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Peter Camenzind

von Hermann Hesse

 

Zum Autor:

Hesse wurde am 2 Juli 1877 m Calw als Sohn eines ehemaligen Missionars geboren und starb am 9.August 1962 in Montagola (Schweiz). 1946 wurde Hesse der Literaturnobelpreis verliehen 1955 der Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Die Geschichte von Peter wurde Hesses erster literarischer Erfolg und ermöglichte ihm fortan ein Leben als freier Schriftsteller.

 

 

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Erzählhaltung:

Das Buch ist in der personalen Erzählhaltung geschrieben, jedoch auch in der Ich-Form. Das Buch ist, wie das Nachfolgewerk "Unterm Rad" stark autobiographisch gefärbt.

 

 

Inhaltsangabe:

Der Schweizer Bauernsohn Peter Camenzind verbringt seine Kindheit und Jugend in dem abgelegenen eidgenössischen Gebirgsdorf Nimikon. Nach einem unbeschwerten Heranwachsen in der Weltferne seiner Heimat wird Peter auf Anraten seines kauzigen Onkels auf die höhere Schule geschickt und zum Philologen (Philologie Sprach und Literaturwissenschaft) ausgebildet. In dieser Zeit beschäftigt sich Peter viel mit der Welt der Literatur, die ihn tief beeindruckt und in ihm den Wunsch weckt, selbst ein Dichter zu werden. Nach der Schulzeit und dem frühen Tod der Mutter übersiedelt Peter nach Zürich und nimmt dort ein philologisches Studium auf. Von Natur aus eher menschenscheu und einsiedlerisch veranlagt, gewinnt er die Freundschaft des Musikers Richard. Aber diese Beziehung findet nach einer gemeinsamen Italienreise ein jähes Ende. Richard ertrinkt beim Schwimmen. Gleichermaßen unglücklich entwickelt sich Camenzinds Verhältnis zu den Frauen. Er versäumt die entscheidende Werbung um die Verehrten und zieht so wohl bei der Advokatentochter Rösi Girtanner als auch bei der Malerin Emilia Aglietti und der Patrizierin Elisabeth den kürzeren. Bald stellen sich schriftstellerische Erfolge ein, doch Peter wird depressiv und alkoholsüchtig. Dennoch versucht er, so wie seinen Vorbild "Franz von Assisi" die Menschen zu lieben. Der Versuch mit seinem pflegebedürftigem Vater zusammenzuleben scheitert aber, außerdem muß er den Heiratsantrag einer italienischen Gemüsehändlerin abweisen. Bald findet Peter aber in dem Behinderten Boppi einen guten Freund für den er verantwortlich ist. Als der Krüppel aber stirbt, nimmt Peter einen Brief aus seinem von einer Naturkatastrophe heimgesuchten Dorf zum Anlaß, um sich dort der Beseitigung der Schäden und der Pflege seines erkranken Vaters zu widmen. Als Camenzind das Angebot bekommt als Gastwirt zu arbeiten und die verwaiste Dorfschenke vor dem Aufkauf durch eine auswärtige Brauerei zu retten, endet die Geschichte Peter Camenzinds.

 

 

Interpretation:

Da das Buch stark autobiographisch gefärbt ist versucht Hermann Hesse seine eigene Schulzeit darin zu verarbeiten.

Die verstärkten scheiternden menschlichen Beziehungen treiben Peter Camenzind in die Alkoholsucht und in Depressionen. Dies ist für ihn wie eine Flucht aus der Wirklichkeit. In Franz von Assisi findet Peter den für ihn perfekten Menschen. Er verehrt den Heiligen und liebt die Natur genauso wie er. Peter sucht Schutz in der Natur und verschließt sich vor seinen Mitmenschen. Camenzind ist zwischenmenschlichen Beziehungen kaum fähig, deshalb ist sein Leben von Enttäuschungen geprägt. Diese Enttäuschungen leiten ihn zur Menschenverachtung.

Doch Boppi dessen Leben von Schmerzen und Leid geprägt ist, öffnet Peter die Augen. In der

Lebensgemeinschaft mit ihm findet Camenzind eine sinnvolle und beglückende Existenzform.

Dieses Glück währt zwar nicht lange, aber für Peter ist es eine einzigartige Erfahrung.

 

 

 

Zeitgeschichtlicher Hintergrund:

Hesses Romandebüt knüpft an die Tradition des deutschen Bildungsromans an. Die Bildungsinstanzen wie Dorfgemeinschaft, Elternhaus und Schule bemühen sich zwar den jungen Menschen zu formen und zu vereinnahmen, sie scheitern jedoch letzten Endes an dessen Urwüchsigkeit. Resignation und Weltverachtung führen zu einem Rückzug ins einfache Leben.

Ursprüngliches Leben und mystische Naturerfahrung lassen ein Gegenbild zur Bildungswelt der modernen Stadt entstehen.

 

 

All © by Bernhard Pucher