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Fortschrittsglaube
Zukunft
Um dieses Thema zu behandeln muß erst einmal geklärt
werden warum der Mensch geschaffen wurde. Er hätte eigentlich einen
I) Der SCHÖPFUNGSAUFTRAG:
Der Schöpfungsauftrag lautet sinngemäß:
GEN (1,28):
"Macht euch die Erde untertan! Herrscht über die
Fische, ... die Vögel, ... jedes Tier! Seid fruchtbar und mehret euch!"
Liegt in diesem "Auftrag" die geistige Wurzel für
die Zerstörung unserer Umwelt, für die rücksichtslose Ausbeutung
der Natur? Hat Gott den Menschen ermächtigt die Erde auszubeuten um
seine immer größer werdende Gier zu befriedigen?
Der Schöpfungsauftrag kann so mißverstanden
werden, gemeint war aber genau das Gegenteil. Dem ganzen liegt ein Bild
zugrunde wo jemand einen Fuß auf einen Gegenstand oder ein Lebewesen
setzt. Dies soll kein Symbol von Unterdrückung, sondern ein Symbol
des Schutzes sein.
Das Wort HERRSCHEN bezeichnet eigentlich das Umherziehen
eines Hirten mit seiner Herde und das er seine Tiere vor allen Gefahren
schützt. Der Hirte versinnbildlicht wiederum einen guten und gerechten
König.
Genau dieses Bild des Hirten und guten Königs beschreibt
den Auftrag des Menschen, dafür Sorge zu tragen, daß diese Erde
Lebensraum für alle Lebewesen bleiben soll. Sie darf vom Menschen
nicht ausgebeutet werden, denn der Mensch ist selbst ein Teil der Natur.
Er kann nicht ungestraft ohne Schaden für das Ganze seinen natürlichen
Expansionsbedürfnissen freien Lauf lassen. Vom Menschen wird nicht
nur Naturbeherrschung, sondern auch Selbstbeherrschung verlangt.
Jahrtausendelang hat der Mensch im Einklang mit der Natur
gelebt. Er hat ihr nur das notwendigste entnommen, um zu überleben.
Wie der moderne Mensch diesen Schöpfungsauftrag interpretiert
hat, ist bekannt: Seit dem Beginn der industriellen Revolution ist der
Mensch drauf und dran an der Ausbeutung der Natur und seiner gesteigerten
Gier nach Reichtum und Wohlstand zugrunde zu gehen.
II) Die gegenwärtige Situation:
Die Menschheit ist an einem Wendepunkt angelangt. Sie
bricht auf in eine neue Epoche ihrer Geschichte. Vier Gesichtspunkte kennzeichnen
diese Umbruchszeit näher:
I) Der Fortschrittsglaube ist zusammengebrochen. Die
Menschen glauben kaum mehr, daß ihre Probleme von der Wissenschaft
und Technik bewältigt werden können. Das Vertrauen in das grenzenlose
Wachstum ist zusammengebrochen. Der Traum von der endlosen Erweiterung
der Lebensmöglichkeiten ist ausgeträumt. Der Mensch erfährt
heute, mehr denn je, seine äußere und innere Unvollendetheit.
Die Menschheit selbst stößt immer mehr an ihre
Grenzen:
a) Bevölkerungsexplosion:
Das exponentielle Wachstum der Bevölkerung ist eines
der größten Probleme auf der Erde. Die Weltbevölkerung
wächst täglich um ca. 250.000 Menschen. Sie fällt in den
Entwicklungsländern weit stärker aus als in den hochentwickelten
Industrieländern und von derzeit 5.5 Mrd. auf schlimmstenfalls etwa
10 Mrd. anwachsen. Das Bevölkerungswachstum frißt in vielen
Teilen der Welt, z.B. Afrika, das Wirtschaftswachstum wieder auf.
An dieser Entwicklung ist auch die kath. Kirche nicht
ganz unschuldig. Ihre konservative Haltung in Bezug auf Geburtenregelung
hat das Problem verschärft. In allen anderen Religionen, z.B.: im
Islam, gibt es von der Seite der Religion keine Einwände und dulden
die modernen Formen der Geburtenregelung.
b) Welternährung:
Jahrzehntelang wuchs die Nahrungsmittelproduktion auf
der Welt schneller als die Menschheit. Doch nun zeigen die Äcker in
ganzen Regionen Ermüdungserscheinungen, die Massentierhaltung stößt
an ihre Grenzen und die Ozeane sind bald leergefischt. Ohne eine zweite
grüne Revolution lassen sich die Massen der Zukunft nicht ernähren.
