1. Geographische
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Lage
- Australien: Insel + gleichzeitig
fünfter und kleinster Kontinent
- liegt im Südosten von Asien und
bildet mit nahegelegener Insel Tasmanien den
Bundesstaat Australien, ein
unabhängiges Mitglied des Commonwealth of Nations.
- liegt zwischen 10.° und 44.°
südl. Breite und 113° und 154° östl. Länge
(ßWest-
Ost-Erstreckung)
- große Teile Australiens befinden
sich im Bereich der Wendekreiswüsten der Süd-
halbkugel. Nördlich des
Wendekreises im trop. Bereich liegen 38,5% der Land-
fläche, südlich des
Wendekreises im subtrop./gemäß. Bereich liegen 61,5%
- A. in sechs Bundesstaaten unterteilt: New
South Wales (NSW), Queensland (QL),)
South Australia (SA), Tasmania ( TM),
Victoria (VIC) sowie Western Australia (WA)
- Außengebiete des Australischen
Bundes: Australisch-Antarktisches Territorium,
Christmas-Inseln, Kokos-Inseln
(Keeling-Inseln), Heard-Insel, McDonald-Insel,
Norfolk-Insel und das Coral Sea Islands
Territory
- im Norden ist A. von der Timor-, der
Arafura- und der Tasmansee sowie vom
Carpenteriagolf umgeben
Südgrenze ist die Bass-Straße,
die Große Australische Bucht und der Indische
Ozean
Westgrenze ist der Indische
Ozean
2. Topographie
- Kontinent mit wenig gegliederten
Oberflächenformen
- Tafel- und Rumpfflächenland, das von
Inselbergen und einzelnen Mittelgebirgen
überragt wird; durchschnittliche
Höhe 275m
- Landesinnere vorwiegend von Ebenen,
Wüsten und Steppen eingenommen
- Küstentiefland, durchschnittlich
65km breit, umrahmt den Kontinent
- im Osten, Südosten und
Südwesten liegen Kernräume von Siedlung und Wirtschaft
Australiens; dieser Raum nimmt nur 3% der
Gesamtfläche Australiens ein; hier
leben aber 81% der Gesamtbevölkerung
und hier befinden sich 80,2% aller Ar-
beitsplätze. 1976 - 1981
konzentrierten sich 84,2% der neugeschaffenen Arbeits-
plätze in diesen
Kernräumen
- Ostküste wird begleitet von der 3000
km langen Great Dividing Range (Eastern
Highlands. Great Dividing Range
verläuft küstenparallel von Cape York im Norden
bis zur Insel Tasmanien im Süden,
die von der Südostspitze des Kontinents durch
die 250 km breite Bass-Straße
getrennt ist. Diesen Höhenzügen sind eine Küsten-
zone von 1,5 km Breite im südl. NSW
und eine weite Küstenebene bis zu 160 km
Breite im Süden von Queensland
vorgelagert. Bergland erreicht bis 1800m in den
austral. Alpen und über 1200m in
NSW. In Queensland verbreitet sich das ost-
austral. Randgebirge durch zahllose
parallele Höhenzüge bis zu einer Breite von
500km Breite mit Erhebungen zwischen
600-900m. Dieses Hochland mit Steilabfall
zur Küste hin bringt feuchte
ozeanische Luftmassen zum „Ausregnen“ (Steigungs-
regen) und schirmt westlich des
Hochlandes im Landesinneren liegenden Gebiete
von einer Beeinflussung durch den Pazifik
ab.
- mittelaustralische Senke (Tieflandzone)
schiebt sich trennend zwischen Great
Dividing Range und das westaustral.
Tafelland
- für Landwirtschaft speziell
Weidewirtschaft von großer Bedeutung
- an Große Victoriawüste
schließen sich südlich die Nullarborebene („baumlose
Ebene“) und südöstlich
das Becken der großen Salzseen an
- erloschene Vulkane befinden sich im SO
der Bundesstaaten SA und VIC
- Tiefland im mittleren Bereich Australiens
reicht vom Carpenteriagolf im Norden bis
zur Mündung des Murray River im
Süden. In früheren geologischen Zeitperioden
war dieses Gebiet von Meer
bedeckt
- tiefste Absenkung befindet sich im
Bereich des Lake Eyre (12m u. N. N.). Hier
enden zahlreiche Flüsse, die im
Westen der Great Dividing Range entspringen.
Doch nur selten, nach
außergewöhnlichen Starkregen, führen sie Wasser
- sehr flache Flußbetten sind
kennzeichnend für das „Channel Country“, so daß es
rasch zu starken Überschwemmungen
kommen kann. Das gilt auch für die abfluß-
losen Seen, wenn sie von kurzfristig
wasserführenden Flüssen erreicht werden. Da-
durch können sich Form und
Fläche dieser zumeist ausgetrockneten Salzseen
markant verändern
- auch im Tiefland des Carpenteria-Golfes
im Norden kommt es bei ergiebigen
Niederschlägen im australischen
Sommer zu Überschwemmungen, so daß Farmen
und Siedlungen wochenlang isoliert
sind
- Murray und Darling bilden im Süden
ein Flußsystem. Der Murray River ist mit
2557km der längste Fluß
Australiens, sein Einzugsgebiet umfaßt 15% der
Fläche
Australiens. Der Murray entspringt in den
australischen Alpen.
