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Referat: Die vier Kränkungen
der Menschheit
Zusammenfassung
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Definition:
Unter den vier Kränkungen der Menschheit bzw. Verletzungen des
anthroprozentrischen Weltbildes versteht man vorwiegend auf wissenschaftlicher
Basis erarbeiteten Erkenntnissse/ Thesen, die im Zeitraum von ca. 1500
bis heute von Nikolaus Kopernikus, Charles Darwin, Siegmund Freud und Richard
Dawkins formuliert wurden.
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Übersicht:
Die Menschheit hat im Laufe der Zeiten vier große Kränkungen
ihrer naiven Eigenliebe erdulden müssen. Die erste, als sie erfuhr,
dass unsere Erde nicht Mittelpunkt des Weltalls ist, sondern nur ein winziges
Teilchen in einem riesigen Weltsystem. Sie knüpft sich direkt an den
Namen Kopernikus...Die zweite dann, als die biologische Forschung das Schöpfungsvorrecht
des Menschen zunichte machte, und ihn auf die Abstammung aus dem Tierreich
und auf seine animalische Natur verweist. Diese Umwertung hat sich unter
Darwin vollzogen. Allerdings nicht ohne heftiges Sträuben der Zeitgenossen...
Die dritte und mit Sicherheit eine der empfindlichsten Kränkung aber
hat die Menschheit durch die psychologische Forschung erhalten, die dem
ICH nachweisen will, das es nicht "Herr im eigenen Haus" ist, sondern auf
das angewiesen ist, was unbewusst in seinem Seelenleben vorgeht. Die vielleicht
härteste und rationalste Kränkung formulierte der Biologe Richard
Dawkins. Dawkins vertritt die These, daß der einzige Sinn der Evolution
bzw. des Lebens im Überleben von Genen besteht. Der Mensch stellt
in seinen Augen, wie alle lebenden Organismen, nur eine Art "Genhülle"
da, die das Überleben der Gene sichern soll.
Wer? |
N.Kopernikus/
Galilei |
C.
Darwin |
Wann? |
(1473-1543) |
(1809-1882) |
Art
der Kränkung? |
kosmologisch |
biologisch |
Hauptthese: |
Erde
ist nicht Zentrum des |
Der
Mensch stammt vom Affen |
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Universums
--> Entwicklung des |
ab |
|
heliozentrischen
Weltbilds |
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Wer? |
S.Freud |
R.Dawkins |
Wann? |
(1856-1939) |
lebt
noch |
Art
der Kränkung? |
psychologisch |
genetisch |
Hauptthese: |
Der
Mensch ist nicht
"Herr im eigenen Haus" |
Der
Mensch ist nur eine "Genhülle" |
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Kurze Beschreibung der Kränkungen, sowie
deren Entstehung und die
jeweiligen Auswirkungen auf die Gesellschaft:
Nikolaus Kopernikus: (Gegensätze
der Weltbilder)
Weltbild des Kopernikus: das
alte Weltbild um 1450:
Erde ist eine Kugel Erde ist ein Scheibe
Erde nicht Mittelpunkt des Universums E. ist Mittelpunkt des Universums
Erde ist nicht von einer Glocke umgeben E. ist von Glocke umgeben
Sonne ist das lebensspendende Zentrum Räder treiben Sonne und
Sterne
Sonne ist ein Fixstern In Meeren leben Ungeheuer
Das heliozentrische Weltbild des Nikolaus
Kopernikus setzte sich erst nach und nach durch weitere Forschungen von
Galilei und Keppler durch. Der Grund dafür liegt natürlich in
dem technischen Fortschritt, den die Wissenschaft im Laufe der Zeit gemacht
hat.
Charles Darvin:
Der Mensch hat eine Kluft zwischen
sich und der Tierwelt entwickelt. Er hat behauptet, seine Seele sei unsterblich
und hat gleichzeitig den Tieren jegliche Art von Vernunft und Gewissen
abgesprochen. Der Mensch rechtfertigt diese Aussagen mit seiner göttlichen
Abstammung (der Mensch ist von Gott geschaffen, Adam + Eva...). Darwin
hat die Menschheit dadurch gekränkt, dass er die klare Trennung zwischen
Menschen und Tieren aufhob. Er sagt nämlich, dass der Mensch aus der
Tierwelt hervorgegangen ist (Mensch stammt vom Affen ab...) Man dachte,
alle Arten wurden einzeln geschaffen und seien für alle Zeit unveränderlich.
Darwin war davon überzeugt, dass die Arten sich im Laufe der Evolution
wandeln.à
"Du bist nicht seiend sondern werdend"
Siegmund Freud:
Freud lebte in einer Zeit der naturwissenschaftlichen
Wende in der man vorwiegend der Auffassung war, daß es im Organismus
keine Vorgänge gibt, die nicht chemisch oder physikalisch erklärbar
sind. Freud wandte dies in seinen Forschungen auf alle psychischen Vorgänge
an. Die Seele wurde für ihn zum "psychischem Apparat" (Freud war Atheist
und hatte allgemein ein sehr rationales Weltbild). Freuds Kränkung
besteht darin, daß er behauptet, die psychischen Vorgänge des
Menschen laufen nur zu einem geringen Anteil auf der bewußten Ebene
ab. Der größte Teil spielt sich laut Freud auf einer unbewußten
Ebene ab. Der Mensch hat seine natürlichen Triebe also nicht voll
im Griff ("der Mensch ist nicht Herr im eigenen Hause"). Die bekanntesten
Theorien Freuds sind die "Verdrängungstheorie" und "die Struktur des
psychischen Apparates". Vielleicht war Freuds Kränkung die bis dahin
härteste. Der Mensch wurde zuvor durch Darwin und Kopernikus "nur"
äußerlich gekränkt und fühlte sich bis dato in seiner
Seele weitesgehend souverän.
Richard Dawkins:
Laut Dawkins besteht der einzige Sinn
der Evolution im Erhalt von egoistischen Genen. Aus seiner Sicht sind alle
lebenden Organismen (also auch wir Menschen) nur Hüllen für eben
diese Gene. Zur Begründung seiner Theorie geht Dawkins bis an den
Ursprung allen Lebens zurück. Die Replikatoren in der Ursuppe begannen
irgendwann nicht mehr einfach zu existieren - es entwickelte sich eine
Art "Existenzkampf". Die Replikatoren schufen sich Genhüllen, um ihre
Existenz zu sichern. Diese Genhüllen mußten im Laufe der Evolution
den jeweiligen äußeren Bedingungen angepaßt werden. Nach
Dawkins sind auch wir Menschen nur eine Entwicklungsstufe der Genhüllen
und "tanzen ohne es zu wissen nach der Pfeife unserer Gene".
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