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Buddhismus

 

Der Buddhismus hat seinen Ursprung aus Nordostindien und wurde von Siddhartha Gautama, der erste Buddha, begründet. Das Wort Buddha
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(sanskrit (Kultursprache)) heißt übersetzt der Erleuchtete.

 

Die Geschichte Siddhartha Gautama´s :

 

Siddhartha Gautama war Sohn des Königs Suddhodana, der vor 2542 Jahren über ein kleines Gebiet im Norden Indiens regierte. Seine Mutter war die Königin Maya. Bei der Geburt soll über Siddhartha Gautama gesagt worden sein, daß er gekommen sei, um der Menschheit den Weg der Erlösung zu zeigen. Ein Gelehrter, der bei den Feierlichkeiten zugegen war, sagte dem König, daß sein Sohn zu etwas Höherem geboren worden sei und deshalb nicht sein Thronfolger werden könne. Dies erzürnte den König sehr. Deshalb beschloß er, seinen Sohn niemals außerhalb des Königshofs zu lassen. So wuchs Siddhartha Gautama in Prunk und Reichtum auf und bekam niemals die Gelegenheit, den Königshof zu verlassen.

Mit 16 Jahren wurde er mit Prinzessin Yashodhara verheiratet und die beiden lebten zusammen im Königshof. Als Siddharta 29 Jahre alt war gebar die Prinzessin Yashodhara Ihm einen Sohn namens Rahula.

 

Eines Tages, fragte er seinen Vater, ob er nicht einmal hinaus, vor den Königshof, dürfe. Doch das verbot ihm der Vater und stellte Wachen auf, die seinen Sohn bei möglichen Fluchtversuchen zurückhalten sollten. Aber bald danach versank der Königshof in einem dichten Nebel, und Siddhartha Gautama konnte dem Königshof ungesehen entfliehen.

 

Als er das gewaltige Elend erblickte, war er sehr schockiert, denn er hatte noch nie zuvor alte und kranke und behinderte Menschen gesehen. Leute, die an Stöcken gingen und graue Haare hatten. Und Tote, die man einfach verbrannte. Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte er ein großes Leiden und es wurde ihm klar, daß er von Wohlstand und Reichtum Abstand nehmen mußte, es bedeutete ihm nichts mehr, er fühlte einzig und allein ein großes Gefühl und das war Mitleid.

 

Somit verschenkte er seine Habe und tauschte seine teuren Kleider mit einen Mönch und zog, umhüllt von seinem Mönchsgewand in die Wüste. Er traf schon bald auf eine Gruppe von Asketen, welche in einem Tal des Ganges lebten und die ihn in ihre Reihen aufnahmen. Er hatte sich nun den harten Regeln der Asketen zu unterwerfen und lebte in völliger Enthaltsamkeit. Gegessen wurde nur das, was man gerade auf dem Boden fand. Und wenn nichts zu finden war, aß man eben nichts. So lebte Siddhartha Gautama 7 Jahre in tiefster Meditation und suchte nach der Erleuchtung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Eines Tages kam ein Bauernmädchen des Weges und bot ihm eine Schale Reis an, die er dankend annahm. Er aß den Reis und legte die Schale auf den nahegelegenden Fluß und sagte dabei:"Wenn mir die Erleuchtung zuteil werden kann, soll die Schale gegen den Strom schwimmen!" Und dieses geschah tatsächlich. Als jedoch die anderen Asketen sahen, daß er etwas von einem normalen Menschen angenommen hatte, schlossen sie ihn aus ihrem Kreis aus und verbannten ihn.

 

Nun wurde Siddhartha Gautama klar, daß er sieben Jahre auf dem falschen Wege war, denn er hatte vom Reichtum in die absolute Armut gewechselt, doch die Erlösung konnte nur im Mittleren Weg liegen.