- durch ein umfangreiches System von
Stauseen und Pipelines (Snowy Mountains
Scheme) wird Wasser des Snowy River in
den Murray umgeleitet. Dadurch führen
Murray und sein Nebenfluß
Murrumbridge genügend Wasser für 1,2 Mio. ha Be-
wässerungsland
- Umrahmung der mittelaustral. Senke: im
Osten Great Dividing Range, im Westen
westaustral. Tafelland. Diese Muldenform
schafft Voraussetzungen für artesisches
Wasservorkommen. Grundwasser liegt
zwischen zwei wasserundurchlässigen
Schichten und zwar höher als der
tiefste Punkt der Senke. Bohrt man ein Brunnen-
loch, so sprudelt das Wasser unter
Überdruck von selbst. Dieses Große artesische
Becken ist größtes
unterirdisches Wasserreservoir der Erde und ist wichtig für die
Weidewirtschaft
- westaustral. Tafelland durchschnittliche
Höhe von 250 bis 800m ü. N.N.
höchste Erhebungen sind Darling
Ranges im NO und Bergland der Kimberleys im
Norden (Westküste)
- Darling Plateau hat in den wohl
ältesten Gesteinsmassen Australiens vielfältige
mineralische Rohstoffe (Gold, Nickel,
Bauxit, Eisenerz)
- nur der erhöhte Südwestrand,
die Dividing Ranges, haben genügend Niederschläge
für eine reiche Vegetation
(Karriwälder). Im kargen Inneren hat das Plateau eine
karge Busch-/Strauchvegetation mit vielen
Salzseen.
- in den Hamersley Ranges sind weite
Bereiche der Oberfläche wegen des Eisen-
gehaltes rot
gefärbt.
- nur im Norden und SW des westaustral.
Tafellandes gibt es Flüsse mit periodischer,
teilweise auch ganzjähriger
Wasserführung. Im Landesinneren bestehen nur Reste
einstiger Flußsysteme; es existiert
keine geregelte Wasserführung. Die seltenen
Niederschläge versickern in den
alten Flußbetten oder in den zahlreichen abfluß-
losen Seen
- In den Wüsten - Great Victoria
Desert, Gibson Desert, Great Sandy Desert und
Tanami Desert - gibt es große
Gebiete mit langgestreckten, parallelen Sanddünen.
Sind auf Grund von Taubildung mit
spärlicher Vegetation bedeckt. Nur nach den
seltenen Niederschlägen kann sich
die Sandwüste kurzfristig in ein Blumenmeer
verwandeln. Kleinere Bereiche dieser
Wüsten kann man auch als Steinwüsten be-
zeichnen.
3. Klima
Drei natürliche
Klimafaktoren:
- Die geographische Lage der
Hauptlandmasse zwischen 15° und 35°
südlicher Breite in den
strahlungsintensiven Tropen und Subtropen.
- Die Kompaktheit und
Größe des Kontinents mit einer nur geringen
wechselseitigen Durchdringung von
Land und Meer. Die wesentlichen
Ausnahmen sind die Große
Australische Bucht im Süden und der
Carpenteria-Golf im
Norden.
- Die weithin flache
Oberflächenstruktur Australiens mit weniger höheren
„regenfangenden“
Gebirgsketten im Osten und Nordwesten.
Drei große
Klimazonen:
- Tropische Zone nördlich des
Wendekreises
- Subtropische Zone südlich des
Wendekreises
- Kühlgemäßigte Zone
im äußersten Süden (Victoria und Tasmanien)
Temperaturen:
- Klima Australiens durch Lage in der
subtropischen Hochdruckzone/ITC bestimmt.
Beschert dem Kontinent fast das ganze
Jahr hindurch trockene, klare Luft und
strahlenden Sonnenschein
- in seiner ausgedehnten
West-Ost-Erstreckung liegt Australien unter dem südl.
Wendekreis und wird von heißen,
trockenen Luftmassen erfaßt. Dadurch gerät
Australien zum
„heißesten“ der Kontinente.
- kontinentale Ausdehnung läßt
die Temperaturen in der Mitte und im Norden des
Landes im Januardurchschnitt auf
über 30°C ansteigen, in größeren Gebieten
des
NW sogar auf 35°C.
- Extreme Hitzeperioden gibt es im austral.
Sommer (November- April) in allen
Landesteilen mit Temperaturen von
über 40°C. An der Küste dauern diese Hitze-
wellen selten länger als drei Tage,
im Landesinneren hingegen können sie über
zwanzig und mehr Tage
anhalten.
- während der Winterperiode (Mai -
Oktober) ist der Juli der Monat mit der niedrigsten
Durchschnittstemperatur.
- Auf den Höhen der austral. Alpen
gibt es mehrere Monate Frost und eine ge-
schlossene Schneedecke, ein wertvolles
Reservoir für Stauseen zur Trinkwasser-
versorgung und zur Regulierung der
Wasserführung im Murray-River-System.
