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Die Entscheidungsschlacht bei Stalingrad
Diesen Text habe ich am 07. Juni 1990 für den Geschichtsunterricht (10. Klasse)
verfaßt. Wie immer kann ich keine Garantie für eine 100%-ige Richtigkeit des Textes
gewährleisten. Auch Rechtschreibfehler sind möglich :-)
Der Hauptträger der Schlacht bei Stalingrad war die 6.Armee unter der
Führung Generalfeldmarschall Friedrich Paulus, die Unterstützung durch Teile der von
Süden eingedrehten 4.Panzerarmee unter der Leitung Generaloberst Hermann Hoth erhielt.
Doch durch Betriebsstoffmangel war ein zügiges Vorwärtskommen, was die Lage erforderte,
nicht möglich. Durch diese Panne ging wertvolle Zeit verloren, die der Gegner nutzte, um
im westlichen Vorfeld Stalingrads Riegelstellungen aufzubauen. Diese Riegelstellungen der
neugebildeten Heeresgruppe "Stalingradfront" bekam Unterstützung von der 62.,
63.und 64.sowjetischen Armee.
Am 10.August erreichten die deutschen Vorausabteilungen die
Außenbezirke Stalingrads und am 19.August erteilte Generalfeldmarschall Friedrich Paulus
der 6.Armee den Befehl, Stalingrad anzugreifen. Vier Tage später, am 23.August, hatten
die deutschen Angriffsspitzen das Ufer der Wolga erreicht. Diese Truppen bekamen die
benötigte Unterstützung aus der Luft von den Maschinen des VIII. Fliegerkorps unter der
Führung General Martin Fiebig. Das sowjetische Oberkommando verkündete den
Belagerungszustand. Am 13.September begannen die deutschen Truppen mit dem
"endgültigen Eroberungsstop". Sie konnten zwar in Frontmitte durchbrechen, doch
dann wurden sie durch die letzten sowjetischen Reserven gestoppt. Der deutsche Vorstoß
war gescheitert.
Am 4.Oktober wurde ein neuer Angriff gestartet, der die völlige
Inbesitznahme Stalingrads durch die deutschen Truppen und die Vertreibung der Sowjets vom
rechten Wolgaufer zum Ziel hatte.
Der Widerstand der sowjetischen Truppen wurde jedoch immer verbissener.
In den Straßen und Häusern Stalingrads wurden schwerste Kämpfe zwischen den beiden
Fronten ausgetragen. Ein weiträumiges operieren der 6.Armee war nicht mehr möglich, und
darum löste sie sich in kleine Stoßtrupps auf, die sich in blutigsten Häuserkämpfen
jedes Vordringen bitter erkämpfen mußten.
Verluste der sowjetischen Armee konnten schnell ausgeglichen werden,
während der "Ausblutungsprozeß" der deutschen Armee unaufhaltsam war. Zwar
gelang es der 6.Armee bis Oktober neun Zehntel Stalingrads zu nehmen, doch schien eine
Katastrophe in der Armee unaufhaltsam.
Schon Mitte Oktober meldeten deutsche Luftaufklärer eine Ballung
starker sowjetischer Armeeverbände im Raum Stalingrad und den umliegenden Gebieten. Auch
am Don und an der Wolga hatten die Sowjets ihre Truppen neu gegliedert. Von Süden nach
Norden folgten jetzt noch drei Heeresgruppen, was auf einen geplanten Großangriff der
Sowjets schließen ließ.
Die deutschen Divisionen in Stalingrad waren vollkommen geschwächt und
litten unter den Nachschubschwierigkeiten.
Das VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 4 war mit seinen 370 Flugzeugen
den beiden ihm gegenüberstehenden sowjetischen Luftarmeen hoffnungslos unterlegen.
Nach einem Feuerschlag aus 3500 Rohren begannen die Sowjets am
19.November um fünf Uhr morgens die Operation "URANUS".
Nordwestlich und südlich von Stalingrad überrollten die sowjetischen
Armeen die 3. und 4.rumänische Armee und vereinigte sich fünf Tage später westlich der
6.deutschen Armee im Raum Kalatsch.
Zwanzig deutsche und zwei rumänische Divisionen mit insgesamt 250.000
Mann waren eingeschlossen.
Hitler befahl die Einigelung der 6.Armee, obwohl Paulus um
Handlungsfreiheit gebeten hatte. Paulus hatte jetzt noch etwa 100 Panzer, 1800 Geschütze
und rund 10.000 Fahrzeuge zur Verfügung.
Hitler ordnete jedoch an, Stalingrad zu halten und sagte Hilfe von
außen zu. Göring versprach, die eingeschlossene Armee täglich mit 300t Nachschub zu
versorgen. Doch von den versprochenen 300t ließ sich nur ein Tagesdurchschnitt von 97t
verwirklichen.
Die neue deutsche Heeresgruppe Don unter der Führung
Generalfeldmarschall von Manstein begann am 12.Dezember mit Teilen der 4.Panzerarmee
(Hoth) einen "Hilfsangriff" aus dem Raum Kotelnikowo.
Hoths Panzer kämpften sich bis auf 50km an die Stadtgrenze Stalingrads
heran. Doch dann stoppte eine sowjetische Armee den Angriff.
Ein vorbereiteter Gesamtdurchbruch der 6.Armee (Unternehmen
"Donnerschlag") als letzte Möglichkeit des Überlebens wurde von Hitler
untersagt.
Die 6.Armee war durch die Versorgungsschwierigkeiten sehr geschwächt,
als am 10.Januar die Sowjets mit der Zerschlagung des "Stalingrad Kessels"
(Operation "Ring") begannen und ihn in zwei Teile spalteten.
Der Südkessel mit Generalfeldmarschall Paulus kapitulierte am
31.Januar der Nordkessel zwei Tage später.
91.000 deutsche Soldaten gingen in sowjetische Gefangenschaft, etwa
70.000 deutsche Soldaten fielen in der Schlacht um Stalingrad.
Die 6.Armee wurde vollkommen vernichtet.
© Stefan Seebeck, 07.06.1990
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