 

Unter einem Bodhibaum ( Baum des Weisheit ) sitzend, fing er an zu meditieren. Und es kamen die Verlockungen der Schönheit vorbei und versuchten ihn zu verführen, als das aber nicht gelang, flogen brennende Pfeile auf ihn. Doch diese verwandelte er in rote Blätter. Er widerstand beiden Seiten, der Seite der Verlockung, aber auch der, des Zorns und erlangte somit die Erleuchtung. (lt. Überlieferung)

Er besann sich seines Lebens und wurde zum Buddha, dem Erwachten.

 

So zog er dann 45 Jahre umher und verbreitete seine Lehren aus dem sogenannten `Korb der Lehren´ (Sutta-Pitaka ) an die anderen Menschen, die er auf seinen Wegen antraf. Zu den ersten Anhörern gehörten viele seiner ehemaligen Gefährten aus den Reihen der Asketen.

 

Kurz vor seinem Tod fragten ihn seine Jünger, wer denn nun seine Nachfolge übernehmen solle? Da antwortete er:"Macht euch darum keine Sorgen. Gehet euren Weg und seit aufmerksam und gefällig in eurem Leben, damit auch ihr die Erleuchtung erlangen könnt." "Ich kann glücklich sterben. Ich habe keine einzige Belehrung in meiner geschlossenen Hand gehalten. Alles was euch nützt, habe ich schon gegeben."

 

" Vergänglich ist alles Gewordene, strebet ohne Unterlaß."

 

Die Lehren Buddhas wurden hunderte Jahre mündlich überliefert, somit sollte sichergestellt werden, daß keine Verunreinigung seiner Worte einträte.

Der Ausbruch einer großen Epidemie veranlaßte jedoch die Mönche der damaligen Zeit, den ´Korb der Lehre` und die daraus entstandenen Körbe der Kanons niederzuschreiben.

 

So entstand eine der ersten niedergelegten Schriften im Hauptwerk des Buddhismus: der buddhistische Tipitaka

 

Der Ti-Pitaka (Drei-Korb) besteht aus:

 

  1. Vinaya - Pitaka=der Korb der Disziplin -enthält vorwiegend Regeln und Bestimmungen für das Mönchsleben und ist in 25 Büchern untergliedert.
  2. Sutta - Pitaka=der Korb der Lehrreden - der sicherlich wichtigste Teil des Tipaka. Enthält die Reden und Gespräche Buddha´s und gliedert sich in 5 Sammlungen, die rein schematisch zusammengestellt wurden.
  3. Abidhamma - Pitaka=der Korb der hohen Lehre - scholastische Darstellung der philosophischen und psychologischen Lehren des Buddhismus. (besteht aus sieben Büchern und entstand erst in späterer Zeit)

Der rote Faden im Buddhismus

 

Der Buddhismus möchte veranschaulichen, was die Menschen an das ´Rad des Leben` heftet, warum sie von Wiedergeburt zu Wiedergeburt getrieben werden, solange, bis sie zur absoluten Einsicht gekommen sind, wer sie sind und was sie sind, um dann zur Befreiung von dem Rad der Wiedergeburten zu gelangen und die Erlösung zu erhalten.

 

Hierbei stellt sich die Frage:

Was bindet die Menschheit an dieses Rad der Wiedergeburten?

 

Buddha faßte 4 wesentliche Schritte zusammen:

 

ð Die falsche Ansicht, die falsche Einsicht: das ´Garn der

Ansichten.`

 

ð Die falsche Ansicht, daß diese unsere Persönlichkeit mein, unser Ich ist

 

ð Somit erfahren wir Leiden.

 

ð Uns entsteht Leiden.

 

Bedeutung des Leidens im Buddhismus:

 

... und der Buddha sagte: " Ich lehre euch nur 2 Dinge- den Anfang des Leidens und das Ende des Leidens."

 

Die Ursache des Leidens erwächst aus dem Festhalten, welches man auch mit Zorn, Neid oder Habsucht ausdrücken kann. Solange der Geist sich an etwas festhält, wird er leiden. Wenn der Geist jedoch Ruhe und Stille erfährt, wird er friedvoll und frei.

