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Bettelorden

Geschichte-Referat von
Michael Lang

Die Bettelorden

Was sind Bettelorden?
Die Bettelorden, auch Mendikantenorden (lat. mendicare=betteln) genannt, sind im 13. Jhdt. aus der vielgestaltigen Armutsbewegung hervorgegangen. Sie suchten das Ideal evangelischer Christusnachfolge durch ein einfaches Leben der Armut, Buße und christlicher Predigt innerhalb der Kirche zu verwirklichen. Ihr Entstehen ist auch auf dem zeitgenössischen Hintergrund des wirtschaftlichen und sozialen Wandels zu verstehen, nicht zuletzt im raschen Wachstum der Städte.
Als Bettelorden im engeren Sinn gelten die 4 neuen Orden des 13. Jhdts.:
· Franziskaner (1209/1210)
· Dominikaner (1216 bestätigt)
· Karmeliter
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· Augustiner Eremiten

Die Mitglieder sind durch ihre Gelübde wohl an den Orden, nicht aber an ein bestimmtes Kloster auf Lebenszeit gebunden (=stabilitas loci, z.B.: Benediktiner).
Gelübde = feierliches Versprechen für eine Verpflichtung, im Mittelalter 3 sittliche
Leistungen:
* Gehorsam  (den Weisungen der Oberen zu gehorchen, solange es der Ordensregel gemäß ist)
* Armut        (kein persönlicher Besitz - Kloster sorgt für lebensnotwendige Dinge)
* Keuschheit (Verpflichtung zum Zölibat - man wird getragen von der Liebe zu Gott)

Die Orden sind in Provinzen gegliedert, denen die Klöster dieser Provinz zugehören. Alle Oberen werden auf Zeit gewählt = demokratischer Zug.
Die Bettelorden konzentrierten sich auf die Städte und wurden hier - als Seelsorger aller Schichten der Gesellschaft - meist bereitwillig aufgenommen.
Heute ist die Zahl der verschiedenen Zweige der Bettelorden, auch wegen der weltmissionarischen Betätigung, auf über 20 angestiegen.

Nun möchte ich auf einzelne Ordensgemeinschaften näher eingehen:

Es existieren 3 selbstständige Zweige vom Ersten Orden des Franziskus:

1. Franziskaner
2. Konventualen (Minoriten) 1517 getrennt
3. Kapuziner 1528 getrennt

Diese leben nach den Schriften des hl. Franz von Assisi.
 
 
 
 

Die Franziskaner   OFM = Ordo Fratrum Minorum

Die Ursprünge des Ordens sind mit der Lebensgeschichte des hl. Franziskus von Assisi
(1181-1226) gegeben. Der Kaufmannssohn wurde um 1205 von einem Bekehrungsprozeß erfaßt, der ihn zur evangelischen Armut, Buße und Zurückgezogenheit führte und in der Pflege der Aussätzigen und der Wiederherstellung verfallener Kapellen eine neue Aufgabe erkennen ließ. Die aufsehenerregende Bekehrung führte zum Konflikt mit der Familie. Im Jahr 1206 trennte er sich in einem Prozeß vor dem Bischof von Assisi von der familiären Bindung. Im Frühjahr 1209 legte er seine Vorstellungen in Rom Papst Innozenz III vor. Dieser bestätigte ihm seine Pläne. Doch diese erste Regel ist nicht erhalten. Sie bestimmte das Leben der Bruderschaft, die sich in den nächsten Jahren rasch ausbreitete. Nach 1215 wurde eine klare Ausarbeitung der Lebensform notwendig. 1219 empfing Franziskus auf dem Berg La Verno die Stigmata (Wundmale Christi). Am 3. Oktober 1226 ist er in Portiuncula bei Assisi verstorben.

Aufnahme: -beginnt mit der Einkleidung (=feierliche Übergabe des Ordenskleides)-damit
                    beginnt das Noviziat (12 Monate) - Profeß: zeitliche Profeß (±3 Jahre), ewige
                    Profeß auf Lebenszeit

Kleidung: sehr einfach - braune Kutte mit Zingulum

Der Schwerpunkt ihres Ordenslebens liegt auf den in der bullierten Regel 1223 erwähnten Ordensidealen:
¨ Leben in der Nachfolge Christi nach der Form des hl. Evangeliums
¨ Brüderlichkeit
¨ Armut im Sinne des Lebens ohne Eigentumsansprüche
¨ Apostolat unter Gläubigen und Ungläubigen
¨ Nähe zu den Armen

Die Dominikaner   OP = Ordo Praedicatorum

Dominikus, kurz nach 1170 zu Caleruega in Altkastilien geboren, erhielt seinen Namen vom hl. Abt der nahegelegenen Benediktinerabtei Silos. Nach mehrjährigem Studium tritt er in das Domstift Osma ein. Er macht auf einer Reise nach Nord-Europa und Süd-Frankreich Bekanntschaft mit der Häresie der Katharer. Auch die Waldenser (eine Gemeinschaft, die das Evangelium in der Wanderpredigt verbreiten, der Nachfolge des armen Herrn verpflichtet) lernt er kennen. Dominikus faszinierte vor allem die Lebensform der Häretiker (=Sektenführer), die in dieser Zeit stark aufkommen.: Apostolische Nachfolge und Predigt.
Auf diese zwei Grundlagen kam es zur Ordensgründung 1216 (Papst Honorius III bestätigte die Gemeinschaft als Predigerorden). 1221 starb Dominikus
Die Devise des Ordens lautet:
Laudare - Benedicare - Praedicare (Lobpreisen - Segnen - Verkünden)

Die Augustiner Eremiten   OESA = Ordo Fratrum Eremitarum Sancti Augustini

Der Orden der Augustiner Eremiten entstand in den Jahren 1244 und 1256 durch die Vereinigung mehrerer italienischer Eremitengemeinschaften (Eremit=Einsiedler). Sie leben nach der Regel des hl. Augustinus.
Verschiedene Eremitengruppen in der Toskana waren offensichtlich vom Wunsch beseelt, in einem rechtlich selbstständigen Orden ein Leben nach der Augustinusregel zu führen. Papst Innozenz IV vereinigte in Rom 1244 diese Eremitenorden zu den Augustiner Eremiten. Die Organisation des Ordens richtete sich nach dem Vorbild der Dominikaner. Im 17. Jhdt. arbeiteten die Augustiner Eremiten verstärkt in der Seelsorge als Prediger und in der Erziehung der studierenden Jugend an vielen vom Augustinerorden gegründeten Schulen und Gymnasien.
Die Kleidung war und ist auch noch heute schwarz.

Die Karmeliter   OC, OCarm = Ordo Fratrum Beatae Mariae Virginis de Monte Carmelo)

Die Karmeliter sind eine der 4 großen Bettelordensgemeinschaften der katholischen Kirche. Der Name kommt vom Berg Karmel, einem Gebirgszug im hl. Land. Dort lebte im 9. Jhdt. v. Chr. Der berühmte Prophet Elija mit seinen Schülern. Schon den frühen Christen galt der Karmel als heiliger Berg, an dem sich in der Folgezeit einzelne Eremiten niederließen. Eine erste Regel (formula vitae) wurde durch den Patriarchen Albert von Jerusalem und 1226 von Papst Honorius III bestätigt. Der weltabgewandte Charakter dieses Mönchslebens war darin stark betont: Die Mönche sollten unter Leitung eines Priors in getrennten Zellen in Gehorsam, Keuschheit und Armut leben, unter Stillschweigen, Gebet und Fasten. Diese Ausrichtung ist die Grundlage der Ordensspiritualität geblieben.