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Elvis Aaron Presley
Die Kindheitsjahre
Elvis Aaron Presley wurde am 8. Januar 1935 in dem kleinen Ort Tupelo im
US-Bundesstaat Mississippi geboren. Sein Zwillingsbruder, der den Namen
Jesse Garon getragen hätte, wäre er am Leben geblieben, kam etwa
eine halbe Stunde vor Elvis tot zur Welt.Elvis wurde in einer schlechten
Zeit - in den Nachwehen der Weltwirtschaftskrise - und in einer armen Gegend
geboren.
Die Presleys waren gegen Mitte des 18. Jahrhunderts aus Schottland
in die neue Welt gekommen; sie stammten aus der Nähe von Aberdeen.
Elvis' Eltern, Vernon Presley und Gladys, geb. Smith, schlossen 1933 die
Ehe; sie gehörten der First Assembly Of God, einer der in Amerika
sehr zahlreichen Kirchengemeinschaften, an. Hier hörte Elvis wohl
auch oft die Musik, die ihn am meisten beeinflussen sollte, Gospels und
Spirituals. Im Radio mag er später viel Country Music, aber auch die
damals "race music" genannte Musik der schwarzen Bevölkerung gehört
haben. In seiner Schulzeit fiel Elvis nie besonders auf, sang ohne Begleitung
den Countrysong "Old Shep" - dieses Lied sollte er elf Jahre später
auch in einem Plattenstudio aufnehmen. Zum elften Geburtstag schenkten
ihm seine Eltern eine Gitarre, obwohl er sich ursprünglich ein Gewehr
gewünscht hatte.
Im September 1948 packten die Presleys ihre Habseligkeiten zusammen
und fuhren in die etwa 120 km entfernte Großstadt Memphis im Bundesstaat
Tennessee, wo sie sich bessere Verdienstmöglichkeiten erhofften. Auch
in den nächsten Jahren zogen sie mehrfach um und konnten bescheidene
berufliche Verbesserungen erreichen. Elvis besuchte die High School und
trat trotz seiner ansonsten zurückhaltenden Art bei der Schulweihnachtsfeier
1950 mit zwei Liedern auf.
Elvis wird entdeckt
Nach seiner Schulentlassung 1953 arbeitete Elvis zunächst in einer
Werkzeugfabrik. Noch in diesem Sommer entschloß er sich, beim Memphis
Recording Service von Sam Phillips - wo jedermann gegen Entgelt private
Tonaufnahmen machen konnte - eine Platte aufzunehmen. Die Legende will
es natürlich, daß er diese beiden Lieder, die Balladen "My Happiness"
und "That's When Your Heartaches Begin", zum Geburtstag seiner Mutter aufgenommen
hat.
Der besagte Sam Phillips suchte schon seit langem nach einem weißen
Sänger, der wie ein Farbiger singen konnte, war jedoch nicht anwesend,
als Elvis das Studio erstmals aufsuchte. Seine Sekretärin Marion Keisker
horchte auf, als sie Presleys ungeübten Gesang hörte und schnitt
einen Teil davon auf Band mit.
Nachdem Elvis Presley Anfang 1954 zwei weitere Lieder für den
Privatgebrauch bei Phillips aufgenommen hatte, hörte er einige Monate
nichts von ihm. Im Juni 1954 ließ Phillips Elvis einige Versuche
mit einem Lied namens "Without You" machen, die jedoch offensichtlich mißlangen.
Mit dem Gitarristen Scotty Moore und dem Bassisten Bill Black ging Elvis
nun verschiedene Stilrichtungen durch, von den Popsongs eines Dean Martin
- einem von Elvis' Idolen
Lieder von Elvis bei Sun Records; die Plattennummer lautete Sun 209.
Der ungewöhnliche Stil kam an, obwohl viele dachten, es sei ein Schwarzer,
der da singt. Im rassebewußten Süden der USA gab es eine klare
Trennung zwischen Schwarz und Weiß - natürlich auch in der Musik.
Elvis Presley war es, der diese Schranken als erster durchbrach und zahlreichen
schwarzen Künstlern den Weg zum Erfolg ebnete. Hierfür sind ihm
heute noch viele dankbar.