 

Das Erfülltsein vom Frieden - , so sagen die Buddhisten, - folgt einem Menschen der seinen Geist beherrscht, so sicher wie seinen eigenen Schatten. ( das Amen in der Kirche....)

 

Der Weg zur Überwindung des Leidens steht allen offen, aber jeder muß ihn selbst finden und gehen.

Jede Lebenssituation bietet die Wahlfreiheit, mit Gedanken, Worten und Taten Heilsames oder Unheilsames zu bewirken, gutes oder böses Karma anzusammeln. Beides wird Wirkung zeigen. Das Karma-Prinzip besagt, daß jeder die Früchte all seiner willentlichen Handlungen irgendwann erntet: im jetzigen Leben- oder in späteren Wiedergeburten. Gutes Karma ist Voraussetzung für Fortschritte auf dem geistigen Weg.

 

 

Der Bodhibaum

 

Als der Buddha viele Wochen lang unter dem Bhodhi- Baum saß, wurde er zum Erleuchteten und erlangte die völlige Erkenntnis.

Der Bodhi- Baum wird auch - der große Baum des Lebens, der Weisheit - genannt, denn alles, was zu einem dauerhaften Frieden von Nöten ist, kann in seinen Wurzeln, seinen Stamm, seinen Zweigen und seinen Früchten gefunden werden.

 

Der Bodhi- Baum ist eines der Symbole im Buddhismus und definiert sich wie folgt:

 

  • Die Wurzeln sind der Ursprung alles Handelns.

 

  • Im Stamm liegt die Bedeutung der 5 Aggregate: Form, Gefühl, Wahrnehmung, geistige Formung und Bewußtsein.

Dies sind die Bestandteile aller physischen und psychischen Phenomene, die grundlegenden Elemente aller Erfahrungen, die wir machen.

 

  • Die 12 Äste bilden die Glieder der großen Kette, der wechselseitig voneinander abhängenden Veranlassung von allen.

 

 

Der Buddha erkannte, daß diese Kette der Grund für den schmerzvollen Kreislauf unseres Lebens und Sterbens ist.

Der Bodhi- Baum lehrt uns, wie wir diese endlose Kette des Leidens durchbrechen können, indem wir

niemals die Vielfältigkeit unseres Erlebens aus den Augen verlieren.

Sünde, Karma und Wiedergeburt

 

Buddhismus lehrt, daß sich der Geist nach dem Tod vom Körper trennt. Nach dem Durchlaufen eines sogenannten - Zwischenzustandes - (transzendent) verbindet er sich im Augenblick der Empfängnis mit einem neuen Körper.

Die Qualität des nächsten Lebens ist abhängig von der spirituellen und moralischen Entwicklung in der Vergangenheit ( Karma-Gesetz ), vor allem auch vom Bewußtseinszustand im Tod. Daher ist -gutes Sterben- für Buddhisten sehr wichtig.

 

Der begriff der Sünde wird von den Buddhisten mit - unheilsamer Handlung - definiert.

Unheilsam ist jede Tat, durch die anderen Lebewesen Schaden zugefügt wird. Dazu gehören auch schon negative Denkweisen.

Nach der Lehre des Karma- Gesetzes hinterlassen alle diese Handlungen Spuren im Geist und führen zu Leiden in einem späteren Leben.

Die Reinigung von unheilsamen Handlungen und damit vom negativen Karma erfolgt durch Reue, sowie Mitgefühl und Vertrauen in Buddha.

 

Wenn ein Wesen besonders unheilsam gehandelt hat, kann die nächste Existenz ( das nächste Leben) subjektiv als - höllisch - erlebt werden. Entsprechend führen - heilsame Taten - zur subjektiven Empfindung von Glückszuständen.

 

 

Nirvana - Erleuchtung

 

Das Nirvana ist die höchste Stufe im Buddhismus und bedeutet die Erlangung der ´Erleuchtung.`

Doch was ist unter Nirvana wirklich zu verstehen?

