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Wie sozial ist die soziale Marktwirtschaft

in Deutschland ?

Definitionen:

Marktwirtschaft: - Wirtschaftsordnung # Lenkung des Wirtschaftsprozesses erfolgt dezentral
                                                                  und durch die sich auf dem Markt bildenden Preise
- Preis wird durch Angebot und Nachfrage gebildet
- gegenüber stehen sich Verbraucher und Produzenten
- Verbraucher: versucht seinen Bedarf bestmögl. zu decken
- Produzent: will bestmögl. Gewinn erzielen
                            - Voraussetzung: - ein funktionierender Wettbewerb
                            - Merkmale: - Konsum- und Gewerbefreiheit, freie Berufs- und Arbeitsplatz-
Werbung

                                                wahl, das Recht auf Privateigentum an Produktionsmitteln

soziale Marktwirtschaft: - verhindert Bildung von Monopolstellungen
- Ordnungsprinzipien der MW bleiben erhalten
- soziale Gerechtigkeiten sollen verwirklicht werden
- soziale Komponente: - Grundlage ist stabiler Geldwert, frei von
   Schwankungen soll Beschäftigungsgrad gewährleistet werden,
  Sozialversicherungen bieten Sicherheit
- Gewährleistung eines fairen Wettbewerb

# soziale MW verbindet Vorteile reiner MW mit Verantwortung für sozial und wirtschaftl.
     Schwächere, d.h. Absicherung des Volkes vor sozialen Mißständen und deren Folgen
 
 

gesch. Hintergrund:

- Weltwirtschaftskrise (1929 - 1933) # Bevölkerung verlor Vertrauen in Staat und
   Gesellschaft ( derzeit kapitalistische MW )
- nach 2. WK - Deutschland geprägt durch Not, Elend und weitere Probleme
# Forderung nach Aufbau einer Wirtschaftsdemokratie zur Abschaffung des Leides
- 1948: Einführung der sozialen MW ( entworfen von A. Müller-Armack und L. Erhard ) in dt.
  Westzonen # Wirtschaftswunder (1950 - 1965) und damit verbundene Zurückentwicklung
                          zum wichtigen Industriestaat
 
 
 

soziale Leistungen der BRD ( 1988 ):

- mehr als 25% des Nettosozialproduktes ( ca. 1860 Mrd. DM ) für soziale Leistungen an
   privaten Haushalten
   # z.B.: - Kriegsfolgelasten ( Unterstützung für Kriegsgeschädigte )
                - Renten und Pensionen
                - Krankenversicherung
                - Arbeitslosenversicherung, Fürsorge
                - Kindergeld + Vermögensübertragung
                - Arbeitnehmerschutz
                - Familie + Ausbildung ( z.B. Erziehungsurlaub, Erziehungsgeld, Zuschüsse für
                  Ausbildung )
- Mieterschutz +Wohngeld
 

Sozialpolitik

Ziel: Durchsetzung der sozialen Gerechtigkeit

Formen: - vorbeugend: Bekämpfung der Ursachen sozialer Mißstände
- reagierend: Linderung der Folgen sozialer Mißstände

z.B.: die Wohnraumfinanzierung:

vorbeugende Maßnahmen: - Förderung des ( Sozial- ) Wohnungsbaus
- Mietrechtsänderung
- Bodenrechtsänderung
- Einkommens- und Vermögenspolitik
- Steuergesetzgebung
   # führt zu niedrigeren Mieten und / oder höherem Einkommen

reagierende Maßnahmen: Ausgangssituation: zu hohe Mieten und / oder zu niedriges
                                                                          Einkommen
- Wohngeld
Ziel: dem Einzelnen die Teilnahme am Markt zu ermöglichen
         bzw. ihn dabei zu unterstützen
 

ungelöste Probleme:

1.  - geltendes Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen bietet keine ausreichenden Hand-
       haben gegen staatl. ( bes. steuerliche ) Förderung zurückgehende Unternehmenskonzen-
       tration
       # mögl. Lösungsvorschlag: präventive Fusionskontrolle ( vorbeugende Kontrolle über
                                                     Zusammenschlüsse von Firmen )
2.  - Einfluß wirtschaftlicher Interessengruppen bewirkt Verzögerung gesamtwirtschaftlich
       nötiger Maßnahmen
3. - Lohnpolitik der Tarifpartner orientiert sich nicht an gesamtwirtschaftl. Erfordernissen
4.  - gegen stetige Steigerung des Preisniveaus ( schleichende Inflation ) fehlen wirksame
       Maßnahmen
5.  - Entwicklung führte zu Unterschieden in Vermögensverteilung # stellt Ziele der soz.
       MW in Frage
6.  - einseitige Vorrangstellung des privaten Konsums führt dazu, dass dringende Gemeinbe-
       dürfnisse ( Straßen, Schulen, Krankenhäuser ) nicht hinreichend befriedigt werden
       können

# schadet langfristiger Wirtschaftsentwicklung
 

Fazit:

Zunächst einmal sollte berücksichtigt werden, dass die Frage " Wie sozial ist die soziale Marktwirtschaft ?" je nach politischer Grundansicht verschieden beantwortet werden kann. Unserer Meinung nach hat sie es geschafft viele ihrer Ziele zu verwirklichen. Dadurch berücksichtigt sie die Bedürfnisse des Einzelnen und sichert das Zusammenleben der Gesellschaft. Da die soziale Marktwirtschaft sich bemüht den Bürgern des Landes gegenwärtige und zukünftige Sicherheit zu gewärleisten und jedem Neueinsteiger auf dem Markt die selben Chancen zu verschaffen, sollte sie eigentlich sehr sozial sein. Jedoch ist die Durchsetzung der Maßnahmen, die zu diesen Zielen führen sollen, nicht immer einfach und deshalb auch nicht immer erfolgreich. In den letzten Jahren ist die Zahl der sozialen Leistungen in Deutschland rückläufig. Außerdem wurden bestehende Regelungen verändert, so wurde z.B. das Arbeitslosengeld gekürzt, und damit verliert das System an Durchsetzungs- vermögen und gerät in Kriti!
k. Auch die von uns geschilderten Probleme regen dazu an, sich über dieses Ordnungsmodell Gedanken zu machen und Lösungen hierfür zu suchen. Es muß in jedem Fall beachtet werden, dass die soziale Hilfe nicht Menschen verleitet sich auf den Förderungen des Staates auszuruhen, sondern diese nur als Übergangssituation zu sehen und ihre Leistung im Erwerbsleben wieder zu steigern. Abschließend bleibt wohl nur noch zu sagen, dass für den einzelnen Bürger eine soziale Marktwirtschaft eigentlich ja nie sozial genug sein kann.

Frank99