Schon im August 1954 ging Elvis als Mitglied eines ganzen Sängertrupps
auf Tournee durch den Bundesstaat Texas.
Hier, bei Louisiana Hayride, schloß er einen Vertrag, der ihn
verpflichtete, jeden Samstagabend aufzutreten, an dem der Sender ihn benötigen
sollte. Hayride war eine 50.000-Watt-Station, die von 100 Sendern in 13
verschiedenen Staaten im Süden der USA übernommen wurde. Das
war gute Reklame für Elvis - dadurch wurde er allmählich bekannt.
Elvis wird zum Star des Rock ‚n' Roll
Mitte 1955 interessierte sich ein Mann für Elvis, der ein halbes
Jahr später seine Geschicke für den Rest seines Lebens lenken
sollte, Colonel (ein Ehrentitel) Tom Parker, ein mit allen Wassern gewaschener
Manager des Showbusiness, der zuvor die Countrystars Eddy Arnold und Hank
Snow betreut hatte. Im Juli 1955 konnte Elvis mit seiner vierten Platte
den ersten Hit auf nationaler Ebene verzeichnen: "Baby Let's Play House"
kam in die County & Western-Hitparade der Fachzeitschrift "Billboard"
hinein.
Mittlerweile hatte Elvis Presley einen Bühnenakt entwickelt, der
vor allem die weiblichen Fans regelmäßig zur Raserei brachte.
Im Oktober 1955 war es soweit, daß Elvis auf den Tourneeplakaten
an erster Stelle genannt wurde. Er war nun eindeutig der Star.
Im November 1955 wurde sein Vertrag für 35.000 Dollar vom Plattenkonzern
RCA gekauft - damals eine unglaubliche Summe. Im Januar 1956 machte Elvis
die ersten Plattenaufnahmen für seine neue Firma, darunter auch "Heartbreak
Hotel", das sich im Frühjahr zur Nummer 1 aller wichtigen amerikanischen
Hitparaden entwickeln sollte. Ebenfalls im Januar war Elvis erstmals im
Fernsehen von Küste zu Küste zu bewundern, er trat an sechs verschiedenen
Abenden in der "Stage Show" auf, die von den Bandleadern Tommy und Jimmy
Dorsey moderiert wurden. Nachdem im März 1956 Elvis' erste Langspielplatte
herausgekommen war und ebenfalls Platz 1 erreichte, war sein Erfolg nicht
mehr aufzuhalten. Es regnete in der Folgezeit goldene Schallplatten und
am Ende des Jahres war der 21 jährige Millionär, hatte die Musikwelt
auf den Kopf gestellt sowie vielen Kritikern Anlaß zu bitterbösen
Bemerkungen gegeben. Mit seinen wilden Bewegungen auf der Bühne wolle
er nur davon ablenken, daß er überhaupt nicht singen könne,
hieß es beispielsweise in einer Kritik.
Seine Musik war eine Mixtur aus Countryballaden, dem Rhythm & Blues
der schwarzen Bevölkerung, versetzt mit Gospelelementen und reinem
Blues, also eine Verschmelzung ursprünglich gegensätzlicher Musikrichtungen.
Die heißen Rhythmen nannte man "Rock ‚n' Roll"; der Diskjockey Alan
Freed nahm für sich in Anspruch, diesen Terminus erfunden zu haben.
Doch tatsächlich entstammten die Worte dem Slang der Schwarzen und
bezeichnen Beischlafbewegungen. Wegen seiner scheinbar eindeutigen
Bewegungen auf der Bühne nannte man Elvis bald "ELVIS THE PELVIS (Elvis
das Becken)". Er selbst bezeichnete diese Einstufung als den "kindischten
Ausdruck, den ich je von einem Erwachsenen gehört habe".
Elvis in Hollywood
Elvis hatte durch seine Fernsehauftritte die Aufmerksamkeit des bekannten
Hollywoodproduzenten Hal Wallis erregt, der das Potential erahnte, das
in einem künftigen Filmstar Elvis Presley stecken könnte.
