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Christian Friedrich Hebbel als Vertreter des poetischen Realismus und sein Stück „ Maria Magdalene“

1. Christian Friedrich Hebbel: sein Leben: Christian Friedrich Hebbel wurde am 18.März 1813 in Wesselburen in Schleswig-Holstein als Sohn eines Maurers Claus Friedrich und Antje Margaretha Hebbel geboren. Hebbel hatte eine harte Kindheit und nach dem Tod seines Vaters arbeitete er im Alter von 14 Jahren als Laufbursche und später Schreiber im Hause des Kirchenspielvogtes Mohr. Nach kleinen Veröffentlichungen in Provinzblättern ging er nach Hamburg, wo er eine Liebschaft mit Elise Lensing einging und später nach Heidelberg und München um juristische, philosophische, geschichtliche und literarische Vorlesungen zu besuchen. Die Hungerjahre in München nahmen später Einfluß auf seine Werke, wie z.B. die Tischlertochter Beppi auf das Stück „Maria Magdalena“. Nach dem Tod seiner Mutter ging er zu Fuß zurück nach Hamburg, wo er in den folgenden Jahren sein erstes Stück „Judith“ veröffentlichte und sein erster Sohn Max zur Welt kam. Es folgten weitere Werke wie „Genoveva“, „Der Diamant“ und einige Gedichte. 1843 erhielt er ein Reisestipendium vom dänischen König, welches er für eine Bildungsreise nach Paris nutzte. Dort schloß er das Drama
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„Maria Magdalene“ ab. 2 Jahre nach der Geburt seines zweiten Sohnes Ernst heiratete er Christine Engelshausen mit der er zwei Kinder Emil und Christine bekommt. Hebbel veröffentlichte in den nächsten Jahren neben neuen Gedichten Werke wie „ Herodes und Mariamne“, „Der Rubin“, „Michel Angelo“, „Agnes Bernauer, sowie „Gyges und sein Ring“. Sein letztes vollendetes Werk war die Nibelungen Trilogie, die er zwischen 1850 und 1860 schrieb. Er starb nach schwerem Rheumaleiden am 13.12.1863 im Alter von 50 Jahren in Wien.

2. Poetischer Realismus und Hebbel als ein Vertreter: Hebbel gehörte zu einem der Hauptvertreter des Poetische Realismus der seine Ausprägung in Deutschland vor allem zwischen 1848 und 1885 fand. Die Realisten wandten sich vor allem gegen die Klassik und Romantik- anders als in der Romantik sollte hier mit einem weltoffenen und klaren Blick die Wirklichkeit dargestellt werden, ohne daß der Dichter Partei ergreift oder wertet. Die Handlung fand meistens im bürgerlichen Milieu statt, dass heißt in kleinen Orten oder Dörfern in dessen Mittelpunkt der Mensch in seinen alltäglichen Verhältnissen stand.Als der bedeutendste Dramatiker des poetischen Realismus beschrieb Hebbel in seinen Tragödien das Scheitern des Menschen in der bürgerlichen und der großen historischen Welt, ein gutes Beispiel dafür ist sein Stück „Maria Magdalena“. Es setzt sich allein schon in seiner Struktur von der eines klassischen Dramas ab. Ursprünglich bestand ein klassisches Drama aus 5 Akten. Hebbel unterteilte das bürgerliche Trauerspiel jedoch aus Gründen, die im Wesen des Stoffes begründet liegen, in einen 3-Akter. Dadurch erreichte er eine verstärkte Konzentration der Handlung, die somit die Tragik des Stückes verstärkt, und die Enge und Eingeschlossenheit der bürgerlichen Welt deutlich macht.

