
 
Ulrich Schwering
 
Klasse: FOQ 2-4
 

Inhaltsverzeichnis

 
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Zeitprobe
4. Biographie
5. Der Surrealismus
5.1 Geschichte des Surrealismus
6. Die paranoisch-kritische Methode
7. Erklärung und Deutung einiger von Dali verwendeten Objekte
8. Dali´s Werk "Die brennende Giraffe"
8.1. Beschreibung und Deutung des Bildes
9. Galerie mit 7 Bilder
10. Schlußbetrachtung
11. Fremdwörter-, und Personenbeschreibungen
12. Abbildungsverzeichnis
13. Literaturnachweis
 


                                                                                                  

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

Unser Interesse für die Kunstwerke verschiedener Maler hat uns dazu bewegt, uns einen Maler etwas genauer zu betrachten. Bei der Frage, welchen Maler wir für unsere Studie nehmen würden, kamen wir zu dem Entschluß, Salvador Dali zu nehmen, da wir oft bei Bekannten, in den Medien oder in Kaufhäusern auf dessen Werke gestoßen sind.

Die Betrachtung seiner Werke löste bei uns auch früher schon oftmals Erstaunen und Schockierung aus, worauf wir uns die Frage stellten:

"Was ist das für ein Mensch gewesen, der diese Bilder gemalt hat und was waren die Hintergründe dieser Bilder?"

Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, haben wir auf den folgenden Seiten das Leben des Salvador Dali ein wenig reflektiert. Wir selber konnten uns dadurch einen Eindruck über die Beweggründe seiner Bilder machen.

Wir hoffen, daß wir diesen Eindruck dem Leser weitervermitteln können.

 

M., den 15.06.98:

Ulrich Schwering,

Heiko Lübben

 



                                                                                                  

Inhaltsverzeichnis

2. Einleitung

 

Salvador Dali ist ein sehr umstrittener und vielschichtiger Maler unseres Jahrhunderts.

Sein Perfektionismus ist kennzeichnend für seine Werke, die auf dem ersten Blick chaotisch, skandalös und verrückt wirken, aber doch eine tiefgründige Methode implantiert haben.

Seine sehr egozentrischen Bildaufbauten machen Salvador´s Gefühlswelt geradezu transparent, man könnte gar hingehen und sagen, seine Bilder seien Röntgenaufnahmen
seiner Seele.

Die Wirkungsweise seiner Bilder, die sich vom Stil her mit ihm wandelten, doch sehr dem Surrealismus gewidmet waren, hinterläßt bei dem Betrachter ein, zum Teil sehr provokatives Gefühl. Durch das Einbringen immer neuer Elemente des Traumes, des Unbewußtens, des Ekels, der Begierde schwellen Dali´s Werke zu monströsen Schockerlebnissen an, die eine tiefe Hintergründigkeit haben.
 
vgl. Schmied, Wieland (1991). "Salvador Dali - Das Rätsel der Begierde" (1. Auflage) München: R. Piper GmbH & Co.KG, S. 5

 



                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis

3. Zeitprobe

Durch die Kriegserklärung durch Österreich/Ungarn an Serbien bricht 1914 der erste Weltkrieg aus. Er endet 1918.

 
1919 findet die Unterzeichnung des Friedenvertrages durch Deutschland und Frankreich in Versaile statt.

 
Im September 1923 wird General Primo de Rivera spanischer Regierungschef, der im Jahre 1930 als Diktator zurücktritt.

 
Im März 1931 wird die Monarchie Spaniens gestürzt, woraufhin der König Alfons der XIII flüchtet.

 
1933 findet die Machtergreifung durch die NSDAP, die durch Hitler geführt wird, statt.

 
Im Jahre 1934 wird Hitler als "Führer und Reichskanzler" deutsches Staatsoberhaupt.

 
Im Juli 1936 beginnt in Spanien ein Bürgerkrieg, der 1939 endet.

 
Im Oktober 1936 wird General Franco Chef der nationalspanischen Regierung.

 
1939 beginnt durch den Einmarsch der Deutschen in Polen der zweite Weltkrieg, der 1945 endet.

 
In den nachfolgenden Jahren ist es zu keinen derart großartigen Ereignissen mehr gekommen.

 


                                                                                                    Inhaltsverzeichnis 

4. Biographie

 
Salvador, Domenech, Philippe Hyacinthe Dali wird am 11. Mai 1904 in der Calle Monturiol in Figueras, Provinz Gerona, im Norden Spaniens als Sohn eines Notars geboren. Der Name Salvador war ursprünglich seinem Bruder gegeben worden, der aber drei Jahre vor Dali´s Geburt gestorben ist. Bis zur Geburt seiner Schwester Ana Maria ist Salvador das einzige Kind und darf tun und lassen, was er will. Durch die bürgerliche Gesellschaft und die Erziehung seines Vaters prägt sich bei Salvador ein Wunsch nach Sicherheit und ein Ordnungssinn aus, der für das spätere Leben Salvadors, inmitten ärgster Exzesse, bestimmend sein soll.

Von 1914 bis 1918 wird Salvador Dali in der Akademie der Brüder vom Maristenorden in Fingueras erzogen.

In der Zeit von 1918 bis 1919 erstellt er impressionistische Experimente unter dem nicht zu verkennenden Einfluß von Ramón Pitchot. Sein Farbauftrag ist verschwenderisch. Er beschäftigt sich vor allem mit seiner Persönlichkeit, die er durch sein äußeres Erscheinungsbild, wie z. B. lange Haare, Backenbart, weites Hemd und Lavallière-Krawatte,
widerzuspiegeln versucht.

Durch den italienischen Futurismus wird Dali 1920 beeinflußt, nachdem seine
Eltern aus Paris Kataloge und Manifeste für ihn mitgebracht haben.