Die Buddhisten sehen die absolute Befreiung von den ´Ketten der Leiden` und dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten. Weitergehend wird hier auch von Bedingtheit gesprochen:

Bedingt ist der Mensch, da es eine Ursache dafür gibt, daß er existiert. Der Mensch ist ein Geschöpf. Und als dieses wird er von dem Wunsch angetrieben, selbst Verursacher zu werden. Das heißt, neues Leben zu zeugen, durch große Taten Ruhm zu gewinnen, durch mehr Geschicklichkeit oder größere Kraft andere in den Schatten zu stellen usw. Das Geschöpf Mensch kann nicht anders.

 

Der erleuchtete Mensch jedoch ist nicht mehr Geschöpf, er ist er selbst.

 

Jeder Mensch, der es schafft, in das Nirvana einzutreten, kann Buddha werden oder sein.

Nirvana bedeutet Frieden und ist nur auf der Erde zu erreichen.

Auszüge aus den Lehren Buddha´s

 

Die Lehren Buddha´s zeigen den Weg zur Befreiung des Geistes.

 

Der Kangyur enthält Buddha´s eigene Worte und besteht aus 108 Bänden.

Die späteren Erleuchtungen, der Tengyur , ist in 254 Büchern verfaßt.

 

Der Buddhist, der streng den Lehren Buddha´s folgt, soll die Erfahrung machen, daß sein ( also das ICH ) nicht wirklich ist.

 

² Alle Wünsche sind nicht wirklich.

 

² Alle Gedanken sind nicht wirklich.

 

² Alle Gefühle sind nicht wirklich.

 

² Alles, was der Mensch normalerweise erlebt, erstrebt, für wichtig und wertvoll hält, ist nicht wirklich.

 

Ø das Ziel ist es: Dies zu erkennen!

 

Die wichtigste Methode, die zu dieser Erkenntnis führt, ist die Meditation. Wie sie ausgeführt werden soll ist genau geregelt. Aber es gibt für verschiedene Menschen die unterschiedlichsten Meditationstechniken.

Was sie bewirken sollen, ist kurz erläutert: das allmähliche Aufsteigen über die 8 Stufen.

 

  1. Loslösung von der Außenwelt und das Erleben von Freude und Leichtigkeit.
  2. Konzentration, indem man die Gedanken vorüberziehen läßt und sie somit keine Wirkung mehr haben.
  3. Verschwinden der Freude, nur das Gefühl der Leichtigkeit bleibt.
  4. Verschwinden der Leichtigkeit. Der reine Zustand der Selbstbewußtheit und Ausgeglichenheit entsteht.

 

Auf diese 4 Stufen bauen die weiterführenden Stufen auf.

 

  1. das Erleben der Unbegrenztheit des Raumes.
  2. das Erkennen der Unbegrenztheit des Denkens.
  3. die Beschäftigung mit der Unwirklichkeit der Dinge.
  4. die Erfahrung der Unwirklichkeit, die den Gegenstand unseres Denkens beschäftigt.

 

 

 

 

Buddha lieferte seinen Anhängern keine fertige Religion, die sich per Glaubensbekenntnis aneignen ließ, sondern lehrte: Wer Erleuchtung erlangt, kann die von Leiden Karma, Tod und Wiedergeburten geprägte Welt hinter sich lassen.

Für den langen Weg zum Ziel empfahl Buddha eine für seine Lehre sehr charakteristische Haltung:

 

vermeintliche Gewißheiten immer wieder zu prüfen, Dogmen (Glaubens-und Lehrsätze) in Frage zu stellen!

 

Auszug aus der Lehrrede Buddha´s an die Kalamer: " Übernehmt nicht einfach irgendwelche Überlieferungen oder Ansichten; übernehmt auch nicht irgend etwas, weil es bei euch so Brauch ist oder aus Verehrung für eure geistigen Lehrer. Ahmt nicht andere nach und geht nicht nach dem Schein der Wirklichkeit oder nach irgendwelchen oberflächlichen Erwägungen..."