Er dachte dabei wohl an einen singenden Marlon Brando. Er ließ Elvis
nach Hollywood kommen und Probeaufnahmen machen. Dies führte zu einem
Vertrag über zunächst drei Filme; die Gagen lagen bei 100.000,
150.000 und 200.000 Dollar. Als erstes wirkte Elvis in einem Schwarzweiß-Western
mit dem Titel "The Reno Brothers" mit. Wegen des großen Erfolges,
den Elvis mit dem bereits veröffentlichten Lied "Love Me Tender" hatte,
wurde der Film in "Love Me Tender" umbenannt.
Platte und Film waren ja ideale Werbeträger auf wechselseitiger
Basis. Als der Film im November 1956 in New York uraufgeführt wurde,
standen die Teenager vor dem Kino Schlange - und viele verließen
es weinend. Sie konnten nicht fassen, daß ihr Idol in seiner ersten
Rolle sterben mußte. Der Film wurde dann in 550 Kinos gleichzeitig
gestartet und spielte innerhalb von drei Wochen seine Herstellungskosten
wieder ein. Alleine in der ersten Woche waren es ca. 540.000 Dollar
- ein Novum selbst im sensationsgewohnten Hollywood.
Ende 1956 standen zehn Lieder von Elvis Presley gleichzeitig in der
wichtigsten Hitparade, den "Top 100" des Musikfachblattes "Billboard".
In diesem Jahr wurden über zehn Millionen Platten von Elvis verkauft,
hinzu kamen die Einnahmen aus Film, Fernsehen und den Liveauftritten.
Elvis drehte bis 1958 drei weitere Filme, darunter seinen ersten Farbfilm,
"Loving You". Für diesen Film ließ er sich erstmals die Haare
schwarz färben, weil er davon überzeugt war, die erfolgreichsten
männlichen Filmstars seien alle dunkelhaarig gewesen. Nicht von ungefähr
war der junge Tony Curtis in den frühen fünfziger Jahren eines
der Leinwandidole von Elvis. Er hatte schwarze Haare und zeigte schon den
Ansatz des später von Elvis stärker herausgestellten "duck tail",
des Entenschwanzes, also des am Hinterkopf zusammengekämmten Haares.
Das Image des Rebellen, das wohl etwa ab der Mitte des Jahres 1956
stärker betont wurde - übrigens mehr von Manager Parker als von
Elvis - wurde durch die dunklen Haare unterstrichen, die ihm ein finsteres
Aussehen verliehen. Der Colonel gab Elvis in dieser Zeit angeblich den
Rat, nie zu lächeln, weil das den Mädchen gefiele.
Nach den Dreharbeiten zu "Loving You" kehrte Elvis Mitte März
1957 nach Memphis zurück und kaufte im vornehmen Vorort Whitehaven
für 100.000 Dollar die 23-Zimmer-Villa Graceland.
Anfang April gab er eines seiner wenigen Konzerte im Ausland, in Kanada.
Elvis gastierte in Toronto und Ottawa - am 31. August 1957 sollte er noch
in Vancouver auftreten, im November folgten mehrere Konzerte auf den Hawaii-
Inseln, die damals noch kein amerikanischer Bundesstaat waren - das blieben
die einzigen öffentlichen Auftritte von Elvis Presley außerhalb
der Vereinigten Staaten.
Elvis zur Armee - Gladys stirbt
Nach den Dreharbeiten zu seinem vierten Film "King Creole", der künstlerisch
bis dahin am meisten hergab, mußte Elvis am 24. März 1958 zur
Armee einrücken, nachdem man ihm bereits einen mehrwöchigen Aufschub
gewährt hatte. Er leistete seine Grundausbildung in Texas ab und wurde
am 1. Oktober 1958 nach Deutschland versetzt.
Noch während er in Texas seine Grundausbildung absolvierte, erkrankte
seine Mutter und mußte ins Krankenhaus nach Memphis. Am 14. August
1958 starb sie an Hepatitis - ein großer Verlust für Elvis,
über den er nie hinwegkommen sollte.
