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Der Jazz
(Ich empfehle dieses Musikbeispiel:
Glenn Miller - little Brown jug - 2:36)
Ich möchte versuchen euch ein grobes Bild des Jazz zu vermitteln
und wirklich nur wichtige Punkte zur Sprache bringen.
Ich denke, der Jazz ist die Musik unseres Jahrhunderts. Alle typischen
Musikstile für unsere Zeit haben sich aus dem Jazz ergeben. (z.B.
Pop & Rock'n'Roll) Der Reggea ist die einzige Ausnahme. Er hat eine
vollkomen andere Entwicklung.
Quellen
Der Spiritual ist meiner Meinung nach die wichtigste Quelle für
den Jazz. Die religiösen Gesänge der schwarzen Gottesdienste
und deren starker Rhythmus hinterliessen immer eine emotional gefesselte
Gemeinde. Die Texte des Spirituals priesen Gott und seine Grösse (/Macht),
das hat sich bis heute auch nicht geändert.
Eine weitere Quelle sind die kreolischen Gesänge. Sie sind "rhythmus-betonte"
Weisen des Gesangs. (Die kreolischen Gesänge stammen von den karibischen
Inseln.) Diese Gesänge waren ursprünglich die Folklore (volkstümliche
Überlieferung) der afrikanischen Stämme, also eine Entwicklung
aus aus den Stammesliedern.
Der Blues ist natürlich auch eine Quelle des Jazz. Der Blues bestand
ursprünglich aus Gesängen der Arbeiter von Baumwollfeldern. Die
Texte drehten sich um Heimweh, Geldsorgen und anderen persönlichen
Nöten. (Leidensmusik)
Mittlerweile laufen Jazz und Blues nebeneinander her. Sie haben sich
zu verschiedenen Stilen entwickelt. Der Blues ist das weltliche Gegenstück
des Spirituals.
Aus der afrikanischen Musiktradition flossen Gesangsstile ein, die
dem Sänger einen großen Freiraum für stimmlichen Ausdruck
ließen, auch die Tradition der Improvisation, das "Call-and-Response"-Schema
(Frage-und-Antwort-Schema) sowie die rhythmische Komplexität.
Die Ragtime ("afroamerikanischer Stil populärer Klaviermusik")
ist in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, als die "Schwarzen"
die ausgedienten Militärblasinstrumente bekamen. Sie fingen an damit
Musik zu machen, es entstand mehr eine Tanzmusik, die sich vom Jazz vor
allem durch mangelnden Swing (mehr taktoniert, stampfend) und starker Synkopierung
unterschied. (Synkopierung: Rhythmusverschiebung durch die Verbindung schwerer
und leichter Teile / kommt von Synkope: Betonung eines unbetonten Taktwertes)
Grundelemente des Jazz
Rhythmus, Takt-Sprache, Artikulation (à Ausdruck, -drücken)
der Stilmittel, Improvisation und die individuelle Auslegung der musikalischen
Themata (Aufgabe, Leitgedanke, Gesprächsstoff, Gegenstand) bildeten
zusammen die Grundelemte des Jazz.
Ich denke, die Improvisation hat den Jazz erst richtig atraktiv gemacht!
Jeder Musiker hat individuell gespielt. Daher kommt auch der Begriff "Version".
Die Version wird durch den Interpreten auf eine individuelle Auslegung
eines Themas festgelegt.
Die Interpreten (Ausleger, Deuter, reproduzierender Künstler)
haben völlige Freiheit in der Wahl von der Tonart, dem Tempo, der
Besetzung und der gesammten Stilart eines "Vortrags". Es ist schön
zu hören, wie die verschiedenen Stile ineinander verschmelzen. All
diese Dinge unterscheidet den Jazz von anderen Musizierformen.
Jazzensemble
Die Grösse einer Jazz-Band kann von einem Trio bis zu einer Big
Band, mit bis zu 19 Musikern, bestetzt werden. Trotz dieser vielen Musiker
in einer Big Band gibt es keine Doppelbestzung. Auch wenn mehrere gleiche
Instrumente in einer Band vorkommen, gilt immer jeder als Solist. Beim
Spielen wird jeder Solist respektiert wie in keiner anderen Musikart.
(Folie: Big Band)
Der Chef einer Band, der Leader, bestimmt die Themenauswahl, Tonart
und die Tempovorgabe. (Auch bekannt unter dem Ausdruck: "Die drei T's!".)
Generell sind Meldodie, Harmonie und Rhythmus sehr einfach. Die Verwendung
von zu kleinen Terzen und Septimen, vorwärtstreibender Rhythmik und
die Improvisatoin kennzeichnen den Jazz (die Jazzmusik).
Louis Armstrong
Er war der erste echte (virtuose) Solist des Jazz, Louis Armstrong.
Er war ein atemberaubender Improvisator, sowohl in technischer, emotionaler
als auch in intellektueller (den Intellekt betreffend; [einseitig] verstandesmässig;
geistig;) Hinsicht. Armstrong veränderte das ganze Bild des Jazz entscheidend,
in dem er den Solisten in den Mittelpunkt rückte.
"Seine Bands "Hot five" & "Hot seven" demonstrierten, dass die
Improvisation im Jazz weit über die einfache Ausschmückung der
Melodie hinausgehen konnte. Louis setzte den Massstab für alle späteren
Jazzsänger, nicht nur durch die Art, in der er Wörter und Melodien
abwandelte, sondern auch durch den Scat-Gesang.
(das Singen von improvisierten Silben und Lauten, oft als rhythmische
und ausdrucksmäßige Nachahmung eines Instruments).
Dieses Musikbeispiel empfehle ich auch:
Musikbeispiel: Louis Armstrong - The Knife - 3:25)
Quellen:
diverse Bücher unserer Schulbibliothek
(genaue Titel müsste ich nochmal nachsehen)
Dave Hoppensack
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