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ANNE FRANK
Geschichte der Familie Frank
Zuerst stelle ich euch die Familie Frank vor.
Otto Frank, geboren 1889, wuchs als Sohn einer grossbürgerlichen
Familie auf. Er besuchte das Lessing-Gymnasium und lernte Latein und Griechisch.
Otto Frank fand lesen und lernen sehr wichtig. Im Herbst 1923 reiste Otto
nach Amsterdam. 1925 heiratete er, er war damals 36 Jahre alt, die 25 jährige
Edith Holländer. Sie war Tochter eines Unternehmens in Aachen. Am
16. Februar kam Margot zur Welt. Die jüdische Familie zog im Jahr
darauf um. Die Franks waren liberale Juden. Das heisst, dass sie sich den
Traditionen der jüdischen Religion verbunden fühlten, aber nicht
strenggläubig waren. Die Franks waren Deutsche, sprachen Deutsch und
lasen Bücher auf Deutsch. Aus dem feineren Frankfurter Westend zogen
sie in ein Neubaugebiet, in dem nur wenige Juden wohnten. In diesem Haus,
Marbachweg 307, wohnten sie noch, als am 12.Juni 1929 die zweite Tochter,
Annelies Marie kurz Anne genannt, geboren wurde. 1931 zogen die Franks
in die Ganghoferstrasse 24 um. Dort war es für die Kinder noch schöner
und gesünder. In der Umgebung des Hauses gab es wundervolle Spazierwege.
Es gab auch kleine Hügel, dort konnte man im Winter wunderbar Schlitten
fahren. Im Garten stand ein Sandkasten, in dem Anne oft spielte. Anne,
Margot und Edith nannten Otto meistens Pim. Abends vor dem schlafen gehen
erzählte Otto Anne und Margot oft Geschichten. Er dachte sie sich
selber aus. Meist handelten sie von den zwei Paulas. Mädchen die beide
Paula hiessen. Die liebe, die ihren Eltern gehorchte, und die ungezogene,
die Blödsinn anstellte. Anne wohnte bis zu ihrem vierten Lebensjahr
in Frankfurt. 1933 ging dann ihr Vater nach Holland. Dort wurde er Direktor
der Holländischen Opekta Gesellschaft zur Marmeladen Herstellung.
Annes Mutter fuhr ihm im September nach. Margot und Anne zogen nach Aachen,
wo ihre Grossmutter wohnte. Im selben Jahr, und zwar im Dezember, ging
auch Margot nach Holland. Im Februar fuhr Anne, wo sie als Geburtstagsgeschenk
für Margot auf den Tisch gesetzt wurde. 1938 kam eine zweite Firma
dazu: Pectacon Gmbh. Diese Firma handelte mit Gewürzmischungen für
Fleisch und Wurst. Die Firma zog an die Prinsergracht 263, wo auch das
Hinterhaus lag. Hermann van Pels wurde Ottos Geschäftspartner. Die
übrige Familie blieb in Deutschland nicht von Hittlers Judengesetzen
verschont. Nach den Pogromen 1938 flohen die Brüder von Annes Mutter
nach Amerika. Annes Grossmutter kam nach Holland, zur Familie Frank. Sie
war damals 73 Jahre alt. Ab dem Mai 1940 ging es dann bergab mit den guten
Zeiten: zuerst der Krieg, dann die Kapitulation, der Einmarsch der Deutschen,
und das Elend der Juden begann.
Die Jugendzeit von Anne
Anne ging bald in den Kindergarten der Montessorischule. Dort blieb
sie bis sechs, dann kam sie in die 1. Klasse. In der 6. Klasse kam sie
zur Direktorin, Frau Kuperus. Jeden Tag fuhr sie mit dem Fahrrad zur Schule.
Dort schwänzte sie viel und bekam regelmässig Strafaufgaben.