Dieses Prinzip der Skepsis entspricht wissenschaftlicher Methodik, und ihm entspringt eine weitere wichtige Übereinstimmung: ein Grundmißtrauen gegenüber dem Offensichtlichen.

Der Buddhismus lehrt, daß der Schein trügt, daß die Sinne eine Wirklichkeit vorgaukeln, die so letztlich nicht existiert. Eine Idee....

 

 

Meditation

 

Die Meditation bei den Buddhisten hat das Ziel die sogenannten Mantras (kraftspendende Formeln) in ihrem Bestand zu erhalten und weiterführend auszubauen. Diese werden in die ganze Welt getragen.

Im Himalaya-Gebirge wehen ständig Gebetsfahnen, auf denen diese Mantras niedergeschrieben sind.

 

Als Mantras bezeichnet man die buddhistischen Sprechgesänge, welche als Schlüssel für den Einstieg in die Meditation zu verstehen sind. Sie dienen der schnellen und kraftvollen Erlangung der meditativen Konzentration, die eine Grundvoraussetzung für eine Vereinigung von geistiger Ruhe und besonderer Einsicht ist.

 

 

Beispiel eines Mantra-Textes:

 

OM GATE GATE PARASAMGATE BODHI SAWAHA.

 

 

Die Meditation dient der ständigen Überprüfung unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit.

Meditation versteht sich als Übung, Objekte rein gedanklich zu durchdringen.

Die Meditation wird immer im Sitzen praktiziert- Yoga-, bzw. Lotus-Sitz.

 

Ein Beispiel: Was ist das Wesen eines Tisches?

 

Hier gibt es vielfältige Antworten: Für den Essenden ist er ein praktisches Möbel. Für ein Kleinkind ein unbeweglicher Vierbeiner. Für den Holzwurm Nahrungsquelle und Lebensraum.

Was bleibt als Essenz jenseits all dieser Besonderheiten?

Was ist -ein Tisch- an sich?

Der Buddhisten- Schluß: nichts. In der Unzahl der möglichen Definitionen verschwindet der Tisch - wie jedes andere Objekt, über das man auf diese Weise grübelt. Buddhisten sprechen hier von Sunyata von der Leere hinter allen Erscheinungen.

Doch diese Leere ist gleichzeitig Fülle , ein Beleg universeller Verbundenheit. Der Tisch in der Klosterküche ist Ergebnis der einmaligen Konstellation, die den Baum, aus dem sein Holz stammt, wachsen ließ, wo er gewachsen ist. Er ist nicht denkbar ohne Sonnenlicht, ohne Kohlenstoff, ohne Wasserstoff, ohne Photosynthese. Hätten sich die Urahnen des Tischlers, der die Kiefernbretter zusammenleimte, nie getroffen, würde es ihn so nicht geben.

 

 

 

 

 

 

Meditation dient der Entfesselung des Geistes aus den Umschlingungen der Materie, ist Gedankenübung zur Erkennung von Zusammenhängen im Strom ständiger Veränderungen; führt zum nicht denken. Auch nicht an das Nichtdenken denken. Zur völligen inneren Stille zu gelangen.

 

Einer der bedeutendsten deutschen Buddhisten, der 1985 verstorbende Lama Anagarika Govinda, beschrieb die Meditation als Möglichkeit, " den Erfahrungsbereich des Bewußtseins über die Grenzen des Nur-Individuellen und zeitlich Bedingten auszudehnen".

 

Sitzen, schweigen, lächeln.....

Buddhisten im Verhältnis zu Göttern

 

Buddha hat aus philosophischen Gründen die Existenz eines unwandelbaren Gottes als Ursache für die Welt und alles darin erschaffene abgelehnt..

