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Wilhelm Hauff - Biographie

Für den Anhang "Das Wirtshaus im Spessart" muß man mich erst kontaktieren! Im Anschluß der Biographie befindet sich eine Inhaltsangabe des Stückes des Volkstheaterautorenteams Spessart

Wilhelm Hauff wurde am 29.November 1802 als zweites Kind des
Regierungsbeamten August Hauff und seiner Frau Wilhelmine in Stuttgart
geboren. Der Lebensweg des Dichters war sehr kurz - er wurde nur 25 Jahre alt.
Am 02.Februar 1809 stirbt der Vater und hinterläßt die Witwe Hauff mit ihren
Kindern Hermann (geb.1808), Wilhelm (geb. 1802), Marie (geb. 1805) und
Sophie (geb.1807.). Die Familie Hauff siedelt im selben Jahr zum Großvater
nach Tübingen um. Wilhelm mußte eine Internatsschule in Blaubeuren (nahe
Ulm; bekanntgeworden durch den "Blautopf", Ausgangspunkt der Donau)
besuchen und studierte danach in der Universitätsstadt Tübingen am Tübinger
Stift Theologie und Philosophie (1820).  Das Studium fiel ihm leicht und so
promovierte er 1825 zum Dr.Phil.. Nach bestandener Promotion wollte er aber
doch nicht die sichere Stelle eines Pfarrers annehmen. Obgleich er sich noch
während der Studienzeit mit seiner Cousine Luise Hauff (zu Ostern 1824)
verlobt hatte, konnte er wegen seiner Mittellosigkeit nicht heiraten. Er nahm bei
der Familie des württembergischen Kriegsministers Ernst Eugen Freiherr von
Hügel eine Hauslehrerstelle an, die ihm genügend Freiheit ließ, seinen
schriftstellerischen Interesse nachzugehen.
 

Rasch hintereinander schrieb er seine ersten Erzählungen. Einen kleinen Roman
,,Der Mann im Mond oder der Zug des Herzens ist des Schicksals
Stimme"(1825) veröffentlichte er unter dem Pseudonym (Deckname) eines
amals bekannten und beliebten Erfolgsschriftstellers (Heinrich Clauen), um
angeblich dessen schlechten und sentimentalen Stil zu kritisieren. Dieses
Vorgehen brachte ihm eine Geldstrafe ein, machte die Bevölkerung aber
gleichzeitig auf den jungen, noch unbekannten Autor (Wilhelm Hauff)
aufmerksam. Dabei hätte er das gar nicht nötig gehabt; denn sein 1826
publizierter Ritterroman "Lichtenstein" (à nach Schloß Lichtenstein bei
Reutlingen), eine historische Erzählung aus dem Württemberg der
Reformationszeit, wurde rasch ein Bestseller. Hauff unternahm im Jahre 1826
eine große Reise, die ihn nach Frankreich, Flandern, Nord- und
Mitteldeutschland (z.B. durch den Spessart, vorbei an Bad Orb bis nach
Aschaffenburg) führte. Überall wurde der elegante, selbstsicher
Werbung
auftretende
junge Mann freundlich empfangen, und er fand rasch Kontakte zu den
bekanntesten Schriftstellern seiner Zeit (z.B. Willibald Alexis, Heinrich
Brockhaus, Clemens Brentano, Matthias Claudius, etc.). Nachdem er nach
Stuttgart zurückgekehrt war, übernahm er Mitte Juli 1826 die Redaktion der
Kulturzeitschrift "Morgenblatt für gebildete Stände". Nun konnte er endlich
seine Cousine heiraten, auch neue schriftstellerische Pläne reiften, da starb er
überraschend am 18.November 1826 im Kreise seiner Angehörigen nach langer,
schwerer Krankheit. Wilhelm Hauff wurde am 21.November 1826 auf dem
Stuttgarter Hoppenlau - Friedhof  beigesetzt.

Neben dem Roman "Lichtenstein" und dem später von Jacob Wassermann
wieder aufgegriffenen "Jud Süß" (1827), waren Märchen Hauffs Markenzeichen
(Es entstanden drei Märchenbände.) Seine Märchensammlungen haben meist
eine Ramenhandlung (z.B. Das Wirtshaus im Spessart oder Die Karawane), in
denen man die Geschichten vom Zwerg Nase, vom Kleinen Muck, vom Kalif
Storch, vom Gespensterschiff, von der Höhle von Steenfoll oder vom kalten
Herz findet. Nach Meinung von Literaturforschern werden Hauffs Geschichten
noch heute gerne gelesen, da sie es mit jeder modernen Abenteuergeschichte
aufnehmen können.