Anne und noch 4 andere Mädchen gründeten in der 6. Klasse einen
Klub. Der Klub hiess "Der kleine Bär minus 2". Ein verrückter
Name der auf einem Irrtum ruht. Sie wollten einen besonderen Namen und
dachten wegen den 5 Mitglieder sofort an die Sterne, den kleinen Bären.
Die 5 Mädchen meinten, er hätte 5 Sterne, aber da hatten sie
sich geirrt, er hat sieben wie der Grosse Bär. Daher das minus zwei.
Ende des Schuljahres wurde Anne am jüdischen Lyzeum, in das auch ihre
Schwester ging, angenommen. Anne lachte gerne, liebte Geschichten, Filmstars,
griechische Mythologie, Schreiben, Katzen, Hunde und Jungs. Sie hatte einen
Kreis von Freunden und Freundinnen. Sie ging gerne auf Feste und in die
Eisdiele "Oase" in der Nachbarschaft. Anne besuchte manchmal die Firma
ihres Vaters. Mit Miep unterhielte sie sich oft über Filme, denn sie
war verrückt nach Filmen und Filmstars. Zu ihrem 13. Geburtstag bekam
sie ein Tagebuch. Noch am gleichen Tag fing Anne an zu schreiben. Auf der
Innenseite des Umschlages klebte sie ein Foto von sich selbst und schrieb
dazu: "Ein goldiges Foto gell ". Ihr erster Satz lautete: Ich werde, hoffe
ich, Dir alles anvertrauen können, wie ich es noch bei niemanden gekonnt
habe, und ich hoffe, Du wirst mir eine Grosse Stütze sein. Dieses
Tagebuch betrachtete Anne als eine Freundin und nannte sie vom 20.Juni
Kitty. Anne führte vom 12, Juni 1942 bis 1. August 1944 Tagebuch.
Bis zum Frühjahr 1944 schrieb sie ihre Briefe nur für sich selbst.
Dann hörte sie im Radio aus London den niederländischen Erziehungsminister
im Exil, der davon sprach, dass man nach dem Krieg alles über die
Leiden des niederländischen Volkes während der Deutschen Besatzung
sammeln und veröffentlichen müsse. Unter dem Eindruck dieser
Rede beschloss Anne, nach Kriegsende ein Buch zu veröffentlichen.
Ihr Tagebuch sollte dafür als Grundlage dienen. Sie begann ihr Tagebuch
ab- und umzuschreiben, korrigierte, liess Passagen weg, die sie für
uninteressant hielt, und führte anderes aus ihrer Erinnerung hinzu.
Gleichzeitig führte sie ihr ursprüngliches Tagebuch weiter, das
in den Kritischen Ausgaben "Fassung a" genannt wird, im Unterschied zu
"Fassung b", dem umgearbeiteten zweiten Tagebuch. Am Mittwoch, den 8.Juli
1942 kam dann ein Anruf von der SS. Otto sollte in ein Konzentrationslager
geschickt werden. Jeder in der Familie wusste was ein SS Anruf bedeutete.
Konzentrationslager, einsame Zellen, Gaskammer, Vernichtung usw. Nach dem
Anruf ging alles sehr schnell. Die Familie Frank packte das gröbste
zusammen und verliessen unfreiwillig ihr Haus. Sie gingen zur der Firma
ihres Vaters. Dort gab es ein sogenanntes Hinterhaus. Schon Monate zuvor
haben sie Betten und sonstige Sachen dort eingerichtet. Ausser der Familie
Frank zog auch noch die Familie van Pels ins Hinterhaus ein.
Das Hinterhaus
Was war das für ein Versteck, in das Anne nun mit dem Mehr oder
weniger bewussten Gedanken einzog, es möglicherweise für lange,
für sehr lange nicht mehr verlassen zu dürfe? Wenigstens durfte
Anne mit ihrer Familie zusammenbleiben, ein grosses Glück. Denn in
der Regel wurden Eltern und Kinder beim Untertauchen voneinander getrennt.
