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Max Frisch

Max Frisch wurde am 15.Mai 1911 in Zürich als Sohn eines Architekten geboren. Von 1924-1930 besuchte er das Realgymnasium in Zürich . Schon in seinen Jugendjahren schrieb Frisch ein Schauspiel ,eine Ehekomödie ,sowie ein Spiel um die Eroberung des Mondes . Nach dem Abitur wandte er sich dem Studium der Germanistik an der Universität Zürich zu . Als sein Vater starb ,muss Frisch jedoch sein Studium 1933 abbrechen. Zunächst war er als Journalist tätig. Dieser Beruf lag nahe, da es ihm ermöglichte in der ganzen Welt herumzureisen . Er unternahm Reisen nach Prag ,Ungarn, Serbien, Bosnien und Dalmatien bis ans Schwarze Meer und durch Griechenland. Ein Ergebnis dieser Reise ist der Roman ,, Jürgen Reinhart ". Doch ab den dreißger Jahren wandte sich Frisch von der Literatur ab und beschloß Architektur an der Technischen Schule Zürich zu studieren. 1937 erschien der Roman ,, Antwort aus der Stille ".Zwei Jahre später wurde Frisch zum Grenzschutz einberufen. Im folgenden Jahr veröffentlichte er das Tagebuch seiner Militärzeit ,, Blätter aus dem Brotsack ". 1944 besaß er sogar ein eigenes Architekturbüro,das er aber 11 Jahre später aufgab ,um sich ganz der Literatur zu widmen. Im Laufe der Zeit erschienen eine Vielfalt von Werken,in nur kurzen Zeitabständen : ,, Bin oder die Reise nach Peking", ,, Santa Cruz","Die Chinesische Mauer","Als der Krieg zu Ende war","Tagebuch 1946-1949","Graf Oederland","Don
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Juan oder die Liebe zur Geometrie","Stiller"," Homo Faber","Biedermann und die Brandstifter","Andorra",und "Mein Name sei Gantenbein ". Nach insgesamt 12 Auszeichnungen für seine Werke starb Frisch am 4.April 1991 an einem schmerzhaften Krebsleiden , als Doktor der Philipps - Universität und als freier Schriftsteller in Zürich. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Berzona in Tessin. Er unternahm viele Reisen ,unter anderem nach Italien , Frankreich und in den späteren Jahren auch nach Mexiko, Kuba ,USA , Japan , Israel und in die arabischen Staaten.Die Deutsche Literatur seit 1945Für die Zeit nach 1945 fehlen allgemein anerkannte Epochenbezeichnungen.Die Zeitdistanz ist zu kurz ,die Hauptentwicklungen sind noch nicht eindeutig. Eine Möglichkeit eine allgemeine Orientierungshilfe zu bieten , ist die, nach typischen Erscheinungen der Literatur zu gliedern : Existentialismus , Objektivierung und Dokumentation , Experiment und Pop , Politisierung und neue Subjektivität. Max Frisch setzte sich mit dem modernen Existentialismus und der Schizophrenie unserer Zeit auseinander : Die Flucht des Menschen vor seiner eigenen Identität und vor der Wirklichkeit. Häufig verwendet Frisch auch das Motiv der Selbstfindung. Der Existentialismus ist eine philosophische Richtung , als deren Hauptvertreter Martin Heidegger , Jean-Paul Sartre und Albert Camus gelten . Der Existentialismus behauptet die Beziehungs-und Bindungslosigkeit der Existenz. Der Mensch ist ,,ins Nichts geworfen". Er kommt in diese Welt nicht aus eigenem Willen, ist also nicht für sein Sein verantwortlich. Er ist daher frei in seinen Entschlüssen sowohl angesichts vorhandener Verhaltensregeln wie auch in der Wahl derer, die er sich selbst setzt. Die Literatur Europas sah sich nach dem 2.Weltkrieg vor existentielle Fragen gestellt ; sie verwendete zum Teil Vokabular und Ansätze der Modephilosophie der Zeit. Bei Max Frisch waren solche Fragen aufgrund der Zeitsituation naheliegend und eher Ausdruck der allgemeinen Bewußtseinslage.( wie auch bei Friedrich Dürrenmatt ) Zwei Komplexe des Existentialismus spiegeln in besonderem Maße zeittypische Problemlagen wider : der von der Absurdität des Seins und der von der Identität des Ich. Die Frage nach der Identität wird häufig verwendet und Max Frisch hat in seinen Werken die verschiedensten Möglichkeiten durchgespielt :den vergeblichen Versuch sich aus der eigenen Biographie herauszustehlen ( Stiller ), die bewußte Wahl eines Charakters , wie er von der Umwelt erwartet und gewünscht wird ( Andorra ) ,das freie Spiel der Möglichkeiten bei der Selbstverwirklichung ( Mein Name sei Gantenbein ) In seinen Dramen verwendet Frisch alle technischen Möglichkeiten, die das moderne Theater Europas ausgebildet hat. Es finden sich Zeit- und Raumdurchdrungene Figurenspaltungen .


