Jakob der Lügner (von Jurek
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Becker)
Angaben zum Autor: Jurek Becker
Jurek Becker, geboren am 30. September 1937 in Lodz (dies ein
nach dem Krieg ein “angenommenes“ Datum, da die amtlichen Dokumente
im Krieg vernichtet worden sind).Er ist der Sohn eines aus Litauen stammenden
Angestellten und einer Polin. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wird
die Familie ins Ghetto “Lizmannstadt“ um gesiedelt; ab 1943
wächst er in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen
auf, seine Mutter kommt im KZ um. Nach der Befreiung 1945 zieht er mit seinem
wiedergefundenen Vater nach Berlin, wo er Deutsch lernt und zur Schule geht.
1955 Abitur. 1957 – 60 Studium der Philosophie an der Humboldt –
Universität Berlin; kurz vor dem Examen wird er wegen
“Umtrieben“ relegiert. Ab 1960 lebt er als freischaffender
Schriftsteller in Ost – Berlin. Er schreibt Texte für das Kabarett
“Die Distel“. Ab 1961 arbeitet er für Film und Fernsehen wo er
bis 1994, sowie in der DDR als auch in der BRD (ab Ende 1977) tätig sein
sollte. Jurek Becker, dessen erster Ehe die Söhne Nikolaus (geb.1962) und
Leonard (geb.1965) entstammen, lebt zuletzt mit seiner zweiten Frau Christine in
Berlin – Kreuzberg. Ihr gemeinsamer Sohn wird 1990 geboren. Jurek Becker
stirbt am 14. März 1997 in Paris an Krebs.
Seine Werke: “Komm mit mir nach
Montevideo“(1962)
“Gäste im Haus “(1963)
“Zu viele Kreuze“(1964)
“Jakob der Lügner“(1969;
1974 und 1999 verfilmt)
“Irreführung der
Behörden“(1973)
“Der Boxer“(1976)
“Bornsteins Kinder“(1986; 1991
verfilmt)
“Amanda herzlos“(1992)
In diesen tragisch – ironischen Romanen thematisierte
Jurek Becker die Nachwirkungen der Judenverfolgung und Lebensprobleme in der
DDR!
Auszeichnungen:
- 1971 Heinrich – Mann – Preis.
- 1971 Charles – Veillon – Preis.
- 1974 Literaturpreis der Freien Hansestadt
Bremen.
- 1975 Nationalpreis II. Klasse für
JAKOB DER LÜGNER im Kollektiv.
- 1975 Academy
Awards: Oscar – Nominierung (Bester ausländischer Film) für
JAKOB DER LÜGNER
- 1986 Adolf – Grimme
– Preis in Gold(Unterhaltung) für LIEBLING – KREUZBERG: DER
BESCHÜTZER
- 1986 Goldener Gong der
Zeitschrift Gong für LIEBLING –
KREUZBERG.
- 1988 Adolf – Grimme –
Preis in Silber für LIEBLING –
KRUZBERG.
- 1988
TeleStar
- 1989 Preis des deutschen
Anwaltvereins(Kategorie Fernsehen) für LIEBLING –
KREUZBERG:
TASCHENPFÄNDUNG.
- 1990 Hans Fallada – Preis der Stadt
Neumünster für das Gesamtwerk
Kurzer Inhalt des Werkes:
Dieser Roman erzählt die Situation der Juden in einem
Ghetto im zweiten Weltkrieg. Es erzählt die Geschichte von Jakob Heym und
seinen Ghettofreunden. Durch Zufall hört Jakob Heym im deutschen
Polizeirevier aus dem Radio eine Nachricht, wonach die russische Armee die
Deutschen bis zwanzig Kilometer vor Bezanika zurückgeschlagen haben. Er
kennt den Ort nur vom Hören, weiß jedoch, dass er nicht unendlich
weit, vielleicht vierhundert Kilometer entfernt ist. Er begreift, dass diese
Nachricht eine Hoffnung enthält. Um die Glaubwürdigkeit seiner
Information zu unterstreichen, behauptet Jakob, dass er ein Radio besitzt, was
jedoch strengstens verboten ist. Durch diese Notlüge bringt sich Jakob in
eine Zwangslage, ständig neue Nachrichten erfinden zu müssen, denn die
Ghettobewohner beginnen wieder Zukunftspläne zu schmieden, auch die
Selbstmordrate geht rasant zurück. Doch neben all diesen Befürwortern
finden sich schnell Gegner. Denn die Entdeckung des Radios, durch die Deutschen,
könnte der Tod aller Juden im Ghetto sein! Während dessen lässt
Jakob durch weitere Lügen, die Russen immer näher herankommen, bis die
Lügen sein Einfallsvermögen voll und ganz ausgeschöpft haben. Er
lässt das Radio kaputt gehen, doch nach einer Zeit bemerkt er dass die
Menschen ohne das Radio nicht leben können! Er lässt sich auf weitere
Lügen ein. Aber auch diese Zeitperiode ist nicht von langer Dauer, denn
Jakob erleidet einen Schwächeanfall. Grund der Druck auf Jakob immer
wieder neue Geschichten zu erfinden. Während der Erholungszeit wird Jakob
von Kowalski besucht. Jakob erzählt ihm die Wahrheit über das Radio,
dieser nimmt die Nachricht ziemlich ruhig auf, doch in der gleichen Nacht begeht
Kowalski Selbstmord. Jakob muss trotz all diesen Vorkommnissen weiter
lügen, aber diese Einsicht kommt zu spät. Denn in der nächsten
Zeit werden alle Ghettobewohner in ein Konzentrationslager deportiert und damit
in den Tod gebracht.