Und das Versteck war kein Verschlag auf dem Dachboden oder unter der Erde,
sonder immerhin ein richtiges Haus. Das Haus lag an der Prinsergracht 263.
Seit dem Dezember 1940 befand sich die Firma von Otto Frank dort. Es war
ein schmales Gebäude aus rotem Bachstein, ein Haus, wie es viele in
der Gegend gab. 1.Im Erdgeschoss befand sich das Lager. Beps Vater arbeitete
mit zwei anderen Männern zusammen. Dort wurden die Gewürze gemahlen,
gewogen und verpackt. Nur einer von ihnen, Beps Vater, wusste über
die Untergetauchten Bescheid. 2.Die Tür ganz links führte zu
den Lagerräumen im zweiten und dritten Stock. 3.Die Tür rechts
daneben führte zum Büro im ersten Stock. Vom unteren Flur führte
eine einfache Holztreppe nach oben zu einem Vorplatz. Dort gab es zwei
Türen: durch die linke gelangte man zum Vorderhaus mit den Lagerräumen
und der Treppe zum Dachboden, durch die rechte zum Hinterhaus. Hier erst
begann das eigentliche Versteck. Einige Zeit später wurde die
Tür durch einen drehbaren Aktenschrank getarnt. Das ganze Hinterhaus
war etwa 50 Quadratmeter gross. Auf dem Bild seht ihr andere Namen, weil
Anne in ihrem Tagebuch die Namen geändert hatte. Die Familie van Pels
ist auf dem Bild die Familie van Daan. Fritz Pfeffer ist auf dem Bild Albert
Dussel. Heute ist das Haus ein Museum. Im Vorderhaus befinden sich die
Büros der Anne-Frank-Stiftung und Ausstellungsräume. Das Hinterhaus
ist restauriert und noch weitgehend im selben zustand wie zur dieser Zeit.
Im ganzen Hinterhaus stehen keine Möbel mehr. Das Hinterhaus wird
heute von einem ununterbrochenen Besucherstrom besichtigt. Im Jahr kommen
ca. 600'000 Menschen aus aller Welt dorthin. In Annes Zimmer, an der Wand,
über der Bettcouch, klebten Bilder von verschiedenen Filmstars. Die
Couch, auf der Anne schlief, war nicht sehr lange. Anfangs mag sie ja gereicht
haben, später wurde sie mit Hilfe von Stühlen verlängert.
Das Zimmer war klein, auch für eine Person wäre es schon klein
gewesen. Im Raum hatte es nur ein kleines Fenster. Damals war es verhängt.
Sie hatten gleich am ersten Tag Vorhänge genäht, die, wie Anne
schrieb, diesen Namen eigentlich nicht verdienten. Es waren nur Lappen,
vollkommen unterschiedlich in Form, Qualität und Muster. Anne und
ihren Vater hatten sie sehr unfachmännisch schief aneinander genäht.
Ein kleiner enger Raum, dessen einziges Fenster Tag und Nacht verhängt
war, wirkt noch kleiner und enger. Da stand auch noch das Tischchen, um
das Anne immer mit Herrn Pfeffer kämpfen musste.
