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Ölmalerei
1) Begriff „Ölmalerei“Generell versteht man unter Ölmalerei
den Gebrauch einer vielseitigen Malfarben, die mit dem richtigen Zusatz von
Leinöl, Terpentin, oder Malmittel deckend oder transparent, glatt oder
pastenförmig und matt oder glänzend aufgetragen werden kann.Die Vorteile
gegenüber anderen Maltechniken liegen zum einen in der starken Leuchtkraft
der Farben, zum anderen in der hohen Widerstandskraft gegenüber sämtlichen
Umwelteinflüssen. Durch die geschmeidige Konsistenz der Farben sind Ölbilder
praktisch unbegrenzt haltbar.
2) GeschichteZu Beginn des 14. Jhdt. (Frührenaissance) versuchte Jan van
Eyck (1390 bis 1441) Farbstoff und Pigmente durch Leinöl zu binden und
gilt dadurch als „Erfinder“ der Ölmalerei. Es gelang
ihm durch Zusatz von Leinöl, Nussöl und Terpentin (1420) eine Farbart
zu entwickeln, die wasserfest war, fest haftete und auch gut trocknete. Seither
erlebte die Ölfarbe eine rasche Weiterentwicklung und schon bald wurde
sie zur idealen Malfarbe. Vor der Erfindung der Metalltube, rieben die Kunstmaler
ihre Ölfarben selbst an. Dies war sehr zeitaufwendig, wodurch nur so viel
Farben hergestellt wurden, wie unbedingt nötig. Aber nicht nur die Herstellung
der Farben veränderte sich im Laufe der Zeit, auch die Malgründe erlebten
eine Renaissance. Ab dem 15. Jhdt. stieg man von Holztafeln auf Textilien um,
da diese besser zu transportieren waren und ab dem 16. Jhdt. begann man mit
der Grundierung des Untergrundes. Die Vorteile waren: Die Modulierbarkeit der
Farben, gute Übergänge, Bilder wurden plastischer und durch die Stofflichkeit
gab es eine gute Darstellung der Oberfläche. Durch die Erfindung des Photoapparats
im 19. Jhdt. musste man nicht mehr so naturalistisch malen. Dies war der langsame
Beginn des Impressionismus, dessen Technik schnelles Erfassen von landschaftlichen
Stimmungen und wechselnden Lichtverhältnissen erforderte. Zur dieser Zeit
lief die fabrikmäßige Produktion von Ölfarben richtig an.
3)Materialien Grundausstattung für die Ölmalerei ist nicht besonders
umfangreich. Die wichtigsten Ölfarben können einzeln erworben werden.
Jeweils eine Tube Weiß, Gelb, Rot und Schwarz sind zunächst ausreichend.
Außerdem benötigt man ein Set Schweineborstenpinsel, eine Palette
zum Mischen der Farben, Leinöl, Terpentin, mit Leinwand überzogene
Pappe und mehrere Lappen.· Ölfarben: Bestehen aus Leinöl, Bindemittel
und Farbstoff. Sie sind von pastoser Konsistenz d.h. sie sind dickflüssig
und verlaufen nicht. Das gewährleistet ein perfekt kontrolliertes Auftragen
mit dem Pinsel. Farben von höherer Qualität sind zu bevorzugen, da
sie besser trocknen und zum Teil auch eine stärkere Leuchtkraft besitzen.
Hat man diese Bestandteile gründlich mit einander vermischt und verrieben,
entsteht eine Paste die sich leicht auftragen und erneut vermischen lässt.
· Pinsel: Pinsel sind unentbehrliche Werkzeuge bei der Ölmalerei.
Sie dienen zum Mischen oder Auftragen der Farbe. Es gibt zahlreiche und vielfältige
Pinsel für die Ölmalerei. Grundsätzlich unterscheidet man:1.
die fächerförmigen Pinsel2. Flachpinsel3. Rundpinsel4. KatzenzungenpinselDie
Pinsel unterscheiden sich untereinander nicht nur in der Form, sondern auch
durch die verwendeten Haare. Es gibt kurz und langhaarige, runde und flache,
usw. Verwendete Haarsorten sind u.a.: Schweinsborsten, Rinderohr –;
Eichhörnchen-; Iltis- ; und Marderhaar. Kunststofffasern sind eine gute
Alternative für das weiche, teuere Marderhaar.Kleine Anstreicher -Pinsel
eignen sich für vielfältige Aufgaben, so ermöglichen sie beispielsweise
ein schnelles Grundieren der Leinwand. · Spachteln: Es gibt zahlreiche
Arten und Formen von Spachteln. Kleinere und größere, die einen mit
elastischer und die anderen mit starrer Klinge. Es ist wichtig, den Spachtel
mit Sorgfalt zu behandeln um zu vermeiden, dass die Klinge oxidiert. Deshalb
sind sie nach dem Gebrauch stets zu reinigen und zu trocknen. Gebraucht man
den Spachtel dann längere Zeit nicht, empfiehlt es sich, die Klinge etwas
mit Öl einzureiben.· Malgründe: Grundsätzlich unterscheidet
man geschmeidige Bildträger und feste Malgründe:1) Geschmeidige Bildträger:
Zu den am häufigsten verwendeten Leinwänden gehören diejenigen
aus reinem Leinen, aus reiner Baumwolle, aus einer Leinen-Baumwollmischung oder
solche aus einer Baumwoll- Polyestermischung. Die aus Leine gefertigte Variante
ist natürlich die Hochwertigste, aber auch die teuerste. Die Leinwände
aus Baumwolle sind nicht ganz so reißfest wie die aus Leinen. Der Mittelweg
besteht im Benutzen einer Leinwand aus einer Leinen- Baumwollmischung. Weiters
gibt es auch Malgründe aus Hanf (Cannabis; ist ein qualitativ hochwertiger
Malgrund) und Jute (ist ein Pflanzenprodukt aus Bastfasern von indischen Lindengewächsen)
2) Feste Malgründe: Bestehen z.B. aus Holz, Tischlerplatten, Spanplatten,
Metall und Glas.3) Grundieren der Malgründe: Leinen, Holz, Karton und Pappe
müssen vor der Bemalung mit Ölfarbe grundiert werden. Eine ordnungsgemäß
behandelte Oberfläche ist schon der erste Schritt zum Gelingen eines Bildes.I.