Hauptpersonen
Ich-Erzähler
Hat eine Vorliebe für Bäume, da er mit Bäumen
sehr viel Erinnerungen verknüpfen kann(z.B. Armbruch, weil er vom Baum
gefallen ist; seine Frau wurde unter einem Baum von den Nazis erschossen!). Als
einziger Überlebender dieser Geschichte. Will nicht bemitleidet werden,
wenn er die Geschichte von Jakob und seinen Lügen erzählt.
Jakob Heym
Klein und schmächtig. Ein Ehemaliger Eisladenbesitzer.
War zur falschen Zeit am falschen Ort. Hörte durch Zufall eine Nachricht,
die aber sehr ungläubig klingt. So muss er eine Notlüge als
Alternative bringen. Jakob Heym lügt und gibt somit den Ghettobewohnern
wieder Lebenshoffnung, steigert sich aber auch automatisch in weitere
Unannehmlichkeiten.
Mischa
Groß und stark. Mischa ist die erste Person die von der
guten Nachricht, eigentlich nur um ihm das Leben zu retten, erfährt. Diese
wird dann von ihm auch weiter verbreitet.
Kowalski
Ehemaliger Friseurladenbesitzer. Einst ein guter Freund von
Jakob, der ihn seit der Bekanntmachung dass, Jakob ein Radio besitzt, immer um
Informationen bittet. Kowalski ist der Einzige der Jakob so extrem nervt. Doch
eines Tages rettet Kowalski, Jakob, durch eine waghalsige Aktion, das Leben.
Rosa Frankfurter
Freundin und zukünftige Frau von Mischa.
Herr und Frau Frankfurter
Eltern von Rosa. Sind zuerst gegen die Heirat von Mischa und
Rosa, doch Mischa erwähnt das mit Jakob und seinem Radio. Herr Frankfurter
ist ein Gegner des Radios, da es zu gefährlich ist. Denn er besitzt selber
ein Radio, welches er dann zerstört. Seine Frau ist bestürzt, da sie
davon nichts gewusst hat.
Lina
Ein acht Jahre altes hübsches Mädchen. Lebt seit der
Deportation ihrer Eltern bei Jakob. Sie macht das Leben des Jakob Heym wieder
lebensfroh und macht ihm somit das Leben als Betrüger etwas
erträglicher.
Herschel und Roman Schtamm
Sie sind Zwillingsbrüder. Herschel ist der fromme von den
Beiden. Er trägt eine Mütze, so versteckt er seine Judenlöckchen.
Herschel ist auch ein Gegner des Radios, er betet jeden Abend zu Gott dass, das
Radio kaputt geht. Eines Tages wird Herschel von einem Nazisoldaten erschossen.
Sein Bruder meint dass, Jakob dies verhindern hätte können und gibt
ihm die Schuld an Herschels Tod.
Prof. Kirschbaum
Ehemaliger angesehener Professor. Heilt Lina als sie
Keuchhusten hat. Eines Tages wird er von zwei Nazis abgeholt, er soll Hardtloff
(einen Kommendanten) wieder heilen. Doch dazu kommt es nicht. Kirschbaum
schluckt während der Autofahrt eine Giftpille und stirbt. Kurze Zeit
später stirbt der Kommandant auch! Kirschbaums Schwester wird daraufhin zur
Vergeltung von den Nazis abgeholt.
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