- deutlich mäßigende Wirkung auf
die Temp.- Verhältnisse haben die Meere: sie
mildern Temp.- Unterschiede zwischen Tag
und Nacht und - wenn auch in
geringerem Umfang - zwischen Sommer und
Winter. Davon werden allerdings
nur die schmalen Küstenzonen
erfaßt
- wesentlich wichtiger ist kühlende
Wirkung der Seewinde in der heißen Sommer-
periode; sie nehmen den hohen
Nachmittagstemp. ihre extremen Spitzenwerte
- im weiträumigen Landesinneren gibt
es extreme Temp.- Schwankungen zwischen
Tag und Nacht. Diese führen zur
Taubildung auf den pflanzen und sind in den
vielen Monaten ohne Niederschlag die
einzige Wasserversorgung der Vegetation.
Niederschläge:
Die drei Gebiete:
- Das Sommerregengebiet der
Tropenzone im Norden und Nordosten
Australiens. Hier führt der
Nordwestmonsun vor allem im Dezember
und Januar zu starken
Niederschlägen, die im Bereich der weit nach
Norden vorspringenden Landmassen -
aber auch im Zusammenhang
mit Wirbelstürmen - sehr
heftig sein können.
- Der sich anschließende
Übergangsbereich mit gleichmäßig verteilten
Jahresniederschlägen. Diese
Zone erreicht im Südosten ihre größte
Breite. Sie umschließt im
wesentlichen die vom Südostpassat dominier-
ten Küstenebenen von New
South Wales und die nahezu ständig im
Bereich der Westwindzone liegenden
Bundesstaaten Victoria und Tas-
manien.
- Das Winterregengebiet im
Süden und Südwesten, das vor allem von
Mai bis Oktober unter dem
Einfluß der regenbringenden Westwindzone
steht.
- auch die Niederschlagsverhältnisse
sind bestimmt durch die jahreszeitliche
Nord-Süd-Verlagerung der
Hochdruckzone/ITC.
- Im austral. Sommerhalbjahr verläuft
diese im Süden des Kontinents; dadurch kann
der Norden von ergiebigen Monsunregen
erfaßt werden. Sie führen u. a. im De-
zember und Januar zu großen
Überschwemmungen. Die hohen Temperaturen
werden wegen der großen
Luftfeuchtigkeit nahezu unerträglich. Die Südhälfte
des
Kontinents mit Ausnahme des
äußersten Südostens bleibt in dieser
Sommerperiode
meistens ohne
Niederschlag.
- im Winterhalbjahr wandert die subtrop.
Hochdruckzone/ITC wieder nach Norden.
Diese Verlagerung hält den
Monsunregen vom Kontinent fern und bringt dem
Norden eine Trockenzeit (Mai- Oktober).
Den Süden bringt die Hochdruck-
verlagerung in den Einflußbereich
der Westwindzone. Dadurch erhalten der SW,
der Westen Tasmaniens und z. T. auch
Südostaustralien Winterregen.
- Abweichungen bei der Verlagerung der ITC
sind häufig. Sie haben katastrophale
Folgen in den Gebieten, die ohnehin nur
sehr niedrige Niederschläge empfangen:
im nördl. Winterregengebiet, im sog.
Übergangsgebiet und im südl. Sommerregen-
gebiet. Sie können dort zu
überraschenden hohen Niederschlägen mit großen
Überschwemmungen und
Erosionsschäden führen.
- an der Ostküste und in Tasmanien ist
der SO-Passat wetterwirksam, und der
Monsunregen bringt der NO-Küste
ebenfalls reichlich Niederschläge, ja sogar
die höchsten Werte, z. B. für
die Periode 1924 - 1980 südlich von Cairns jahres-
durchschnittlich 4203mm. Auch im
übrigen Vorland des ostaustral. Randgebirges
werden durch Steigungsregen hohe Werte
erreicht, etwa 2500mm im Durchschnitt.
Diese Niederschlagswerte dürfen aber
nicht darüber hinwegtäuschen, daß
Australien nach der Antarktis der
trockenste Kontinent der Erde ist: 52,5% der
Gesamtfläche des Kontinents hat
jährlich Niederschlagswerte unter 300mm.
- als Folge längerer
Dürreperioden entstehen in Australien oft Buschfeuer. Am
Ende
der letzten Dürreperiode (1981 -
1983) entstanden große Buschbrände im Südosten
des Landes; in SA und VIC erreichten sie
sogar die Küste.
- alle trop. Küsten Australiens sind
von Wirbelstürmen bedroht. Durchschnittlich
zwei Zyklone entwickeln sich im Jahr vor
der NW-Küste Australiens und drei vor
der NO-Küste. Jeder zweite bzw.
dritte trop. Sturm kommt der Küste nahe oder trifft
auf Land. Die größte
Sturmhäufigkeit liegt zwischen Januar und April. Südlich
von
20° südl. Breite schwächen
sie sich ab und drehen nach Westen ein. Auf diese
Weise kann noch ganz Westaustralien von
den Auswirkungen eines Wirbelsturmes
getroffen werden
(Starkniederschläge).