In Deutschland wohnte Elvis - nach drei kurzen Hotel- Aufenthalten
- im hessischen Bad Nauheim, Goethestraße 14. Seine Dienstzeit leistete
er in den Ray Barracks im nahen Friedberg ab. Während dieser 17 Monate
reiste er zweimal nach Paris, hielt sich mehrmals in Frankfurt und in München
auf, wo er mit der Schauspielerin Vera Tschechova ausging. Armeemanöver
führten ihn nach Grafenwöhr, in den südlichen Schwarzwald
und an die tschechische Grenze. Und das war's auch schon. Elvis Presley
ließ die Gelegenheit aus, sich in Europa umzusehen - er sollte nie
hierher zurückkehren.
In Deutschland lernte er auch seine spätere Ehefrau, die damals
14 Jahre alte Priscilla Beaulieu, kennen.
Im Januar 1960 wurde Elvis Presley zum Sergeant befördert, am
2. März verließ er Deutschland. Nach einer Zwischenlandung in
Schottland betrat er am 3. März wieder amerikanischen Boden.
Elvis kehrt zurück an die Spitze
Er spielte sofort nach seiner Rückkehr neue Platten ein, die in
eine neue Richtung wiesen. Der Rock ‚n' Roll schien der Vergangenheit anzugehören,
das machte vor allem die Adaption des neapolitanischen Liedes "O Sole Mio"
deutlich, das von Elvis nahezu operntenorhaft gesungene "It's Now Or Never",
das sich mit weltweit 28 Millionen verkaufter Exemplare zum größten
Hit seiner Karriere entwickelte.
Und er trat auch wieder erstmals öffentlich im Fernsehen auf,
und zwar in dem Frank Sinatra Timex TV-Special "Welcome Home Elvis" und
erhielt als Gage für einen 6 minütigen Auftritt die damals unglaubliche
Summe von 125.000 Dollar.
Wie in seiner Musik schien Elvis nun auch in seinen Filmen leisere
Töne anzuschlagen. "G.I. Blues" - der erste Film nach seiner Rückkehr
- sollte lose seine Erlebnisse als Soldat in Deutschland erzählen,
so wie Hollywood sich das vorstellte. Es entstand ein akzeptabler Film,
doch war er weit entfernt von "Loving You" oder "Jailhouse Rock".
Doch vorerst warf die nächste Rolle das alles zunächst wieder
über den Haufen. In dem harten Western "Flaming Star" spielte Elvis
das Halbblut Pacer Burton, eine Rolle, die ursprünglich für Marlon
Brando vorgesehen war. Regie führte Don Siegel, der später durch
seine Arbeiten mit Clint Eastwood sehr populär wurde, aber auch schon
in den fünfziger Jahren durch aktionsgeladene Kriminalfilme von sich
reden gemacht hatte.
Elvis erneut auf der Welle des Erfolgs
Im Januar 1961 unterzeichnete Elvis einen 5 Jahresvertrag mit Filmproduzent
Hal Wallis, in dem er sich verpflichtete, pro Jahr einen Film für
Wallis zu drehen; es wurden sogar sechs Filme daraus.
Einen Monat darauf trat er erstmals nach seiner Militärzeit wieder
live auf: Am 25. Februar gab er zwei Konzerte im Ellis Auditorium in seiner
Heimatstadt Memphis, denen eine Pressekonferenz im Claridge Hotel vorausgegangen
war. Elvis brachte viele seiner alten Hits aus den fünfziger Jahren,
aber auch seine neueste Aufnahme, "Surrender", eine Adaption des italienischen
Liedes "Torna A Sorrento". Die Einnahmen von rund 55.000 Dollar wurden
für wohltätige Zwecke gestiftet.
Bis zu diesem Datum hatte Elvis Presley Tonträger im Wert von
76 Millionen Dollar umgesetzt. RCA-Chef Marek überreichte ihm als
Anerkennung eine mit Diamanten besetzte Uhr. Eine weitere Ehrung erfuhr
er am 8. März 1961, als er in Nashville vor dem Parlament von Tennessee
sprechen durfte und dann seine Ernennung zum Ehrenoberst entgegennahm.