1921 beschließt Salvador´s Vater, nachdem Salvador eine erfolgreiche
Ausstellung seiner Bilder in Figueras hatte, ihn auf die Schulakademie für Malerei,
Bildhauerei und Grafik in Madrid zu schicken. Dort entdeckt er eine, sich völlig von der seiner Heimatsprovinz unterscheidende, neue Lebensart, die er mit Verzückung annimmt. In Madrid lernt er Luis Buñuel, Federico Garcia Lorca, den spanischen Dichter, Regisseur und Komponisten, und Pedro Garfias kennen. Beeinflußt wurde Salvador durch die Werke des spanischen Malers, und, neben Picasso, Mitbegründers des Kubismus, Juan Gris.

Allerdings weist er schon 1922 diesen kubistischen Einfluß wieder von sich und bekennt sich zu den Lehren der "Metaphysischen Schule" der Malerei, die unter der Führung von Giorgio de Chiricos und Carlo Carrà die Welt innerer Wahrnehmung und Erfahrung erkundet. Aufgrund einer Rebellion bekommt Salvador einen einjährigen Ausschluß von der Akademie.

1924 kommt es in Katalonien zu Unruhen, in deren Verlauf Salvador Dali zu Unrecht als Anführer angeklagt und verurteilt, mit einem zweitem Verweis von der Akademie und später sogar mit Gefängnis bestraft wird. In diesem Jahr erstellt er Illustrationen für Les’ Bruixes de Llers von Carles Fages de Climent.

1925 kehrt er an die Madrider Akademie zurück. Hier widmet er sich vor allem den Schriften des Psychiaters und Pioniers der Psychoanalyse, Sigmund Freud. Dali´s erste Einzelausstellung wird in der Galerie Dalmau, Barcelona realisiert, wobei die Beurteilung der lokalen Kunstkritiker durchaus positive Resonanz verklingen läßt. Er tritt in diesem Jahr außerdem seine erste Reise nach Paris an, wo er Picasso besucht.

1926 bekommt Salvador den endgültigen Verweis von der Madrider Kunstakademie und er offenbart in seiner zweiten Einzelausstellung in der Galerie Dalmau Einflüsse vom Kubismus und den Werken Picassos.

In den Jahren 1927 bis 1929 gibt Dali Beiträge zu der Zeitschrift "L´Amic de les Arts".

1928 werden im Cornegie Institute von Pittsburg in Amerika die beiden Bilder von Dali "Ana Maria" und "Sitzendes junges Mädchen von hinten" erstmalig ausgestellt.

Ein Beitrag zur "Gaseta de les Arts" wird 1929 von Dali erstellt. Er beginnt seine zweite Reise nach Paris, wo Miró ihm André BretonPaul Eluard und andere Surrealisten vorstellt. Surrealistische Werke wie "Das finstere Spiel" und "Erleuchtete Lüste" entstehen. Salvador Dali schließt sich der Gruppe der Surrealisten in Paris an. Später in diesem Jahr besuchen ihn Breton, Magritte, Paul Eluard und Gala, in der sich Dali unsterblich verliebt. Gala bleibt bei ihm. Seine Bilder werden von Ernst und Miró beeinflußt. Es entstehen eine Reihe mischtechnischer Collagen. Außerdem beteiligt er sich an dem Drehbuch des Filmes "Un Chien andalou - Ein andalusischer Hund". Die Vorführungen dieses Filmes werden von Skandalen begleitet. Während dieser Zeit halten sich Gala undDali an der Côte d´Azur auf, wo sie in Port-Lligat ein Haus kaufen. Die Beeinflussung Dali´s kommen aus dem Jugendstil und der Architektur des Antoni Gaudis, auch die Phantasien von Giuseppe Arcimboldi aus dem 16. Jahrhundert inspirieren Dali. Er schreibt und illustriert "Die sichtbare Frau", in der er seine "paranoisch-kritische Methode" zu erklären versucht. Er fertigt Illustrationen für Bretons und Eluards "Die unbefleckte Empfängnis" an. Außerdem arbeitet er mit Buñuel am Film "L´Age dór - Das goldene Zeitalter", der später im Studio 28, in Paris uraufgeführt wírd. Bei anschließenden Tumulten werden Bilder von Ernst, Miró, Dail, Tanguy und Man Ray zerstört.

Zwischen 1930 und 1933 veröffentlicht Dali "L´Amour et la Mémoire" und Beiträge zur Zeitschrift "Le Surréalisme au servixe de la révolutiom". Desweiteren wendet er seine paranoisch-kritische Methode auf die Sage von Wilhelm Tell an.

Zwischen 1930 und 1939 erstellt er Illustrationen zum zweiten Manifest des Surrealismus.

1931 werden seine Gemälde und Zeichnungen für die Ausstellung "Der neue Surrealismus" in Wadworth Atheneum, Hartford, Cennecticut zusammengestellt.

1932 schreibt er das Buch "Babaouo", in dem ein Essay über Willhelm Tell und eine Kritik am Film enthalten ist. Es gibt noch eine Ausstellung in der Julien Levy Gallery, New York.

1933 folgt in der gleichen Galerie die erste Einzelausstellung. Im Folgejahr wird erstmals in der Zwemmer Gallery in London eine Einzelausstellung Dalis zusammengetragen. Diese wird allerdings von Kritik gegen seine, ausder Ausstellung sehr klar hervorgehende, Bewunderung Hitler´s sowie seine monarchistischen Tendenzen, überschattet. Ein Ausschluß Dali´s von den Gruppensitzungen der Surrealistengruppe ist die Folge.In diesem Jahr reist Dali das erste Mal nach Amerika.

Von 1934 bis 1937 erstellt Dali eine Serie von Bildern, die mittels Lichteffekten am Strand von Rosas entstehen. Die Bildersprache, die er verwendet, prägen Motive von Hitler, Lenin, dem Angelus und Telefonen.

1935 schreibt er das Buch "Die Eroberung des Irrationalen", wo er seine paranoisch-kritische Aktivität definiert, außerdem äußert er heftigste Kritiken gegenüber der abstrakten Kunst.

1936 nimmt er an der internationalen, surrealistischen Ausstellung in London teil. Dort schließt er Freundschaft mit dem englischen Sammler Edward James, der die umfassendste Dali-Sammlung aufbaut.

