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Erfahrungswissen und Denkprinzipien:

 

Ch. Bühler hat als erste auf den Widerspruch der beim Kleinkind zwischen Erfahrungswissen und dem anthropomorphistischen Denkprinzip besteht hingewiesen. Das Kind weiß im Grunde genau, daß ei Buch liegen bleibt, wenn man es irgendwo hinlegt. Ist es nicht mehr da, glaubt es vielleicht, es sei weggelaufen. Würde es sich aber vor seinen Augen entfernen, wäre das Kind zu Tode erschrocken!

 

Die Überwindung des kleinkindhaften Weltbildes

 

In primitiven Gesellschaften ändert sich mit dem Erwachsenwerden kaum etwas an dieser Art der Weltbetrachtung. Da Kind gewinnt zwar in zunehmendem Maße praktische Erfahrungen, die der Sicherung des Lebensunterhaltes dienen, aber sein magisch - anthropomorphistisches Weltbild bleibt

geformt von den Vorstellungen und religiösen Bräuchen des Stammes. Das moderne Kleinkind dagegen wird ständig konfrontiert mit dem logisch kausalen Denken der Erwachsenen und der älteren Kinder Nach einem Höhepunkt im 4 Lebensjahr gerät daher sein magisch - anthropomorphistisches Weltbild allmählich ins Wanken Der erste Schritt in der Überwindung des Anthropomorphismus ist die Entdeckung des Kriteriums der Bewegung als unterscheidendes Merkmal zwischen belebter und unbelebter Welt, die meist im 5.Lebensjahr spontan gemacht wird.

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Märchenfiguren verlieren später dann für das Kind ihren Wirklichkeitscharakter. Zweifel treten auf an den magischen Figuren der Kinderstube, am Christkind, am Nikolaus, am Osterhasen. Im übrigen nähert sich das Weltbild des Kindes immer stärker dem der Erwachsenen.

 

Tiefensehen:

 

Das Tiefensehen ist angeboren. Es muß sich aber noch festigen. Für das Tiefensehen scheint es eine auf die Jugendzeit beschränkte kritische Periode zu geben.

Die Wahrnehmungskonstanz der Sehdinge

Am Ende des 1.Jahres erkennt das Kind wohlbekannte Menschen, auch wenn sie sich in einer großen Entfernung befinden. Das Erkennen beruht sich vor allem auf den Bekanntheitsgrad der Konturen.

Auf der angeborenen Fähigkeit zum Transponieren der Größe beruht wohl auch das Bilderfassen, das sich zu Beginn des 2.Lebensjahres feststellen läßt.

 

Die Eroberung des Raumes

 

Schon mit dem Greifen, Betasten von Dingen macht das Kind erste Erfahrungen im 3D Raum. Aber erst mit der Fähigkeit des Laufens ist die Realisierung des 3D Raumes vorhanden. Das Kind denkt in der Raumkategorie "Nachbarschaft" "Geschlossenheit" "Eingeschlossenheit. Durch spielen im 2.Lebensalter werden diese Kategorien erobert. Das Kind ist aber noch nicht in der Lage sich vorzustellen, daß Dinge auch einen anderen Aspekt haben können.

Auch das Verständnis für Zeit, Geschwindigkeit , Alter und Menge unterliegt der prälogischen Struktur des Denkens, die es dem Kind vorerst unmöglich macht, mehr als eine Dimension der Wirklichkeit zu beachten.

 

Zeit

 

Der Zeitablauf für das vorschulpflichtige Kind wird vor allem durch räumliche Gegebenheiten, Farbe und Wärme repräsentiert.

z.B. Wer größer ist, ist älter

 

Zeitperspektive

 

Die typische menschliche Fähigkeit in Vergangenheit Gegenwart und Zukunft. zu leben entwickelt sich relativ spät. Intelligente Kinder erfassen schon mit 3 Jahren heute, morgen und gestern. Erst mit 5-6 sprechen die Kinder von übermorgen usw. Mit 7 Jahren kann das Kind die Uhr und die Monate aufzählen.

 

 

 

 

Die Raumlage der Gestalten:

 

Lange, lange Zeit hat man geglaubt, daß im Kleinkindalter eine totale Raum – Lage – Indifferenz besteht. Nachdem aber V. Hunton mit seinen Versuchen diese Theorie widerrief, und herausfand, daß die falsche Raumlage einer Figur auch schon von jüngeren Kindern bemerkt wird, folgten mehrere Versuche.

 

 

 

Unterscheidung von Rechts und Links

 

Die Unterscheidungsfähigkeit des Kindes wird am Körperschema des Kindes geprüft. Es gab zahlreiche Untersuchungen von Seyfried und Leiser – Eggert. Es wurde bei diesen Untersuchungen herausgefunden, daß 70% der Kinder haben eine früh erkennbare Bevorzugung der rechten Hand haben. 30% aller Kinder sind beidhändig.

 

Der Mengenbegriff:

 

Vorschulpflichtige Kinder beurteilen nach viel und wenig. Ein 3 jähriges Kind ist in der Lage Zweiergruppen zu erkennen. ( Schuhe ) Bei 4 jährigen Kindern ist es bewiesen, daß sie bereits 3ergruppern erfassen können.

Daraus erfolgt, daß sie Konstanz der Menge dem Kleindkind noch nicht zugänglich ist. ( im Stadium des prälogischen Denkens ) Das Kind orientiert sich nur an der sichtbaren Veränderungen.

 

Das Gedächtnis

 

Am häufigsten zeigt sich das Erinnerungsvermögen eines Kindes sobald es die Fähigkeit hat, sich sprachlich zu formulieren. Die bedeutesten Gedächtnisleistungen vollbringt das Kind im Zusammenhang mit seiner Sprachentwicklung.

Wird die Gedächtnisleistung in Testsituationen erwünscht, kann das Kind durch seine Eigenwilligkeit die Wiedergabe nicht bringen. Die ersten 3 Lebensjahre werden beim Kind total vergessen. Das Tatsachenged. beim Kind ist kurz, nicht jedoch das emotionale Gedächtnis.

 

Die Fähigkeit zur Bildung von Werturteilen:

 

Werturteile die nicht von den Eltern übernommen werden, treten relativ spät auf. Untersuchungen von Simor haben dies bestätigt.