Einen Monat später, am 25. März, absolvierte Elvis in Honolulu
auf Hawaii seinen letzten Liveauftritt, bevor er 1969 zur Bühne zurückkehrte.
Der Erlös von 62.000 Dollar wurde dem Arizona Memorial Fund zur Verfügung
gestellt, der zu Ehren der am 7. Dezember 1941 beim Angriff auf Pearl Harbour
getöteten Soldaten des Schlachtschiffes "Arizona" ein Denkmal errichtete.
Unmittelbar darauf begannen die Dreharbeiten zu Elvis' nächsten
Film, "Blue Hawaii", in dem er nicht weniger als 14 Lieder sang. Dieser
Film spielte fünf Millionen Dollar ein, die gleichnamige Langspielplatte
wurde über zehn Millionen mal verkauft und stand 20 Wochen auf Platz
1 der Hitparade.
Es wird ruhig um Elvis
In den nächsten Jahren drehte Elvis pro Jahr zwei bis drei Filme,
die an den Kinokassen zwar sehr viel Geld einspielten, Elvis künstlerisch
- von einigen Ausnahmen abgesehen - jedoch nur wenig abverlangten. Und
zu fast jedem Film gab es die entsprechende Langspielplatte, die ebenfalls
reißenden Absatz fand. Elvis war kaum noch in der Öffentlichkeit
zu sehen, zog sich in seine Villen in Memphis und Beverly Hills zurück,
umgeben von einer Freundesclique, die man bald "Memphis Mafia" nannte.
Elvis heiratet Priscilla
Elvis machte erst wieder Schlagzeilen, als er am 1. Mai 1967 im Aladdin
Hotel in Las Vegas Priscilla Beaulieu heiratete, die er 1959 in Deutschland
kennengelernt hatte. Genau neun Monate später wurde die Tochter Lisa
Marie geboren.
Das Comeback
1968 gab es spürbare Veränderungen, was die Karriere betraf.
Im Dezember wurde eine einstündige Fernsehshow ausgestrahlt, die einen
Elvis zeigte, der in einem schwarzen Lederanzug gekleidet war und seine
Hits aus den fünfziger Jahren sang. Dabei legte er eine Dynamik an
den Tag, die keiner mehr von ihm erwartet hatte. Das Schlußlied der
Show, "If I Can Dream", wird zu seinem größten musikalischen
Erfolg der letzten drei Jahre und erreicht Platz 12 der Hitparaden. Auch
die Soundtrack-LP der Show kommt unter die ersten zehn.
Anfang 1969 spielt er sodann in den American Studios in seiner Heimatstadt
Memphis über 30 neue Lieder ein, darunter die späteren Superhits
"In The Ghetto", "Don't Cry Daddy" und "Suspicious Minds". Auch die Langspielplatte
"From Elvis In Memphis", die weitere elf Lieder aus diesen Sessions enthält,
kann als Meilenstein in Presleys Karriere bezeichnet werden. Er singt wieder
kraftvollen Blues und moderne Countrysongs.
Elvis - Der Showstar
Dies alles führte im selben Jahr zu seiner Rückkehr auf die Bühne.
In Las Vegas trat er im neu erbauten International Hotel (später Hilton)
erstmals seit acht Jahren wieder vor Publikum auf, das Haar länger
als je zuvor und stimmlich besser als je zuvor. Elvis war mittlerweile
zum König des Entertainment avanciert; er sang aktuelle Lieder von
Neil Diamond, den Beatles, Simon & Garfunkel und interpretierte sie
so, als seien sie für ihn geschrieben. Zeitungsberichten zufolge erhielt
er 100.000 Dollar Gage pro Woche; die Gesamteinnahmen dieses ersten, vierwöchigen
Engagements lagen bei mehr als 1,5 Millionen Dollar.
