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Wirtschaftswunder, Marshallplan, Währungsreform

1.  Begriff: "Wirtschaftswunder"

=Bezeichnung für den schnellen Aufstieg der westdeutschen Wirtschafts nach dem 2.WK.
-> zu seiner Entwicklung haben folgende Faktoren beigetragen:
· der Vater des WI Wunders Ludw. Erhard
· die Währungsreform
· der Marshallplan
· der Wiederaufbau der zerstörten Produktionsstätten
 

2.     Die Ausgangssituation nach dem Zweiten Weltkrieg:

Deutschland hatte nach 1945 seine größte politische, militärische, wirtschaftliche und soziale Katastrophe erlebt, die durch die bedingungslose Kapitulation am 8. Mai 1945 und die Teilung in vier Besatzungszonen (Potsdamer Konferenz) 17.2.  -  2.8.1945) besiegelt wurde.

..Die Ausgangssituation nach dem Zweiten Weltkrieg wird durch erschütternde Zahlen gekennzeichnet:   Die Ausgangssituation nach dem Zweiten Weltkrieg wird durch erschütternde Zahlen gekennzeichnet:
 

3,5 Mio   deutsche Kriegstote;
 
 

10 Mio Flüchtlinge und Vertriebene wurden 1945 bis 1947 eingegliedert;
 
 

40% der Bevölkerung waren unmittelbar Kriegsopfer
(Kriegsgeschädigte, Totalbombengeschädigte, Flüchtlinge und Vertriebene);
 
 

60% der Bevölkerung waren stark unterernährt;
 
 

50% der Vorkriegskapazität der deutschen Wirtschaft war zerstört
(Zerbombung der Produktionsanlagen, Verkehrseinrichtungen und Wohnungen,  Demontagen, Verlust von 25% des Reichsgebietes von 1937).

1. Begriff:  WIRTSCHAFTSWUNDER

Bezeichnung für den schnellen Aufstieg der westdeutschen Wirtschaft nach dem 2. WK.
Zu seiner Entswicklung haben beigetragen:
· der "Vater des Wirtschaftswunders" Ludwig Erhard, der die soz. Marktwirtschaft geprägt hat
· die Währungsreform
· der Marshallplan
· der Wiederaufbau der zerstörtenn Produktionsstätten nach nach modernsten Gesichtspunkten
 

2. Herleitung

· ersten Nachkriegjahren litten Menschen in westlichen Besatzungszonen unter unvorstellbaren Mangel an Lebensmitteln und Konsumgütern
· Viele machten zerrüttete Währung sowie die Zwangs- und Bezugsscheinwirtschaft für Versorgungskrise verantwortlich
· Dennoch war z.B. bei Gewerkschaften, Sozialdemokraten, aber auch bei einzelnen Politikern der CDU die Meinung weit verbreitet, diese Hungerkrise könnte nur durch eine zentrale wirtschaftliche Planung überwunden werden.
· Demgegenüber trat L. Erhard für die Einführung der soz. Marktwirtschaft ein, bei der eben nicht staatl. oder halböffentliche Stellen, sondern der Wettbewerb auf freien Märkten und die dort erziehlten Marktpreise steuern sollten.
· Die Produktionsmittel sollten in den Händen privater Eigentümer liegen.
· Ziel der soz. Marktwirtschaft:
Grundsatz der Freiheit auf dem Markt mit dem Gedankten
der soz. Sicherheit des Individuums zu verbinden.
SKIZZE mit Grundelementen
· Eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Marktwirtschaft war nach Erhards Auffassung ein geordnetes Geldwesen
· Eine Währungsreform war dahrer für ihn daher unbedingt notwendig
· Politische Unterstützung fand Erhard für seine Vorstellungen insbesondere bei der amerikanischen Besatzungsmacht
· Als dann im Jahre 1948 die Währungsreform auf Anordnung der Besatzungsbehörden schließlich durchgeführt wurde, füllten sich plötzlich die Läden und Schaufenster mit den lange vermißten Waren.
· Die Menschen schöpften Mut und Zuvericht
· Dennoch konnten von einem Wirtschaftswuder noch nicht die Rede sein.
· Nach einem kurzzeitigem Strohfeuer kam es wieder zu Rückschlägen in in der industiellen Produktion
· Die Zahl der Arbeitslosen stieg rasch an
· im Februar 1950 betrug die AL-Quote 13.5 % (knapp 2Mio waren arbeitslos)
 
 
 
 

