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Titel: Veilchenfeld
Autor: Gert Hofmann
Erzählung
Personen: Bernhard Israel Veilchenfeld, Philosoph
Vater, Doktor
Mutter
Hans
Gretel
Inhalt:
Die Erzählung beginnt damit, daß ein Leichenwagen den leblosen
Körper von Herrn Veilchenfeld abholt. Auch ein Freund und Arbeitskollege
des Doktors,Dr. Magirius, stirbt kurz darauf, nachdem er sich auf die Schienen
des Bahnhofes
gelegt hatte. Und hier beginnt die eigentliche Handlung der Erzählung,
die zum Tod der beiden Männer führte.
Dr. Magirius der den Philosophen bewundert und ihn auch schon von früher
herkennt, stellt diesen der gesamten Familie des Doktors vor, da Herr Veilchenfelderst
vor kurzem in die kleine Stadt gekommen ist. Die Familie, Dr. Magirius
und
Herr Veilchenfeld lernen sich bei einem Essen im Haus des Doktors besser
kennen,als plötzlich das Fenster des Schlafzimmers eingeworfen wird
und mehrere Stimmenunter Androhung von Gewalt die Auslieferung des Philosophen
verlangen. Herr Veilchenfeld möchte nicht, daß der Doktor in
diese Sache verwickelt wird. Dieserbesteht jedoch darauf, den Philosophen
nach Hause zu bringen. Der Vater will jedoch nicht, daß seine Kinder
über diesen Vorfall in der Öffentlichkeit reden.
Herr Veilchenfeld ist bereits 60 Jahre alt und muß vom Vater
behandelt werden. Als der Vater von einer Visite bei Veilchenfeld nach
Hause kommt, berichtet er seinem Sohn, daß ihn der Philosoph zu einem
Malunterricht einladen möchte.
Hans besucht den alten Mann und dieser zeigt ihm seine Wohnung, seine
große Ansammlung von Büchern und das Zimmer, welches Hans bisher
nur von der Straße aus gesehen hat. Im Arbeitszimmer von Veilchenfeld
befinden sich zwei Tische, wobei einer in der Mitte des Zimmers steht
und der andere an den Erker im Eck angrenzt. Hier in diesem Zimmer ist
Veilchenfeld alleine und wird nicht durch die Stadt- bewohner gestört,
die ihn Verachten und vor ihm Angst haben. Es entwickelt sich ein Gespräch
zwischen den Beiden und sie reden über die Kunst des Zeichnens und
über andere, nebensächliche Dinge.
Als eines Tages die gesamte Familie und der Optiker Laube spazieren
gehen, wird ein Vorfall besprochen den Hans nicht ganz versteht. Der Vater,
die Mutter und der Optiker reden über die schreckliche Tat, die letzte
Nacht vorgefallen ist: Veilchenfeld war auf dem Heimweg von der Post alls
vier Betrunkene den alten Mann angefallen haben und ihn schließlich
vor seinem eigenen Haus zusammen- schlugen. Die vier Männer ließen
ihn jedoch nicht liegen, sondern schleppten ihn ins nächste Lokal
wo dieser gedemütigt und ihm die Haare abschnitten wurden. Am
nächsten Tag geht Veilchenfeld zur Polizei um sich zu beschweren.