4. Böden
- hohes Alter der Oberflächenformen =
Böden alt und stark verwittert und ausge-
waschen, d.h. der Anteil an mineralischen
Nährstoffen und organischen Material ist
gering.
- geringe Bodenfeuchte und damit ein Mangel
an Bodenorganismen, die die
anfallende organische Substanz abbauen
und den Pflanzen verfügbar machen
könnten
- Nachteile: hoher Salzgehalt, hoher
Natriumgehalt (Verschlämmung und damit
erschwerte Bodenbearbeitung und
Reduzierung der Wasserhaltefähigkeit), der die
Bodenerosion bei bloßgelegtem Boden
erhöht
- viele Böden weisen eine Struktur auf
die durch Überweidung und Kultivierung
zerstört wird
- Niederschläge = Verschlämmung
der Böden durch den ein hoher Anteil des
Niederschlags oberflächlich
abfließt und dadurch eine weitflächige
Abspülung
und Gullyerosion
hervorruft
- Problem: die Produktivität vieler
Böden wird wahrscheinlich bis Ende des
Jahrhunderts erschöpft
sein.
- d.h. wirtschaftliche Tragfähigkeit
dieser Böden ist in starkem Masse von der
Mineraldüngung abhängig (fast
überall Phosphormangel, der seit fast 90 Jahren
durch massive Zugabe von Superphosphat
behoben wird)
- zusätzlich Zugabe von: Sulfat,
Kalium, Spurenelemente, Kupfer
- starke Abhängigkeit von Leguminosen
als den Hauptlieferanten von Stickstoff
- Weizen-Schaf-Weide-Wechselwirtschaft:
Weideverbesserung und Stickstoff-
anreicherung durch Klee.
5.
natürliche Vegetation
- tropischer Regenwald zusammenhängend
nur an der Ostküste von Queensland
ab 500m folgt Bergregenwald
- an Flachküstenabschnitten:
Mangroven
- nach N bis zu Kap-York-Halbinsel und in
Teilen des Hochlandes des östl. Queens-
lands Monsunwälder mit
immergrünen und laubabwerfenden Eukalyptusarten
- tiefere Lagen Südaustraliens und im
westl. Tasmanien subtrop. Regenwälder
- der östliche Gebirgsabfall: subtrop.
Lorbeerwälder mit Eukalypten, die in farnreiche
Bergwälder und auf den Hochplateaus
in überwiegend aus Eukalypten bestehende
Hartlaubwälder
übergehen
- Nordaustralien: trop. Trockenwälder(
Eukalypten, Akazien) ; diese verbreiten sich
im westl. Queensland stark und wird
weithin von Trockensavannen(vereinzelt
Schirmakazien und Flaschenbäume)
weithin unterbrochen
- im N Westaustraliens, des
Nordterritoriums und von Queensland ist ein laubab-
werfendes Campo cerado (laubabwerfende
Eukalypten, Gräser, Hartlaubsträucher)
- im Bereich des inneraustralischen
Trockengebietes umschließen xeromorphe
Strauchformation die Halbwüsten- und
Wüstengebiete
- randlich folgen im Norden Dornsavannen
und im SO Trockensteppen
- im Winterregengebiet Südaustraliens
Hartlaubwälder mit Eukalypten und Akazien,
im regenreicheren Teil auch
Karriwälder
- mit zunehmender Trockenheit vollzieht
sich der Übergang zu Konfirentrocken-
wäldern, Hartlaubgehölzen und
Hartlaubstrauchformationen
6. Der südwest- und
südaustralische Agrarraum
6.1 Geographische
Lage
- das australische Teilgebiet der
mediterranen Subtropen liegt auf der Südwest-
und Südseite des Kontinents und wird
auf dem Festland durch die trockene
Nullarborebene zweigeteilt. Einmal
handelt es sich um das Swanland, den
bevölkerungsreichsten Teil des
Staates Westaustralien zwischen 28 und 35°
südl. Breite, der sich vom Kap
Leeuwin bis Geraldton an der West- und Esperance
an der Südküste ausdehnt; zum
anderen um die etwas kühlere südaustralische
Küstenregion zwischen 32 und
38° südl. Breite, die von der Smoke Bay auf der
Eyre-Halbinsel bis zum Anstieg der
australischen Alpen bei Portland im Westen
des Staates Victoria
reicht.
6.2 Klima
- das in beiden Teilgebieten herrschende
Mittelmeerklima, das kontinentwärts all-
mählich vom (sommer-) trockeneren
Steppenklima abgelöst wird, besitzt mit den
gegensätzlich ausgebildeten
hygrischen Jahreszeiten die gleichen Eigenschaften
wie z.B. in Kalifornien und im
südafrikanischen Kapland.
