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Schiller, Friedrich: "Der Verbrecher aus verlornener Ehre"
*10.11.1759 in Marbach am Neckar
+ 9. 5.1805 in Weimar
Schiller ist als Sohn eines württembergischen Wundarztes und Offiziers
aufgewachsen und stammt aus einfachen Verhältnissen. Nach dem Besuch
der Schulen in Lorch und Ludwigsburg hatte er eignetlich Theologie studieren
wollen, aber Herzog Karl Eugen von Württemberg, der die Geschicke
seiner Untertanen nach eigenem Gutdünken willkürlich bestimmte,
schickte den begabten Jungen im Alter von 13 auf die "Karlsschule" (Militärakademie),
wo er Medizin sudieren sollte
1781 Die Räuber
(Drama)
1782 Kabale und Liebe
(Gedichte)
1787 Don Carlos (Schauspiel)
Nur durch ein Stipendium von 1000 Talern von dänischen Freunden
konnte er sich in sein Studium und seine Dichtungen vertiefen. Mit Hilfe
der Auseinandersetzung der Schriften von Immanuel Kant erlangte er künstlerische
und philospohische Erkenntnisse. Seit der Freundschaft mit Goethe erlebt
Schiller (1794) einen Karriereaufschwung.
Das Lied von der Glocke (Gedankenlyrik), Der Spaziergang (Gedicht),
Der Ring des Polykrates, Die Bürgschaft, die Kraniche des Ibykus (Balladen)
Er zog mit seiner Familie von Jena, wohin er geflohen war, um vor den
Bestrafungen des Herzogs in Sicherheit zu sein, nach Wallenstein. Dort
vollendete er 1799 die Wallenstein Trilogie (Drama). Weiters: Die Jungfrau
von Orleans, Maria Stuart, Die Braut von Messina und 1804 Wilhelm Tell,
der kampf der Schweizer gegen die Unterdrückung schildert. Die letzten
Lebensjahre des Kichters waren von Krankheit und Sorgen überschattet.
Bei sinem Tode war er in Deutschland bekannter und beliebter als sein Freund
und Vorbild Goethe.
Die Erzählung wurde zuerst unter dem Titel "Verbrecher aus Infamie,
ein wahre Geschichte" in Schillers Theaterzeitschrift im Jahre 1786 veröffentlicht.
Sie erhielt 1792 den endgültigen titel in der Sammlung "Kleinere prosarische
Schriften".
Thema: Geschichte eines Wirtsohnes, der aus Geltungsdrang und Liebebebedürfnis
dem Schicksal auf unehrliche Weise abzugewinnen sucht, berät nach
verbüßter Strafe ins eindgültige Verbrechen, da er sich
nicht in die Gesellschaft eingliedern kann. Er wird Räuber und Mörder.
Auf dem Tiefpunkt seiner Entwicklung erfaßt ihn die Reue; zunächst
hofft er, lebend seine Vergangenheit sühnen zu können, als er
aber erkennt, dass ihm die Wege dazu verschlossen sind, stellt er sich
dem Richter. Im Klassizismus so wie auch in diesem Buch spielt das Gewissen
und die Angst sehr große Rollen
Motiv: Der Autor möchte die wahre Geschichte eines Verbrechers
zeigen und die Hintergründe, wodurch er es geworden ist.
Zeit: Dies spielte während des siebenjährigen Krieges.
Deshalb sind in allen Städten verstärkte Sicherheitskontrollen.
Christian Wolf, ein nicht sehr ansehnlicher junger Mann, ist als Einzelkind
in einer Stadt in Deutschland geboren. Als sein Vater stirbt, führt
er nach seinem Tod den Gasthof "Zur Sonne" mit seiner Mutter weiter. Um
sich bei seiner Geliebten Johanne Eindruck zu verschaffen, kauft er ihr
teure Geschenke, die er sich nur dadurch leisten kann, indem er wildern
geht. J. schätzt nicht seine Persönlichkeit, sondern siene Naivität
alles für sie zu tun, ohne an die Folgen zu denken. Robert wundert
sich über die vielzahl der Aufmerksamkeit des armen Gastwirts. Als
R. entdeckt, woher das Geld stammt, zeigt er C. als Wilddieb an. Dieser
kann sich allerdings durch eine Gelbuße freikaufen. Da er nun über
keine finanziellen Mittel mehr verfügt, wird er zum zweiten Mal Wilddieb.