1937 beschreibt Salvador die "Metamorphose des Narziß" in Wort und Bild. Er reist zum ersten Mal nach Italien, wo er sehr von den architektonischen Bauwerken des Baumeisters Andrea Palladio, die im 15. Jahrhundert in der Spätrenaissance entstanden, sowie von der Barockmalerei, fasziniert ist.

1938 bekommt Salvador Dali nach Vermittlung durch Stefan Zweig und Edward James die Gelegenheit, Sigmund Freud in London zu besuchen. Diesen porträtiert er auf Löschpapier.

In New York gestaltet er 1939 ein surrealistisches Schaufenster für Bonwit-Teller, wo er auch verhaftet wird, weil er das Glas zertrümmert. Der New Yorker Weltausstellung fügt er den Beitrag "Der Traum der Venus" hinzu, des weiteren veröffentlicht Dali die "Unabhängigkeitserklärung der Phantasie und Erklärung der Rechte des Menschen auf seine Verrücktheit.". Sein Ballett "Baccanal", zu dem er Libretto und Szenenentwürfe geschaffen hat, wird uraufgeführt.

1940 verläßt er Frankreich und reist über Spanien nach Kalifornien, wo er bis 1948 bleibt.

In der Zeit von 1941 bis 1942 erstellt Dali eine große Retrospektive im "Museum of Modern Art", die in acht Städten gezeigt wird. In den USA erlangt er eine allgemeine Anerkennung, und Bühnenausstattungen für seine Ballette "Labyrinth, El Cafe de Chinitas" und "Sentimentales Gespräch" werden erstellt. Es folgt die Niederschrift seiner Autobiographie "Das geheime Leben des Salvador Dali". Dali beginnt mit der Portraitmalerei.

1943 gibt es eine Ausstellung in der Knoedler Gallery, New York. Salvador beginnt mit Studien zu den Wandmalereien für das Haus Helena Rubinsteins. Er erstellt die Novelle "Verborgene Gesichter", Illustrationen für "Der Irrgarten" von Maurice Sandoz, sowie "Essays of Michel de Montaigne"; "As you like it" und "The Autobiography of Benvenuto Cellini".

1948 kehrt Dali nach Port Lligat in Spanien zurück. Er wendet sich dem Klassizismus zu und kreiert Illustrationen zu "50 magische Geheimnisse". Ein Jahr später malt er seine ersten religiösen Bilder. "Die Madonna von Port Lligat" wurde von dem Papst gebilligt.

Von 1951 bis 1952 erstellt er Illustrationen zur "Divina Commedia" ("die göttliche Komödie") des italienischen Literates des 12. Jahrhunderts, Alighieri Dante. Es entsteht das Werk "Christus des hl. Johannes vom Kreuz". Dali schreibt in diesen Jahren auch das "Mystische Manifest", das seinen Mystizismus erklären soll.

1954 bis 1955 wird "Dalis Schnurrbart" zusammen mit "Philippe Halsman" veröffentlicht.

Es gibt eine Retrospektive in Rom. Die Werke "Corpus Hypercubius" und "Das Sakrament des Letzten Abendmahls" entstehen.

In den Jahren 1956 bis 1959 entsteht eine Retrospektive in Knokke Le Zoute, Belgien. Er malt das Gemählde "Santiago El Grande", das sich jetzt in der Beaverbrook Art Gallery in Kanada befindet, und sein erstes historische Bild "Die Entdeckung Amerikas". Er schreibt das Buch "Dali über die moderne Kunst".

1957 erstellt Dali Entwürfe für einen Nachtclub in Acapulco, der atmen und sich bewegen kann; das Projekt wurde allerdings nicht realisiert.

1958 heiratet Salvador Dali Gala kirchlich.

In dem Jahr 1960 kommt es zu starken Protesten der Surrealisten gegen Dalis Teilnahme an der Surrealistenausstellung in den d`Arcy Galleries, New York.

Von 1961 bis 1963 erstellt Salvador eine Neuauflage von "Das Geheime Lebendes Salvador Dali. Ballett de Gala". Er kreiert die Bühne und die Kostüme für die Oper "Die spanische Dame und der römische Kavalier". Dali vollendet das religiöse Bild "Das ökonomische Konzil", ferner "Die Schlacht von Tetuan" und "Galacidalacidesoxyri-bonukleinsäure". Er veröffentlicht "Der tragische Mythus des >Angelus< von Millet".

1964 wird Dali mit einem der höchsten Orden Spaniens, dem Großkreuz der Königin Isabella von Spanien ausgezeichnet.

In den Jahren 1964 bis 1965 gibt es eine große Ausstellung in Tokio. Dali veröffentlicht das "Tagebuch eines Genies" und erstellt Illustrationen zur Bibel. Zu dieser Zeit beginnt er mit der dreidimensionalen Kunst und mit der Arbeit an der "Büste Dantes".

1966 bis 1973 entwirft Dali Illustrationen zu einer Luxusausgabe von "Alice im Wunderland" für den Verlag Random House. Es erscheint von Alain Bosquet das Buch "Gespräch mit Dali" und bei Harry. N. Abrams Inc., New York erscheint "Dali by Dali" mit Illustrationen, die der Künstler zu verschiedenen Gruppen zusammenfaßt: der planetarische, der molekulare, der monarchische, der halluzinogene und der futuristische Dali.

1973 wird das Dali-Museum in seiner Geburtsstadt Figureas eröffnet. Dali veröffentlicht sein Buch "So wird man Dali".

In 1974 fertigt er das Hologramm "Der Schäfer und die Sirene" für Enrique Sabater an, welches eines der seltenen Portraits von Gala enthält. Vier Jahre später wird Dali´s Film "Babaouo" des gleichnamigen Buches aus dem Jahre 1932 uraufgeführt.

1979 gibt es eine Retrospektive im Centre Pompidou, Paris, mit der einmaligen Installation "Die heroische Kirmes", 1980 eine Retrospektive in der Tate Gallery in London und 1982 wird Salvador Dali zum Marquis von Publo ernannt. In diesem Jahr stirb seine Frau Gala.

Seit 1983 wohnt Dali allein und zurückgezogen in seinem Schloß Publo, wo im Mai des Jahres sein letztes Gemälde "Der Schwalbenschwanz" entsteht. Sein Gesundheitszustand erlaubt ihm keine größeren Anstrengungen mehr.