- doch ist das Feuchtigkeitsangebot etwas
größer als an den von kalten Meeres-
strömungen bespülten
Küsten von Kalifornien und des südafrikanischen
Kaplands,
weil durch die Nachbarschaft des warmen
Meeres und die fehlende Gebirgs-
schranke nicht allein die Winterregen der
südhemisphärischen Westwindzone fallen,
sondern im Spätsommer und Herbst
gelegentlich randtropische Tiefs weit nach
Süden vordringen. Sie bewirken eine
intensivere Niederschlagstätigkeit, die den
kontinentalen Randgebieten des
Mittelmeerklimas eine reichere natürliche
Pflanzenwelt (Mallee Scrub)
ermöglicht und den Ackerbau risikoärmer macht
- die sommerliche Trockenzeit ist denn auch
im Niederschlagsgang Südaustraliens
nicht so deutlich
ausgeprägt
- der äußerste SW
Westaustraliens leitet zu den immerfeuchten Tropen über. Der
fast ganzjährige Regenfall sichert
hier den Wasserhaushalt der hochstämmigen
Karriwälder (Eucalyptus
diversicolor)
6.3 Böden und
Relief
- auch das Relief verschafft dem
australischen Gebiet seine besondere Eigenart.
Es dominiert die ebene
Landoberfläche. Im SW wölbt sich östlich des
schmalen
Küstenschwemmlandes von Perth die
flachwellige, mit Inselbergen besetzte
Rumpffläche des Australischen
Schildes zu dem mäßig hohen Bergland der
Darling Range (bis 600m) auf. Sie ist der
Standort lichter Jarrah-Wälder (Euca-
lyptus marginata), deren Unterholz aus
verschiedenen Hartlaubgewächsen
(vor allem aus Proteaceen) und
Grasbäumen besteht.
- in Südaustralien überwiegen
abseits der Flinders-Kette (Mt. LoftyRange bis 1000m),
die bei Adelaide zum Südlichen Ozean
vorstößt, gleichfalls die Aufschüttungs-
ebenen und Hügelländer. Sie
bestimmen den monotonen Charakter von Eyre- und
York-Halbinsel, der unteren
Murray-Niederung und der Ninety Miles Desert
- mit Ausnahme der wertvollen
Alluvialböden in den Niederungen sind die
edaphischen Bedingungen, wie etwa im
Bereich der fossilen südwestaustralischen
Lateritböden, für die
Landwirtschaft aber ungünstig, so daß allein mit
spezieller
Düngung befriedigende Erträge
erzielt werden können
6.4 Landwirtschaftliche
Nutzung
- der Agrarraum ist flächenhaft
gestaltet; nur die teilweise forstwirtschaftlich ge-
nutzten Eukalyptuswälder und die
ödliegenden Sandheiden an den Küsten lösen
ihn inselartig auf. Der Agrarraum ist an
das tief gelegene Land gebunden, eine
Höhenstufung wie im Mittelmeerraum
gibt es nicht
- Gegensatz von Bewässerungs- und
Trockenland besteht, allerdings herrscht das
Trockenland bei weitem vor.
- Bewässerungsland umfaßt
innerhalb der Regionen mit Mittelmeerklima nur 1-2%
der landwirtschaftlichen
Betriebsfläche.
- keine gemeinschaftlichen Stau- und
Kanalsysteme wie z.B. in Kalifornien, lediglich
kleinere staatliche irrigation systems
befinden sich in der Murray-Niederung
(insges. 19.000ha) und in der
Küstenebene südl. von Perth (rd. 14.000ha).
- viel stärker verbreitet sind
farmeigene Staubecken (Tank) und Brunnen, aus denen
das Bewässerungswasser mittels
Diesel- oder Elektropumpen geschöpft wird.
- Irrigation vornehmlich im Dienst der
Viehwirtschaft und nicht des Sonderkulturbaus
mit Obst, Wein und
Gemüse.
- Übergewicht des Trockenlandes in
Australien hängt damit zusammen, daß lange
Flüsse mit einem ausreichenden
Wasserangebot fehlen und die agrarische Er-
schließung erst in den letzten
sechzig Jahren in das Küstenhinterland vorgedrungen
ist.
- darüber hinaus spielen der geringe
inländische Bedarf und die Exportabhängigkeit
eine wesentliche Rolle für das
Zurücktreten aufwendiger Bewässerungskulturen
- Landwirtschaft ist dem natürlichen
Niederschlagsgang ausgesetzt, deshalb muß sie
einförmiger aufgebaut sein. Sie
fußt wie im ganzen Kontinent auf der Viehhaltung
(Rinder, Schafe) und dem Getreideanbau
(Weizen, Gerste). Die Skala der Acker-
früchte bleibt somit schmal, die
mittelmeerische Polykultur gibt es ohnedies nicht
6.4.1 Agrarzonen
Südwestaustraliens
- in Südwestaustralien, das durch
seine isolierte Lage eine gewisse Eigenständigkeit
besitzt, haben sich, deutlicher als in
Südaustralien, Agrarzonen herausgebildet
- in Anpassung an die von SW nach NO
zunehmende Trockenheit und die in gleicher
Richtung wachsenden Transportkosten
ordnen sie sich im Dreieck Geraldton - Kap
Leeuwin - Esperance folgendermaßen
an:
- An der Küste liegt die
intensivst genutzte Zone; sie ist vor allem auf den nahen
Markt Perth ausgerichtet,
wo 71% der rd. 1,3 Mio. Einw. Westaustraliens leben.