Ein weiteres Problem ist die ungleiche Verteilung der Nahrung. Während
die Industrieländer Überschüsse tonnenweise auf die Müllhalde
gekippt werden, verhungern in den Entwicklungsländern täglich
35.000 Menschen an den Folgen der Unterernährung.
Seit 1945 ist ein Weideland in der Größe von
China und Indien zusammen verlorengegangen und der Verlust ist nicht aufzuhalten.
Die Qualität der Böden ist auch im Abnehmen begriffen. Der Pestizideinsatz
hat sich seit dem Beginn der grünen Revolution vervielfacht.
c) Umweltzerstörung:
Seit in den Industrienationen der technische "FORTSCHRITT"
und maßloser Konsum erhoben wurden, ist in einem Zeitraum von nur
wenigen Jahrzehnten die Gefahr einer unwiderruflichen Zerstörung des
schmalen Spielraums für irdisches Leben heraufbeschworen worden. Dies
ist die Kehrseite einer geradezu explosionsartigen Technisierung und Chemisierung
der Umwelt.
Ernste Gefahren drohen dem Menschen vor allem in bezug
auf:
LUFTVERSCHMUTZUNG (Treibhauseffekt, Ozonloch)
WASSERVERSCHMUTZUNG
WACHSENDE MÜLLBERGE (Industrienationen)
ABHOLZUNG DER WÄLDER (z.B.: Brasilien)
d) SEUCHEN, KRANKHEITEN:
Infektionskrankheiten haben den Menschen schon immer begleitet.
Wie bei allen anderen Lebewesen wirkten sie auch bei ihm lange als Bevölkerungsregulativ,
das erst von der modernen Medizin ausgeschaltet wurde. Doch die Geißeln
der Menschheit lassen sich nicht ausrotten. Seuchen - von Aids bis TBC
- sind wieder im Vormarsch.
II) Der Mensch verfügt durch Wissenschaft und Technik
über die Macht, die Schöpfung und damit seine eigene Lebenssubstanz
zu vernichten (z.B.: Atomwaffen). Er fragt nicht, ob alles was machbar
ist, eher seinem Untergang als seiner Zukunft dient.
Der Mensch ist buchstäblich zum Schöpfer einer
neuen Welt geworden durch die Eroberung des Kosmos, durch die Entwicklung
der Gentechnik, der Atomenergie oder der Computertechnik.
III) Die Welt rückt immer näher zusammen.
(Stichwort "RAUMSCHIFF ERDE") Das Schicksal eines jeden Staates hängt
von allen anderen ab und umgekehrt. Dieser Prozeß wird aber zugleich
durch Anarchie und weltweites Chaos auf Grund des Kampfes aller gegen alle
bedroht.
IV) Der Mensch gebraucht den Mitmenschen und die Natur
als bloßes Mittel für sich selbst. Es entsteht der Zwang zum
"Noch Mehr". Er ist immer bestrebt seinen Lebensstandard zu erhöhen,
auch auf Kosten anderer.
Diese Entwicklungen sind natürlich vorhergesehen worden,
diese Fragen waren Gegenstand einer umfangreichen Untersuchung. Der sog.
"CLUB OF ROME", ein Team vom 22 Wissenschaftlern hat diese Fragen eingehend
untersucht. 1972 gaben sie ihren ersten Bericht heraus. Die "GRENZEN DES
WACHSTUMS" hatten die Weltöffentlichkeit aufgerüttelt, der Bericht
wurde zum Anstoß für den breiten Durchbruch der Ökobewegung.
Die neuesten Erkenntnisse zeigen aber, daß die damaligen Aussagen
nicht nur bestätigt, sonder auch noch im negativen Sinne übertroffen
wurden. Sie sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
1) Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung,
der Indust-rialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion
der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält,
werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der hundert
Jahre erreicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit führt dies zu
einem ziemlich raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl
und der industriellen Kapazität.
2) Es erscheint möglich, die Wachstumstendenzen zu
ändern und einen ökologischen und wirtschaftlichen Gleichgewichtszustand
herbeizuführen, der auch in Zukunft aufrechterhalten werden kann.
Es könnte so erreicht werden, daß die materiellen Lebensgrundlagen
für jeden Menschen auf der Erde sichergestellt sind.
Generell muß der Grundsatz gelten: "WIR MÜSSEN
MIT DER NATUR RECHNEN". Das derzeitige Wachstum wird auf Kosten der Natur
und Umwelt erkauft.
