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Günther Grass
Ausgangspunkte und Voraussetzungen für Heinrich Vormweg
- auf Günther Grass aufmerksam geworden nach kleineren Auftritten 1955
und durch größere 1959 auf der Literaturszene - Grass hatte in dieser
Zeit besondere Merkmale: tragen von Schnauzbart, Zigaretten, kochen u. essen
nur in literarisch interessierten Kreisen. Ziel, dass Bild der deutschen Literatur
in alle Welt bringen.- Die Ausernandersetzung mit der verdrängten Vergangenheit
war etwas etwas befreiendes.- fasziniert von der Blechtrommel, der Novelle Katz
u. Maus und dem Roman Hundejahre lernte Vormweg Günther Grass anfang der
sechziger in West-Berlin kennen.- Einige Gemeinsamkeiten: Alter, Hitlerjugend,
Luftwaffenhelfer und 1945 für die letzten Tage zur Wehrmacht.- Grass wusste
wer Vormweg war. Zur Begrüßung gleich ein Schnaps.- Es hat Vormweg
gefallen, dass grass 1982 im SPD Wendejahr an Demonstrationen teinahm obwohl
er seine Autonomie als Schrifftsteller nie parteilich unterordnete.
GÜNTHER GRASS, aufgewachsen in Danzig
- geb. 16. Okt. 1927 im Danziger Vorort Langfuhrt- Kindheit in Zweizimmerwohnung
über dem Kolonialwarenladen der Eltern.- Danzig, seine Heimatstadt war
bis 1939 Freie Stadt und unterschied trotz aller Zuspitzungen vom deutschen
Reich.- Dann Eintritt ins Gymnasium und Jungvolk, dann Hitlerjugend und mit
15 Luftwaffenhelfer.- Nach Vierteljahr Arbeitsdienst imSätsommer 1944 einberufung
zur Panzerwaffe- verletzt bei Fronteinsatz, amerikanische Kriegsgefangenschaft,
dann herumgetrieben in Westdeutschland .- typischer Entwicklungsvorgang einer
ganzen Generation welche 1945 siebzehn oder achtzehn war.- Sagt selber, dass
seine Biographie nur dann interessant ist, wenn Zeitströme, Wendemarken,
Umbrüche oder andere Brüche entstanden sind.- Aus autobiographischen
Mitteilungen wird deutlich, dass er vorallem das Mitmachen betont.- Als die
Nazis dann an die Macht drängten, waren sogut wie alle kleinen Leute auf
ihrer Seite.- Grass ging freiwillig ins Jungvolk weil es Spass machte z. b.
Zeltlager- Die Hitlerjugend war für ihn langweilig, weil es oft Intrigen
zw. Ehrgeizlingen gab.Auch die politische Orientierung wurde für ihn überdeutlich.-
Sagt, dass sein Vater ein Mittläufer war, weil er 1936 sofort in die Partei
ging wegen der Konkurrenz.- Sein Vater hatte auch das Gefühl in einer Zeit
zu leben, wo man dabeisein muss und nichts verpassen darf.- Am1.sept.1939 hieß
es dann Danzig ins Reich wodurch die Kaschuben( zwischen Weichsel u. Stolpe
) volksdeutsche wurden.- War katholisch erzogen, verlor aber mit seinem 19.
Lebensjahr den Glaube.- Als 17jähriger fuhr er mit der Wehrmacht durch
das zerstörte Dresden ins Sudetenland. Nach Schörner-Befehl wurde
jeder erhängt, der ohne Marschbefehl außerhalb seiner Truppe angetroffen
wurde. Und so hingen überall zumeist junge Männer in seinem Alter.
Hatten Kleber mit -ich bin ein Feigling-.- Grass überlebte das Kriegsende
in der Lazarettstadt Marienbad mit einer leichten Verletzung und sah sich dann
ungläubig die Bilder der KZ an, von welchen er überhaupt nichts mitbekommen
hatte.
Die Vorgeschichte des Günther Grass
- unterschied sich von gleichaltrigen als einer, der schon früh gezeichnet
u. geschrieben hat.- Anregungen die er als 13 und 14jähriger aufgenommen
hatte gab er in HJ-Zeitschrifften bei Schreibwettbewerben wieder.- Meist waren
aber die Personen nach dem ersten Kapitel schon tod und wollte sie aber nicht
als geister weiterleben lassen, wodurch die Geschichte dann aber schon zuende
war.- Etwa 1945 malte er aus seinem Fenster heraus Leute auf der Straße
und übte sich in Federzeichnungen.- Stellte nach dem zweiten Weltkrieg
selber fest, dass er die ganze Zeit über gezeichnet u. gedichtet hatte.-
Erfuhr im Dez. 45 , dass seine Schwester u. seine Mutter nahe Köln bei
einem Bauern unter erbärmlichen Umständen untergebracht waren.- Dies
erfuhr durch Rote Kreuz Listen und gab sofort seine Arbeit als Bergwerkarbeiter
auf um nach Köln zu fahren.- 1947 wollte er in Düsseldorf Bildhauer
werden und ein Steinmetz vermittelte ihn in ein Caritas Heim wo er mit zehn
anderen Leuten in einem kleinen Raum schlief.- Im Jan. 1953 ging Grass dann
nach Berlin wo er alle Gedichte in einem Buch verfasste, die er bis dahin geschrieben
hatte.- Begab sich 55 auf eine Autoreise durch Frankreich wo er ein ausführliches
Gedicht über Oskar Matzerath schrieb.- Auf der Rückreise durch die
Schweiz traf er dann auf seine spätere Frau Anna.- Beim kaffeetrinken sah
er zwischen den Leuten hindurch einen kleinen jungen der in selbstvergessener
Zufriedenheit einer Blechtrommel anhing.- Kurz darauf in Berlin traf er wieder
Anna die er dann heiratete und seine Schwester die in einem Kloster vergessen
war nach Berlin.- Ende dieses jahres dann war sein erstes Buch-Die Vorzüge
der Windhühner- fertig.