Die Untergetauchten
Wie ich schon erwähnt habe, zog ausser der Familie Frank noch die
Familie van Pels ins Hinterhaus ein. Die Franks kannten die Familie van
Pels schon lange, bevor sie gemeinsam untertauchten. Herr van Pels, ist
1989 in Gehrde (Niedersachsen) als Sohn niederländischer jüdischer
Eltern geboren. Er war vor der Nazis mit seiner Frau und dem Sohn aus Osnabrück
in die Niederlande geflohen. Er trat 1938 als Fachmann für Gewürzmischung
in die Firma von Otto Frank ein. Anne, die sich sehr auf die Ankunft der
van Pels gefreut hatte, beklagte sich schon fünf Wochen nach deren
Einzug, dass sie und Herr van Pels ständig zerstritten seien. Frau
van Pels ist um 1890 geboren. Sicher war sie keine besonders gebildete,
kluge Frau, doch ihre Fröhlichkeit und ihr unermüdlicher Einsatz
im Haushalt spielte eine grössere Rolle im Hinterhaus. Im Unterschied
zu Frau Frank konnte sie offensichtlich aus ihrer Hausfrauenrolle einige
Bestätigung für ihr Selbstwertgefühl ziehen. Peter, ihr
Sohn, ist um 1926 geboren. Er war ebenso unauffällig und unaufdringlich
wie Margot. Sehr in sich gekehrt, blieb stets im Hintergrund. Peter war
ein begeisterter Bastler und verkroch sich häufig auf den Dachboden,
wo er sich eine Werkschaft eingerichtet hatte. Gleich nach der Ankunft
bezeichnete ihn Anne als einen ziemlich langweiligen und schüchternen
Lulatsch von noch nicht sechzehn. An diesem Peter, der in vielem so schwerfällig
wirkte, fand Anne lange Zeit überhaupt nichts, etwa anderthalb Jahre
lang. Doch dann ist ihr Interesse an ihm schlagartig da, buchstäblich
über Nacht gekommen. Ausgelöst durch einen Traum. Herr Pfeffer
war 1889 in Giessen geboren und 1938 aus Deutschland geflohen. Er lebte
mit Charlotte Kaletta zusammen, einer nicht jüdischen Frau. Herr Pfeffer
wohnte nicht von Anfang an im Hinterhaus. Er kam erst am 16. November 1942
dazu. Anne musste ihr Zimmer mit ihm teilen. Schon bald ging Herr Pfeffer
Anne furchtbar auf die Nerven. Immer hatte sie etwas an ihm auszusetzen,
sie liess sozusagen kein gutes Haar an ihm. Fritz Pfeffer war im Hinterhaus
einsamer als jeder andere. Über zwei Jahre lang. Selbst wen man davon
ausgeht, dass er den anderen genügend Angriffsfläche bot, genügend
Grund für Reibereien, so kann er einem doch leid tun. Er wurde zweifellos
zum Sündenbock der Untergetauchten.
Die Helfer
Wer waren eigentlich die Menschen, die über zwei Jahre lang für
die acht Juden im Hinterhaus sorgten, ihnen halfen, wo es nur ging, sie
aufmunterten, trösteten und für sie da waren? Was hat sie dazu
gebracht, ihr Leben für Mitmenschen zu riskieren, in einer Zeit, in
der andere bereit waren, Kopfgeld für den Verrat versteckter Juden
zu kassieren? Die vier Helfer arbeiteten schon jahrelang als Angestellte
in der Firma von Otto. Es waren Miep Gies, Bep Voskuijl, Viktor Kugler
und Johannes Kleimann; dazu kam noch Jan Gies, den Miep 1941 geheiratet
hatte. Welche Rolle jeder einzelne für die Untergetauchten gespielt
hatte, lässt sich nicht mehr feststellen. Viktor Kugler ist 1900 in
Hohenelbe, als ursprünglicher Österreicher, geboren. Er erhielt
aber 1938 die niederländische Staatsbürgerschaft. Er war fast
von Anfang an in der Firma und arbeitete als Otto Franks rechte Hand. Viktor
war verheiratet und kinderlos. Eine wichtige Rolle spielte er in der Geschichte
des Hauses an der Prinsergracht. Zusätzlich zu der Verantwortung für
die Untergetauchten musste er, zusammen mit Kleiman , dafür sorgen,
dass die Firma weiterlief. Vom Organisatorischem blieb offenbar viel an
ihm hängen und er scheint sich sehr um die Sicherheit der Untergetauchten
gesorgt zu haben. Johannes Kleiman ist in Koog an der Zaan 1896 geboren.
