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Maria Magdalena Friedrich Hebbel

Das bürgerliche Trauerspiel Maria Magdalena von Friedrich Hebbel, das 1843 vollendetwurde und auch in diesem jahrhundert spielt, wurde geprägt vom poetischen oder auchbürgerlichem Realismus, der die Haupströmung deutschprachiger Literatur in der zweitenHälft des 19 Jahrhunderts bezeichnet. Das Drama in 3 Akten handelt von dem jungen Mädchen Klara, das aufgrund von Scheinmoral und falschen Ehrvorstellungen in denSelbstmord getrieben wird.


Die Tischlertochter Klara ist schwanger vom angehenden Kassierer Leonhard, der sie aus Eifersucht zum Beischlaf gezwungen hatte. Da sie nicht mit Leonhard verheiratet ist, fürchtet sie um ihren Ruf und vor allem um den ihrer Familie. Denn besonders der Vater hat strenge Moralvorstellungen und würde einer Entehrung seiner Tochter nicht dulden, denn ohne eine bürgerliche Ehre kann und will er nicht leben. Doch von Klaras Problem weiß die Familiefast das ganze Stück über nichts- Meister Anton und Klaras Mutter Therese sehen in Ihrem SohnKarl das „Problemkind“ der Familie. Als dieser eine neue Goldkette trägt ist Mutter misstrauisch wegen des Geldes, das die Kette gekostet hat. Karl erklärt, er habe viel dafür gearbeitet, bittet die Mutter jedoch um etwas Geld, dass sie ihm nicht geben will. Karl sieht sich als Schwarzes Schaf der Familie. Die schlimmsten Vorstellungen der Mutter drohen sich später zu erfüllen, als Karl des Juwelendiebstahls
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verdächtigt und verhaftet wird. Die erst vor kurzem genesene Mutter fälltnach dieser Hiobsbotschaft tot um. Kurz darauf wird Karl entlastet und seine Unschuld bewiesen.


Mit der Zeit wird sich Klara darüber bewusst, dass sie vom Vater ihres ungeborenen Kindes nichts zu erwarten hat. Der Grund: Leonhard ist sehr ehrgeizig und geldgierig und als er erfährt, dass Meister Anton die Mitgift seiner Tochter seinem alten Meister gegeben hat, verliert er das Interesse an Klara. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und bandelt mit der Bürgermeister-Nichte an,in der Hoffnung eine besser Arbeitsstelle zu bekommen. – Die Nachricht von der Verhaftung Karls nimmt Leonhard zu Anlass, sich von Klara loszusagen. Die stürzt Klara in eine tiefe Krise, denn sie weiß, dass sie ihrem Vater mit ihrer unehelichen Schwangerschaft große Schande bereitet. Auch die wiederaufkeimende Liebe zum Sekretär Friedrich, ihrer Jugendliebe, kann sie nicht aus Ihrer Verzweifelung reißen. Friedrich will Klara heiraten, bis er von ihrer Schwangerschaft erfährt.„Darüber kommt kein Mann hinweg“(s.) ist eine vernichtende Schlussfolgerung- auch er kann Klara in diesem Moment nicht helfen. Friedrich will ihre Ehre wiederherstellen bzw. sich für ihre Entehrung rächen, indem er Leonhard zu Duell fordert. Beim anschließendem Kampf tötet derSekretär Leonhard, er selbst wird tödlich verwundet.


Zuvor beschließt Klara Leonhard ein letztes Mal aufzusuchen und ihn zu bitten, sie zu heiraten.Willigt er nicht ein, will sie sich umbringen. Leonhard weist Klara ab, woraufhin ihre Entscheidung zum Selbstmord feststeht. Dies wird deutlich, als sie mit ihrem Bruder Karl kurz nach seiner Entlassung redet und dieser vom weggehen spricht. Auch sie will fort- nämlich sterben. Als Karl Klara bittet, ihm einen Krug Wasser vom Brunnen zu holen, kommt Klara auf die Idee, sich dort hinein zu stürzen, um ihren Tod wie ein Unfall aussehen zu lassen. Während Klara sich umbringt,erreicht der schwer verletzte Sekretär Friedrich das Haus von Meister Anton und bittet ihn, seiner Tochter zu verzeihen und erklärt ihm, dass er sich für Klara gerächt hat. Meister Anton weist diese Bitte ab, als die beiden von Klaras Tod erfahren. Friedrich mach sich Vorwürfe, dass er Klara nicht beigestanden hat. Von allen alleingelassen versteht Meister Anton die Welt nicht mehr.