3. „Maria Magdalene“

a)Handlung: Das bürgerliche Trauerspiel „Maria Magdalene“ handelt von den tragischen Ereignissen in einer Tischlerfamilie, die größtenteils durch bürgerliche Scheinmoral verursacht worden sind. Im ersten Akt: Die Mutter ist von schwerer Krankheit genesen, und Karl bittet die Mutter ihm Geld zu leihen, damit er seine Schulden bezahlen kann. Da sie nichts von dem wahren Grund weiß, verweigert sie ihm dies. Klara und auch die Mutter machen sich Sorgen um Karl, „das schwarze Schaf“ der Familie. Im weiteren Gespräch erkundigt sich Mutter bei Karla nach dessen Bewerber Leonhard, den sie weil er arbeitslos ist, noch nicht heiraten darf, und sie ermahnt Klara ihre Ehre zu behalten. Später tritt dann Leonhard auf, der sie beim letzten Treffen vor 2 Wochen verführt hatte. Er wirft Klara bewußt das Flirten mit ihrem alten Jugendfreund dem Sekretär vor, um sie für immer an sich zu ketten. Es wird deutlich, dass Klara die Liebschaft mit ihm bereut, doch ihr wird klar, dass sie nun für immer an ihn gebunden ist. Dann trifft Leonhard auf Klaras Vater Anton, der schon von Leonhards neuen Stelle als Kassierer gehört hat. Leonhard lenkt das Gespräch direkt auf die 1000 Taler, die Anton besitzen soll und die er als Mitgift erworben soll und muß erfahren, dass Anton sie aus sentimentalen Gründen verschenkt hat. Leonhard erzählt der Familie, dass beim Kaufmann Wolfram Juwelen aus dem Sekretär verschwunden sind, den Sohn Karl erst vor wenigen Tagen poliert hat. Die Mutter ist der festen Überzeugung, dass Karl damit nichts zu tun hat, doch als zwei Gerichtsdiener kommen um die Wohnung zu durchsuchen, erfahren sie, dass Karl bereits verhaftet worden ist. Dies versetzt der Mutter einen so großen Schock, dass sie zusammenbricht und stirbt. Leonhard verschwindet und es kommt zu einem Konflikt zwischen den Gerichtsdienern und Anton, der die Unschuld seines Sohnes beteuert. Klara erscheint mit einem Brief von Leonhard, der sich von ihr lossagt, angeblich wegen der Entehrung der Familie durch die Taten von Klaras Bruder Karl. Die Gerichtsdiener finden keinerlei Beweise und gehen, Anton der auf Grund Klaras übermäßiger Verzweiflung mißtrauisch geworden ist, spricht Klara auf ihre Ehre an, sie beteuert, dass sie ihm nie Schande machen wird.Im zweiten Akt: Anton weiß nicht, wie er nach Entlassung seines Sohnes mit ihm umgehen wird. Er will sich nun vollends um seine Tochter kümmern, die die Ehre der Familie retten muß. Sollte sie ihn enttäuschen droht er mit Selbstmord. Er erklärt dass die bürgerliche Ehre das Maß aller Dinge und sein Sohn somit verstoßen werden muß. Klaras Überzeugungsversuche, dass Karls Schuld noch nicht erwiesen ist, können ihn nicht davon abbringen, da er von Karls Schulden erfahren hat. Klara ist verzweifelt über die Last die nun auf ihren Schultern liegt. Sie ist entehrt und schwanger und das Leben ihres Vaters liegt nun in ihren Händen. Sie sieht den Tod als einzigen Ausweg, obwohl sie eigentlich nicht streben will. Dann tritt der Kaufmann Wolfram ein und gesteht, dass sein eigene geisteskranke Frau die Juwelen entwendet hatte. Die Unschuld ihres Bruders erfreut Klara, macht sie aber dadurch ihrer Meinung nach zum einzigen Schandfleck der Familie. Sie will zu Leonhard gehen, der nun keinen Grund mehr hat sie nicht zu heiraten, als einziger Ausweg vor dem Tod, und ihn um die Heirat bitten. Sie erklärt ihrem Jugendfreund dem Sekretär, dass sie nur ihn liebt, aber ihr einziger Ausweg Leonhard ist. Der Sekretär versteht ihre Beweggründe und achtet Klara, will aber ihren Verführer zum Duell mit Pistolen fordern. Die Hoffnung die der Sekretär in ihr geweckt hat, hilft ihr nicht über ihre Selbstmordgedanken hinweg, sie weiß, dass ihr einziger Ausweg Leonhard ist.Im dritten Akt: Leonhard bereut den Abend mit Klara, da er sie weniger aus Liebe und eher aus gekränkter Eifersucht auf den Sekretär verführte. Als Klara ihm erklärt dass ihr Bruder freigesprochen worden ist und er sie ihres Vaters willen nehmen soll, nutzt Leonhard seine Machtposition und verharmlost ihre Situation in der schon Tausende vor ihr waren. Er erklärt außerdem, dass er schon eine neue Bindung eingegangen ist und dass ich Vater an allem Schuld ist, da er Klara Mitgift verschenkte. Leonhard zweifelt über sein Handeln wird aber vom Sekretär unterbrochen der ihn zum Duell zwingt. Karl kommt zurück nach Hause und alles ist in der gewohnten bürgerliche Ordnung des Vaters, als er auf Klara trifft erklärt er ihr, dass er zur See will. Sie deutet ihm ihre Selbstmordpläne mehrfach an, doch er bemerkt es nicht und bitte sie ihm vom Brunnen ein Glas Wasser zu holen, dabei aber vorsichtig zu sein, da das Brett am Brunnen locker sei. Klara sieht dies als die Gelegenheit ihren Selbstmord als Unfall darzustellen so dass ihr Vater nie die Wahrheit erfahren werde. Karl plant den Tod seiner Mutter, ausgelöst durch den Gerichtsdiener, zu rächen und verweigert das Angebot seines Vaters Anton ihm seine Schulden zu bezahlen. Dieser billigt Karls Pläne, will aber nicht dass er den Gerichtsdiener tötet. Das Gespräch der beiden wird unterbrochen als der Sekretär, der Klara gerächt hat, schwer verletzt auftritt. Er sorgt sich um Klara und bittet den Vater sie nicht zu verstoßen. Darauf hin werden Karl ihre Anspielungen klar verständlich und der Vater erklärt, dass er nun wie angekündigt Selbstmord begehen wird. Klara wird tot im Brunnen gefunden, doch es wurde beobachtet, dass sie hinein gesprungen ist. Anton rettet die Ehre seiner Tochter auch noch nach ihrem Tod und behauptet, es sei zu dunkel gewesen. Der Sekretär weißt Anton auf seine Schuld an ihrem Tod hin, und auch er selbst ist nicht unschuldig. Das Stück schließt als Klaras Leiche gebracht wird. Allein bleibt Vater Anton, der die Welt nicht mehr versteht.

