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Die Entstehung von Krebs
1. Das Wachstum einer gesunden Zelle
Je nach Herkunft im Organismus wachsen und teilen sich Zellen unterschiedlich
schnell. Darmzellen beispielsweise werden ständig abgeschliffen
und mit dem Stuhl ausgeschieden, so daß sehr schnell neue Zellen
gebildet werden müssen. Zwischen der Neubildung und dem Absterben
von Zellen herrscht ein streng kontrolliertes Gleichgewicht.
Eine gesunde Zelle durchläuft von ihrer Entstehung bis zu ihrer
ersten Teilung eine Art Zyklus. Je nach Zellart ist dieser Zyklus länger
oder kürzer.
(Bild: Zellzyklus)
1. Wachstumsphase: Die Zelle nimmt an Größe zu und
stellt neue Proteine
her, die sie für die sie für die nächste
Etappe benötigt.
2. DNA-Verdopplungsphase: Die Zelle verdoppelt ihren Gehalt an
Erbsubstanz
3. Wachstumsphase: Die Zelle bereitet sich auf die Mitose vor.
Wieder werden
Proteine hergestellt.
4. Teilungsphase: Die Zelle teilt sich, wobei jede der Tochterzellen
die gleiche
Menge an DNA enthält.
Zwischen den einzelnen Phasen entscheiden Wächterenzyme, ob sich
die Zelle in die nächste Phase des Zyklus begeben soll. Genau diese
Kontrolle fehlt den Krebszellen.
Bei einer Zellteilung wird die gesamte Erbsubstanz an beide Tochterzellen
weitergegeben, jedoch entstehen ständig Schäden an der DANN,
die durch äußere Einflüsse (Strahlung, Chemikalien, aggressive
Moleküle wie z.B. Radikale ) oder auch von innen (beim kopieren der
DNA kann ein Fehler unterlaufen). Ist die DNA beschädigt, wird ein
Reperaturmechanismus alarmiert, der aus einer Vielzahl von Proteinen besteht.
Sie sorgen dafür das der Schaden behoben wird. Ers dann kann die Zelle
weiterwachsen und sich teilen.
Der Schaden kann aber auch unbemerkt bleiben, was zu ständiger
schädigung der Tochterzellen führt. Solch permanente Schädigung
nennt man dann Mutation . Treten zu viele dieser Mutationen auf, wird ein
Selbstmordmechanismus (Apoptose) ausgelöst, der die befallenen Zellen
zerstört. Allerdings können Mutationen auch unbemerkt bleiben.
2. Krebsauslöser
Fast täglich steht es in den Zeitungen: Krebs durch Kosmetika,
Elektrosmog, Krebs im Fleisch oder im Kaffee …Krebs holt man sich im Verkehr
und an der Tankstelle. Sogar Haustiere kommen als Überträger
sogenannter krebserregender Mikroorganismen in Frage.
Wer alle diese Faktoren vermeiden könnte, würde sein Krebsrisiko
kaum verringern, denn es gibt nur zwei bedeutende Auslöser von Krebs:
Rauchen und falsche Ernährung. Beide Faktoren sind zu 30- 25% Ursachen
für den Krebstod.
Im Vergleich dazu fallen andere Krebserreger wie Strahlung (z.B. Sonnenlicht
und Röntgenstrahlung) oder auch die Umweltverschmutzung ( Schadstoffe
in der Luft, Wasser und Boden) mit je 2% kaum ins Gewicht.
Vieren und genetische Veranlagung machen weniger als 5% der tödlichen
Krebsfälle aus, ebenfalls krebserregende Stoffe, wie Asbestfasern
, Chemikalien und Ruß.
Die Ernährung ist deshalb so wichtig, da durch zu hohen Konsum
an tierischen Fetten und gleichzeitig einer vitamin- und ballaststoffarmen
Kost dazu führen, daß bei der Verdauung der gesättigten
Fettsäuren aggressive Moleküle (Radikale) entstehen können,
die dann schädigend auf die Erbsubstanz wirken.
3. Die Entartung einer Zelle
Die Ursachen für entartetes Wachstum liegen im Erbgut der Zelle,
der DNA. Im Laufe des Lebens einer Zelle, sammelt diese immer mehr Schäden
an der DNA. Um so stärker die Erbsubstanz geschädigt wurde, um
so höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, daß die DNA eines
Wächterenzyms geschädigt wird. Ist die Erbinformation eines solchen
Proteins beschädigt, kann es seine Kontrollfunktion nicht mehr ausführen,
wodurch es zu einem unkontrollierten Wachstum einer Zelle kommt. Diese
Vermehrung einer Zelle durch eine oder mehrere Mutationen der DNA nennt
man Entartung. Die mutierte Zelle wächst nun unreguliert und teilt
sich ohne Kontrolle.
4. Die Entstehung eines Tumors
Teilt sich eine mutierte Zelle weiter, wird eine Falschinformation an
alle aus ihr entstandenen Zellgenerationen weitergegeben. Wenn eine oder
mehrere dieser Zellen die Eigenschaft besitzen, unabhängig und ständig
zu wachsen, kann ein gutartiger oder auch bösartiger Tumor entstehen.
Aus einer intakten Zelle wird eine potentielle Tumorzelle. Wird diese
durch das Immunsystem nicht erkannt und vernichtet, teilt sie sich weiter
und ein bösartiger oder gutartiger Tumor entsteht.
5. Der gutartige Tumor
Der gutartige Tumor besteht aus Zellen, die den normalen Zellen ähneln
und die an sich nicht bösartig sind. Da der Tumor sich in einer Kapsel
aus Bindegewebe befindet, können die Zellen keine Tochtergeschwülste
in anderen Organen bilden. Die häufigsten sind die sogenannten Muttermale,
die Fettgeschwülste, die Gefäßgeschwülste und die
Muskelzellgeschwülste. Aber auch gutartige Neubildungen können
lebesbedrohlich sein, wenn sie z.B. bei ihrem Wachstum auf lebenswichtige
Organe wie das Gehirn oder das Rückenmark drücken oder wenn sie
platzen und dabei eine starke Blutung entsteht.
6. Der bösartige Tumor
Der bösartige Tumor besteht aus entarteten Zellen und sich somit
anders verhalten als die gesunden Zellen. Sie teilen sich schneller und
zerstören infolgedessen das gesunde Gewebe. Manche dieser Zellen wandern
über das Blut von ihrem Ursprungsort, dem Primärtumor aus übers
Blut oder das Lymphsystem in andere Organe wandern und sich dort als Tochtergeschwülste
weiter vermehren.
Es gibt zwei Gruppen von bösartigen Neubildungen:
1. die soliden also „festen“ bzw. „harten“ Tumoren
a Karzinome Sie entstehen aus entarteten „Dreckzellen“ der
Haut, der
Schleimhaut sowie der Drüsenzellen.
b Sarkome Sie entstehen aus entarteten
Bindegewebszellen,
Muskelzellen, Fettzellen und Knochenzellen.
2. die bösartigen Hämoblastosen wie z.B. Leukämien.
Sie entstehen aus den
Zellbestandteilen des Blutes und der Blutbildungsorgane.
7. Die Metastasenbildung
Alle bösartigen Tumore haben die Eigenschaft, irgendwann einmal
Tochterzellen in andere Organe zu entsenden, die sich dort wiederum vermehren
und Tochtergeschwulste zu bilden
Lydia V. Rump
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