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Romeo und JULIA auf dem Dorfe

 

AUTOR:

Gottfried KELLER (19Juli 1819 - 15 Juli 1890): geb. in Zürich als Sohn eines Drechslermeisters. Vater starb früh ohne ein Vermögen zu hinterlassen è Keller kam in Armenschule, dann Real- und Kantonschule und trieb einige Schuljungenstreiche, woraufhin er von selbiger flog. Er wollte Maler werden und verbrachte einige Jahre damit mit eigenen Zeichenstudien und ersten schriftstellerischen Versuchen die Zeit totzuschlagen. Erster Erfolg: "Der grüne Heinrich". Dann siedelte er nach München. Auch hier erhielt er keine Ausbildung und wandelte ein paar Jahre sinnlos durchs Leben, bis das Geld zu Ende ging und er 1842 erfolglos nach Hause zurückkehrte. Durch innerpolitische Kämpfe in der Schweiz schrieb er leidenschaftliche Verse für Freiheit und Fortschritt die in liberalen Kreisen Anklang fanden und ihn mit deutschen Emigranten (Follen, W. Schulz, Freiligrath) in Verbindung brachten. Welche ihm die Herausgabe eines eigenen Gedichtbandes ermöglichten. Später ging er nach einer unglücklichen Liebe zu einer 17-jährigen nach Heidelberg an die Universität. Nach weiterem unglücklichen Erlebnis mit der Tochter eines Professors siedelte er nach Berlin, wo er geringen Erfolg hatte, ihm schließlich das Geld wieder ausging und er ein weiteres tragisches Liebeserlebnis hatte. woraufhin er diesen Roman mit tragischem Ende verfasste. Auch mit dem Nachfolgewerk "Leute von Seldwyla" erzielte er endlich gewünschten Erfolg. 1855 kehrte er schließlich nach Zürich zurück, wo er mehrere erfolgreiche Werke schrieb. 1861 wurde er Erster Staatsschreiber. Nach längerer Pause folgte wieder eine Welle des schriftstellerischen Erfolges. Seit 1876 lebte "Meister Gottfried" als ruhmreicher Beamter im Ruhestand in seinem Heimatland und Deutschland mit ebenfalls bedeutenden Freunden (A. Böcklin, Th. Storm). bis er bald nach dein Tode seiner Schwester Regula die ihm seit dem Tode ihrer Mutter den Haushalt geführt hatte. als knorriger, vereinsamter Junggeselle starb.

 

Inhalt:

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Die 2 Bauern Manz und Marti besitzen 2 Äcker, die von einem brach liegenden Streifen Wiese getrennt liegen und von welchem sie immer wieder einen Streifen abpflügen. Schließlich wird dieser Streifen versteigert. Manz erhält diesen und fordert Marti auf die abgepflügten Stücke wieder zurückzugeben. Marti weigert sich dagegen, da er der Meinung ist, dass die unrechtlich erworbenen Streifen ihm gehören. Dieser Konflikt wird zwischen ihren Anwälten und vor Gericht weitergeführt, bis Manz und Marti ihr gesamtes Vermögen in ihre Rechtsanwälte gesteckt haben und ihr Anwesen total verfallen ist. Manz zieht mit seiner Frau und seinem Sohn Sali nach Seldwyl. der nahen größeren Stadt. Marti bleibt mit Vrenchen, seiner Tochter. im Dorf zurück. Doch das Gasthaus, das Manz in Seldwyl eröffnet hat. bringt keinen Gewinn, und auch Marti gelingt es nicht seinen Hof wieder aufzubauen. So kommt es, dass sich die beiden Erzfeinde am kleinen Fluss begegnen, um sich ihr Essen zu angeln. Natürlich bricht ein Kampf aus, der auf einer Brücke stattfindet. Sali und Vrenchen halten ihre Vater so gut es geht zurück. Dies ist der Augenblick, an dem sich die beiden herangewachsenen Kinder seit Jahren das erste Mal wieder sehen. seit sie zuletzt auf dem brachen Acker gespielt hatten. Sali verliebt sich sofort in Vrenchen und besucht sie bald darauf bei ihr zu Hause, als Marti einmal nicht da ist. Sie vereinbaren einen Treffpunkt im nahen Feld, wo sie dem schwarzen Geiger begegnet, der ihnen von seinem Schicksal, das ihn mit ihren Vater verknüpft, erzählt. Schließlich entdeckt sie Marti und will seine Wut an Vrenchen auslassen, woraufhin Sali ihn mit einem Stein bewusstlos schlägt und wegläuft. Marti bleibt ein geistiger Schaden und er wird in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen. woraufhin Vrenchen als Vollwaise zurückbleibt. Sie muss umherziehen, um eine Arbeit zu finden. Doch bevor sie aufbricht wollen sie und Sali noch einmal richtig das Leben genießen. So ziehen sie an einem Tag umher, essen gut ziehen sich elegant an, kaufen sich alle Sachen, die sie möchten, bis schließlich Abend wird, Sie treffen in einer kleinen Wirtschaft. dem "Paradiesgärtchen". den Geiger wieder, der ihnen sein Leben in den Bergen in einer kleinen Gemeinschaft schildert und sie einlädt, sich ihnen anzuschließen. Sie entscheiden sich in ihrer Freude dafür, da sie so zusammenbleiben könnten. Doch auf halbem Weg in die Berge besinnt sich Vrenchen und möchte nicht in den Bergen leben. da es dort viele Gerüchte gibt die sie verunsichern. So sehen sie die Ausweglosigkeit ihrer Liebe und beschließen, sich das Leben zu nehmen, da sie so für immer vereint sein können. Sie nehmen sich ein Floß am Fluss, lösen es vom Steg und begeben sich auf ihre "Hochzeitsreise", um an einer tiefen Stelle letztendlich das Boot und die gesamte Welt zu verlassen.

 

Interpretation:

Wie man aus den Lebensdaten unschwer erkennen kann, ist dieses Werk aus sämtlichen unglücklichen Liebeserfahrungen Kellers entstanden,

Keller benützt in diesem Roman einige Symbole:

Der verwilderten Acker: Er steht für die Ungerechtigkeit in der Welt, die Menschen einander zufügen.

Der schwarze Geiger: Er ist Symbol für ein Opfer dieser Ungerechtigkeit. Auch birgt er ein Todessymbol. da er Sali und Vrenchen voraussagt. dass sie früher als er sterben werden. Letztendlich geigt er ihnen auf ihrem Weg zum Tod ein letztes Lied.

Fluss: An ihm angelt nur die niederste Schichte der Stadt. An ihm treffen sich schließlich. Manz und Marti wieder. als sie letztendlich zu dieser Schichte gehören und an welchem sich das endgültige Scheitern der beiden in Form des Streites zeigt.

 

 

All © by Bernhard Pucher