Sie setzt sich aus einer
viehwirtschaftlichen Teilzone mit Mastrinder- und Milch-
viehhaltung und einer
forstwirtschaftlichen Teilzone in den Karri- und Jarrah-
Wäldern zusammen, in denen der
Sonderkulturbau fleckenhaft verbreitet ist.
- der vornehmlich von
Südeuropäern (Italienern und Jugoslawen) in
Kleinbetrieben
getragene Wein-, Obst-, Agrumen- und
Gemüsebau hat seinen Schwerpunkt im
Weichbild der Agglomeration Perth, wo
er am Westabfall der Darling Ranges und
in der Küstenebene (mit dem Swan
Valley) teilweise als Bewässerungskultur be-
trieben wird.
- ohne Bewässerung kommen dagegen
die Sonderkulturbau-Inseln des feuchten
Südens aus. Wichtig ist hier die
Produktion von Äpfeln (der Sorte Granny Smith)
und Frühkartoffeln auf
gemischtwirtschaftlichen Farmen mittlerer Größe im
Gebiet
von Manjimup, Bridgetown und
Donnybrook.
- Ostwärts schließt
sich eine Zone intensiver Schafhaltung zur Woll- und
Fleischge-
winnung an, die
südlich Geraldton beginnt, dem Avontal bis Albany folgt und
über
Esperance hinausreicht. Im trockenen
Norden ist sie mit Weizenanbau verknüpft.
- Östlich des Avontals
beginnt der eigentliche Weizengürtel, der bis zur
agrono-
mischen
Trockengrenze an der 300-mm-Jahresisohyete vorstößt und den
westl.
Teil des australischen wheat belt
darstellt. Nach Fläche und Ertrag ist er die
größte und wirtschaftlich
wichtigste Landnutzungszone Südwestaustraliens.
Der Geograph Dahlke hat in der Entwicklung
des wheat belt vier Schritte unterschieden:
- die Erschließungsphase
von der Jahrhundertwende bis 1918 mit der
Land-
gewinnung durch Rodung
und dem Aufbau der Weizenmonokultur, die sich
auf den relativ feuchten Landstreifen
unmittelbar östlich des Avontales be-
schränkte;
- die Entwicklungsphase von
1919 bis 1930, die durch die
Siedlungsverdichtung
im
erschlossenen Raum und durch die inselhafte Siedlungsausbreitung auf
den
„besten Böden“
mittels verbesserter Anbautechnik gekennzeichnet war;
- die Krise von 1931 bis 1945,
die durch die weltwirtschaftliche Situation und
eine
falsche Bewertung des
Klimas und der Bodengüte hervorgerufen wurde;
- die Phase der
beträchtlichen Ausweitung des Weizenanbaus in das
Landesinnere
seit 1945 (bis
1968). Sie wurde durch umwälzende Neuerungen der
Farmtechnik,
wie Sorten-Neuzüchtung, neue
Düngemethoden, Einsatz von Spurenelementen
im Dünger, neuartige Maschinen
für die Rodung des Mallee Scrub, ausgelöst, so
daß die bis dahin als steril
geltenden Sandböden brauchbare Weizenböden
wurden. Gleichzeitig gelang es, im
feuchten westlichen Teil des Weizengürtels
den bodenfrüchtigen Erdklee
(Trifolium subterraneum) aus dem Mittelmeerraum,
der die Sommertrockenheit zu
überdauern vermag, heimisch zu machen. Er ver-
bessert den Nährstoffgehalt des
Bodens und erlaubt die ganzjährige Schaf-
haltung, die als zusätzlicher
Betriebszweig aufgenommen wurde.
- Jenseits der agronomischen
Trockengrenze und außerhalb des
Mittelmeerklimas
schließt sich im Mulga Scrub die extensive weidewirtschaftliche Zone mit
Rindern
und Schafen an, die in die ungenutzte
inneraustralische Grassteppe überleitet.
6.4.2 Agrarwirtschaft in
Südaustralien
- auch hier überwiegt der
Getreideanbau und die Schafhaltung
- Ackerbau ebenfalls bis zur klimatisch
möglichen Grenze
- Landreserven haben jüngst noch in
der Ninety Miles Desert südlich des unteren
Murray bestanden, wo im Rahmen des
Kriegssiedlerwerkes der fünfziger Jahre
Land auf salzhaltigem Untergrund urbar
gemacht worden ist.
- anders als im Südwesten Australiens
weitete sich das agrarische Nutzland somit
zuletzt nicht mehr an der
äußeren Grenze zum inneraustralischen Trockenraum
aus,
sondern es nahm die schlechteren
Böden diesseits von ihr in Besitz.
- ähnlich wie im Raum Perth hat sich
um Adelaide eine stadtnahe Mastrinder- und
Milchwirtschaftszone
ausgebildet
- nationale Bedeutung kommt dem Weinbau zu.
Mit dem unbewässerten Rebbau
in den Adelaide Foothills und der Mt.
Lofty Range, den schlesische Siedler 1838
in den Southern Vales eingeführt
haben, und dem bewässerten Rebbau am Murray,
der auf südeuropäische
Einwanderer zurückgeht, ist Südaustralien noch vor
Victoria
der erste Weinproduzent des
Kontinents.
