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Franz Liszt
Franz Liszt wurde am 22.10.1811 in Ungarn (Raiding) geboren. Dort verlebte
er vorerst eine glückliche Kindheit. Mit 7 Jahren erhielt er seinen
ersten Klavierunterricht bei seinem Vater und war ein sehr begabter Schüler.
Mit 8 Jahren machte Franz seine ersten Kompositionsversuche. Seine Eltern
beschlossen das Talent der Welt der Musik zu zeigen. So mußte Franz
mit und 9 Jahren seine ersten Konzerte als Pianist geben. Durch sein Auftreten
in ungarischen Adelshäusern wurden ein paar Fürsten Ungarns auf
ihn aufmerksam. Sie beschlossen dem jungen Künstler eine gute Ausbildung
zu finanzieren. So kam es, das Liszt ein Stipendium erhielt. Damit beschlossen
seine Eltern, ihn nach Wien aufs Konservatorium zu schicken. Die Abreise
wurde also vorbereitet und natürlich mußten alle Bekannten der
Familie von dem Glück erfahren. Aber es kam anders als geplant. In
Wien wurde Franz am Konservatorium trotz seiner Begabung nicht aufgenommen,
weil er aus Ungarn kam und damit ein Ausländer in Österreich
war. Der Leiter des Konservatoriums mochte keine Ausländer. So stand
die Familie vor einem Problem. Sie wollten nicht nach Hause zurück
weil dann vielleicht alle über sie lachen würden. So blieben
sie also in dem fremden Land, von dem sie nicht einmal die Sprache richtig
konnten. Franz mußte von nun an den Lebensunterhalt der Familie verdienen
und tat dies ,,spielend". Während der Vater seine Kariere managte,
machte der Sohn sich durch sein Spiel in den Adelshäusern beliebt
wo er bald der ,,Liebling des Salons" genannt wurde. Außerdem hat
er Klavierunterricht bei Carl Czerny und Antonio Salieri genommen. Salerie
war ein Zeitgenosse Mozarts. Er ließ sich so also zum Musiker und
Kompositeur ausbilden. Was er allerdings nicht lernte, war so ziemlich
alles andere. So konnte er zwar ein wenig lesen und schreiben, kannte sich
aber in der Geschichte kaum aus. Das sollte später Nachteil haft für
ihn sein. Im Herbst 1823, als Franz Liszt 12 Jahre alt wurde zog die Familie
nach Paris, wo er auch weiter seinen Klavierunterricht erhielt. Wenn auch
nicht bei seinen bisherigen Lehrern, so doch bei Ferdinando Paer. Liszt
macht eine große Konzertreise durch Frankreich und England, bei der
er viel Erfolg hatte. Im Herbst 1824 als Liszt 13 Jahre alt wurde, wurde
seine erste ,,Don Sancho" uraufgeführt. Das ist wohl für einen
Dreizehnjährigen eine beachtliche Leistung. Als Liszt 16 Jahre alt
war, starb sein Vater. Dieses Ereignis nahm ihn sehr mit. Er legte eine
Pause in seiner Musikerkariere ein und zog sich von seinem Publikum weitgehend
zurück. Für den Verdienst seines Lebensunterhaltes gab er Klavierunterricht.
In dieser Pause fing Liszt an, ungeheuer viel zu lesen. Er wollte so seine
Bildungslücken schließen. Zeitweise durchlebte er recht schwere
religiöse Krisen, bei denen er sich manchmal tagelang in sein Zimmer
einschloß und niemanden sehen wollte. Mitten in so einer Krise hörte
Liszt den Geigenspieler Niccolo Paganini in einem Konzert. Paganini war
seiner Zeit der größte und bedeutendste Virtuose auf der Geige.