Für die Buddhisten gibt es kein Paradies, aus dem sie gefallen sind, keine zerstörte Vollkommenheit.

Buddhisten glauben zwar an die Existenz von verschiedenen Göttern, sie verehren diese allerdings nicht.

Im Gegenteil: Thervada-Buddhisten (Buddhisten der strengsten Richtung) z.B. argumentieren damit, daß diese Götter im Vergleich zum Menschen keinesfalls zu beneiden sind. Denn diese leben in einer geistigen, grenzenlosen Welt, ohne menschlichen Schmerz, bzw. Leid. In dieser Beziehung sind sie dem Menschen unterlegen und im Nachteil, da nur der Mensch leidet und Leid bedeutet im Buddhismus - sich weiterentwickeln -.

 

Nach buddhistischer Auffassung sind alle Dinge eng miteinander verbunden und existieren nicht isoliert.

Das Schicksal des Menschen geschieht nicht aus der Willkür eines Gottes, sondern aus den Handlungen des Erlebenden selbst.

 

 

 

Das Zeitempfinden

 

 

Leben bedeutet im Buddhismus mit allen Sinnen zu essen und zu trinken. Und das Leben bewahrt uns davor, gegessen zu werden.

Aber was ist mit der Zeit? Was ist die Zeit?

Die Zeit erklärt sich mit dem - in der Vergangenheit - oder - in der Zukunft - Leben, indem man seine Gefühle immer von Neuem nährt. Es gibt nur wenige Menschen auf der Welt, die von sich sagen können, daß sie auch nur für eine einzige Minute geistig gesund waren.

 

Die meisten von uns leiden daran, daß sie sich an angenehme, unangenehme oder andere bekannte Gefühle klammern, oder sie leiden an Hunger und Durst. Solche Menschen müssen jeden Augenblick ihres Lebens damit verbringen, etwas aufzunehmen ( vergleichbar : durch alle Sinnesebenen).

Wir ´essen ` 24 Stunden am Tag, ohne jemals eine Pause zu machen.

Dadurch leiden wir geraten in den ewigen Kreislauf des Leidens:

 

Die Fliege frißt die Blume, der Frosch frißt die Fliege, die Schlange frißt den Frosch, der Vogel frißt die Schlange, der Tiger frißt den Vogel und der Jäger tötet den Tiger....

Fliegen kommen und essen den Kadaver des Tigers, sie legen Eier in ihm ab, aus denen dann neue Fliegen entstehen, die dann die Blumen essen und .....

 

Leiden, Essen und Empfinden ist dasselbe.

 

Buddha sagte: " Wir sind was wir essen. Wir sind die Welt und wir essen die Welt auf.

Du kannst essen, indem Du im Augenblick lebst, aber die Zeit kann Dich dann nicht essen."

 

Ohne Leiden zu leben, heißt immer im Augenblick zu leben. Die höchste Form von Glück ist hier und jetzt. Solange wir uns an ihr festklammern, gibt es überhaupt keine Zeit.

 

 

 

 

Ehe und Frauen im Buddhismus

 

 

Die Ehe im Buddhismus ist nicht, wie bei den Christen, ein heiliges Sakrament, sondern eine weltliche -soziale Regelung zwischen 2 Menschen.

Generell erlaubt es der Buddhismus, daß seine Anhänger auch mit Andersgläubigen eine Eheschließung vollziehen dürfen. Allerdings steht hier im Vordergrund, daß keiner der Partner den anderen an seiner religiösen Praxis hindert.

 

Kinder sollten in einer Grundstimmung von Mitgefühl und Toleranz aufwachsen und sich später als junge Heranwachsende frei für einen eigenen sowie selbständigen Weg entscheiden.

 

Der Akt der Scheidung wird als positiv erscheinend akzeptiert, wenn dadurch die Disharmonien in einer zerrütteten Beziehung vermieden werden können. ( Vermeidung von weiterem Leiden )

Ehebruch wird verurteilt, gilt als Unheilsam, da er Leiden erzeugt.