- es werden sowohl billige Massenweine als
auch qualitativ wertvolle Wermut-,
Dessert- und Branntweine, außerdem
Tafeltrauben und Trockenfrüchte erzeugt.
- die Winzer des Weinlandes um Adelaide mit
dem bekannten Barossa Valley
unterhalten mixed farms, die den Reben
etwa ein Fünftel ihrer Betriebsfläche
(9-18ha)
überlassen.
- zudem gibt es Teilzeit-Weingärtner,
deren mittlere Betriebsgröße von 2,5ha jener
der Vollerwerbswinzer im westlichen
Deutschland entspricht (1985).
- am Murray sind es durchwegs
Spezialbetriebe
6.5 Betriebsformen,-
größen und - strukturen
Ebenso wie in Kalifornien und im Kapland
liegt der australischen Landwirtschaft
die Farm nach englischem Vorbild zugrunde.
Die Farmwirtschaft wird vom fortschrittlichen Gedankengut
produktiv-kapitalistischer Wirtschaftsgesinnung getragen.
- ihre typische Ausbildung hat die Farm im
südaustralischen Weizengürtel
- Betriebsgröße (Vordringen in
klimatisch und edaphisch ungünstigere Gebiete)
gewachsen von ca. 400 auf 1200 bis 1600
ha, max. 2000 ha
- Zunahme mittlerer Farmgrößen
von 670 ha (1943/44) auf 826 ha (1964/65) und auf
1324 ha (1978/79) im gesamten
Südwestaustralien
Gründe: Neuschaffung von Betrieben
im Bereich des „kritischen Grenzgürtels“
ökonomisch motivierte
Konzentrationsbewegung
- die Farmen: überwiegend eine
gemischtwirtschaftliche Struktur, d.h. sie betreiben
den Trockenfeldbau mit Weizen, Gerste und
Hafer sowie die ortsfeste Schafhaltung
gleichrangig
nebeneinander
- je mehr man sich der heute stagnierenden
Pionierfront des Weizengürtels an der
agronomischen Trockengrenze nähert,
desto ausschließlicher wird naturgemäß der
Weizenanbau
- es handelt sich also in der Regel um
Familienfarmen überschaubarer Größe, die,
soweit es der individuelle
Einkommensspielraum zuläßt, in maßvoller Weise
technisiert sind (sie werden von der
Kapitalseite her mit geringerem Aufwand
betrieben (extensiv))
- hohe Lohnkosten (hoher Lebensstandard der
australischen Bevölkerung), deshalb
Vermeidung der Einstellung
familienfremder Arbeitsdauerkräfte
- zusätzliches Personal zur
Getreideernte und zur Schafschur
- räumlich eng begrenzte Wein-, Obst-
und Gemüsebaugebiete werden von selbst-
ständigen südeuropäischen
Einwanderern betrieben
- in diesen Betrieben hilft man sich
gegenseitig z.B. werden zur Obsternte und
Weinlese in SW-Australien Frauen
benachbarter Farmen und durchziehende
Arbeitskräfte
eingesetzt
- Übereinstimmung zeigt die
ländliche Siedlungsstruktur: Einzelsiedlung der Farmen
in mehr oder weniger großen
Abständen auf geometrisch zugeschnittenen arrondier-
ten Betriebsflächen liegen und
gewöhnlich aus mehreren zweckmäßig einge-
richteten Wirtschaftsgebäuden und
einem zumeist modernen Wohnhaus bestehen,
ist ähnlich wie in den andern
Erdteilen einem weitmaschigen Netz zentraler Orte
zugeordnet
6.6 Agrarproduktion für den
Export
- die Agrarregion der australisch
mediterranen Subtropen erzeugen fast aus-
schließlich für den
Export
- dieses Betriebsziel wird von der geringen
Aufnahmefähigkeit des Lokal- und
Binnenmarktes und dem inneraustralischen
Wettbewerb der gleichen agrarischen
Produkte erzwungen
- Ausnahme: binnenmarktorientierte Wein-
und Milchwirtschaft, die über zahlreiche
farmeigene Kellereien und
Genossenschaftliche Molkereien verfügen
- Erzeugnisse werden nur deshalb selten an
Ort und Stelle verarbeitet
- Güter werden roh oder wenig
aufbereitet ausgeführt
- Weizen, Gerste, Schafwolle,
Gefrierfleisch und Lebendvieh sowie Häute und Felle
gelangen über die Häfen
Geraldton, Perth-Fremantle, Bunburry, Albany und
Esperance und Port Adelaide, Port Lincoln
und Port Pirie in erster Linie nach
Ost- und Südostasien, in die
arabischen Staaten, Europa und Nordamerika
- wichtigster Handelspartner ist
Japan
- Rückschlag für die
südwest- und südaustralische Landwirtschaft war der
Beitritt
Großbritanniens zur EG, da GB ein
bedeutender Abnehmer gewesen ist
(A Abhängigkeit vom
Weltmarkt)
- Hindernis einer Änderung der
einseitigen Ausrichtung = geringe Einwohnerzahl
Australiens
- wichtige Rolle der LW im Wirtschaftsleben
der südwest- und südaustralischen
Bevölkerung zu erkennen an der
Tatsache: abseits der beiden Metropolen
Perth und Adelaide durchschnittlich mehr
als 50% der Erwerbspersonen im
primären Wirtschaftssektor
tätig (1975)
7. Bedeutung und Probleme der
Bewässerungslandwirtschaft
- wasserwirtschaftliche Ausgangsposition in
Australien schafft nur in wenigen Teil-
räumen günstige Voraussetzungen
für die Bewässerung. Hervorzuheben ist der
große Gegensatz zwischen dem
weitgehend abflußlosen Innern des Landes und
den küstennahen Zonen Australiens.