1911 Geburt Max Frischs am 15. Mai in Zürich. Vater: Franz Bruno Frisch, Architekt und Liegenschaftenmakler. Mutter: Karolina Bettina Frisch, geb. Wildermuth.1924 ›Realgymnasium‹ Zürich. Finanzielle Schwierigkeiten der Eltern.1930 Studium der Germanistik an der Universität Zürich.1932 Tod des Vaters; Abbruch des Studiums. Freier Mitarbeiter bei der Neuen Zürcher Zeitung und der Zürcher Illustrierten.1933 Reisen auf dem Balkan und in Südosteuropa, laufend finanziert durch veröffentlichte Reiseschilderungen.1934 Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt, sein erster Roman, erscheint in der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart.1935 Erste Reise nach Deutschland: Konfrontation mit der nationalsozialistischen Rassenideologie.1936 Beginn eines Architekturstudiums an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH).1937 Antwort aus der Stille. Eine Erzählung aus den Bergen erscheint, wiederum bei der Deutschen Verlags-Anstalt.1938 Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis der Stadt Zürich.1939 Mit Kriegsbeginn aktiver Dienst als Kanonier; bis 1945 leistet er 650 Diensttage.1940 Blätter aus dem Brotsack, das Tagebuch eines Soldaten, erscheint im Atlantis Verlag Zürich. Erwirbt das Diplom als Architekt während eines Urlaubs vom Militärdienst.1941 Anstellung beim Architekten Prof. William Dunkel. Entwurf eines Einfamilienhauses für seinen Bruder in Zusammenarbeit mit Constance von Meyenburg.1942 1. Preis unter 82 Konkurrenten im Architekturwettbewerb für den Bau eines städtischen Freibades am Letzigraben in Zürich. Gründung eines eigenen Büros. Heirat mit Constance von Meyenburg.1943 Im Atlantis Verlag Zürich erscheint J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen.1945 Bin oder Die Reise nach Peking erscheint. Am Schauspielhaus Zürich wird Nun singen sie wieder. Ein Schauspiel aus der Gegenwart uraufgeführt. Der Bau des Freibades Letzigraben wird endgültig genehmigt.1946 Reisen nach Deutschland und Italien. Uraufführungen der Stücke Santa Cruz und Die Chinesische Mauer.1947 Bekanntschaft mit Bertolt Brecht und erste Begegnung mit Peter Suhrkamp, seinem künftigen Verleger. Beginn des Letzibad-Baus.1948 Reisen nach Berlin, Prag und Warschau. Teilnahme am »Congrès mondial des intellectuels pour la paix« in Wroclaw (Breslau) mit Le Corbusier, Picasso, Karl Barth, François Bondi u.a.1949 Reisen nach Wien und Berlin. Das Letzibad wird eröffnet.1950 Tagebuch 1946–1949 erscheint im neugegründeten Suhrkamp Verlag in Frankfurt.1951 Uraufführung der Moritat Graf Öderland in Zürich. Einjähriger Aufenthalt als Stipendiat der Rockefeller Stiftung in den USA (New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles und Mexiko).1953 Der Bayrische Rundfunk sendet Frischs Hörspiele Herr Biedermann und die Brandstifter und Rip van Winkle. Vortrag vor Architekten in Zürich: Cum grano salis; Beginn einer öffentlichen Polemik zur Situation des modernen Städtebaus.1954 Stiller erscheint. Frisch trennt sich von seiner Familie.1955 Max Frisch, Lucius Burckhardt und Markus Kutter schlagen in ihrer Broschüre