 

Die Frauen im Buddhismus spielen keine untergeordnete Rolle, sondern dürfen auch mit einer entsprechenden Ausbildung alle geistlichen Rollen übernehmen. Sämtliche Meditationpraktiken und Gelübde sind für sie offen und praktizierbar.

 

Buddhismus bis heute

 

 

Die Lehre Buddha´s hat seit dem 8 Jh. n. Chr. Allmählich das Leben und die Kultur des tibetischen Volkes bis in das heutige Zeitalter geprägt.

Die Ausführung des Buddhismus im Tibet verlief jedoch nicht ohne Hindernisse und hat durch die Jahrhunderte hindurch einige Krisen in Form von Verfolgung und Unterdrückung erfahren, innen- und

außenpolitisch bedingt.

 

Tibet wird auch das Dach der Welt genannt, da es die größte zusammenhängende Hochebene der Erde ist.

Tibet liegt in Zentralasien, im Südwesten der Volksrepublik China. Tibets Hauptstadt ist Lhasa gleichbedeutend mit Sitz der Götter.

 

Im Tibet wurde durch Beeinflußung fremder Mächte ( England und China) versucht, die buddhistische Kultur durch fremde Ideologien zu ersetzen.

Viele Bewohner des Tibets, hierunter der Dalai Lama, das offizielle Oberhaupt der Buddhisten, sind gezwungen, ihr Leben außerhalb ihres rechtmäßigen Lebensraumes zu führen.

Sie versuchen, eine der ältesten existierenden Kulturformen am Leben zu erhalten und kämpfen für die Befreiung des Tibets, indem sie auf der ganzen Welt umher reisen und niemals aufhören, die Lehren Buddha´s zu verkünden.

 

-Ein aussichtsloses Unterfangen- so erscheint es auf den ersten Blick, den in der heutigen modernen Welt der Technologie des rationalen Denkens und der Oberflächlichkeit im Lebensstil, fällt es schwer, den Buddhismus als unsterblicher Licht in der Wechselhaftigkeit des Alltages hindurchscheinen zu lassen.

 

Die Lehre Buddha´s ist an keine Rasse, an keine bestimmte Kultur gebunden und kann so von Menschen unterschiedlichster Herkunft studiert und praktiziert werden. Sie betrachtet den Mensch dieser Welt als Mitglied einer Gesamtheit, ungeachtet seiner sozialen Stellung oder materiellen Errungenschaften.

 

Sie ist, wie von den meisten Menschen fälschlich angenommen, keine Philosophie, Buddhismus ist auf Logik aufgebaut. Philosophie beschreibt generell die äußere Ebene der Begriffe und Vorstellungen.

Buddhismus entgegen bewirkt eine dauerhafte Veränderung des Zustandes. Er liefert den Schlüssel zu dem, was um uns herum passiert.

Damals so wie heute, wo gleiche Worte und Symbole in unterschiedlichen Religionen verwendet werden, ist der ihnen zugrunde liegende Sinn oft gänzlich unterschiedlich:

 

Die Gleichheit der Form garantiert nie die Gleichheit des Inhalts, da der Sinn dieser Formen von den, mit ihnen jeweils verbundenen, Assoziationen abhängt.

 

 

Dalai Lama

 

 

 

Der Dalai Lama ist das politische und religiöse Oberhaupt der TibeterInnen. Er gilt als 14.Wiedergeburt Tschenresis, des Buddhas des Erbarmes , der gleichzeitig Schutzpatron Tibets ist. Tschenresi hat auf seine eigene Erlösung und den Eingang ins Nirvana verzichtet und wird solange wiedergeboren, bis alle Menschen erlöst sind.

 

Dalai Lama , geb. im Juli 1935 im Nordosten Tibets, wurde im Alter von 2 Jahren als die Wiedergeburt seines Vorgängers, des 13. Dalai Lama erkannt.