Mitte der fünfziger Jahre
- Grass ist jetzt 27. Jahre alt.- Die Bundesrepublik ist im Wiederaufbau und
strebt dem Wirtschaftswunder entgegen.- 1956 erhält er einen Lyrik-Preis
für das Gedicht -Lilien aus Schlaf-- bekommt dadurch eine Einladung in
die Gruppe 47 und die Verlage reisen sich um seine Gedichte.- Er sagte allen
ab und begann Zusammenarbeit mit dem Luchterhand Verlag.- Ein Gedichtband entsteht,
welcher bis 1959 etwa 700 mal verkauft wurde.- Hörte 1956 an der Hochschule
für bildende Künste auf um mit seiner Frau nach Paris zu fahren welche
dort ihre Ballettausbildung weiterführen wollte. Dort blieben sie dann
bis 1960.
Die Entstehung der Blechtrommel
- 1957 Anna hat Ballettlehrerin und Grass feilt an dem Theaterstück -Die
bösen Köche -.- Fing mit den ersten Niederschriften eines Romans an,
der wechselnden Arbeitstitel trug: der Trommler, Die Blechtrommel, Oskar der
Trommler.- Entwertete seine ersten Pläne der drei Fassungen im Heizofen.-
Verdient etwa 300 DM indem er nach Deutschland fährt um in Köln bei
Rundfunksendern nachts vorzulesen.- Bei seinen ersten Werken und genauso bei
der Blechtrommel geht es Günther Grass um die Jugend in Danzig während
der Weimarer Republik, um die Welt der Nazis und um den Weltkrieg und die Nachkriegszeit.-
Grass ist erst richtig an die Sache herangekommen als er den ersten Satz mit."
Zugegeben, ich bin Insasse einer Heil-und Pflegeanstalt..." gefunden hatte.-
Oskar Matzerath, der Erzähler ist also ans Bett gefesselt und meint dazu:"
Mein Bett ist das endlich erreichte Ziel und wenn eine Änderung vorgenommen
werden soll, dann muss das Gitter erhöht werden, damit mir niemand zunahe
treten kann".- Mit solchen Sätzen will Grass provozierend wirken,
weil es extrem schwierig war ende der fünfziger einen Roman zu schreiben
da man in die Zukunft schauen und alles vorherige vergessen wollte.- Oskar repräsentiert
den dezimierten Jahrgang 1924 welcher zwar im Weltkrieg mitschuldig wurde, aber
sich nichts vormachen muss.- Da sich Oskar Matzerath mit Brandstiftung und Raub
einverstanden zeigt, wurden Günther Grass nach erscheinen der Blechtrommel
diese Dinge als allg. Denken vorgeworfen.- Auch wurden ihm Neigungen zu vermeintlicher
Pornographie sowie vermeintliche Gotteslästerung nachgesagt.- Das kommt
daher, dass Grass eigentlich nur das alltägliche, kleinbürgerliche
Leben zur Zeit des dritten Reiches darstellen wollte.- Um 1960 als die Blechtrommel
nun erschienen war galt Günther Grass jetzt als Begründer der neuen
grotesken Literatur.
Ab 1960
- Grass ist jetzt wieder zurück in Berlin.- Im Herbst 1961 als die Novelle
- Katz-und Maus erschien erntete Günther Grass fast ebensoviel Beifall
wie bei der Blechtrommel, wobei ihm aber jugendgefährdende schriften nachgesagt
wurden.- Ein Höhepunkt für Grass war der Roman -Hundejahre- welcher
im Spätsommer dieses Jahres erschien und wurde dann auch wieder in der
Berliner Akademie der Künste aufgenommen, mit 35.- Da er immer noch in
der politisch engagierten Gruppe 47 Mitglied war, erklärte er sich bereit
die Wahlreden für Willy Brandt zu redigieren.- 1965 ging er dann für
die SPD auf Wahlreisen, weil er sich für mehr soziale Demokratie stark
machte.- Im selben Jahr bekam er in Darmstadt den bedeutensten deutschen Literatur-Preis,
den Georg-Büchner-Preis. Diesen Anlass nahm er dazu wahr seine Enttäuschungen
vor allem über Mitliteraten freien Lauf zu lassen.- Zwischen 1968 und 1972
nahm er an fast 400 Wahlkampfveranstaltungen als Redner der SPD teile um für
die ihn so wichtige soziale Demokratie zu kämpfen.- 1972 wurde Günther
Grass 45 Jahre alt.- In den folgenden5 Jahren schrieb Grass nur einige Gedichte.Ab
der Wiedervereinigung
- Die Wiedervereinigung , wie die sich abzeichnete und vollbracht wurde, hielt
Günther Grass für nichts Gutes.- Grass plädierte für eine
Wiedervereinigungder Deutschen ohne staatliche Einigung. In seinen Augen blieb
die Zweistaatlichkeit schon aus Sicherheitsgründen in Mitteleuropa notwendig.-
1992 dann erschien das Buch - Unkenrufe - ein Werk von 300 Seiten, dass von
einer ganz alltäglichen Liebesgeschichte begonnen wird. Die ganze Geschichte
wird in seiner Heimatstadt Danzig begonnen.
Quelle: Günther Grass, von Heinrich Vormweg
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