Nach diesem Konzert beschloß Liszt ein ,,Paganini auf der Geige''
zu werden. Er fing wieder an, sich wieder mehr dem Klavier und seinem Publikum
zu widmen. Er schrieb in einem Brief an einen Freund, daß er teilweise
5 Stunden oder mehr auf seinem Klavier übte. So komponierte er ein
Stück für das Klavier, das dem Stück von Paganini auf seiner
Geige sehr ähnelte. Paganini hatte sein Stück so schwer geschrieben,
das zu seiner Zeit nur er im stande war, es zu spielen. Liszt übernahm
die Melodie und änderte das Stück so ab, das er am Klavier alle
Fingerfertigkeit aufbringen mußte um es zu spielen. Jemand anders
konnte es schon gar nicht spielen. Nach kurzer Zeit stand er wieder im
Mittelpunkt der Musikwelt. Zu dieser Zeit lernte er Frédéric
Chopin kennen. Er war beeindruckt von Chopins Klavierspiel. Es war so ganz
anders als sein eigenes. Irgendwie romantischer. Auf seinen Reisen quer
durch Europa, die auch die Jahre der Wanderschaft genannt werden, lernte
er die Gräfin d' Argoult kennen in die er sich verliebte. Er hatte
drei Kinder mit ihr und er wollte sie auch heiraten. Die Gräfin war
aber schon verheiratet. Das war ein Skandal. Ein gefundenes Fressen für
die Presse. Liszt aber mit seinem guten Ruf als Klavierspieler konnte sich
das leisten Die erste Tochter, die er mit der Gräfin hatte, hieß
Blandiene und wurde 1835 geboren. Liszt war damals gerade 25 Jahre alt.
In Genf, wo sie gemeinsam lebten, veröffentlichten Liszt und ein paar
Freunde einige Zeitungsartikel. Diese erschienen in Paris. 1837 wurde die
zweite Tochter Cosima geboren. Liszt reiste zu dieser Zeit weiter viel
in der Welt herum und lernte so in Mailand Gioacchino Rossini kennen. Als
Liszt sich 1838 in Venedig aufhielt, hörte er von einer riesigen Überschwemmung
in seinem Heimatland Ungarn. Er beschloß, sofort nach Paris zu reisen
um dort in einer Blitzaktion möglichst viel Geld für die Opfer
der Überschwemmung zu sammeln. Er hatte einen riesigen Erfolg damit
und konnte eine menge Geld zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später
kam dann ein drittes Kind zur Welt. Es hieß Daniel. Aber die Beziehung
Liszts zu seiner Lebensgefährtin sollte nicht von Bestand sein. Sie
trennten sich noch im selben Jahr. Nach dieser Trennung fuhr Liszt zum
ersten mal, nach dem Verlassen als Kind, nach Ungarn. Dort gab er viele
Konzerte und wurde dort stürmisch gefeiert. Er schloß dann eine
lange Konzertreise durch ganz Europa an. Er beendete seine Reise damit,
daß er nach Weimar ging und dort als Hofkapellmeister zu arbeiten
anfing. Das war 1842. Die Zeit in Weimar sollte zu einer Zeit werden, in
der Liszt endlich anfangen konnte richtig zu komponieren. Bisher war Liszt
wenig dazu gekommen außerhalb des Klaviers zu komponieren. Jetzt
sollte er endlich dazu kommen, etwas mehr für das Orchester zu schreiben.
Er suchte in seiner Musik eine neue Richtung. Er schrieb sogenannte Programmusik.