Um eine unbehandelte Leinwand zu grundieren, braucht man eine Dose Gesso und
einen breiten Pinsel. Auf die zu behandelnde Oberfläche trägt man
einige in eine einzige Richtung führende, grobe Pinselstriche auf, damit
der Stoff zur Bearbeitung in das Innere der Fasern eindringt und die Poren schließt.
Erst nach einigen Durchgängen ist jeder Bereich der Leinwand vollständig
behandelt. II. Nachdem man die Leinwand längsförmig behandelt hat,
wiederholt man den Vorgang mit querförmigen Pinselstrichen. Erst wenn jeder
Winkel des Bildes abgedichtet ist, ist die Grundierung beendet. Besonders sorgfältig
sollte man an den jeweiligen Enden arbeiten. III. Die grundierte Oberfläche
muss man nun zunächst trocknen lassen. Ist das geschehen, wird man wahrscheinlich
Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur feststellen. Diese
lassen sich jedoch leicht mit einem Stück Schmirgelpapier und einem Holzstab
beheben. Beim Schmirgeln sollte man nur einen leichten Druck ausüben. 4)
Bespannen der Leinwand: (Bilder) · Paletten : Hier ist nur zu beachten,
dass die Paletten eingeölt sind. Form und Farbe sind dabei unwichtig. Sie
dienen lediglich der Erweiterung eines Farbsortimentes. 5)Herstellung der Ölfarbe:
Für die Herstellung von Ölfarben benötigt man Leinöl, nach
Möglichkeit gereinigt und farblos, erstklassige Farbpigmente, einen Malspachtel
aus Eisen sowie eine saubere und geölte Palette. In die Mitte der Palette
gibt man eine kleine Menge Farbstoff; daneben träufelt man ein wenig Öl.
Nach und nach vermengt man die zwei Bestandteile miteinander, bis der separat
auf der Palette befindlicher Farbstoff komplett verschwunden ist. Die fertige
Ölfarbe sollte leicht dickflüssig sein.
5) Techniken : · Impastotechnik: Ist eine Technik bei der mit dem Malmesser,
oder mit dem Pinsel relativ dicke Farbschichten auf dem Malgrund aufgetragen
werden. Damit wird ein 3 dimensionaler Effekt hervorgerufen. Auch kann man sich
verschiedener Maltechniken bedienen:Man kann z.B. ein Impasto in Schichten aufbauen
und über die trockenen Impastoschichten können transparente (lasierende)
Farbschichten aufgetragen werden. Ferner gibt es noch eine Malpaste, die es
mit Farbe vermischt möglich macht, die Ölfarben in noch wesentlich
dickeren Schichten aufzutragen, ohne dass diese runzeln oder gar reißen.
Eine weiter Möglichkeit besteht wieder darin, mit einer Paste zuerst ein
Relief auf den Malgrund aufzutragen, das nach dem Trocknen mit Ölfarbe
bearbeitet werden kann. Schließlich können zu Ölfarben oder
zu den Pasten noch Füllstoffe hinzugefügt werden, die die Struktur
der Oberschicht verändern und plastisch erscheinen lassen.· Lasur:
Sie gibt den Ölfarben Durchsichtigkeit und Tiefenlicht. Die Lasur erfordert
eine hellere Unterlage, dabei wird vom Hellen ins Dunkel lasiert. „Lasur
frisst Licht und Luft“, d.h. glasige Farben brauchen um zur Geltung
zu kommen sehr viel Licht. Das Gefährlichste dabei ist einzelne Lichtpartien
zu lasieren. ( Rembrandt). Wird Schicht für Schicht aufgetragen. ·
Prima- Malerei: Ist das Meisterstück des künstlerischen Schaffens.
Man arbeitet von vornherein auf die Schlusswirkung des fertigen Bildes hin,
d.h. Farbe, Zeichnung, Modellierung werden zugleich gegeben. Als Vorraussetzung
gilt ein wenig saugender Grund. Bei der Prima -Malerei werden die höchsten
Lichter und die tiefsten Schatten lange aufgespart und erst zum Schluss sicher
und kräftig gesetzt. Sie wurde bereits gegen Ende des 17 Jhd. angewandt,
aber erst im 19 Jhd. wurde es eine gängige Technik wurde aber auch dann
noch nicht von allen anerkannt. Im Grunde ist die Prima -Malerei das Gegenteil
der Lasurtechnik.· Schichtweise Malerei: Die vorskizzierte Malerei geht
auf van Eyck zurück. Die Entwürfe werden mit Zeichenkohle so aufgetragen,
dass man sie durch die Lasur durchsieht. Ebenfalls kann man mit der Übertragung
mit Hilfe von Rastern von gesonderten Zeichnungen arbeiten.Die Zeichnung wird
mit einer ersten durchsichtigen Schicht Farbe überzogen um so einen Ausgangspunkt
für helleres und schattiertes Übermalen zu haben. Dies nennt man Imprimatur.
Bedeutende Maler:RembrandtMonetBruegelCezanneRenourVan GoghKalf
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