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Referat über Entdeckungsreisen
1. Vorwort
Entdeckungsfahrten wurden aus verschiedenen Gründen unternommen.
Doch in erster Linie waren wirtschaftliches Interesse oder Abenteuerlust,
später auch aus wissenschaftliches Interesse, Grund für die Erforschung
und Erschließung der Erdoberfläche.
Abenteuer – dieses Wort gewinnt an Zugkraft gerade in einer Welt, in
der übersteigertes Sicherheitsbedürfnis und wachsende Anonymität
die charakteristischen Züge der einzelnen Persönlichkeit, ja
ganzer Völker immer mehr verwischen. Zahlreiche Menschen werden auch
heute noch von der "lockenden Ferne" angezogen, denn was steht den anderes
hinter den Leistungen von Sportseglern, der steigenden Anzahl von Himalaja-Expeditionen,
hinter dem Abenteuer des Überlebens im Urwald des Amazonas, der Spitzenbergenfahrt
oder der Saharadurchquerung als die Sehnsucht, der Gleichförmigkeit
des täglichen Lebens einmal zu entkommen?
Der Drang zu Entdeckungen, leidenschaftliche Neugier oder einfach der
Wille, einer ebenso feindlichen wie großartigen Natur Widerstand
zu leisten, sie zu besiegen – das waren auch die Motive, die seit Jahrtausenden
die Menschen zur Erforschung ihres Planeten getrieben haben. Als ihnen
dieser genügend bekannt zu sein erschien, wandten sie sich dem Weltraum
zu, und heute versuchen wir, unsere Kenntnisse bis über die Grenzen
unseres Sonnensystems auszuweiten.
Schon in der Jungsteinzeit schreckten die Menschen nicht zurück,
gewagte Seeabenteuer zu unternehmen, um in den Besitz des kostbaren Feuersteins
zu kommen. Wissensdurst und Neugier trieben Herodot , den "Vater der Geschichtsschreibung",
die Länder der Barbaren zu bereisen, ägyptische Priester zu befragen
oder auch die Sitten der Skythen zu erkunden, so dass er sie seinem Publikum
schildern konnte.
Marco Polo, der Kaufmann und Abendteurer, dehnte seine Reisen bis in
den Fernen Osten aus. Jahrhundertelang hielt man die Berichte in seinem
"Buch von den Wundern der Welt" für Unterhaltungslektüre, die
der blühenden Phantasie eines italienischen Aufschneiders entsprungen
sei.
Aber erst mit dem Beginn der Renaissance, als man sich in Europa wieder
auf das Erbe der Antike besann, setzte eine Entwicklung der nautischen
Wissenschaft, die Suche nach den Ländern, die Gewürze liefern
konnten.
Christen, die die Heidenvölker zu bekehren versuchten, führten
Portugiesen, Italiener, Spanier und Franzosen in alle Meere.
Entdeckungsfahrten sind uns schon bis in frühe Jahrtausende bekannt,
so z. B. der ägyptische Pharao Snofru, der 40 Schiffe zur Entdeckung
Byblos entsandte, bis zu einem Mann wie Robert Scott, der starb, weil er
der erste Mensch auf dem Südpol sein wollte. Diese Entdecker gehören
alle einem bestimmten Menschentyp an: dem des Abendteurers, des Forschers,
des Weltreisenden, den die Weite lockt, der mutig, ausdauernd und hart
zu sich selbst ist, aber immer offen ist, für die Welt die neuen Menschen,
die er entdeckt.
Die Geschichte der Erdentdeckung beginnt in Europa – genauer gesagt,
am Mittelmeer. Kulturen, die jenseits dieses Gebietes lagen, hatten ihre
eigene Welt und streckten im Verlauf natürlicher Wanderungen auch
ihre Fühler nach außen aus; aber das Wissen von der Welt als
ganzer, von der Größe der Ozeane, der Verteilung und Gestalt
der Landmassen, entsprang der Neugier und Tatkraft der Völker des
Mittelmeeres, dieser Wiege der abendländischen Kultur.
Verglichen mit der Zeit, die der Mensch bereits auf Erden existiert,
ist die Geschichte der Entdeckungen nur ein winziger Bruchteil. Durch Magellan
und seine Männer konnte bewiesen werden, dass die Erde rund ist. Damals
nahm innerhalb weniger Jahrhunderte die Kenntnis der Welt, wie sie wirklich
ist, endgültige Gestalt an. Unbekannt blieben Details über das
Innere der Kontinente sowie über den eiserstarrten Kontinent der Antarktis.
Die Herausforderungen durch das Unbekannte wurden verstandesmäßig
abgewogen und, sofern es die technischen Möglichkeiten der Zeit zuließen,
angenommen. Natürlich kam es oft vor, dass sich die Menschen auf Risiken
einließen, für die sie unzulänglich gerüstet waren
und in denen sie umkamen. Selbst heute noch, wo es die Technik dem Menschen
ermöglicht, den Erdball in weniger Stunden zu umrunden, als Magellan
Jahre brauchte, bedarf es noch der höchsten Tugend: des Mutes.