Er war ein enger Freund der Franks und kannte Otto Frank noch aus der Zeit,
als dieser zum ersten mal in Amsterdam gewesen war, und versucht hatte,
eine Filiale der Bank aufzubauen. Kleiman war es auch, der Kleidung und
Wertsachen verkaufe, wenn den Untergetauchten das Geld ausging, etwa den
Pelzmantel von Frau van Pels. Elisabeth Voskuijl, genannt Bep, wurde um
1919 geboren. Sie trat 1937 als Bürogehilfin in die Firma Otto Franks
ein. Später wurde auch noch Beps Vater als Lagerarbeiter eingestellt.
Neben Miep kümmerte sich Bep vor allem um den Einkauf. Zu Bep war
Anne direkter und lockerer als gegenüber anderen Helfern. Anne erwähnte
sie auch häufiger, vielleicht weil Bep wesentlich jünger war
als die anderen Erwachsenen. Miep Santrouschitz, wie sie vor ihrer Heirat
hiess, wurde 1909 in Wien geboren. Sie ist nach dem Ersten Weltkrieg, im
Rahmen eines Hilfsprogramms für notleidende Kinder, in die Niederlande
zu Pflegeeltern gekommen. Miep bewunderte Otto Frank, seine freundliche,
zurückhaltende Art, und wurde im Lauf der Jahre eine wirkliche Freundin
der Familie. So war es kein Wunder, dass gerade sie mit ihrem Mann gerufen
wurde, um bei den Vorbereitungen zum Untertauchen zu helfen. Und als später,
vermutlich auf Wunsch der Kinder, die eine Abwechslung haben wollten, jemand
von den Helfern zum Übernachten ins Hinterhaus eingeladen wurde, waren
es natürlich auch zuerst Miep und Jan. Miep gab nach dem Untertauchen
ein Buch heraus. Es heisst: "Meine Zeit mit Anne Frank" .
Mord an Millionen Menschen
Am 4.August 1944 drangen Unbekannte ins Hinterhaus ein. Die Männer
wussten alles über die Untergetauchten. Sie wurden in einem geschlossenem
Lastwagen zum Hauptquartier der Deutschen Polozei gebracht. Es befand sich
in zwei Schulgebäuden, die von den Deutschen beschlagnahmt worden
sind. Am Tag nach ihrer Verhaftung wurden die Untergetauchten in ein anderes
Gebäude gebracht und in eine Zelle gesteckt. Westernbork war ein überfülltes
Lager. Jede Woche fuhr ein Güterzug mit mehr als 1000 Männer,
Frauen und Kinder in eines der Vernichtungslager. Die acht Untergetauchten
waren im letzten Zug, der von Westernbork nach Auschwitz in Polen fuhr.
In Auschwitz fand die Auswahl statt. Menschen, die stark genug waren, um
für die Deutschen zu arbeiten, durften noch eine Weile am Leben bleiben.
Die übrigen, darunter Kinder unter 15 Jahren, kamen meist sofort in
die Gaskammer. Anne blieb verschont, weil sie gerade 15 geworden war. Als
Anne, Margot und ihre Mutter in Auschwitz ankamen, waren ungefähr
39'000 Frauen im Lager. Ihre Haare wurden abgeschoren, und sie bekamen
eine Nummer auf den Arm tätowiert. Ende Oktober 1944 mussten Anne
und Margot ihre Mutter zurücklassen. Die beiden Mädchen wurden,
genau Frau van Pels, ins Konzentrationslager Bergen-Belsen überführt.
Auch dort waren die Bedingungen unvorstellbar. Es war eisig kalt, es gab
fast nichts zu essen, das Lager war übrfüllt und es herrschte
ansteckende Krankheiten. Edhit Frank lebte noch 2 Monate in Auschwitz.
Am 6.Januar 1945 starb sie. Peter van Pels wurde am 16. Januar, wie die
meisten anderen Häftlinge, von Männern aus Auschwitz fortgebracht.