1986 erleidet Dali bei einem Feuer in seinem Schlafzimmer schwere Verbrennungen.

Am 23. Januar 1989 stirb Dali.

 



                                                                                                   

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5. Der Surrealismus

 

Der Surrealismus ist im 1. Weltkrieg entstanden. Er ist die Reaktion auf den Zusammenbruch der traditionell-abendländischen Wertvorstellungen, deren Ziel die Wiederherstellung der ursprünglichen Ganzheit des Menschen und die Befreiung des Geistes aus inneren und äußeren Zwängen war.

Bei surrealistischen Kunstwerken wurde versucht, das rationale Denken während der Arbeit völlig auszuschalten. Man versuchte, Träume zeichnerisch darzustellen, wobei die Schnelligkeit, mit der man seinen Traum auf dem Papier brachte, die Traumnähe vergrößerte.

Die Bildaufbauten vieler bekannter Surrealisten ähneln sich sehr. So sind zum Beispiel weite Horizonte, die zum Teil bis ins Unendliche gehen und scharf konturirte alltägliche Dinge allgegenwärtig. Die Bilder der Surrealisten haben oftmals traumhafte und abstrakte Wirkung auf dem Betrachter.

Der Surrealismus hat auch in der Literatur seinen Einzug erhalten. Dort konnte mit Hilfe von literarischen Impulsen aus der deutschen Romantik und des französischen Symbolismus und unter dem Einbeziehen den zeitgenössischen Wissenschaften, wie Psychiatrie und Psychoanalyse die Literatur als Medium der Weltveränderung und Selbsterkenntnis neu definiert werden.

 



                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis 

5.1 Geschichte des Surrealismus

 

Während des Futuristischen Manifest´s 1909 begannen die Anfänge des Surrealismus. Erst 1917 wurde der Surrealismus als solcher benannt. Er beschreibt eine künstlerische Richtung, die das "Überwirkliche" als Ziel hat. Er erhielt 1921 durch Breton Einzug in Paris. Gegen Ende der surrealistischen Kunstepoche flüchten viele der großen Künstler aufgrund der Bürgerunruhen in die USA.

Heute wird all das als surrealistisch bezeichnet, was traumhaftes oder mystisches so darstellt, das es einen möglichst hohen Realitätscharakter bekommt.

 



                                                                                                  

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6. Die paranoisch-kritische Methode

Ein sehr wichtiges Werkzeug der Surrealisten ist die von Salvador Dali entwickelte "paranoisch-kritische Methode". Er selbst umschreibt sie als irrationales Wissen, basierend auf ein Delirium der Interpretation. Sie stellt somit einen, für den Surrealisten neuen und einzigartigen Weg der Weltanschauung dar.

Dali erklärt die paranoid-kritische Methode erstmals in einem seiner wichtigsten Essays,

"Die Eroberung des Irrationalen" (1935):

"Mein ganzer Ehrgeiz auf dem Gebiet der Malerei besteht darin, die Vorstellungsbilder der konkreten Irrationalität mit der herrschsüchtigsten Wut der Genauigkeit sinnfällig zu machen... Vorstellungsbilder, die vorläufig weder durch Systeme der logischen Anschauung noch durch rationale Mechanismen erklärbar oder ableitbar sind."

Er meint damit, seine Bestrebungen, vom Verstand nicht faßbare Vorstellungsbilder mit einer hohen Präzision zu realisieren, wobei das Realisationsmedium keine Rolle spielt.

Dali führt, wie folgt, seine Definition fort:

"Paranoisch-kritische Aktivität bedeutet: spontane Methode irrationaler Erkenntnis, die auf der kritisch-interpretierenden Assoziation wahnhafter Phänomene beruht.",

was bedeuten soll, daß imaginäre Momentaufnahmen auf psychologisch relevante Objekte projiziert werden, um diese Momentaufnahmen somit deutend erklären zu können. Diese Phänomene beinhalten bereits die komplette Struktur und Systematik und

"objektivieren sich lediglich a priori durch das Einschalten der Kritik".

Somit war für Dali die Möglichkeit gegeben, seine zahllosen Phantasien und Halluzinationen illustrativ zu visualisieren.
 
 Zitate: Néret, Gilles (1995). "Dali" (1.Auflage) Köln: Benedikt Taschen Verlag GmbH, S. 66.

  



                                                                                                   

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7. Erklärung und Deutung einiger von Dali verwendeten Objekte

Löwenköpfe mit fletschenden Zähnen:

Sie sind immer ein Hinweis auf Dali´s Vater und auf vitale und ungebrochene Potenz.

 

Heuschrecken:

Dali assoziiert Heuschrecken mit dem Tod. Die Heuschrecke verzehrt das Männchen nach dem Geschlechtsakt. Somit sieht er in der Heuschrecke auch eine Menge sexuelle Energie, die sich im Nu in Erlöschung umkehren kann.

 

Weiche Uhren:

Sie sind eine der bekanntesten Kreationen von Dali, die er erstmals in dem Bild "Die Beständigkeit der Erinnerung" (Siehe Abb. 5)verwendete. Er selbst hat in seiner Autobiographie "Das geheime Leben des Salvador Dali" beschrieben, wie er zu den Uhren kam:

"Wir hatten zum Abschluß unseres Abendessens einen sehr starken Camembert gegessen,

und nachdem alle gegangen waren, blieb ich noch lange am Tisch sitzen und

dachte über die philosophischen Probleme des >Superweichen< nach, die der Käse mir vor Augen führte. Ich stand auf, ging in mein Atelier und machte Licht, um noch einen letzten Blick auf das Bild zu werfen, das ich gerade in Arbeit hatte, so wie es meine Gewohnheit ist. Dies Bild stellte eine Landschaft bei Prot-Lligat dar; die Felsen lagen in einem transparenten, melancholischen Dämmerlicht, und im Vordergrund stand ein Ölbaum mit abgeschnittenen Zweigen und ohne Blätter. Ich wußte, daß die Atmosphäre, die zu schaffen mir in dieser Landschaft gelungen war, als Hintergrund für eine Idee, für ein überraschendes Bild dienen sollte, aber ich wußte noch nicht im mindesten, was es sein würde.
 Ich wollte schon das Licht ausknipsen, da >sah< ich plötzlich die Lösung. Ich sah zwei weiche Uhren, von denen die eine klärglich über dem Ast des Ölbaums hing. Obwohl meine Kopfschmerzen so stark geworden waren, daß sie mich sehr quälten, bereitete ich gierig meine Palette vor und machte mich an die Arbeit. Als Gala zwei Stunden später aus dem Kino zurückkehrte, war das Bild - es sollte eines meiner berühmtesten werden - vollendet. Ich ließ sie sich mit geschlossenen Augen davor hinsetzen und zählte: ´Eins, zwei, drei, mach die Augen auf!´ Ich blickte gespannt auf Galas Gesicht und sah darauf die unverkennbare Mischung aus Staunen und Hingerissenheit. Dies überzeugte mich von der Wirksamkeit meines neuen Bildes, denn Gala irrt nie, wenn es darum geht, die Echtheit eines Rätsel einzuschätzen..."
Zitat:  Schmied, Wieland (1991). "Salvador Dali - Das Rätsel der Begierde" (1. Auflage) München: R. Piper GmbH & Co.KG, S. 9 ff.
 

Telefone:

Sie haben für Dali zwei Bedeutungen. Zum Einen versucht er, sie zum Ausdruck seiner Unmut gegenüber der Technik zu verwenden, zum Anderen erwecken Telefone in Dali Widerwille gegenüber der Politik, da auch Telefonkonferenzen 1938 zur Linderung der weltpolitischen Krisen nichts bewirkt haben.

Pferdekarren:

Sie sind für Salvador mit Kindheitserinnerungen und erotischen Träumereien

verbunden, da er früher des öfteren von einem Freund der Familie in

einem Pferdekarren spazierengefahren wurde.

VI)Schmied, Wieland (1991). "Salvador Dali - Das Rätsel der Begierde"

(1. Auflage) München: R. Piper GmbH & Co.KG, S. 16 u. 48

 

Schubladen:

 

Dali sieht in ihnen ein Hinweis auf das Unterbewußte, in dem man nicht,

oder nur kaum hineinsehen kann. Sie liegen außerhalb unseres Kontrollbereiches.

 

Krücken:

Dali`s Hang zu dem überweichen, des zerfließenden Materiums zeigt sich in vielen Bildern. Dies könnten Metaphern eines Impotenztraumas und einer immer noch währenden Kastrationsangst sein. Diese schlaffen Glieder und Körper brauchen Stützen, um in Position gehalten zu werden. Ohne Krücken würde die Menschheit verloren sein, da sie in ihrer Statur und in ihrem Handeln viel zu labil ist. Die Krücken symbolisieren somit auch die Gebrechlichkeit, die Dali den Menschen zuschreibt.

 



                                                                                                   

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8. Dali´s Werk "Die brennende Giraffe"

 
 

Abb. 2 

Das Bild 
"Die brennende Giraffe" 
malte Salvador Dali in dem Jahr 1936

Die Maße des Bildes von nur 

35 x 27 cm machen es zu einem der kleinsten Werke Dalis

Es besteht aus Ölfarbe, die auf einem Holzbrett aufgetragen wurde. 

Das Original befindet sich im Besitz der Emanuel-Hoffmann-Stiftung und ist in dem Baseler Kunstmuseum ausgestellt. 
 
 

 
 

                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis 

8.1 Deutung des Bildes

 

Die Darstellung des Himmels, der fast 80 Prozent des Bildes einnimmt, läßt vermuten, daß er
in der Nachtzeit durch einen, nicht auf dem Bild befindlichen Mond beschienen wird.

Es erscheinen zwei überlebensgroße, weibliche Figuren, die aus der Froschperspektive gesehen werden. Die hintere der beiden Figuren ist durch einem, durch nichts begründeten Schatten von einem direkten Lichteinfall ausgeschlossen und somit nur als beinahe schwarze Silhouette zu erkennen.

Die zweite Figur, die im Vordergrund steht, reflektiert ein rätselhaftes Licht, das augenscheinlich nur auf diese Figur fixiert ist. Die Quelle des Lichtes ist nicht genau zu definieren. Es besteht die Möglichkeit, daß es von einem, auf diese Figur gerichteten, Scheinwerfer kommt, es kann allerdings auch Mondlicht, oder eine Eigenfluorenszenz sein. Desweiteren fehlt ihr das Gesicht. Ihre Körperhaltung deutet an, daß sie sich, gleich einer schlafwandelnden Person, um Gleichgewicht bemüht. Ihre Arme sind weit von ihrem Körper abgespreizt, um eventuelle Hindernisse zu ertasten. Aus ihrem Brustkorb und ihrem linken Oberschenkel ragen Schubläden, deren Inhalt in der Dunkelheit verborgen bleibt. Diese Schubladen, die einen Hinweis auf das Unterbewußte bilden, befinden sich ganz offensichtlich außerhalb des Kontrollbereich der schlafwandelnden Figur. Durch die Anordnung der Schubladen wird eine Störung im normalen Bewegungsablauf dieser Figur vermieden, was durch die angedeutete, nächste Bewegung des linken Beins verdeutlicht wird. Die obere, größere Schublade beinhaltet das Herz dieser Kreatur, sofern sie ein Herz besitzt. Die beiden großen, weiblichen Figuren werden von einer komplizierten Konstruktion vieler Krücken in ihren Positionen gehalten. Die Krücken gelten für Dali als Metaphern seines Impotzenztraumas und seiner Kastrationsangst.  Sie weisen auf die menschlichen Schwächen hin, da sie Halt geben und die Menschen stützen. Ohne Krücken währe die Menschheit verloren.