Das bedeutet, daß er sich in seinen Werken nicht nur an ein beliebiges
Thema hielt, sondern sich sein Thema außerhalb der Musik suchte und
seine Musik dem anpaßte. Ein gutes Beispiel für spätere
Programmusik ist der Zyklus ,,Mein Vaterland'' in dem Smetana sein Vaterland
mit den Klangfarben der Musik beschrieben hat. Er brauchte dafür keine
Worte und doch sieht man Böhmen mit seiner Landschaft und seinen Menschen
deutlich vor sich entstehen. Ein anderes Beispiel für Programmusik
ist die 9. Sinfonie von Dvorák. Sie heißt auch ,,Die Sinfonie
aus der neuen Welt'' und beschreibt deutlich Amerika. Liszt komponierte
also als einer der ersten Musiker solche Programmusik. So schrieb er zum
Beispiel die Bergsinfonie. Insgesamt schrieb Liszt mehr als seine 13 Sinfonien,
seine 3 Oratorien und seine Klavierwerke. So schreib er zu dem Anlaß
des 100. Geburtstages von Goethe eine Ouvertüre zu dessen Theaterstück
,,Tasso''. Trotz alle dem kamen Liszts Orchesterwerke beim Publikum nicht
so gut an wie er es sich gewünscht hätte. Sie wurden nach seiner
Auffassung nicht richtig verstanden und akzeptiert. Wenn er sich aber ans
Klavier setzte, wahren alle begeistert. Da war er nach wie vor unübertroffen.
In Weimar scharte Liszt auch eine Menge bedeutender Leute um sich. Er lernte
Strauß kennen und hilft einigen, später recht bedeutenden Musikern,
durch seine Popularität, anerkannt zu werden. So auch Richard Wagner
dem er die Uraufführung zu dessen ,,Lohengrin'' dirigierte. Mit der
Zeit lernten sich Liszt und Wagner immer besser kennen und Liszt dirigierte
auch noch andere Werke von Wagner. Er half seinem Freund viel damit dieser
bekannt wurde, einen wirklichen Dank allerdings hat er nie erhalten. Wagner
hat zum Beispiel selten eines von Liszts Orchesterwerken in seinem Opern-
und Konzerthaus aufgeführt. Aber Liszt half auch noch anderen den
schwierigen Weg bis zur Anerkennung in der Musikwelt zu gehen. Da war zum
Beispiel auch Chopin. In der Weimarer Zeit verliebte sich Liszt zum zweiten
mal in eine verheiratete Frau und wollte mit dieser heiraten. Das war erneut
ein Skandal. Aber es schien dem angesehenen Musiker kaum etwas auszumachen,
das sein Ansehen durch solche Zwischenfälle getrübt wurde. Im
übrigen änderte es nichts daran, das er ein hervorragender Pianist
war. Eben einer der Besten seiner Zeit. Die Leute hörten sein Klavierspiel,
unabhängig von seiner Person, gerne. Um die Scheidung seiner geliebten
Fürstin Carolyne von Sain-Wittgenstein zu erreichen, fuhr er mit ihr
nach Rom zum Papst. Die Scheidung wurde ihr aber nicht gewährt. So
trennte Liszt sich von ihr und ließ sich in Rom 1861nieder. Er reiste
dann auch wieder viel durch Europa, komponierte aber auch viele geistige
und kirchliche Werke. Er reiste auch für ein halbes Jahr nach Weimar.1870
heiratet Cosima zum zweiten mal. Sie heiratet Wagner. Das Verhältnis
zwischen Liszt und Wagner war derzeit recht angeschlagen, besserte sich
aber mit der Zeit wieder. Ein Jahr nach der Hochzeit wird Liszt dann zum
ungarischen Hofrat ernannt. In dieser Zeit pendelt der ruhelose Musiker
immer hauptsächlich zwischen Rom, Budapest und Weimar hin und her.
Er hört aber nicht auf, Musikern zu helfen. So hilft er 1873 auch
Edvard Grieg. 1883 stirbt Wagner und 1886 dann auch Liszt selber. Er war
damals 75 Jahre alt. Die Musikrichtung Liszts lebte aber in seinen Schülern
weiter. Auch seine Programmusik lebte weiter und wurde von anderen Musikern
und Komponisten aufgegriffen.
Text von: Lea Johanne Schillmann ; 3.2000
Quellen: Monographie von Everett Helm;
Verschiedene Musiklexika
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