R. überführt ihn wieder und C. kommt ein Jahr ins Zuchthaus.
Als er nun zurückkehrt un wieder überfürhrt wird, wird er
wegen einem doppelten Rückfall zu drei Jahren verurteilt und muß
auf der Festung Zwangsarbeit leisten.
In diesen Jahren beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Anfangs
setzt er sich gegen die Gemeinheiten und Abscheulichkeiten der anderen
Vergrecher zur Wehr, doch letztenendes akzeptiert er die Art und Weise
von ihnen, um von ihnen anerkannt zu werden. Nach seiner Entlassung will
er sich an seinem Feind R. rächen und kehrt so in seinen Heimatort
zurück, wo ihn niemand eines Blickes würdigt. Er trifft J., die
nun eine arme Soldatendirne geworden ist. Seine Mutter ist gestorben und
auch sein Haus gehört ihm nicht mehr. Das schlechte Gewissen plagt
ihn nicht mehr und er beschließt Böses zu tun, da von seiner
Umwelt nichts anderes mehr erwartet wird. C. beschleißt Gesetze ab
nun zu mißachten und denjenigen zu töten, der ihm in die Quere
kommt. Dieser jemand war sein Feind R. C. bereut siene Tat und glaubt,
dass sein Leben nun endgültig zerstört ist. ALs er einen Frachtwagen
hört, flieht er tiefer in den Wald, doch er kehrt bald zum Toten zurück,
um sich die Hälfte seines Geldes zu nehmen, um über die Grenze
zu kommen. C. setzt seine Flucht fort, wobei er von schrecklichen Schuldgefühlen
gequält wird. Er trifft auf einen Räuber, der begeistert ist
ihn kennengelernt zu haben und überredet C. mit ihm zu kommen. als
der Räuber ihn zu seiner Bande bringt, ernennen diese C. zum Anführer.
Unter seiner Herrschaft werden viele Einbrüche, Diebstähle und
andere Untaten begangen. Vom Landesherrn ist ein Kopfgeld auf seine Perswon
ausgesetzt. Geschickt verbreitet C. unter dem Volk das Gerücht, dass
er im dem Geufel im Bunde sei und hexen könne. Das schützt ihn
vor der Verfolgung. In seiner Bande herrscht Unzufriedenheit und Hunger,
dadurdch beginnen sich die Mitgleider seiner Bande für das Kopfgeld,
dass auf ihn ausgesetzt ist, zu interessieren. Er fühlt isch in seiner
Bande unsicher.
Da sich der Ausbruch des 7-jährigen Krieges ankündigt, versucht
er sich beim Fürsten als Soldat zu bewerben.
Leseprobe: Brief an den Fürsten
Er hofft, dass er noch rechtschaffen werden könnte. Die drei Schreiben
bleiben ohne Antwort. C. faßt den Entschluß aus dem Land zu
fliehen und im Dienste des Königs von Preußen als ein braver
Soldat zu sterben. Er entwischt der Bande und reitet mit einem gestohlenen
Pferd und Paß durchs Land. In einer Landstadt möchte er übernachten.
Wegen des Krieges wird stark kontrolliert und der Wächter am Stadttor
nimmt ihm den Paß ab. Der Oberamtsmann erklärt ihn für
richtig und lädt C. auf eine Flasche Wein ein.
Während C. vor dem Amtshaus wartet, scharrt sich das gesamte Volk
um ihn und pöbelt und starrt ihn an. diese Situation, die Einladung
und sein schlechtes Gewissen treiben ihn zur Flucht. Er kann nicht entkommen,
da ihn das Volk verfolgt. In seiem letzten Ausweg richtet er seine ungeladene
Pistole gegen das Volk. Er wird überführt und zum Amtshaus zurückgebracht.
Am nächsten Tag wird C. dem Oberamtsmann und den Geschworenen vorgeführt.
In einem Gespräch unter vier Augen mit dem Richter, gesteht er ihm,
dass er der gesuchte Sonnenwirt ist.
Leseprobe: Gespräch Richter und Christian (Ende)
Deutung: Forderung von Mitmenschen und Richtern größeres
Verständnis für die Irrwege des menschlichen Herzens, denn Handeln
sei das Ergebnis der "unveränderlichen Struktur der menschlichen Seele"
und der "veränderlichen Bedingung" der Umwelt.
Bea Wagner
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