Im linken, hinteren Teil des Bildes befinden sich noch eine Giraffe, deren Mähne und Rücken in Flammen stehen und eine winzige Figur, die auch aus unerklärlichen Gründen leuchtet.Die Landschaft erinnert durch die Felskonturen an die Ebene der katalonischen Küste nahe dem Fischerdorf Port-Lligat. Durch dieses Bild versucht Salvador Dali uns mitzuteilen, was er von den Menschen hält.Er stellt den Menschen als ein gesichtsloses, beschädigtes Wesen dar. Dieses irrt orientierungslos und schwindelnd durch die Nacht, wobei es von einem Leuchten erfüllt wird, welches es selber gar nicht wahrnehmen kann. Der Mensch kommt kaum von der Stelle.

Zu seiner inneren Balance tragen die offenen, dunklen, dem Menschen fast unzugänglichen Schubladen bei. Sie motivieren ihm in seinem Bewegungsablauf, geben ihm aber kaum Sicherheit in seinem Gleichgewicht. Dieser Gleichgewichtsmangel wird durch das Einbinden von Krücken kompensiert. Diese Krücken gleichen einer Konstruktion, die sich der Mensch selber geschaffen hat, um seinen Körper und seine Triebe zu bändigen.

Die brennende Giraffe im Hintergrund bildet zu der weiblichen Figur im Vordergrund einen eigenartigen Kontrast. Dieser Giraffe scheint das Feuer nichts anhaben zu können, woraus man schließen kann, daß bei dem Tier die Natur noch völlig in Ordnung ist, wohingegen die Natur der Menschen stark abbaut und marode wirkt. Die Giraffe kann sich den Flammen hingeben, ohne an ihnen zugrunde zu gehen. Sie ist ein Teil der Natur, die außer Tiere und Pflanzen auch Mineralien und die Elemente umfaßt. Dieser Natur kommt eine Ewigkeit, eine Unvergänglichkeit zugute. Für dem Menschen ist allerdings nur der Zeitfaktor relevant. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben eines jeden Menschen. Er ist dem Altern, der Vergänglichkeit unterworfen, was an dem Bildnis der Traumwandlerin, an ihren alten Händen und ihrem Bewegungsablauf nur zu gut erkennbar ist.
 vgl. Schmied, Wieland (1991). "Salvador Dali - Das Rätsel der Begierde" (1. Auflage) München: R. Piper GmbH & Co.KG, S. 59 ff.



                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis 

9. Galerie mit 7 Bilder

 
 

Abb. 3 

Das Rätsel der Begierde 

(L'énigme du désir), 1929 

Öl auf Leinwand, 110 x 150 cm 

München, Staatsgalerie moderne Kunst 
 

 

Abb. 4

Bildnis Paul Eluard 
(Portrait de Paul Eluard), 1929 

Öl auf Karton, 33 x 25 cm 

Ehemals Sammlung Gala und Salvador Dali 
 

 

Abb. 5

Die Bestätigung der Erinnerung 

(La persistance de la mémoire), 1931 

Öl auf Leinwand, 24 x 33 cm 

New York, The Museum of Modern Art 

 

 Abb. 6 

Die Auflösung des Beharrens der Erinnerung 

(Desintégration de la persistance de la mémoire, 1952/54 

Öl auf Leinwand, 25,5 x 33 cm 

St. Petersburg (Florida), Sammlung Mr. und Mrs. A. Reynolds Morse, Salvador Dali Museum 
 

 
 

Abb. 7 

 Lebendes Stilleben (Nature morte vivante), 1956 

Öl auf Leinwand, 125 x 160 cm 

St. Petersburg (FL), The 
Salvador Dali Museum, 
Leihgabe E. und A. Reynolds Morse 

 

Abb. 8

Der halluzinogene Torero 

(Le toréro hallucinogéne) 

Öl auf Leinwand, 398,8 x 299,7 cm 

St. Petersburg (FL), The Salvador Dali Museum, Leihgabe des Morse Charitable Trust 
 

 

Abb. 9 

Gala betrachtet das Mittelmeer, das sich in (...) Abraham Lincolns verwandelt, 1976 

Öl auf Leinwand, 

252,2 x 191,9 cm 

Tokio, Minami Art Museum 

 


                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis 

10. Schlußbetrachtung

 

Zum Abschluß unserer Ausarbeitung über den Surrealisten Salvador Dali können wir sagen, daß wir einen allgemeinen Eindruck über ihn bekommen haben.

Wir waren oft über die Bedeutungen seiner Bilder schockiert, als wir erfahren haben, wie man diese deuten muß.

Interessant fanden wir auch sein Lebensstil, der oftmals an den Grenzen des legitimen stieß.

Die Bearbeitung hat uns trotz des enormen Zeitaufwandes spaß gemacht.

Kleinere Probleme, die sich uns während der Bearbeitungsphase stellten, konnten wir nach kurzer Zeit konstruktiv lösen.

Wenn wir jetzt vor einem Bild Dali´s stehen und es uns betrachten, können wir es nun ganz anders wahrnehmen, als noch vor einiger Zeit.

 



                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis 
11. Fremdwörter-, und Personenbeschreibungen