Als im Sommer 1949 die chinesische Volksbefreiungsarmee mit der Eroberung Tibets begann, wurde dem damals erst 15-jährigen im Nov. 1950 die Herrschaft über Tibet übertragen.

 

Als sich das tibetische Volk am 10. März 1959 in einem Volksaufstand gegen die Chinesischen Besatzer erhob und dieses letzte Aufbäumen bis zum Herbst 1960 rund 90.000 Tibetern das Leben kostete, sah sich der Dalai Lama gezwungen über den Himalaya nach Indien zu Fliehen.

 

In seinem Exil in Dharamsala (Indien) hat er eine demokratische Regierung aufgebaut und versucht, das Leid der Tibeter innerhalb und ausserhalb Tibets zu mindern, sowie internationale Unterstützung für diese Sache Tibets zu gewinnen.

 

Für seinen unermüdlichen Einsatz mit gewaltlosen Mitteln und durch Dialog eine Lösung zu finden, erhielt er 1989 den Friedensnobelpreis.

 

Sein damaliger Vorschlag war ein Fünf-Punkte Friedensplan. Dieser fordert neben der Einhaltung der Menschenrechte den Schutz der Umwelt Tibets und die Aufnahme ernsthafter Verhandlungen über den künftigen Status Tibets. Der Dalai Lama fordert keinen unabhängigen Staat Tibet. Trotzdem lehnt die chinesische Regierung bis heute Gespräche über diese Vorschläge ab.

 

China vertritt seit jeher die Auffassung, Tibet habe immer unter chinesischer Souveränität gestanden und sei deshalb ein unveräußerlicher Teil Chinas.

 

 

Seit 1951 wurden mehr als 6.000 Klöster zerstört, es gibt keine Religionsfreiheit. Die wenigen zugelassenen Mönche werden von Regierungsstellen bestimmt und unterliegen strengen politischen Kontrollen. Die tibetische Sprache wurde durch Chinesisch ersetzt, tibetische Geschichte und Kultur wird in den Schulen nicht mehr unterrichtet, Verhaftung und Folter sind an der Tagesordnung, es kommen Zwangsabtreibungen und Kindestötungen vor und die größte Bedrohung für das Überleben des tibetischen Volkes und deren Kultur sind die Massenumsiedlungspläne, diese Umsiedlungspolitik spitzt sich immer mehr zu.

Der Panchen Lama ( 15.Wiedergeburt) und seine Familie wurden verhaftet, niemand weiß etwas über den Aufenthaltsort.

 

 

Streben wollen wir danach, uns von allem Dasein loszulösen.

Ang.-Nik.II, 2

 

Quellenverzeichnis

 

Titel: " Wenn der Buddha lächelt"

Autor:Maha Ghosemandra

Verlag: Herder Spektrum

 

Titel: Einführung in den Buddhismus

Autor: Dalai Lama

Verlag: Herder Spektrum

 

Titel: "So sprach der Buddha "

Autor: Reverend K.-D. Flieger

Verlag: Esotera Taschenbuch

 

Titel: " Wie die Dinge sind "

Autor: Lama Ole Nydahl

Verlag: Joy-Verlag

 

Titel: Lebendiger Buddhismus im Abendland

Autor: Lama Govinda

Verlag: Goldmann-Verlag

 

Titel: Die Buddhas vom Dach der Welt

Autor: Lama de Nydahl

Verlag: Herder Spektrum

 

Titel: Siddartha

Autor: Hermann Hesse

Verlag: Suhrkamp-Taschenbuch

 

Titel: "Wer erklärt uns die Welt? "

Autor: Geo-Autoren

Verlag: Zeitschrift GEO Heft Nr.1/ Jan.1999

 

Titel: Philosophie und Glaube

Autor: PM-Autoren

Verlag: Zeitschrift PM

 

Titel: Länder-Lexikon

Autor: diverse

Verlag: 2-Burgen-Verlag

 

Internet

Autor: diverse

Adresse: http://www.tibetfocus.com