3. Ursachen des Wirtschaftswunders

· Westdeutschland war in den drei Jahren zwischen Kriegsende und Währungsreform `48 ein hungriges, ein armes Land, aber kein unterentwickeltes; es verfügte über relativ große und moderne Maschinen, Ausrüstungen und Fabrikanlagen, die zum Teil aus der unmittelbaren Vorkriegs- und Kriegszeit stammten und relativ geringe Kriegsschäden aufwiesen. Die Produktionsanlagen waren im Gegensatz zu vielen Innenstädten und Verkehrswegen großenteils erhalten geblieben.
#Der wirtschaftliche Aufschwung wurde gefördert durch die steigende internationale Nachfrage nach dt. Produkten. Besonders der Maschinenbau- sowie die Elektro- und die chemische Industrie konnten ihre Erzeugnisse ins Ausland absetzen.
#Deutschland besaß in den 50er Jahren noch ein relativ niedriges Lohnniveau und verfügte über reichlich qualifizierte Arbeitskräfte (nicht zuletzt aus dem Kreis der Vertriebenen und Flüchtlinge), so daß hochwertige Waren zu günstigen Preisen angeboten werden konnten. Hierzu kam, daß die D-Mark noch lange unterbewertet war.
#Die Kriegsschäden erzwangen zudem eine völlige Erneuerung der Produktionsanlagen, so daß bald auf modernsten Anlagen mit höchster Produktivität produziert wurde.

· Die großen Zerstörungen in der Verkehrsinfrastuktur wurden durch staatlichem Maßnahmen behoben. Der private und auch der staatlich geförderte soziale Wohnungsbau bildeten zusammen mit der sich rasch entwickelnden Automobilundustrie die Konjunkturlokomotiven. (Bild bzw. Skizze "Messerschmitt")
· Die Startbedingungen der westdeutschen Wirtschaft waren gut: Währungsreform, freie Preisbildung und Aufhebung der Bewirtschaftungsmaßnahmen fielen mit einem enormen Nachholbedarf auf allen Gebieten zusammen.
· Die durch den Krieg geschädigte Bevölkerung besaß einen ungeheueren Aufbauwillen und große Arbeitsdisziplin. Flüchtlinge und Vertriebene bildeten ein mobiles und häufig besonderes motiviertes Arbeitkräftereservoir.
· Das Ausbleiben extremer sozialer Spannungen begünstigte die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung. Die Gewerkschaften begnügten sich mit maßvollen Lohnforderungen. Die erfolgreiche soziale und politische Integration von Vertriebenen und Flüchtlingen verhinderte politische Instabilität
· Die Marshallplan-Gelder linderten den Kapital- und Devisenmangel und brachten dadurch ein europ. Handel mit Nahrungsmitteln in Gang. Sie stärkten damit indirekt die dt. Exportwirtschaft.
 

4. Wirtschaftlicher Strukturwandel

· Das dt. Wirtschaftswunder schuf nicht nur die Geltung für die wirtschaftliche Integration der Flüchtlinge, die Beseitigung der Nachkriegsarbeitslosigkeit und das allgemeine Ansteigen der Einkommen, sondern beschleunigte auch den seit der Industriellen Revolution begonnenen Strukturwandes der Wirtschaft.
· Die Landwirtschaft verlor wesentlich an Bedeutung.
· Waren 1950 noch fast 25% der Beschäftigten in diesem Bereich tätig, arbeiteten 1960 nur noch  13% im Agrarsektor (1970:  9%)
· Dagegen stieg der Anteil der Beschäftigten im Handwerk und vor allem in der Industrie im gleichen Zeitraum von 43% auf 48% (bis 1970:  42%)
· Die höchsten Steigerungsraten wies der Dienstleistungssektor auf.
· Hatten 1950  33% der Beschäftigten Dienstleistungen in Handel und Verkehr verrichtet, waren es 1960 bereits 39% (1970:  42%)
· Die BRD entwickelte sich seit den 50er Jahren zu einer modernen Industriewirtschaft mit einem stark ausgeprägten Diensteistungssektor.
 

