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Die DDR - Ein Rückblick

 

© 1997 by Martin Burgard

 

1. Entstehung der DDR:

Deutschland wurde nach dem 2. Weltkrieg von den Siegermächten besetzt und in vier Besatzungszonen aufgeteilt: Im Westen die Franzosen, im Norden die Engländer, im Süden die Amerikaner und im Osten die Russen. Mit dem Einmarsch der sowjetischen Truppen kam die "Gruppe Ulbricht" nach Mitteldeutschland und übernahm im Auftrag der Sowjetunion alle wichtigen Positionen. In der sowjetischen Besatzungszone wurde die SPD mit der KPD zur SED zwangsvereinigt. So entstand die DDR.

 

2. Herrschaft der SED in der DDR:

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Es gab praktisch nur eine Partei, die SED, da alle zugelassenen Parteien unter der Führung der SED im "demokratischen Block" zusammengeschlossen waren und eine Einheitsliste bildeten. Dadurch war klar, daß die SED immer mit 99% Zustimmung bei 98% Wahlbeteiligung gewann. Freie Wahlen waren also nicht möglich., da man nur offen ankreuzen konnte. Die DDR war also in der Realität eine Diktatur. Die Bevölkerung paßte sich an, floh in den Westen oder zog sich in das Privatleben zurück. Ein geringer Teil unterstützte auch die Diktatur. Widerstand wurde deutlich im Aufstand vom 17. Juni 1953, der mit sowjetischer Hilfe blutig niedergeschlagen wurde. Insgesamt verließen etwa 3,5 Millionen Menschen die DDR, davon allein 2,6 Millionen bis zum Bau der Mauer im August 1961. Gründe für Flucht oder Übersiedlung waren die Ablehnung der politischen Verhältnisse in der DDR und die Einschränkung der persönlichen Freiheit, die oft mit den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen in Zusammenhang stand. Insgesamt gab es an Mauer und Stacheldraht über 200 Tote. Die Führungsspitze der SED hatte immer weniger Bezug zur Realität. Sie lebte über Jahrzehnte fast unter sich in einer abgeschirmten Siedlung bei Berlin. Nur wenige junge Führungskräfte kamen hinzu.

Da die DDR aus der sowjetischen Besatzungszone entstand, orientierte sich die Politik der DDR von Anfang an am Vorbild der Sowjetunion. Die Lehren von Karl Marx und Friedrich Engels, wonach die Ausbeutung der Menschen durch den Sozialismus überwunden werden kann, sollten in die Praxis umgesetzt werden. Dabei wurden insbesondere Stalins Herrschaftsmethoden übernommen: Unterdrückung der Bevölkerung, Bespitzelung, und Verfolgung Andersdenkender.

 

3. Die "Stasi"

1950 wurde das Ministerium für Staatssicherheit, im DDR-Kürzel "Stasi", eingerichtet. Aufgabe der Stasi war die Spionage, besonders in der BRD, sowie die Kontrolle der eigenen Bevölkerung. Sie arbeitete mit eigenen Untersuchungsbehörden und bewaffneten Einheiten. Stasi-Mitarbeiter nahmen Verhaftungen vor und führten Verhöre durch, sie schlugen und folterten. Sie konnten Berufsverbote ebenso durchsetzen wie die Einweisung in psychiatrische Anstalten. Die Stasi hatte 85000 hauptamtliche und über 100000 inoffizielle Mitarbeiter. Durch Erpressung, wegen materieller Vorteile oder beruflicher Aufstiegsmöglichkeiten wurden im letzten Jahrzehnt mehr als eine halbe Million "Stasi-Spitzel". Im Hauptsitz des Ministeriums befanden sich ungefähr 18000 laufende Meter Personendossiers, die durch eine 6 Millionen Namen umfassende Kartei erschließbar sind.