Er ging auch wieder auf Tournee. In dieser Zeit entstanden zwei Dokumentarfilme,
die den Elvis der siebziger Jahre zeigen: "Elvis - That's The Way It Is"
und "Elvis On Tour". Im Herbst 1970 konnte man im "Hollywood Reporter"
lesen: "Elvis ist heute vielleicht der einzige Künstler, der genug
Leute in die Kinos bringt, um das Geld wieder einzuspielen, das eine Dokumentation
über sich selbst gekostet hat."
Im Januar 1973 wurde ein einstündiges Konzert auf Hawaii live
in fernöstliche Länder übertragen. Hier gab es Einschaltquoten,
die zum Teil bei über 90 % lagen. In den folgenden Wochen wurde diese
Show unter dem Namen "Aloha From Hawaii Via Satellite" auch in über
30 europäischen Ländern und in den USA gezeigt. Über eine
Milliarde Menschen erlebten dieses Konzert insgesamt.
Der private Niedergang
Nachdem sich seine Frau Priscilla 1972 von ihm getrennt hatte und nachdem
im Oktober 1973 die Scheidung erfolgt war, ging es mit Elvis' Gesundheit
bergab. Er hatte ohnehin einige Krankheiten von der Seite seiner Mutter
geerbt, so eine Anfälligkeit der Leber, die Neigung zur Volleibigkeit,
die durch übermäßig lange Speicherung von Flüssigkeit
im Körper herrührte. Dazu kamen natürlich sein ruheloser
Lebenswandel, die anstrengenden Tourneen und die Neigung, gegen und für
alles Tabletten zu nehmen - und das alles im Übermaß.
Außerdem war da natürlich die Situation, in der sich jeder
Star vom Status eines Elvis Presley befindet: ein Leben im goldenen Käfig,
das durch konsequente Abschirmung des Privatlebens erzwungen wird. Er konnte
nicht auf die Straße, ins Kino oder in ein Geschäft gehen, ohne
sofort von einer Menschenmenge umlagert zu sein. Mit 21 war Elvis bereits
Millionär und ein Weltstar, also bestand ja nie die Möglichkeit,
richtig erwachsen zu werden und auch keine Notwendigkeit, denn rein äußerlich
war ja alles im Überfluß vorhanden. Aber vielleicht zerbrach
er gerade daran, daß es keine Herausforderungen mehr gab. Er hatte
ja bereits jeden Gipfel erklommen, den es zu besteigen gab.
Bei der Scheidung hatte Priscilla 1973 angegeben, daß Elvis im
Monat 200. 000 Dollar verdiene. Ende 1974 wurde bekannt, daß er im
Jahr 12 Millionen Dollar eingenommen hatte, wovon alleine 6 Millionen Dollar
von den Live-Auftritten stammten.
Die letzten großen Auftritte
In seinem Schicksalsjahr 1977 unterschrieb Elvis mit der Fernsehgesellschaft
CBS einen Vertrag für einen weiteren Fernsehauftritt. Am 19., 20.
und 21. Juni wurden seine Auftritte während einer Tournee gefilmt.
Gesendet wurde diese Show unter dem Titel "Elvis In Concert" allerdings
erst nach seinem Tod. Und erst hier erkannte man, wie krank er aussah.
Zwar wirkte seine Stimme kraftvoll wie immer, doch beim Sprechen waren
Probleme mit der Atmung zu erkennen. Am 26. Juni 1977 gab Elvis Presley
in Indianapolis das letzte Konzert seines Lebens.
Der König ist tot
Schließlich raste am 16. August 1977 wie eine Schockwelle die Nachricht
um die Welt, daß Elvis Presley tot sei. Dadurch schnellten die Plattenverkäufe
abermals in die Höhe. Waren zu seinen Lebzeiten rund 600 Millionen
Tonträger mit seiner Stimme verkauft worden, so kamen in den nächsten
Monaten über 200 Millionen hinzu. Inzwischen sind es ca. 1,6 Milliarden,
dies macht Elvis Presley zum unumstrittenen Ersten in der Branche.
Durch seine Musik, aber auch durch einige seiner Filme hat Elvis sich
ein Denkmal in der Geschichte der modernen Unterhaltungsindustrie gesetzt,
das noch lange Zeit alles überragen wird, was vor ihm war oder nach
ihm kommen wird !!!
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