b) Motive der Hauptpersonen:
Anton: handelt nach dem bürgerlichen Ehrbegriff der Zeit; er verwechselt Recht mit Legalität, akzeptiert die böse Tat, nur nicht das erwischt werden. Seine starren Werte sind der Angelpunkt des tragischen Geschehens und trotz einiger menschlicher Züge handelt er egoistisch und mit beschränktem Horizont. Er gestaltete eine Welt mit seinen eigenen 20 Geboten an die sich jeder zu halten hat. Seine egozentrische Haltung und Denkweise wird besonders am Schluß deutlich, wenn er fest stellt: "Ich verstehe die Welt nicht mehr!“, denn er verstand sie nie, er verstand nur sich selbst.
Klara: ist das Opfer ihrer vom Vater bestimmten Umwelt; sie ist keine Sünderin sondern geht durch ihr Verhalten einen unversöhnlichen Konflikt mit ihrer Umwelt ein, durch die von ihrem Vater eingebläuten Regeln achtet sie sogar bei ihrem Tod darauf, das der Ruf keinen Schaden nimmt. Der Beweggrund ihres Handelns ist das bürgerliche Pflichtgefühl, die Pflicht und Schuldigkeit.
Karl: er vertritt das freiere Menschentum der Zeit und empört sich über die kleinbürgerliche Enge
Leonhard: vertritt die bürgerliche Gesellschaftsmoral in der die Gesetzte an die Stelle der Gebote Gottes treten, Ruf und Reputation müssen gewahrt werdenSekretär: trotz Menschlichkeit zwingt ihn die bürgerliche Denkweise in eine bürgerliche Notwendigkeit, die sein und Klaras Verhängnis besiegelt, erst im Augenblick seines Todes streift er bürgerliche Konventionen ab.