So wird es keinen verwundern, daß Autoren unserer Tage aus den meisten seiner
Geschichten Theaterstücke schrieben. So auch das junge
Volkstheaterautorenteam, Lars Schaefer und Felix Wiedergrün, die die
Geschichte vom "Wirtshaus im Spessart" in ein realistisches Licht rücken
wollen. Im Jahre 2001 soll nach ihrer Vorstellung ihre im Januar 1999
vollendete Version auf der Freilichtbühne im Kurpark zu Bad Soden und auf
dem Burgberg in Biber zur Aufführung kommen. Obwohl die Planung schon
weitgediehen ist, sucht das Team immer noch weitere Helfer, Darsteller, Sänger
und Musiker. Um Euch einen kleinen Einblick in Hauffs Räubergeschichte zu
geben, möchte ich Euch kurz die Handlung vorstellen und dann mit zwei
Freiwilligen eine Szene daraus vorlesen.

Die Handlung der Fassung von Wiedergrün & Schaefer für Freilichttheater (1998 / 1999):
Die burschikose und reichlich unkonventionelle Komtesse Franziska von
Sandau zu Mayenburg befindet sich in Begleitung ihres Verlobten, Baron
Leopold von Otterschwang, ihrer Kammerzofe, Constanze, und dem Pfarrer
Haug auf dem Weg nach Würzburg. Mitten im finsteren Spessartwald liefert der
Kutscher die Gesellschaft an die Räuberbande aus, die sich momentan im
Wirtshaus im Spessart befindet. Die Räuber nehmen Franziska gefangen und
wollen vom Grafen Ludwig von Sandau zu Mayenburg 20000 Gulden erpressen.
Heldenmutig bietet sich der Goldschmiedegeselle Felix an, die Rolle der
Komtesse zu spielen und mit ihr die Kleider zu tauschen. In ihrer Verkleidung
kann Franziska der Bande entkommen und reitet mit Felix Freund Peter, einem
Zirkelschmied, zum Schloß ihres Vaters, um dort die Lösegeldzahlung in die
Wege zu leiten. Doch der geldgierige Graf denkt gar nicht daran, sein Geld den
Räubern auszuhändigen. Nichtmal seine Gemahlin Gräfin Otilie von Sandau zu
Mayenburg kann ihn überreden zu zahlen, statt dessen alarmiert der Graf das
unter preußischer Führung stehende Militär. Ob Oberst Lanskoi, Major Doll und
Feldwebel Radetzky die richtige Lösung sind?
 

Franziska kehrt zur Räuberbande zurück und wird vom Räuberhauptmann Karl ,
der eigentlich der Graf Georg von Battenberg ist, zu seinem Burschen gewählt.
Es dauert nicht lange, da erkennt der Hauptmann den Schwindel und verliebt
sich in sie. Langsam werden die Räuber ungeduldig und fordern die Geiseln
aufzuhängen. Es kommt zum Zweikampf zwischen dem Räuberhauptmann und
seinem Stellvertreter Horniss. Aus Spaß an der Freude prügeln sich die anderen
Räuber mit. Als die Soldaten kommen, ist Karl nicht aufzufinden: Franziska hält
ihn versteckt, läßt sich am Tage ihrer Hochzeit mit Otterschwang von Graf
Georg von Battenberg oder Räuberhauptmann Karl entführen und heiratet ihn.
Eine wesentliche Rolle spielen der Moritatensänger Antonio, der die Zuschauer
durch das gesamte Stück bekleidet und die Räuber Affenheini und
Schwartenmagen, die mit Liedern wie "Ach, daß könnte schön sein" und ihrem
Humor sicher das Zwerchfell der Zuschauer stark beanspruchen werden.
 

  • Szene aus der Fassung von Felix Wiedergrün & Lars Schaefer!!!
  • Waldszene (Szene 2), Wirtshausszene (Szene 4) oder Vormarsch im Wald (Szene 9)
Felix Wiedergrün