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Arten der Kernkraftwerke Teil1
DAS KERNKRAFTWERK
AllgemeinZur Zeit stehen über 400 Kernkraftwerke auf der Erde. In Belgien,
Deutschland, Frankreich, Finnland, Schweden und der Schweiz werden 30% oder
mehr des Stromkonsumes mit der Kernenergie gedeckt. Da Uran ein sehr kompakter
Brennstoff ist, entstehten weniger Transport – oder Lagerprobleme
als bei Kohle, Gas oder Öl.
Wie funktioniert ein KernkraftwerkIn mehreren dünnen Brennstäben,
die zu einem Brennelement zusammengefasst sind, befindet sich das Uran-235.
Auf die Uranatome werden nun Neutronen „geschossen“. Dadurch
spaltet sich das Atom in mehrere Teile und es werden einige Neutronen freigesetzt.
Diese spalten wiederum Uranatome, welche wieder Neutronen freisetzten. Diese
Kettenreaktion geht so weiter bis keine Atome mehr spaltbar sind. Bei der Spaltung
wird Wärme abgegeben, und das Wasser zwischen den Brennstäben wird
erhitzt. Die Konstruktion mit Wasser und Bennelementen wird Kernreaktor genannt.
Beim Siedewasserreaktor verdampft das Wasser direkt zwischen den Brennstäben.
Im Druckwasserreaktor kann das Wasser nicht verdampfen, da ein sehr hoher Druck
herrscht. Daher wird das Kühlmittel durch spezielle Dampferzeugung gepumpt.
Der entstehende Dampf gelangt nun über Leitungen zu den Turbinen, die von
ihm angetrieben werden und die Wärmeenergie umwandeln. Man will mit den
Turbinen, einen möglichst hohen Wirkungsgrad erzielen, deswegen sind auch
die Schaufelblätter von unterschiedlicher Größe. Die Drehbewegung
der Turbinen treibt einen Generator an, der Elektrizität erzeugt.
Nachdem der Dampf die Turbinen angetrieben hat, wird er nicht einfach „freigelassen“,
sondern in einem Kondensator mittels intensiver Kühlung wieder zu Wasser
umgewandelt. Um das wiedergewonnene Wasser noch weiter abzukühlen, wird
es in einen stetigen Luftstrom im Kühlturm geleitet. Dieser Luftstrom steigt
von unten nach oben und in ihm verdunstet etwa 2% des Wasser.
Vor –und Nachteile der KernenergieDurch technische Fehler und durch
menschliches Versagen kann die Umwelt sehr stark belastet werden. Die Katastrophe
von Tschernobyl ist uns allen sicher noch in Erinnerung. Die Langzeitfolgen
von solchen „Unfällen“ sind enorm. Die zurückbleibenden
radioaktiven Stoffe sind sehr schädlich für die Menschen und die Tiere
. Noch heute, gilt es als gefährlich Pilze und anderes bodennahe Gemüse
aus „ehemals“ verstrahlten Gebieten zu sich zu nehmen.Was
Spricht also für die Kernenergie?Die heutigen westlichen Kernkraftwerke
sind angeblich enorm sicher. Ihren fortschrittlichen Sicherheitsbarrieren kann
praktisch keine radioaktive (und somit für Lebewesen gefährliche)
Strahlung entweichen.Außerdem belastete ein Atomkraftwerk die Umwelt nicht
so stark wie ein Kohlen- oder Ölkraftwerk. Ein Kernkraftwerk der 1000MW
– Klasse benötigt jährlich 50 Tonnen Uran um gleichviel
Strom herzustellen wie ein Kohlenkraftwerk. Das 1,5 Millionen Tonnen Kohle verschlingt.Ein
weiteres Argument der Atombefürworter ist, dass die Entwicklungsländer
keine Kernkraftwerke bauen können. Sei es , dass die Infrastruktur fehlt
oder dass sie kein Geld aufbringen können. Deshalb müssen diese Länder
immer noch mit Kohle, Gas oder Öl Elektrizität gewinnen und um diesen
Ländern die Rohstoffe nicht wegzuschnappen, sollten die reichen Länder
mit Atom – oder erneuerbaren Energiequellen Strom produzieren
Das AbfallproduktBei den Rückständen, die aus der Atomspaltung entstehen,
misst man die Zeit , bis die radioaktive Strahlung nur noch die Hälfte
beträgt. Das nennt man Halbwertzeit und die ist bei jedem Stoff anders.
So hat zum Beispiel Jod – 131 eine Halbwertzeit von 8 Tagen und Plutonium-239
eine von 24.000 Jahren.
Die gasförmigen Spaltprodukte werden in eine Abgasanlage geleitet und dort
solange zurückgehalten, bis die Radioaktivität dieser Gase nur noch
einen kleinen Bruchteil der ursprünglichen enthält. Flüssige
Abfälle, wie das Kühlwasser, werden in speziellen Behältern aufgefangen
und gereinigt. Danach kann das Wasser problemlos an die Flüsse abgegeben
werden.Bei des festen Rückständen unterscheidet man zwischen kurzlebigen
schwach – und mittelaktiven, langlebigen-mittelaktiven und starkaktiven
Abfällen.
Die EntsorgungDie kurzlebigen schwach-aktiven Abfälle, dazu gehören
Isoliermaterial, Schutzanzüge, Papier, Werkzeuge usw., werden in einer
speziellen Anlage verbrannt und in Stahlfässer abgefüllt. Die Rückstände
der Reinigungssysteme sind kurzlebig mittel-aktiv. Sie werden ebenfalls in Szahlfässer
abgefüllt und zusätzlich mit Beton oder Kunststoff verfestigt.Die
kurzlebigen Abfälle werden zuerst im Zwischenlager beim AKW gelagert und
gelangen erst von dort ins Endlager.In einem Kernkraftwerk sind nur etwa 1%
der entstandenen Abfälle kurzlebig-schwach oder mittelaktiv. Über
99% der Radioaktivität bleibt in den Brennelementen und ist langlebig mittel-
oder starkaktiv. Die Brennelemente bleiben mindestens 6 Monate im Atomkraftwerk,
bis sie keine Wärme mehr abgeben. Danach werden sie in 120 Tonnen Spezialbehältern
in die Wiederaufbereitungsablage transportiert.
Die WiederaufbereitungZuerst werden die Brennelemente drei Jahre in einen Lagerbecken
aufbewahrt. In dieser Zeit zerfallen die radioaktiven Stoffe noch mehr. Nun
werden die Brennstäbe aufgeschnitten und in einem chemischen Vorgang aufgelöst.
Die beiden Elemente Uran und Plutonium werden chemisch voneinander getrennt.
Diese beiden Stoffe verwendet man zur Herstellung neuer Brennelemente.
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