c) Hintergrund Aufführungen: Der Titel des Stücks sollte ursprünglich „Klara“ sein, wurde aber auf Veranlassung des Verlegers in „Maria Magdalena geändert“. Dies in Anspielung auf die biblische Maria Magdalena, deren Figur mit der mittelalterlichen Legende über Maria von Bethanien und der reuigen Sünderin zu einer Person verwoben wurde. Heute ist die Maria Magdalena die Symbolfigur einer Büßerin. Der Titel paßt insofern schlecht zu Hebbels Stück, da Klara eher eine Unselige als eine Büßerin ist. Die Form „Maria Magdalene“ ist durch einen Druckfehler entstanden und von Hebbel weitgehend beibehalten worden. Im Allgemeinen hat sich jedoch die Namensform der Legende, also „Maria Magdalena“ weitgehend durchgesetzt. „Maria Magdalena“ wurde nach seiner Fertigstellung (1843) 1848 im Wiener Burgtheater uraufgeführt. Es fand enormen Anklang beim Publikum und wurde als „Epoche“ machen und als Manifestation des frei gewordenen Volkes angesehen. Auch heute wird es noch an deutschen Theatern viel gespielt, zum Beispiel am Münchner Schauspielhaus.
 

Handout

Christian Friedrich Hebbel als Vertreter des Poetischen Realismus und sein Stück „Maria Magdalene“

  1. Christian Friedrich Hebbel- sein Leben:
  • Geboren am18.März 1813 in Wesselburen in Schleswig-Holstein
  •  Sohn eines Maurers Claus Friedrich und Antje Margaretha Hebbel
  •  Harte Kindheit; Tod seines Vaters-> im Alter von 14 Jahren als Laufbursche und später Schreiber im Hause des Kirchenspielvogtes Mohr
  •  Veröffentlichungen in Provinzblättern
  •  Hamburg: Liebschaft mit Elise Lensing
  •  Heidelberg und München: Besuch juristischer, philosophischer, geschichtlicher und literarischer Vorlesungen; Hungerjahre->Einfluss auf seine Werke, wie z.B. die Tischlertochter Beppi auf „Maria Magdalene“
  •  Tod Mutter -> Hamburg: „Judith“; Sohn Max ;
  •  „Genoveva“, „Der Diamant“, Gedichte.
  •  1843: Reisestipendium vom dänischen König: Bildungsreise nach Paris; Fertigstellung: „Maria Magdalene“
  •  Zweiter Sohnes Ernst
  • Heirat mit Christine Engelshausen (Kinder Emil und Christine)
  •  Neue Gedichte, „ Herodes und Mariamne“, „Der Rubin“, „Michel Angelo“, „Agnes Bernauer, sowie „Gyges und sein Ring“
  •  Nibelungen Trilogie (1850 und 1860)
  •  Schweres Rheuma->†13.12.1863 in Wien
 2. Poetischer Realismus und Hebbel als ein Vertreter:

Poetischer Realismus: in Deutschland (v.a. zwischen 1848-1885); Die Realisten wandten sich gegen die Klassik und Romantik: weltoffener und klarer Blick soll die Wirklichkeit darstellen; ohne daß der Dichter Partei ergreift oder wertet; Handlung meist im bürgerlichen Milieu (Orten oder Dörfern); Mittelpunkt: der Mensch in seinen alltäglichen Verhältnissen.Hebbel: bedeutendster Dramatiker d. poetischen Realismus: seine Tragödien beschreiben das Scheitern des Menschen in der bürgerlichen und der großen historischen Welt (z.B. „Maria Magdalene“) „Maria Magdalene“ setzt sich in Struktur vom klassischen Dramas ab: Dreiakter!->Verstärkung der Tragik: Enge und Eingeschlossenheit der bürgerlichen Welt werden deutlich