 
1.  Implantieren: übertragen, einbinden
2.  egozentrisch: ich bezogen
3.  Impressionismus: Reaktion auf dem Klassizismus, es wurden besonders der Reiz des Lichtes
        und der Atmosphäre betont.
4.  Futurismus: literatisch-künstlerische Bewegung der italienischen Moderne. Setzte 1909 als
        Protest gegen die herkömmliche Ästhetik ein. Der F. bejahte die techn. Errungenschaften,
        proklamierte die Schönheit der Dynamik und Geschwindigkeit und verurteilte die weltfremde
        Thematik in der Kunst der Vergangenheit. In dem F. wurde die Analyse statischer Gegenstände
        und die Zerlegung der Bewegung, indem verschiedene Aktionsphasen gleichzeitig dargestellt
        wurden, angewandt. Kraftlinien sollten zur Durchdringung der Realitätsebene dienen.
5.  Manifest: Grundsatzerklärung, Programm
6.  Buñuel, Luis: Spanischer Filmregisseur und Produzent, *22.2.1900 in Calanda; sein Film
        "Le chien andalou" ("Der andalusische Hund" 1928) prägte den surrealistischen Filmstil.
7.  Picasso, Pablo Ruiz: französicher Maler, Grafiker und Bildhauer spanischer Herkunft.
        *25.10.1881, +8.4.1973. P. zählt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des
        20. Jahrhunderts.
8.  Kubismus: Kunstrichtung um 1900, in der ersten Phase führte der K. die darzustellenden
        Gegenstände auf ihre stereometrische Grundformen (Kugel, Zylinder, Kegel) zurück, zerlegte
        sie und verband ihre Elemente simultan zu flächigen Bildgefügen, wobei die Farbe eine
        untergeordnete Rolle spielte. Ziel war unter Ausschaltung der Augentäuschung und
        Naturnachahmung die objektive Formwiedergabe im Sinne einer geistigen Kreation
        (analytischer K.). In der zweiten Phase wurde die Form konstruierend aus Formelementen
        zusammengesetzt, die prismatische Zerlegung ebenso aufgegeben wie dei Farbaskese und der
        Linie wieder eine Ausdrucksfunktion zuerkannt (synthetischer K.). Der K. schuf wesentliche
        Voraussetzungen für das Entstehen der abstrakten Kunst.
9.  Metaphysik: Teil, der sich mit dem Sein beschäftigenden, Philosophie. Die M. wird als jenseits der
        sinnlosen Erfahrungen liegend angenommen.
10. Chiricos, Giorgio de: Italienischer Maler und Schriftsteller, *10.7.1888. Sein Stil wandelte sich zu
        einfacher Formpräzision in surrealen Raum- und Figurenarrangements, in der die Leere wesentliches
        Kompositionselement ist. Giorgio gilt als Vorläufer des Surrealismusses.
11. Carrá, Carlo: italienischer Maler  und Kunstschriftsteller, *11.2.1881; +13.4.1966. C. ist Mitbe-
        gründer des Futurismus. Er beeinflußte entscheidend das italienische Kunstleben zwischen den
        beiden Weltkriegen.
12. Katalonien: historische Landschaft in Spanien. K. umfaßt die vier Provinzen Gerona, Barcelona,
        Tarragona und Lérida.
13. Illustration: Bilderklärung eines Textes.
14. Psychoanalyse: von Sigmund Freud entwickeltes Verfahren, neurotische Störungen und Fehlver-
        halten vor allem durch Erläuterung von Triebkonflikten zu heilen.
15. Miró, Joan: spanischer Maler und Graphiker. *20.4.1893, wurde anfangs vom Kubismus
        beeinflußt, entwickelte seit 1924 einen weitgehend abstrakten, von Symbolen und figurativen
        Bildzeichen geprägten Stil, der M. vorübergehend in den Kreis der Surrealisten führte.
16. Breton, André: Mitbegründer und Theoretiker des französischen Surrealismus,
        *18.2.1896, +28.9.1966
17. Eluard, Paul: eigentlich Eugène Grindel, französischer Lyriker, *14.12.1895, +18.11.1952. E. war
        Vertreter des Surrealismus, und der kommunistisch orientierten französischen Widerstandsdichtung.
18. Magritte, René: belgischer Maler, *21.11.1898, +15.8.1967. M. gehört zu den bedeutenden
        Malern des Surrealismus; versteht seine Bilder als "materielle Zeichen der Freiheit des Gedankens".
19. Gala: Frau und Muse Dali´s. Bis 1929 ist Gala die Frau von Paul Eluard. Sie stirbt am 10.6.1982.
20. Ernst, Max: französischer Maler, Graphiker und Bildhauer dt. Herkunft, *2.4.1891, +1.4.1976.
        Mitbegründer der surrealistischen Bewegung. In seinem vielseitigen und produktiven Schaffen
        (Buchillustrationen, Bühnenentwürfe, Filme, Plastiken, Gemählde) versucht E. die Grenzen
        zwischen Traumwelt und Wirklichkeit aufzuheben.
21. Collage: Verwendung von Resten aller Art (Stofffetzen, Papierschnipsel, ...) in Bildern.
22. Côte d'Azur: die im inneren Alpenbogen liegende französische Riviera.
23. Gaudi y Cornet, Antonio: spanischer Architekt, *25.6.1852, +1.6.1926. Hauptvertreter des
        neukatalanischen Baustils, der dem dt. Jugendstil entspricht, aber eine stärkere Tendenz zum
        Phantastisch-Abstrusen aufweist.
24. Arcimboldi, Arcimboldo, Guiseppe: italienischer Manierist, *wahrscheinlich 1527, +11.7.1593.
        Hofmaler in Prag, bekannt durch seine skurrilen Portraits und Landschaften, die aus Blumen,
        Früchten oder Tieren zusammengesetzt sind.
25. paranoisch-kritische Methode: Eine, von S. Dali eingeführte Methode, die er als "spontane Methode
        irrationaler Erkenntnis, die auf der kritisch-interpretierenden Assoziation wahnhafter Phänomene
        beruht" definiert.
26. Tanguy, Yves: US-amerikanischer Maler, französischer Herkunft, *5.1.1900, +15.1.1955.
        T. malte weiträumige Traumlandschaften mit phantastischen Szenen in altmeisterlicher,
        detailnaturalistischer Technik.
27. Tell, Wilhelm: schweizerischer Sagenheld aus Uri.
28. Essay: kleine gemeinverständliche Schrift; Abhandlung; schöngeistiger Aufsatz; Probedruck;
        Musterstück
29. irrational: mit dem Verstand nicht zu erfassen.
30. Abstrakt: rein begrifflich, verallgemeinernd, Gegensatz zu komkret.
31. Metamorphose: Verwandlung, Gestaltwandel
32. Palladio, Andrea: italienischer Baumeister, *30.11.1508, +15.8.1580. Geschult an der antiken
        Architektur, vollzog P. an der Schwelle zwischen Spätrenaissance und Barock den Anschluß an
        die von ihm als vorbildhaft empfundene römischen Antike. Seine Bauten bestechen durch strenge
        Proportionen und waren von nachhaltiger Wirkung auf die französ., die niederländ. und vor
        allem auf die engl. Baukunst.
33. Spätrenaissance: Wiederaufleben einer früheren Kulturerscheinung, besonders die Erneuerung
        antiken Geistes.
34. Zweig, Stefan: österreichischer Schriftsteller, *28.11.1881, +23.2.1942 durch gem. Selbstmord mit
        seiner 2. Frau. Z. war ein literarisch-, pazifistisch-, humanistischer Mittler zwischen den Völkern;
        emigrierte 1938 nach England, dann nach Brasilien, begann mit Lyrik, Dramen und Novellen,
        entwickelte sich dann zu einem von Freud beeinflußten biographischen Essayisten.
35. Libretto: italienisch (Büchlein), Textbuch für Opern, Operetten, Singspiele und Musicals.
36. Retrospektive: Rückschau
37. Rubinstein, Helena: US-amerikanische Kosmetikerin, *1882, +1.4.1965. R. gründete nach
        erfolgreicher Geschäftstätigkeit in Melbourne, London, u. Paris in den USA das größte Kosmetik-
        unternehmen d. Welt mit Hauptwerk in East Hill, Long Island u. mehr als 100 Niederlassungen.
38. Klassizismus: Kunstrichtung, die sich an die griech.-röm. Antike lehnt.
39. Mystizismus: Wundergläubigkeit, unechte Mystik.
40. planetarisch: zu den Wandelsternen gehörend.
41. molekular: in Moleküle geteilt, auf Moleküle bezogen.
42. monarchistisch: von einem Monarchen (Alleinherrscher auf Lebzeiten) regiert.
43. halluzinogen: berauschend, die Sinne täuschend
44. futuristisch: in die Zukunft blickend
45. Hologramm: kristallförmige Mikrobildgruppe als Datanspeicher.
46. heroisch: heldenmütig
47. Marquis: Markgraf, französischer Fürstentitel, im Rang zwischen Graf und Herzog stehend.
48. Futuristisches Manifest: literarisch-künstlerische Bewegung der italienischen Moderne. Es setzte
        in Italien als Protest gegen die herkömmliche Ästhetik ein.
49. Paranoia: Geistesgestörtheit, Verfolgungswahn
50. Irrational: Mit dem Verstand nicht fassbar
51. Delirium: Wahnsinn, Rauschzustand, Tobsuchtanfall
52. Interpretation: Erklärung, Auslegung
53. Assoziation: Verknüpfen von Gedanken, Gefühlen, Bewegungen...
54. imaginär: unwirklich, nur gedacht
55. a priori: Vernunftschatz
56. Halluzination: Sinnestäuschung, Trugbild
57. visualisieren: als Bild sichtbar machen
58. Eigenfluoreszenz: Lichtausstrahlung eines Körpers
59. kompensieren: aufheben, ausgleichen
 