5. Schichtungs und Konsumgesellschaft

· Der Krieg und der Wiederaufbau bewirkten einen tief greifenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel.
· Die BRD entwickelte sich zu einer moderneren Dienstleistungs- und Massenkonsumgesellschft
· Es entstand eine sehr breite Mittelschicht, wobei ebenso der Lebensstandart für die unteren sozialen Schichten stieg.
· Sowohl die Bauern als auch Handwerker und Einzelhändler sowie die Angestellten profitierten vom "WIWU", das ihnen steigende Einkommen brachte.
· Die Erhöhung des Lebensstandards und die bessere soziale Absicherung der Arbeiter schliff die noch im Kaiserreich scharf gezogenen Trennungslinien zwischen Proletariat und bürgerlichem Milieu.
· Die Konsumgewohnheiten und der Lebensstil von Arbeitern auf der einer Seite und den übrigen abhängig Gschäftigten glichen sich in dieser Schichtungssgesellschaft allmählich an.
· Auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land nahmen ab.
· Diese Schichtungsgesellschaft bildet die soziale Grundlage für den politischen Pluralismus und die Überwindung des Obrigkeitsstaates.

Der Marshallplan:

der von George C. Mashall im Juni 1947 entwickelte Plan für ein Europäisches Wiederaufbauprogramm (ERP= European Recovery Program) war für die wirtschaftliche Entwicklung Europas, insbesondere der drei Westzonen und der späteren Bundesrepublik von großer Bedeutung.

Dieses Hilfsprogramm, das von 1948 -> 1952 lief, half einer Reihe von europäischen Ländern, ihre Einfuhren von aufbauwichtigen Gütern aus den USA zu finanzieren.

Von der insgesamt geleisteten Höhe von 13 Mrd. Dollar empfing die BRD rund 11% (1,4 Mrd Dollar).
 

Außenminister G. C. Marshall führe in der Havard University u. a. aus:
ZITAT:" Die Wahrheit ist, dass die Bedürfnisse Europas an ausländischen Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Produkten, in der Hauptsache aus Amerika, in den nächsten drei oder vier Jahren größer sein werden, als die gegenwärtige Fähigkeit Europas, dafür zu zahlen. Europa muss deshalb eine wesentliche zusätzliche Hilfe erhalten oder einer wirtschaftlichen Hilfe und politischen Verelendung entgegengehen...

Es ist daher logisch,  dass die Vereinigten Staaten alles mögliche zun sollen, um die Wiederkehr normaler, gesunder wirtschaftlicher Verhältnisse in der Welt herbeizuführen, ohne die eine politische Stabilität und ein gesicherter Frieden nicht bestehen können."
 
Die Währungsreform:

In den ersten Nachkriegsjahren blieben die Waren knapp, dafür gab es etwas anderes im Überfluss:  GELD.
Dies war das Ergebnis der zurückgestauten Inflation, zu der es während des Krieges gekommen war.
Das Dritte Reich hatte nämlich die Aufrüstung und den Krieg mit zusätzlichem Geld, mit dem Druck von Banknoten und durch Kreditschöpfung finanziert. Dadurch was das Geldvolumen von 56,4 Mrd. Reichsmark im Jahre 1938 auf 298 Mrd. Reichsmark im Jahre 1945 gestiegen.
So kam es also, dass dem niedrigsten Warenangebot eine weitaus größere Geldmenge gegenüberstand.
Die Folge davon waren Preisstopp und Bezugsscheinsystem. Die Verbraucher wichen deshalb auf die Schwarzmärkte aus:  das Geld erfüllte nicht mehr seinen Zweck und wurde durch Zigaretten, Butter und andere Sachgüter ersetzt.
Man tauschte wieder wie in der Naturalwirtschaft Ware gegen Ware.
Eine Währungsreform war dringend erforderlich:  -- eine wichtige Voraussetzung auch für die Neuordnung der Wirtschaft.
Bis es zur Währungsreform kam, vergingen ein paar Jahre, weil sich die Alliierten nicht einigen konnten. Im März 1948 kündigte die Sowjetunion ihre Mitarbeit im Alliierten Kontollrat endgültig auf.
Die westlichen Alliierten mussten allein handeln.

Der sog. "scharfe Schnitt" kam am 20. Juni 1948. Bereits am Vortag wurde von den westlichen Alliierten die Währungsreform angekündigt und deutsche Stellen mit der Durchführung beauftragt.
Als neu Währung wurde die DM ausgegeben.
Jeder Bewohner der drei Westzonen (brit. -  US  -  franz.) erhielt als "Kopfquote" 40 DM in bar, zwei Monate später noch einmal 20 DM.
Alles übrige Altgeld musste auf Bankkonten eingezahlt werden. Dort wurde es im Verhältnis 10:1 gutgeschrieben, aber nur teilweise freigegeben. Die Schulden des Reiches wurden für erloschen erklärt, die privaten Schulden im Verhältnis 10:1 herabgesetzt.
(=> "Schwarzer Tag für die Schwarzhändler")
 
Und hier noch ein Lerntipp:
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