Achtung: die Schweiz vor, eine neue Stadt zu bauen. Schleussner-Schueller-Preis des Hessischen Rundfunks für Frischs Hörspiel Der Laie und die Architektur. Verkauf des Architekturbüros an den langjährigen Mitarbeiter Hannes Trösch.1956 Teilnahme an der International Design Conference in Aspen (Colorado); Referat: Why don't we have the cities we need? Reise nach Mexiko.1957 Homo faber erscheint. Reisen nach Griechenland und in die arabischen Staaten.1958 Uraufführung des Theaterstücks Biedermann und die Brandstifter in Zürich. Bekanntschaft mit Ingeborg Bachmann. Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Literatur-Preis der Stadt Zürich. Charles-Veillon-Literaturpreis.1959 Ehe mit Constance Frisch-von Meyenburg geschieden.1960 Übersiedlung nach Rom.1961 Andorra in Zürich, Frankfurt, München und Düsseldorf uraufgeführt.1963 Mitglied der Jury beim Wettbewerb für einen Neubau des Schauspielhauses Zürich; Jörn Utzons Entwurf wird preisgekrönt, aber nicht realisiert.1964 Mein Name sei Gantenbein erscheint.1965 Man's Freedom-Prize der Stadt Jerusalem. Kehrt von Rom in die Schweiz zurück: nach Berzona im Tessiner Onsernonetal.1966 Reise nach Moskau, Leningrad und Odessa. Vortrag vor kantonalen Fremdenpolizeichefs zum Thema »Überfremdung«. Tod der Mutter. Biografie: ein Spiel wird uraufgeführt. Reise in die Sowjetunion; Bekanntschaft mit Gerhard und Christa Wolf. Heirat mit Marianne Oellers.1969 Reise nach Japan.1970 Reise in die USA: Gast im Weissen Haus beim Sicherheitsberater des Präsidenten, Henry A. Kissinger1971 Wilhelm Tell für die Schule erscheint.1972 Tagebuch 1966–1971 erscheint. Wohnung in Berlin.1974 Dienstbüchlein erscheint. Grosser Schiller-Preis der Schweizerischen Schillerstiftung.1975 Montauk. Reise nach China.1976 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Gesammelte Werke in zeitlicher Folge erscheinen, herausgegeben von Hans Mayer und Walter Schmitz.1979 Uraufführung von Triptychon. Drei szenische Bilder in Lausanne. Der Mensch erscheint im Holozän. Ehe mit Marianne Frisch-Oellers geschieden.1981 Kauf eines Lofts in New York. Entwurf eines Wohnhauses für seinen Verleger Siegfried Unseld. Gründung des Max-Frisch-Archivs an der ETH Zürich.1982 Blaubart. Ehrendoktor der City University New York.1983 Max Frisch: Forderungen des Tages. Porträts, Skizzen, Reden 1943–1982, herausgegeben von Walter Schmitz.1984 Wohnung in Zürich, Stadelhoferstr. 28.1986 Neustadt-Literaturpreis der University of Oklahoma; Frisch stellt die Preissumme von 25•000 Dollar für den Bau einer Schule in Nicaragua zur Verfügung.1987 Einladung zum von Mikhail Gorbatschow veranstalteten »Forum für eine atomwaffenfreie Welt und das Überleben der Menschheit« nach Moskau. Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin1989 Schweiz ohne Armee? Ein Palaver erscheint. Uraufführung von Jonas und sein Veteran in Lausanne und Zürich. Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf.1990 Max Frisch: Schweiz als Heimat? Versuche über 50 Jahre, herausgegeben von Walter Obschlager.1991 Am 4. April stirbt Max Frisch in seiner Wohnung in Zürich.