Zehn Tage bevor die Russische Armee Auschwitz befreite. Am 5. Mai
1945 stirbte er im Lager Mauthausen in Österreich. Frau van Pels blieb
nur kurz in Bergen-Belsen. Sie kam über Buchenwald nach Theresienstadt.
Dort starb sie im Frühjahr 1945. Margot und Anne versuchten in Bergen-Belsen
zu überleben. Zusammen mit anderen Frauen schliefen sie in eine überfüllten
und ungeheizten Baracke. Die Lebensbedingungen in Bergen-Belsen waren so
schlecht, dass 10'000 Menschen umkamen. Im März 1945 starb Margot.
Einige Tage später starb auch Anne. Ein paar Wochen später, im
April, wurde das Lager von den Engländer befreit. Otto Frank war der
einzige Überlebene aus dem Hinterhaus. Er war noch in Auschwitz, als
die Russen das Lager am 27.Januar 1945 befreiten. Er wollte zurück
nach Amsterdam, aber in Holland war noch Krieg. Am 5.März 1945 begann
Otto mit seiner langen Rückreise nach Amsterdam. Die Russen brachten
ihn, zusammen mit anderen, in die Hafenstadt Odessa am Schwarzem Meer.
Von dort fuhr er mit den Schiff weiter nach Frankreich, genauergesagt nach
Marseille; von dort aus mit dem Zug und Lastwagen nach Amsterdam. Erst
am 3.Juni kam er in Amsterdam an. Otto ging direkt zur Wohnung von Miep
und Jan Gies. Das Wiedersehen war voller Freude und Trauer. Er berichtete,
seine Frau sei Tod, doch er gebe die Hoffnung nicht auf, dass Anne und
Margot noch lebten. Er hatte gehört, dass sie nach Bergen-Belsen gebracht
wurden, und Bergen-Belsen war wenigstens kein Vernichtungslager. Otto wohnte
bei ihnen. Jeden Tag versuchten sie, etwas über Anne und Margot zu
erfahren. Dann, fast 2 Monate später, erhielte Otto die Nachricht,
dass seine beiden Töchter gestorben sind. In dieser schrecklichen
Zeit der Judenverfolgung, kamen mehr als 5 Millonen Juden ums Leben. Und
das wegen der Nazis und der NSDAP. Adolf Hittler war der Anführer.
Die Tagebücher
Wären der ganzen Zeit hatte Miep Annes Tagebücher aufgehoben,
um sie Anne selbst zurück zu geben. Weil nun sicher war, dass sie
nicht mehr lebte, holte Miep die Bücher hervor und übergab sie
Otto. Er lass die Tagebücher sofort und war gerührt und erstaunt.
Otto hatte nicht gewusst, dass Anne so gut und so sorgfältig alles
aufgeschrieben hatte, was im Hinterhaus passiert war. Otto tippte grosse
Teile des Buches auf Deutsch ab und schickte es an seine Mutter in der
Schweiz. Später liess er auch Andere Auszüge aus dem Tagebuch
lesen. Auf Anrat von Miep, suchte er einen Verleger. Doch so schnell nach
dem Krieg war niemand bereit, sich darauf einzulassen. Erst nachdem am
3.April 1946 in der Zeitung "Het Parool" ein Artikel über Annes Tagebücher
erschien, fand sich ein Verleger. Im Sommer 1947 erschien das Tagebuch
in einer Auflage von 1'500 Exemplaren. Damit hatte Otto Annes Wunsch, einmal
Schriftstellerin zu werden, erfüllt. Otto Frank starb am 19.August
1980, mit 91 Jahren, in Birsfelden, einem Vorort von Basel. Annes Tagebücher
vermachte er dem niederländischen Staat. Das Tagebuch ist weltberühmt.
Nun, mehr als 45 Jahre später, gibt es das Buch in 50 Sprachen. Es
ist über 20 Millionen mal verkauft worden und es gibt Theaterstücke
und Filme. In der ganzen Welt werden Strassen und Schulen nach Anne Frank
benannt.
Pia Weidmann
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