  1. „Maria Magdalene“:
  1. Handlung:
  2.  Akt: Karl bittet Mutter ihm Geld zu leihen (Schulden), sie verweigert, Karl „das schwarze Schaf“ der Familie, Bewerber Leonhard (arbeitslos)-> Mutter ermahnt Klara ihre Ehre zu behalten, Leonhard sie schon verführt, wirft Klara Flirten mit altem Jugendfreund Sekretär vor, Klara die Liebschaft mit Leonhard, Leonhard hat Kassiererposten, Klaras Vater Anton verschenkte Mitgift 1000 Taler, Kaufmann Wolframs Juwelen aus Sekretär weg: Sohn Karl schuldig? Mutter überzeugt von Karls Unschuld, Gerichtsdiener durchsuchen Wohnung, Karl verhaftet, Mutter stirbt durch Schock, Leonhard sagt sich in Brief von Klara los wegen der Entehrung der Familie durch Karl, keine Beweise, Klara beteuert ihrem Vater, dass sie ihm nie Schande machen wird.
  3.  Akt: Vater droht mit Selbstmord bei Entehrung seiner Tochter, bürgerliche Ehre das Maß aller Dinge, Karls Schuld noch nicht erwiesen, verzweifelte Klara: entehrt, schwanger und das Leben ihres Vaters liegt in ihren Händen, Tod als einzigen Ausweg, will nicht sterben, Kaufmann Wolfram: seine geisteskranke Frau nahm Juwelen, Klaraa als einziger Schandfleck der Familie, Leonhard als einziger Ausweg vor dem Tod, Bitte um Heirat, Jugendfreund Sekretär hält um sie an, sie liebt ihn, Sekretär will Verführer zum Duell fordern
  4.  Akt: Leonhard verführte Klara aus gekränkter Eifersucht, verharmlost Klaras Situation, ihr Vater Schuld wegen Mitgift, Sekretär zwingt ihn zum Duell, Karl zurück will zur See, Klara deutet ihm Selbstmordpläne mehrfach an, er bemerkt es nicht, Bitte um ein Glas Wasser vom Brunnen, warnt vor lockerem Brett, Klara: sieht Gelegenheit ihren Selbstmord als Unfall darzustellen, Karl plant seine Mutter zu rächen, Sekretär hat Klara gerächt, schwer verletzt, bittet Vater sie nicht zu verstoßen, Klara wird tot im Brunnen gefunden - hinein gesprungen?, Sekretär weißt Anton auf seine Schuld an ihrem Tod hin, Vater Anton bleibt allein - versteht die Welt nicht mehr
  1. Motive der Hauptpersonen:
Anton: Handeln nach bürgerlichem Ehrbegriff der Zeit; verwechselt Recht mit Legalität, akzeptiert die böse Tat, nicht das erwischt werden, starre Werte sind Angelpunkt des tragischen Geschehens, Egoist, beschränkter Horizont, eigenen „20 Gebote“, egozentrische Haltung & Denkweise
Klara: Opfer ihrer vom Vater bestimmten Umwelt; keine Sünderin sondern: Verhalten löst unversöhnlichen Konflikt mit Umwelt aus, achtet Regeln sogar bei ihrem Tod, Handlungsgrund ist das bürgerliche Pflichtgefühl
Karl: vertritt freieres Menschentum der Zeit, empört über kleinbürgerliche Enge
Leonhard: vertritt bürgerliche Gesellschaftsmoral: Gesetzte an Stelle Gebote Gottes, Ruf und Ansehen als Oberstes
Sekretär: bürgerliche Denkweise besiegelt sein und Klaras Verhängnis, streift im Augenblick seines Todes bürgerliche Konventionen ab
  1. Hintergrund und Aufführungen:
  • Titel war ursprünglich „Klara“, Verleger änderte ihn ab in „Maria Magdalena“
  •  Anspielung auf biblische Maria Magdalena & Maria von Bethanien =>reuigen Sünderin
  • Heute: Maria Magdalena Symbolfigur einer Büßerin - Klara eher eine Unselige als eine Büßerin!
  •  Form „Maria Magdalene“ durch einen Druckfehler entstanden ->von Hebbel beibehalten worden
  •  Fertigstellung (1843)
  •  Uraufführung 1848 im Wiener Burgtheater
    Quellen: *„Werke“, Hebbel, Hoffmann und Campe Verlag*„Friedrich Hebbel: Maria Magdalena“, Königs Erläuterungen und Materialien, Edgar Neis, Bange Verlag*„Grosses Modernes Lexikon-Band 7“, Bertelsmann Verlag  Referat von Nicole Boeck, gehalten am 22. Januar 2000