 



                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis  12. Abbildungsverzeichnis
 
Abb. 1 (Wasserzeichen, leicht bearbeitet):

Gesicht des Krieges (Visage de la guerre), 1940-41

Öl auf Leinwand, 64 x 79 cm

Rotterdam, Museum Boymans- van Beuningen, ehemals Sammlung André Cauvin

 

Abb. 2 :

Brennende Giraffe (Girafe en feu), 1936/1937

Öl auf Holz, 35 x 27 cm

Basel, Kunstmuseum, Emanuel Hoffmann Stiftung

 

Abb. 3:

Das Rätsel der Begierde (L'énigme du désir), 1929

Öl auf Leinwand, 110 x 150 cm

München, Staatsgalerie moderne Kunst

 

Abb.4:

Bildnis Paul Eluard (Portrait de Paul Eluard), 1929

Öl auf Karton, 33 x 25 cm

Ehemals Sammlung Gala und Salvador Dali

 

Abb.5:

Die Bestätigung der Erinnerung (La persistance de la mémoire), 1931

Öl auf Leinwand, 24 x 33 cm

New York, The Museum of Modern Art
 

 
Abb.6:

Die Auflösung des Beharrens der Erinnerung

(Desintégration de la persistance de la mémoire, 1952/54

Öl auf Leinwand, 25,5 x 33 cm

St. Petersburg (Florida), Sammlung Mr. und Mrs. A. Reynolds Morse,

Salvador Dali Museum

 

Abb.7:

Lebendes Stilleben (Nature morte vivante), 1956

Öl auf Leinwand, 125 x 160 cm

St. Petersburg (FL), The Salvador Dali Museum, Leihgabe E. und A. Reynolds Morse

 

Abb.8:

Der halluzinogene Torero (Le toréro hallucinogéne)

Öl auf Leinwand, 398,8 x 299,7 cm

St. Petersburg (FL), The Salvador Dali Museum,

Leihgabe des Morse Charitable Trust

 

Abb.9:

Gala betrachtet das Mittelmeer, das sich in (...)

Abraham Lincolns verwandelt, 1976

Öl auf Leinwand, 252,2 x 191,9 cm

Tokio, Minami Art Museum
 
Alle Bilder wurden der Internetseite " http://members.aol.com/Daliweb/html/" entnommen



                                                                                                   

Inhaltsverzeichnis  13. Literaturnachweis
 

Mackensen, Dr. Lutz (1977). "Mackensen - Großes Deutsches Wörterbuch" (1. Auflage)
München: Südwest Verlag GmbH&Co.KG

Maddox, Conroy (1992). "Salvador Dali" (1. Auflage) Köln:
Benedikt Taschen Verlag GmbH

Müller, Dr. Hans F. (1980). "Das moderne Lexikon - in 20 Bänden" (1. Auflage) Gütersloh:
Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH/ Bertelsmann Lexikon-Verlag

Néret, Gilles (1995). "Dali" (1. Auflage) Köln: Benedikt Taschen Verlag GmbH

Schmied, Wieland (1991). "Salvador Dali - Das Rätsel der Begierde" (1. Auflage) München:
R. Piper GmbH & Co.KG

Wucher, Albert u.a. (1976). "Illustrierte Weltgeschichte 4" (Sonderausgabe).Köln:
Lingen Verlag

 
ftp://members.aol.com/Daliweb/html/method.htm

ftp://members.aol.com/Daliweb/html/essay.htm

http://members.aol.com/Daliweb/html/

http://www.cheat.net/hausaufgaben/c000/c254.htm

 

 
Inhaltsverzeichnis 
 
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