Als Extrembeispiel wurde auf das "Wirtschaftswunder" in
Asien, wie z.B. Taiwan oder China, verwiesen. Der "CLUB OF ROME"-Bericht
dazu: "Aus Bequemlichkeit ignorieren wir dabei die enormen Kosten dieses
Wunders: die ökologische Zerstörung, die Plünderung der
Ozeane, den Verbrauch natürlichen Kapitals dieser Regionen, die unterbezahlten
Arbeiter und die fehlende soziale Absicherung".
III) Lösungsansätze:
Seit dem ersten Bericht gab es bereits viele Lösungsansätze,
die aber nur sehr zaghaft verwirklicht werden: z.B. das Toronto-Ziel der
CO2 Reduktion oder die gemeinsam beschlossene FCKW-Reduktion).
Meistens scheitern sie an einzelnen Staaten, z.B. die Ölstaaten, die
dadurch größere Nachteile erleiden müßten. Das globale
Handeln hat sich noch nicht richtig durchgesetzt.
Es ergibt sich eindeutig: Unser Bevölkerungs- und
Produktionswachstum ist ein Wachstum zu Tode. Dieser Teufelskreis kann
nur durch radikal Änderung unserer Denkgewohnheiten, Verhaltensweisen
und Gesellschaftsstrukturen durchbrochen werden. Fortschrittsglaube und
Leistungswillen dürfen sich nicht länger an der Zuwachsrate des
Bruttosozialprodukts ausrichten.
Die Menschheit kann nur überleben, wenn sie sich
in jeder Hinsicht beschränkt. Sie müßte die umweltschonendsten
Techniken nutzen, das Ackerland nachhaltig bearbeiten, die Industrieproduktion
drosseln und den Konsum senken.
Auch die Wachstumsrate gehört deutlich herabgesetzt.
Unser Reichtum kommt uns immer teuerer zu stehen.
Jedes Jahr zeigt sich, daß unsere Wirtschaft wieder
um einige Prozente gewachsen ist. Ein Großteil dieses Wachstums wird
wieder aufgefressen durch erhöhte Ausgaben für Umweltschutz,
Investitionen
Der "CLUB OF ROME" plädiert für die Einführung
eines sog. "NACH-HALTIGEN SOZIALPRODUKTS", daß anders als beim BSP
bisher auch den Verbrauch der Natur und Umwelt miteinbezieht. Generell
müssen bei allen Wirtschaftsdaten die ökologische Komponenten,
d.h. die wahren ökologischen Kosten, miteingerechnet werden. Der einfachste
Weg, die technische Entwicklung in eine neue Richtung zu lenken liegt darin,
die Preise die "ökologische Wahrheit" sprechen zu lassen. Weiters
fordert der "CLUB OF ROME" die Rohstoffpreise jährlich um 5% anzuheben
und die Beschneidung von Subventionen für ökologisch problematische
Faktoren. Weiters sollten Steuern auf nicht erneuerbare Energieträger
eingehoben werden. Die dadurch zu erwartenden Produktivitätsgewinne
würden allen zugute kommen.
Als Beispiel sind die Bauern in den Industrieländern
zu nennen: Dank der vielen Subventionen lohnt sich die Überproduktion.
Garantierte Preise und Abnahmemengen führen dazu, daß selbst
hochwertige Produkte auf dem Müll landen. Um die Preise stabil zu
halten werden überschüssige Produkte vom Staat aufgekauft und
vernichtet. Dieser Teufelskreis muß durchbrochen werden.
Bei heutiger Berücksichtigung aller dieser Kosten
würde unser BSP nicht ständig steigen, sondern genau das Gegenteil.
Unsere Lebensqualität ist also ständig im Sinken begriffen, unser
Reichtum geht auf Kosten zukünftiger Generationen.
Eine moderne Gesellschaft könnte auch mit einem Bruchteil
der heute aufgewendeten Rohstoffe gut leben. Diese Reduktion ist auch unbedingt
notwendig. Zum Beispiel ist eine Reduktion der Treibhausgase von 80% erforderlich
um den Treibhauseffekt zu verhindern. Die Wachstumsphilosophie muß
einem neuen Effizienzdenken weichen.
Das Denken der Menschen darf nicht mehr so kurzfristig
sein wie bisher, sein Streben nach Profitmaximierung muß aufhören.
Die schwierigen Herausforderungen dürfen nicht an zukünftige
Generationen weitergereicht werden, es muß jetzt mit einer langfristigen
globalen Politik der Stabilisierung begonnen werden.
FOLIE:
Fortschrittsglaube Zukunft
I) Der Schöpfungsauftrag
II) Die gegenwärtige Situation
- Auswirkungen der bisherigen Politik
- Die Grenzen des Wachstums
III) Lösungsansätze
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