Doch anstatt ihm zu helfen bindet man Veilchenfeld einen Schriftzug um
auf dem geschrieben
steht:"Ich beschwere mich nie wieder". Mit diesem Schriftzug muß
nun der Philosoph die Straßen auf und ab gehen und sich von den Schaulustigen
verspotten lassen. Von diesem Tag an sitzt Veilchenfeld nur mehr in seinem
Zimmer und liest in seinen Büchern. Die einzigen Besucher die er noch
empfängt sind der Doktor, der ihn nach diesem Vorfall betreut und
Dr. Magirius, der sich kaum selbst auf seinen Beinen halten kann. Dem Vater
fällt jetzt auf, daß Veilchenfeld aus Protest über seinen
Zustand alles fallen läßt und nicht mehr aufhebt. Auch darf
er den Stadtpark nicht mehr betreten, wo er früher immer so gerne
spazieren war. Es ist bereits Winter und der Vater berichtet, daß
Veilchenfeld wahrscheinlich verlegt wird. Die gesamte Familie bedauert
dies, jedoch sind sie einer Meinung, daß dies für Veilchenfeld
das Beste sein wird. Veilchenfeld möchte auch die Stadt verlassen
und geht somit mit einem Hocker, den er sich mitnimmt um nicht immer stehen
zu müssen, da er ja immer als letzter an die Reihe kommt, in das Rathaus
um sich Informationen über seine verschwundenen Akten zu holen. Im
Rathaus wird ihm jedoch der Stuhl weggenommen und er darf ihn sich erst
wieder am Ende des Tages abholen. Ohne Erfolg und körperlich entkräftet
geht er wieder nach Hause. Eines Tages fährt eine Gruppe von jungen
Menschen aus der Stadt vor das Haus von Veilchenfeld und fordert ihn auf
an das Fenster zu treten. Nachdem einige Scheiben eingeworfen wurden, macht
Veilchenfeld von selbst die Tür auf um das Schlimmste zu vermeiden.
Die Gruppe von Jugendlichen, keiner älter als 18 Jahre gehen daraufhin
in das Arbeitszimmer des Schriftstellers und werfen einen Großteil
der Bücher aus dem Fenster und verwüsten die Wohnung. Veilchenfeld
leistet dabei keinen Widerstand und muß Mitansehen, wie sie die Bücher
auf ihre Autos laden und davonfahren. Veilchenfeld geht einige Zeit später
wieder in das Rathaus um seinen Paß abzuholen. Der Angestellte zerreißt
und zerschneidet seinen Paß und aberkennt ihm die deutsche Staatsbürgerschaft.
Veilchenfeld will wissen, wer und was er jetzt ist, er muß jedoch
froh sein, daß ihn die Beamten nicht hinauswerfen. Die ganze Stadt
weiß schon, daß Veilchenfeld verlegt wird und ist froh darüber.
Es findet nun in der Stadt ein Fest statt, bei dem sich alle verkleiden.
Als der Festzug bei Veilchenfelds Haus vorbei kommt, entdeckt Hans den
Philosophen hinter einem
Strauch in seinem Garten. Als Hans zu ihm geht, gibt ihm Veilchenfeld
den Auftrag, etwas Gift für seinen Garten zu holen. Hans erledigt
dies und wirft den Beutel in den Briefkasten von Veilchenfeld. Am nächsten
Tag findet die Putzfrau den toten Mann in seiner Wohnung vor. Der Doktor
stellt als Todesursache eine Vergiftung fest. Die Erzählung endet
damit, daß der Leichenwagen den Körper des Verstorbenen
abholt und zwei Männer die restlichen Bücher entfernen und zertrampeln.
Interpretation:
Die Erzählung beginnt mit dem Abtransport der Leiche und endet damit.
Hoffmann zeigt die Geschicht eines jüdischen Philosopen, der durch
Haß, Demütigung und Gewalt aus der Sadt vertrieben werden soll.
Dieses Buch beschreibt die Anfangsjahre der Naziherrschaft in Deutschland
und die damals auftretenden Gewalt gegen Juden und Andersdenkende. Veilchenfeld
sieht seinen einzuigen Ausweg darin, sich mit Gift selbst zu töten.
Hofmann verwendet, wie auch in seinem vorherigen Buch "Eroberung", die
Sprache der Kinder in der Form von Hans dem Sohn des Arztes. Die Darstellungsweise
zeigt bald, daß die angebliche Vernunft und Anstädigkeit der
Stadt nur ein Scheinbild ist.
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