In diesen küstennahen Randgebieten sind
zumindest periodisch fließende
Gewässer vorhanden
- unregelmäßige
Wasserführung der Flüsse macht allerdings ihre Nutzung zur
Be-
wässerung schwierig. So wurden im
Murray River z.B. vor der Fertigstellung von
Talsperren in einem extrem feuchten Jahr
(1917) 16,9 Mrd. m³ Wasser und in einem
extrem trockenen Jahr (1914) dagegen nur
1,1 Mrd. m³ Wasser gemessen. Wasser-
regulierende Maßnahmen dienen daher
nicht nur der Bewässerung, sondern auch
dem Schutz gegen
Überflutungen.
- das Flußsystem des Murray River
(Murray, mit den Nebenflüssen Goulburn,
Murrumbridge und Darling) erfaßt
15% der Fläche Australiens. Es hat im Tiefland
des Südostens nur ein geringes
Gefälle, was günstige Voraussetzung für einfache
Flutungsverfahren der Bewässerung
bietet.
- in einem Gebiet mit nur 250-300mm
jährlichem Niederschlag und ehemals nur sehr
extensiver Nutzung sind inzwischen
über 1,2 Mio. ha Bewässerungsland geschaffen
worden. Damit liegen 84% der
Bewässerungsfläche Australiens im SO. Bei den Be-
wässerungsverfahren wird
überwiegend Flächenüberstau angewandt (72% der
be-
wässerten Flächen); dieses
„flooding“ läßt jedoch keine optimale Anpassung der
Wassergaben an den Verbrauch der Pflanzen
zu und erhöht die Gefahr einer Ver-
salzung des Bodens.
- größter Wasserverbraucher in
Australien ist die Bewässerungslandwirtschaft mit
68,8% des Gesamtverbrauches. Danach folgt
der Bedarf der Städte und der
Industrie mit 22%. Der Wasserverbrauch
der städtischen Verdichtungsräume
(Industrie/Haushalte) steigt enorm.
Umgerechnet auf den Pro-Kopf-Verbrauch waren
das im Verdichtungsraum Sydney z.B.
1964/65 täglich 496 l, 1979/80 532 l, und für
das Jahr 2000 werden 658 l täglich
pro Einwohner errechnet.
- kartographische Darstellung der
größeren Bewässerungsgebiete Australiens doku-
mentiert zwar eine Ausweitung des
landwirtschaftlich genutzten Raumes; doch es
dominiert eine küstennahe
Inwertsetzung.
- Bewässerungslandwirtschaft kann sich
erfolgreich nur von vorhandenen leistungs-
fähigen Zentren aus entwickeln. Wie
wichtig diese Einbindung in eine vorhandene
oder ausbaufähige Infrastruktur ist,
zeigt das weitgehend fehlgeschlagene Be-
wässerungsprojekt am Ord River in
isolierter Lage im NW Australiens. Die Konzen-
tration der
Bewässerungslandwirtschaft in den küstennahen Randzonen hat
auch
ökonomische Gründe, denn die
Ertragssteigerung ist umso größer, je höher die
Niederschlagsmenge im
Bewässerungsgebiet ist.
- die stark intensivierte Nutzung durch den
Bewässerungslandbau führte zu einem
Ausbau vorhandener Siedlungen und zu
einem Ausbau von neuen Mittelpunktsorten
in den Bewässerungsgebieten,
verbunden mit einer Bevölkerungszunahme in
Zentren und Umland.
- Bewässerungslandschaft leistete
damit einen Beitrag zu einer umfassenden
regionalen Entwicklung. Nach 1971 haben
sich auch hier Bevölkerungsveränder-
ungen durchgesetzt, die in den
Nachbargebieten mit herkömmlicher landwirtschaft-
licher Ausrichtung bei den früheren
Zählungen bereits sichtbar wurden: eine Kon-
zentration der Bevölkerung in den
Versorgungszentren und eine Abnahme im Um-
land.
- durch Absatzkrisen bei den Produkten der
Bewässerungslandwirtschaft, vor allem in
den durch Zölle abgeschirmten
Ländern der EG, befinden sich viele Bewässerungs-
gebiete in einer wirtschaftlich
kritischen Phase. Sie müssen sich für die bisherigen
Produkte (Obst/Obstkonserven) neue
Märkte suchen oder selbst neue Produkte
anbauen. Dies zeichnet sich schon
deutlich ab in der verstärkten Hinwendung zum
Reisanbau.
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