2. Entdeckung der Neuen Welt
Am 3. August 1492 brachen drei Schiffe auf, das Abenteuer des Christoph
Kolumbus begann. Kolumbus der vom spanischen Königspaar Isabella von
Kastilien und Ferdinand von Aragon unterstützt wurde wollte einen
neuen Weg nach Indien finden. Bereits drei Tage nach der Abfahrt blieb
eines der Schiffe die "Pinta" zurück. Nach einer Reperatur treibt
die "Pinta" am nächsten Tag neuerlich ab. Kolumbus und seine Männer
machten in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln eine Zwischenlandung,
um die Karavelle wieder instand zu setzen oder gegen ein neues Fahrzeug
einzutauschen. Kolumbus wußte, dass seine Männer schnell in
Begeisterung gerieten und ebenso schnell wieder den Mut sinken ließen.
Kolumbus
Columbus, Christoph(er), * 1451, † 1506, ital. Seefahrer in span. Diensten;
gilt als Entdecker Amerikas (nach den Wikingern um 1000 n. Chr.); glaubte,
über den Atlantik den westl. Seeweg nach Indien finden zu können;
entdeckte auf seiner 1. Reise (1492/93) die Bahama-Insel Guanahani sowie
Kuba u. Haiti, auf der 2. Reise (1493–96) die Kleinen Antillen, Puerto
Rico u. Jamaika, auf der 3. Reise (1498–1500) die Orinoco-Mündung
(damit S-Amerika) u. Trinidad, auf der 4. Reise (1502–04) die mittelamerik.
Küste.
aus: Bertelsmann Universallexikon 1995
Amerika - Siedler und Einwanderer
Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus (12.10.1492) wurde es von
den Europäern noch nicht gleich als Besiedlungsfläche betrachtet.
Erst später, nach genauer Erkundung des Landes kamen die ersten Siedler,
z.B. landeten 1539 600 Spanier in Florida. Die Siedler von verschiedenen
Ländern Europas unterwarfen unterschiedlich große Teile der
"Neuen Welt", und hatten dementsprechend auch mehr oder weniger Einfluß:
Die Engländer, die sich hauptsächlich an der Hudson Bay ,
in Virginia und Neuengland ausbreiteten, verteidigten gegen andere Besatzungsmächte
erfolgreich. In den engl. Kolonien durfte jeder, egal welcher Nationalität,
wohnen, der den König achtete, was wegen der Entfernung leicht auszuführen
war, daher nahm die Bevölkerung in diesen Kolonien rasch zu. Weitere
Gründe der Bevölkerungszunahme waren :
Die gute geographische Lage, die viele Arbeitsmöglichkeiten schafften,
die vielversprechender waren als in der Heimat.
Durch die große Bevölkerung wurde die englische Kolonie zu
der bedeutendsten Besatzungsmacht Amerikas.
In Akadien am St.Lorensstrom und am fruchtbaren Mississippi hielt sich
die zweitstärkste Kolonialmacht, die Franzosen, auf.
Sie versuchten ihre sozialen Strukturen in Amerika zu behalten:
Es herrschten einige einflußreiche Feudalherren, die Bauern für
niedrige Löhne beschäftigten. Daher siedelten auf frz. Gebiet
nur wenige Bauernfamilien. Statt dessen kamen erfolgreiche Kaufleute, die
sich in der "Neuen Welt" ihren Reichtum verschafften. Die von Ludwig XIV.
verfolgten französischen Protestanten flüchteten in die engl.
Kolonien.
In dem Gebiet um Mexiko, Florida und North Carolina hielten sich die
spanischen Eroberer auf. Auch hier herrschten, wie bei den Franzosen, reiche
Feudalherren, die ihren Reichtum durch Landwirtschaft erlangten. Auch sie
beschäftigten Sklaven, die sie gewaltsam von Afrika über den
Atlantik gebracht hatten. Spanien war die einzige einflußreiche Seemacht,
mit der sich niemand anlegen durfte, wenn diejenige Kolonie in Amerika
weiterbestehen wollte.
Die in Manhattan (hl. = Neu Amsterdam) und am Hudson River lebenden
Holländer, hatten die einzige Absicht einen Handelsstützpunkt
aufzubauen, der später von den Engländern aufgekauft wurde.
Daran sehen wir, daß sich die Interessen der verschiedenen Kolonialmächte
voneinander unterschieden.
Wegen den guten, fortschrittlichen Verhältnissen Amerikas nahm
die Bevölkerung schnell zu.
Im neunzehnten Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahlen Amerikas um das
20-fache (1790 :3,9Mio - 1905 :75,9Mio).
Aufgrund dieser Entwicklung beschloß die Regierung in den 20er
Jahren die Zahl der Einwanderer zu beschränken:
Sie bevorzugten einflußreiche Personen wie z.B. den Wissenschaftler
Albert Einstein , auch, da sie ausreichend Beschäftigte im Industrie-
und Handwerksbereich (meist Deutsche und Engländer) hatten.
Die Einwanderer, die den Bevölkerungswachstum hervorriefen, lassen
sich in drei zeitliche Gruppen einteilen:
Zeitraum
Einwaderergruppen
1820-1880
Deutsche, Iren, Briten
1880-1920
Polen, Russen, Italiener, Ungarn
ab 1960
Asiaten, Lateinamerikaner
Alle Einwanderer, unabhängig von Zeit und Nationalität, hatten
das gleiche Ziel: Sie wollten alle frei und unabhängig in der "Neuen
Welt" leben.
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